Suche löschen...
Auer Tageblatt : 23.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192203231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-23
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 23.03.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 70. vuer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge Donnerstag, den A März ISÜt. zwei- DerI hat es der durch die liebenSwü (Oberlehre nig mache Kirch gefundene ireter Fal ler, Schul waltungsc Reinhold, Leichsenrii arbeitet l Fabrikarb und Nachbar. Da» beweist gan» deutlich der Htnw«Ä auf die wett stärkeren Luftstrettkräfte, die Frankreich gegenüber England besitzt. Die ständig zunehmend« französische Luftrüstung stellt aber nur. eine» Teil der umfassenden kontinentalen Gefahr darr, die Frankreichs gewaltige Landrüstung überhaupt in sich birgt. Dreien Borsprung gegenüber England will sich Frankreich um keinen Preis rauben lassen und hat eS deshalb auch durchgesetzt, daß das Dhema der Abrüstung auf der Kon ferenz in Genua nicht zur Sprache kommen darf. mit neuer Beute zu entkommen. Ta er erheblichen Vorsprung hat, ist seine Ergreifung wohl zweifelhaft; aber die Wahrheit, daß iurscht Gut nimmer gedeiht, wird den Spitzbuben sicher heimsuchen, er sek, wo er-sei. Herr Klüven, dem der verstorbene Kommerzienrat Brügge als einem seiner schneidigsten und vertrauens würdigsten Mitarbeiter die Hauptleitung der Firma bis zur Großjährigkeit seines jungen Sohne- über trug, wird hoffentlich dies unangenehme Intermezzo Lei seinem Regierungsantritt verschmerzen und sich in einem ersprießlichen Wirkungskreis al» herzlich will kommener Mitbürger unserer Stadt dennoch gern bei uns einleben. Mo Kaufmannschaft plant eine beson dere Ehrung für ihn, und wir gestatten un», zugleich im Namen aller gerechten und wohlgesinnten Mitbür ger, neben unserem Bedauern für den peinlichen Miß- griff der Behörden unseren aufrichtigen Glückwunsch zu seiner Rehabilitation au-tzusprechen." Diesen Artikel laS Fritz vverlach den Seinen beim Nachmittagskaffee vor. Ta man in den Herbyferten war, wo kein« Schularbeiten drängten, hatten sie Zeit, sich gründlich darüber auszusprechen, und wen in der> Stadt ging denn die Sach« näher an al» siel Wenn di« Diskussion sich auch vornehmlich »wischen der Loltorin und dem Primaner avspann, so horchten doch di« Jüngeren gespannt zu. Ihnen allen gemeinsam aber war e» ein« ausatmende Freud« und Genugtuung über di« Rechtfertigung de» beliebten Mitbewohner». ,Warum ist denn mein Herr. Klüven noch nicht hier?" sqgte Sus» jetzt. Daß st« nicht zur Ruh« ge ¬ wißen wurde, die Großen vielmehr bestürzte Gesichter, dazu machten, bewies ihr, daß sie dteSmal gar nicht so dumm gefragt. ! Za, wo blieb er denn - Was die Zeitung berichtete, mutzte doch schon Stunden vorher Tatsache gewesen fein. „Na, das geht un» weiter nicht» an," meinte Mut ter schließlich. „Er wird schon kommen, wenn auch vielleicht nur. um seine Sachen zu packen. Al» Verwal ter diese» Riesengeschäfte» wird er natürlich ein« grch Here Wohnung nehmest. Da» macht un» fetzt auch nicht so viel au». Wir brauchen die Zimmer nun für Anne- ltse, die ja nächsten» für immer nach Hau» kommt." Mutter sprach da» mit ungewöhnlichem Stolz, war um auch nicht? Anneltse brauchte nicht wieder fortzu gehen, sie konnte sich in Mutz« nach einigen Brtvatstun- den umsehen und Ueberanstrengung blieb ausgeschlos- sen. denn Anneltse war ja Kapitalistin geworden. Der Kommerzienrat hatte st« in seinem Testament mit ein« hübschen Summe bedacht. „Zur Aussteuer für die g«. wtssenhafte Lehrerin meine» Sohne», Fräulein Anneltse Overlach", htetz «» in der großmütigen Verfügung, die ihr nun einige Ausspannung erlaubte, ihrer gamklte aber die gedeihliche Weiterfüxberung ermöglichte. „Mutti, darf ich wieder 'nen Kran» über seine Tür hängen?" bettelte Suse darauf. „Bewahr«, Kind, der ist jetzt nicht angebracht, wir müssen Herrn Klüv«n nicht merken lassen, da» un» sein, Abwesenheit Sorge machte und wir seine WIederWr al» etwa» Ungewöhnliche» empfind«." Zm Zuge äer Not. Roman von C. Dressel. (87. ForMhung.) (Nachdruck verbot«».) Wieder lief Frau Fama auf flüchtigen Sohlen durch die Stadt. Jetzt wurden aber ihre unklaren aujpebausch- ten Gerüchte durch die Stimme der Press« nach Abzug aller Ucbertreibungen als Tatsachen begründet. Zn den Stet.tner Zeitungen war folgende» zu lesen: „Ter vor einigen Tagen wegen vorgeblicher Ver untreuung bedeutender Summen in Untersuchungshaft genommene Kontorist der Firma Brügge- Vollrad Klüven, wurde glänzend gerechtfertigt entlassen, in dem die Plötzliche Flucht de» Denunzianten Reichmann, gleichfalls Kontorist dortselbst, nun diesen des Dieb stahls dringend verdächtigte. Und jetzt war e» keine Sehlvermutung. E» stellte sich heraus, datz Reich- mann seit längerem insgeheim auf eigene Hand spe kulierte, abwechselnd mit Verlust und Gewinn, und sich in ersterem Falle durch erschlichene Vorteile in seiner Vertrauensstellung bet dem kränkelnden Chef schadlos zu halten wußte, wie auch sonst in unred licher Weise für sein« Vermögen-Vermehrung sorgt«. Ta» jähe Ableben de» Chef» schien ihm der gseignet« Moment für den Hauptcoup. Zu seiner Deckung, viel leicht auch au» persönlicher Ranküne gegen Klüven lenkte der schlaue Vogel da» Gericht auf falsch« Fährt» schob ihm einen (armlosen Gimpel in die Fänge, während er selber Zett gewann, nicht, allein früher« Räubereien in Ltcherhett »u bringen, sondern auch „Ta: wissen « ,Wa „Na. pvlingn man bei überbau in Rath aut« S ist." Annelise „Dar „Ktn Gesrage. geh' auch bihchen ( rade übe ei ch spä'< Als, Ovrrlach ihre G«d« Ann«ltse haust, wo Eigentüni Sie t den Wänl übergeben et. r.chiur oder verä Abwesenh uutreur n ltch au ge LbevauM labe auch «tu Jnve» Tu atztet am 80. tunaSab Karl E setztem tragsiol sanaltch renoen auch ihi gelungen neu, de lichen u Beifall. Schill Ein M der Norstav' Anlvraö schließen li«b ar-bs ü-bt m>t istg- Der gnn bezeichne und friß Englanä unä äie ' äeutschen Farbstoffe. Die Tatsache, daß da» englische Unterhau» die A Wi tz ebung des Schutzzolles auf deutsche Farbstoffe abgelehnt hat, zeigt, wie tief England noch im Kriegsprotektionismus steckt. Um diese Ablehnung, die den großen, Weltruf genießenden Stofftndustrien Eng lands einen ungeheuren Schaden zufügt, richtig zu ver stehen, mutz man sich daran erinnern, daß die englische Regierung während des Weltkrieges, al» die Einfuhr deutscher Farbstoffe unmöglich war, gewaltige Sum men in die englische Farbstoffindustrie hineingesteckt hat. Diese Industrie ist aber völlig lebensunfähig; sie kann die Konkurrenz mit deutschen Farbstoffen überhaupt nichr ausnehmen, da sie völlig ungenügendes Material produziert und dafür noch unglaubliche Preise verlangt. So sieht sich die englische Regierung in dec Zwickmühle, entweder durch Aufhebung des Schutzzolles ihr Geld zu verlieren, oder aber durch feine Beibehaltung die eng lischen Farbstoff verarbeitenden Industrien schwer zn schädigen. Tenn die bisherigen Abnehmer dieser In dustrien kaufen nun ihre Ware tm Auslands, und die Arbeiter mußten schon vor einem halben Jahr auf Kurz arbeit gesetzt werden. Las Einfuhrverbot har also die englische Tuchindustrie ruiniert und dabei nicht einmal die britische Farbstoffindustrie auf die Beine zu stellen vermocht. Das ist ein herzlich schlechtes Geschäft, .das zum mindesten wieder einmal beweist, ein welch schneidiges Schwert der Protektionismus ist. Deutscher Reichstag. —o— In allen Partsilagern stand man gestern begreiflicherweise unter dem niederdrückenden Eindruck der unglaublichen Entscheidung der Revarattonskom- wisston und bei dem engen Zusammenhang der äuße ren Politik mit der innerdeutschen Lage erörterte man daher in der Wandelhalle mit lebhaft bewegten Worten die möglichen Folgen, die die ungeheuerlichen Forde rungen, insbesondere der neuen 60 Milliarden Steuern, haben können. Im Saale verhandelte man während dessen vor mäßig besetzten Bänken abschließend über die Vorlage Über die Vereinigung von Pyrmont mit Preu ßen. Ter Ausschuß beantragte Unveränderte Annahme und so beschloß das Haus denn auch nach kurzer Aus sprache gleich in dritter Lesung. Von den Steuern stand dann zuerst die Kap ttaVerkehrssteuer zur Erörte rung. Sie zerfällt bekanntlich in eine Gesellschafts steuer, Wertpäptersteuer, Börsenumsatzsteuer und Auf- sichtsralssteuer. Bei allen vier Untersteuern versuchten die Kommunisten, Verschärfungen in das Gesetz htnein- zubringen. Bet der AussichlsratSsteuer erklärte z. B. Koenen, daß der Reichstag in dieser Frage besonders sachverständig sei, weil er so viel Aufsichtsräte zu sei nen Mitgliedern zähle. Sein Antrag, die vorgesehenen L0 Pro'ent aüf 50 Prozent der bezogenen Vergütung für Aufsich'sraisrätigkeit zu erhöhen, erhielt aber denn- noch keine Mehrheit. Auch sonst hatte er, wie Dr. Hertz von den Unabhängigen, mit Zusatzforderungcn kein Glück. Ter Entwurf wurde unverändert angenommen; seine einzelnen Bestimmungen werden dis Interessen ten später bet der Veröffentlichung des Gesetzes im Reichsanzeiger Nachlesen müssen, sie hier umständlich auszuzählen, würde zu weit führen. Lebhafter noch als bisher gestaltete sich der Kampf bet der Umsatz steuer, da hier zur Linksopposition die Rechlsopposk- tton sich gesellte und der Abg. Hammer (deutschn.) eine ganze Reihe von AbänderungSforderungen geltend machte. Ter Ausschuß schlägt vor, den Steuersatz von LVs Prozent der Regierungsvorlage auf 2 Prozent her- abEmindern. Bekanntlich ist im Ausschuß gerade um diese Steuer lebhaft gestritten worden, b«vor es »um Abschluß de» Kompromisse» kofm, und e- zeigte .sich gestern im Reichstage, daß die Meinungsverschiedenhei ten «och längst nicht endgültig bsgraberr waren. E» sprachen der Ab«. Breitscheidt (Unabh.) und der MbhrhettSsozialltst Hartletb, der den Kommunisten mit Recht vorhielt, daß ihr Gerede in der Vollsitzung nicht» Wetter al» Demonstration und Agitation sei, da tm Ausschuß der Ort und die Zett gewesen wären, sach lich gegen die Vorlage aufzutreten. In der siebenten Stunde wm man noch immer mitten in d«r allgemei nen Aussprache -u Paragraph 1 begriffen. Kleine politische Meldungen. Deutsche» Sold wird in London drponiert! Auf Grund der neuen Neichsbankgesetznovel'^, die der Reichstag genehmigt hat, wird die Reichsbank im Auftrage der Reichsregierung Ende März 50 Millionen Mark in Gold an die Bank von England abführen, die dort vorläufig als Sicherheits summe für die Ent eure deponiert werden. Die Bant von England hat, da es sich um keine Lombardierung handelt, für die Summe völlige Bewegungsfreiheit ga rantiert. Der Ausstandsschaden ln Oberschleflen. Nach den bisheri gen Schätzungen beträgt der durch die drei polnischen Aufstände im oberschlesischen Gebiete angerichtete Schaden etwa drei Milliarden Mark, von denen etwa drei Viertel der Landwirtschaft zur Last fallen^ Bet der Höhe dieser Summe ist es doppelt bedauerlich, wenn die Botschafterkonferenz den Schm den der Provinz aufbürden will, obwohl die Auf stände nur durch die Fahrlässigkeit, wenn nicht den bösen Wil len des französischen Oberbefehlshabers der Besatzungstruppen haben ausbrechen und den großen Umfang haben erreichen können. . , Sonderbare Heilige. Dem Petttionsausschuß des Reichs tages lag in der Sitzung vom 22. März eine Eingabe des Bundes zur Wahrung der Menschenrechte vor, die das Halten öffentlicher polirlicher Reden verbieten und nrit 10 Jahren Zuchthaus bestrafen will. Unter allgemeiner Heiterkeit wurde über sie zur Tagesordnung übergegangen. Alters-Zwangspensionierung. Das Reichsgericht hat be kanntlick entschieden, das; das preußische Ueberalterungsgesetz für richterliche und nichtrichterliche Beamte zn Recht be steht und in seinem Urteil sogar ausgesprochen, daß ein solches G. ketz auch für dis Reichsgerichtsräte eingeführt werden könne, ohne die Verfassung zu verletzen. Von zwei sozialdemokrati schen Abgeordneten ist eine kleine Anfrage an die Reichsregie- nmg gerichtet worden, ob sie ein entsprechendes Gesetz auch für di-> B -> n r- t e n des Reiches einbringsn wolle. Dle RstsenouSsperrvng in Bayern. Bis Mittwoch ftüh war -n in N, vci n 218000 Metallarbeitzc emSge- kpsrrt. Tie w^orsperrten Metallarbeiter haben dis Ge'eerk- schaffen ongeni'en, vm durch SolidaritätSerklärungsn bis In- dust-.iellen zu'a N. ckorben zn bestimmen. Jnfolg"d-issn b-steht d". Gefahr eines allgemeinen Jndu'tricar- b e i t e r ß r e I k S in Beyern. Kein Nachprüfen wegen Verletzung der Genfer Konvention. Das internationale Komitee des Roten Kreuzes hat seinen Verbänden mitgeteilt, daß es seinen vorjährigen Beschluß, die Beschuldigungen wegen Verletzung der Genfer Konvention durch einen neutralen Ausschuß nachzuprüfen, nicht aussührcn könne, weil es nicht möglich sei, die in aller Welt verstreuten Zeugen zu vernehmen, die kriegführenden Staaten auch keine Verfolgung eintreten lassen würden und die Unter- suchung den Haß der Völker gegen einander neu ent fachen würde. Es ist sehr bezeichnend, daß außer dem deut schen Roten Kreuz nur ein Rotes Kreuz der kriegführenden Länder sich bemüßigt gesehen hat, eine Denkschrift einzun-ichen. Zusammentritt der Orientkonferenz. Die Orientkonferenz ist am 22. März in Paris zusammengetreten, um die Differenzen der Alliierten in den Fragen des nahen Ostens zu bereinigen. Sie ist erforderlich geworden, weil dnrch den Vertrag von Sevres, der die Türkei ans Europa ver drängen wollte, die Begehrlichkeit der europäischen Oststaaten ins große gestiegen ist, der qriechisch-itürkische Konflikt immer weitere Ausdehnung gewinnt und die Beeinträchtigung Ker Stellung des Sultan» die religiösen Leidenschaften der Mo»- lemS namentlich auch in Indien entfacht hat. Beendigung des Aufstandes in Südafrika. Nach den Er klärungen des Generals Sinuts ist der südafrikanische Auf stand, der zunächst einen rein industriellen Charakter gehabt, dann aber die Errichtung einer Sowjetrepublik zum Ziele gehabt habe, vollständig niedergeworfen. Eine Anregung aus der Mitte des Parlaments, die Unruhen durch den Völkerbund untersuchen zu lassen, lehnte Smuts ad, da Südafrika seine Angelegenheiten selbst in die Reihe bringen könne. r»d Tempo diesen be wollte, s: Person in einem führer hi er befinr dem Aut Dort ist > 1k. i -schocken, »tadt Fe Fürkorgi:, Ursache) i geeilte hi traf, war in Hellen auf da brannte, treib« ges Haupt- (! zeitig ger Die Feue Ställe hi Stelle wo und Obei Nacht wo ten ihren Don Staät unä Lanä. «»,. US. März ML. Scharfer Nachwinter. Seitdem der Frühling in» Land gezogen ist haben wir Wtnterwetter. Weiße Dächer grüßen uns veS Morgens und kalter Wind fegt durch die Gassen. Heute früh sieben Uhr verzeichnete das Thermometer tm Innern der Stadt Aue 2 Grad R. unter Null. Au» Altenberg. Geising wird gemeldet, daß dort gestern etwa acht Grad Kälte herrschten. Nach der amtlichen Wettervoraussage soll die Kälte in der nächsten Zeit anhalten. Re», Bestimmungen für die Gewährung »o« Baukosir... zufchüffen im Jahre ISA sind vom Ministerium de« Innen, veröffentlicht worden. Die Zuschüsse werden in erster Linie Gemeinden, sodann gemeinnützigen Bauvereintgungen und aus- nahmSweise Privatpersonen gewährt. Die Grvstße der Wohn- fläche darf 70 Quadratmeter, ausnahmsweise für kinderreiche Familien 80 Quadratmeter, nicht überschreiten. Die Baunor men des Normenausschusses der deutschen Industrie sind anzu wenden. Die Mieten werden in solcher Höhe zugelassen wer- den, daß eine angemessene, in der Regel mit acht Prozent anzu nehmende Verzinsung des eigenen Bauaufwandes ermöglicht wird. Dle Gebühren für Nrbenunterricht oder Ueberstundeu. Das sächsische Kultusministerium erläßt eine Ver ordnung über die Erhöhung der Vergütungssätze der einzelnen Gemeinden an Volks- und Fortbildungsschullehrer. Danach erhalten diese für Ueberstunden und Nebenunterricht mit Wirkung vom 1. Oktober vorigen Jahre- ab für eine Wochenstunde jährlich 760 Mark bei Unterricht der Nadel arbeit und Haushaltslehrertnnen, SOO Mark bet Unterricht an den Volksschulen, 1040 Mark bei Unterricht in den Fortbtl- dungs- und Hilfsschulen durch andere Lehrkräfte. Die Stun- denvergütung der im Nebenberuf beschäftigten Lehrkräfte an diesen Schulen wird ebenfalls erhöht und zwar auf IS, 22,vv und 26 Mark. — Für die höheren Schulen sind folgende Sätze ab 1. Oktober 1921 festgesetzt: 1200 Mark jährlich für eine Dochenstunde wissenschaftlichen Unterrichts, 1040 Mark für eine Wochenstnnde anderen Unterrichts an diesen Lehranstal, ten. Die Einzelsatze betragen 30 Mark für eine' wissenschaftliche Unterrichtsstunde und 26 Mark für sede andere Unterrichts stunde. Den Gemeinden wird empfohlen, in gleicher Weil- zu verfahren. Hauptversammlung des Verschönerung-Vereins. Der Verschönerungsverein Aue hält Freitag, den 24. März, abend einhalb 8 Uhr im Kaffee Temper seine diesjährige Hauptver sammlung ab. Da die Tagesordnung sehr wichtige Punkte enthält, wird auf zahlreiches Erscheinen der Mitglieder ge- rechnet. Strafbarkeit bei Ueberkchreitung des Achtstundentag,». Der- schiebens Fachzeitschriften haben neuerdings die Mitteilung ge- bracht, daß sich nach einem Urteil des Reichsgericht« Arbeitgeber, die ihre Arbeiter mit deren Zustimmung länger al» acht Stunden beschäftigen, nicht strafbar machen. Diesen Ber- üffentlichungen liegt, wie nach einer Mitteilung des sächsischen Arbeitsministers durch Rückfrage beim Reichsgericht feslgesteM wurde, ein auch schon früher bisweilen unrichtig wiedergegebe nes Urteil des Reichsgerichts vom 6. Juli 1920 zugrunde, das jedoch lediglich zum Ausdruck bringt, daß sich bet Uebrsckrei- tung der zulässigen Arbeitszeit nicht der Arbeitnehmer, sondern nur der Arbeitgeber strafbar macht. Güterverkehr. Von der Güterbodenverwaltung Aue wird uns mttgeteilt: Um einer Anstauung auf dem hiest- gen Güterboden vorzubeugen empfiehlt es sich, .daß die Emp fänger ihre Güter möglich st sofort in Empfang nehmen und abfahren, damit nicht eine allgemeine Gütersperre etntre- ten muß. rlbeatel, flonrette, Vergnügungen. lWst. KUnstlerabend kn Rath» Kasteehau». Siner der bekann testen deutschen Filmschauspieler gab gestern in Rath» Kaffeehaus «in hochintrrcsfanies Gastspiel -Ludwig Trautmann. S»war wahr lich ein Vergnügen, den genialen Künstler, den un» bisher nur immer die Leinwand wicdergab, in der Wirklichkeit zu bewundern. Di« ganz, Ausdrucksweise und dazu bas Minenspiel bei seinen Vorträgen, da» ist echte Kunst, und so durfte es nicht verwundern, bah sein hiesige, Gastspiel für ihn zu einem Riesenerfolge ward. Melodramatisch, au»- brucksvoll bewegt, mit Daransetzen seines ganM '«Innern, wurde Traute mann gestern ein vorzüglicher Interpret A. de Nora'», Danny Gürtler'», Rudolf Presber's, Ibsen's usw, nicht allein aber von Dichtern, sondern auch von Komponisten, denn einzelne seiner Gaben waren in einem > hohem Mahr auf die begleitende Musik eingestellt (wie z. B. b« Nocturne von Thopin), sobah bas Wort dabei erst in zweiter Linie zur Geltung kam. Auch mit einigen heiteren Sachen ersreut« der Künstler eine äußerst zahlreichen Zuhörer. Interessant waren ferner bie Dar egungen über den Film, mit denen Trautmann den Abend einleltetr; ie waren eine eindringliche Warnung vor dem Fiimfimmel, vor bem alfchen Glauben, bah man beim Film sein Glück machen könne und müsse in unserer kinosreundlichen ge». Denn auch beim Film ist nicht alles Gold, was glänzt. — Archer Ludwig Troutmann trat noch'bi kleine sechssährige Tänzerin Käte Lo auf, dle wir schon kennen I lernten, als ihre Lehrerin und Meisterin, Leontine Göhler vom Them» I nitzer Stadltheater, kürzlich einen Tanzabend in unserer Stabt veran- I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)