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Re. Dß. Au« Kagetläft und »ntK,R ft, da» tEßtßftßL WK»»ch, kn Gegen äie Hockersteuer. Ter Sächsische Gastwirt-verband nahm in seiner letzten in Leipzig stattgesundenen GesamwocstandS- sttzung Stellung zu der auch in Sachsen geplanten so genannten Hoekersteuer. Taö Vorstandsmitglied Wag ner-Leipzig führte hierzu folgendes auS: Nachdem die Stadt Stuttgart eine sogenannte Hockersteuer etngsMhrt habe, die von solchen Gästen zu erheben ist, die nach der Polizeistunde in den Lokalen verweilen seien ver»< schiedeiie andere Städte diesem Beispiele aefosgt. Much in Sachsen habe dieses Vorgehen Schule gemacht, und schon jetzt trügen sich Gemeinden mit dem Gedanken, die Steuer ebenfalls etnzuführen. Die Einführung die ser Steuer müsse mit allen hu Gebote stehenden Mitteln bekämpft werden. Jedenfalls würde nur einigen Gchlem- Merlokalen ein Nutzen daraus erwachsen, die aber mit den Nachteilen für andere Lokale Und für die Allgemein heit gar nicht in Einklang zu bringen seien. Durch die Einführung dieser Steuer würde der Gastwirt in stän dig« Differenzen mit der Steuerbehörde geraten inüssen. Man dürfe sich nur einmal vergegenwärtigen, däst unter diese Steuer auch die geschlossenen Gesellschaften fallen sollen, denen doch bisher das Recht zustand, auch über die Polizeistunde hinaus weiterhin die Gasträume ohne jede Abgabe zu benutzen. Tann sei zu bedenken, dätz für jeden Gast, der nur 10 oder 15 Minuten über die Polizeistunde in dem Lokale verweile, diese Steuer ab- Luflihren sei, der Gast aber sich weigern würde, die Steuer, dtp sehr hohe Sätze aufweise, M bezahlen. So läge die Gefahr vor, daß der Gastwirt wegen Beihilfe oder Hinterziehung der Steuer bestraft werden könne. Man müsse auch auf die erhöhten Aufgaben Hinweisen, die dem Gastwirt dadurch entstehen, wenn derselbe ge zwungen sei, sein Personal länger zu beschästigen Auch! selbst, wenn die Steuer Von den Gästen bezahlt würde, werde eS vielfach vorkommen, dätz sich, Gäste darauf be rufen, nicht mehr notwendig izu haben, etwas -n ver zehren, indem ihnen nunmehr durch die Abführung der Sachsens Lanäespolizei im Hauptausschuß. Im HauptäuSschutz des Reichstages besprach gestern Abg, Dr. Schreiber (Z.) die geradezu als ge fährlich zu bezeichnenden Zustände in der sächsischen Polizei. Die Autorität der Ofsiiziere wäre dort er schüttert. Die Negierungskommissare entlasteten viel fach in Sachsen eine Verhängnisvolle Tätigkeit. Abg. Berndt (Deutschn.) erklärte, daß sich dis Polizei kn einem Zustand weitgehender Auslösung befinde. Dies gelte für Preußen und mehr noch für, Sachsen. rille» von vderschleslen. Der Gesandt,' von «ckarbt ist von der deutschen Regierung bevollmächtigt ward«,, mit der interalliiert,n Kommission über di« Uedernahm« de» Deutschland nicht geraubt«, Teile» von vberschlesien zu verhandeln. Aufgabe de« Bevollmächtigten wird es auch sein, üb« di, Befreiung d« von den Polen Verschleppten zu verhandeln, di« wtderrechtlich in pol nischen Gefängnissen festgehaltrn werden und dort schweren Mißhandlungen ausgesetzt sind. Ll« Regierung«»,»Handlungen mit den Vewerkschaften. Die Verhandlungen tin Finanzministerium mit den Vertretern der Gewerkschaften stehen vor dem Abschluß. Gestern sollte der Tarif für Arbeiter und Ang «st«llte zur Er ledigung gelangen. Nach Möglichkeit will man versuchen, di« gesamte Materie heut« abzuichließen, damit der Reiche rat sich am Freitag schon mit den Gesetzesanträzen be fassen kann. Parlamentarisch« Vorsichtsmaßregeln. Dl« Sozial demokraten haben die Mitglieder der Fraktion ersuch«, sich für di« kommenden Wochen von Verpflichtungen frei zu halten, um vollzählig im Reichstage zu erscheinen. Der Grund dieser Aufforderung liegt darin, daß die Kommu nisten bereits bet der Beratung des Branntweinmonopol versucht haben, zu obstruieren und daß die Gefahr be- steht, daß sie diese Versuche fortsetzen. Freispruch. DI« Kommunist Ische Arbeiterzeitung in Hamburg hatte die Admirale Jasper und von Schröder als Mörder bezeichnet, weil Jasper im Jahre 1918 einen ihn nicht grüßenden Unteroffizier Niedergeschoss en und Schröder trotz eine» Gnadengesuche» der Kompagnie und der Römpagnieftthrer das Todesurteil gegen zwei Matrosen wegen Fahnenflucht habe vollstrecken lassen. Die Redakteure der Zeitung, gegen die Anklage wegen verleumderischer Bk. leidigung erhoben war, wurden fre i g e sp rochen, da sie in gutem Glauben gehandelt hätten. Di« Unruhen im südafrikanischen Randgebiet, die nicht nur einen syndikalistisch-bolschewistischen Charakter tragen, sondern auch zu einemN assen kam pf zwischen Weißen und Schwarzen auszuarlen drohen, sind noch immer nicht beendet. Aus England kommen Nachrichten, daß eine große Schlacht im Gange ist, über derer, Verlauf Nachrichten noch nicht vor liegen, doch hofft man, daß di, Ordnung bank der Energie des Generals Sh mut« in kurzer Zett wieder hrrgrftellt sein wird. Polen macht gegen die Sowfetheer» mobil. Nach in Berlin einlaufenden Meldungen finden seit einigen Tagen bedeutende Teilmobtlisi er ungen in Polen statt. Allein in den Garnisonen von Posen, Thorn und Graudenz sollen 17 Regimenter marschbereit gemacht werden. Man nimmt in Berlin an, datz es sich um Gegenmaßnahmen gegen russische Truppenkonzentrationen an der polnischen Grenze handelt. Unter der deutschen Bevölkerung der früheren deutschen Gebiete soll große Beunruhignng herrschen. schaktlichi'n unß lF»r«s»p«rßänd». Alft an» stilvoller Einfluß und der Mißbrauch der Koalition» freisteil durch dies« verbände staden sogar den dreußli» fchen Minister de« Innern zur Flucht in dl« vrflent- lichkeit veranlaßt. ! »«, »ls,«pttnlosigt.lt werd» erstächt durch di« all« Autorität untergrabenden sogenannten poetischen Kommissare. Ihre an« gesetzliche Spitzeltättgkeit müsse ouMren. Dem Miß stand der Abwanderung von der Schutzpolizei müsse durch Sicherheit kör' Anstellung»' und Versorgung»- Verhältnisse begegnet werden. Abg. Mumm (Deutschn ) be'vnte, daß e« «in unerhörter Vorgang sei, w«nn in Sachsen der Ministerpräsident unbotmäßige Poltzetbeamte entläßt und der Minister de» Innern st» wieder einstellt. Der Redner beantragt» ' veseitignng de» »cherheitekommissar«. ReichSkommtssar Tr. Köster sprach sjch für die Be rechtigung des Reiches hur Prüfung der Frage an», ob die Schutzpolizei den vn sie gestallten Anforderung»» ge nüg«. Die Schutzpolizei selbst, und da» Vorgeben gegen di« verbände seien jedoch Vach« der Länder- Der preußische Minister des Innern hat wegen Ucbergrlfsen der Verbände scharf Stellunp genommen. Zu einem Einschreiten de» ReichSmintster» liege noch kein An laß vor. Jin Anschluß okn die Debatte wurde «in An trag ^Schreiber (Z.) Angenommen, wonach bet den Länden, Nachfrage gehalten werden soll, ob die Regieruna-kommtssare bet der Schutzpolizei nach wie vor notwendig sind und wieweit dis Besetzung der Stellen unparteiisch vorgenommen wurde. — Ter EtarSiitel für für die Zwecke de» polizeilichen Schutze» wurde vom HauplcruSschuß bewilligt. rrr<r«ch pOttirfch, rrrslöi,«s4«. -um Fall ch«M«». Zu den Meldungen, daß der Reich». flnaneminister Herme» dem Trier,r Winzervenin nicht nur Zuwendungen an Zucker, sondern auch Unterstützungen au» besonderen Fond» gewährt hat, erklärt« der Reich»«». nährung»min«ster, daß nach vorgenommenen Untersuchungen dem Winzrro,reinst irgendwo «in« solch« oder ähnlich« Unter st ützung zuteil geworden ist. Uetzernahm» de» nichtgeranßten »eile» von 0b«rschlesi«n. Zm Zuge äer Not. Roman von T. Dress«!. (io. Fortsetzung.) (Nachdruck verbot«».) Hatte der Kommerzienrat recht, und Frau Jella gar nicht dis Befugnis, über AnneltseS Kopf weg über sie M bestimmen, Goit weiß aus welchem Grunde? Nein, dis schmale sorgenvolle Gesicht war nicht da» einer seligen Braut. Sie war nicht Lothar» Verlobte, wollte e» gar nicht sein? denn in der Liefe ihrer bestürzten Augen la» er etwa» ganz anderes, ein sützeS Geheimnis, «'n zages Hoffen, da» glückotmend in seine Seele zog. Nnd da ver gast er. was sonst noch in dunkler Wirrnis -w'schen, ihnen lag, da» Helle Licht Vieser Augen überstrahlte alle», alles. Tag ward eS um ihn, sonniger Lag. Dahinein gehörte da» Mädchen mit warmen leuchtenden Augen. Und so rief er inbrünstig,! „Aber mich kümmert'», Fräu lein Anneltse. So sehr! Wollen Sie sich mir tzuliieb recht, recht in acht nehmen, liebe, liebe Annellse?" Oben ging eine Tür. Hastige Schritte kamen di« Treppe hinunter, näherten sich. Die Hände, die noch immer ineinander lägen, lüsten sich, denn eine Stimme, scharf wie ein Kommandoton, schrillte durch da» stille Hau»! „Anneltse, Harald wartet auf Sie. Wo sind Si, nur, — kommen St», Litte, doch gleich her. M, hier findet man Sie?" Jella Brügge stand neben den beiden. Ein hochmütiger gehässiger Blich streift« da» Mäd chen und prallte ab an dem blassen abweisenden Gesicht, das ihr mit ruhigem Stolz entgegensäh. Klüven» Züge aber drückten einen Unwillen au», vor dem Jella» hoch»' nährender Zorn plötzliche klein wurde. Tann zog er mit kühler Höflichkeit den Hüt. „Ich will nicht stören, gnädige Frau- Guten Morgen, meine Damen." ' , Annetts« begab sich -ü ihvom kleinen Zögling Seine liebreiche Zutraulichkeit liest sie bald die Schroffheit Fetner Mult« vergessen. Di« sie in gtn» süß» Unruh» versetzende Begegnung mit Volkrad Klüse« vibrierte länger in ihr nach. Ach, die gab iHv mehr zu denken! Er sorgt« sich um sie. Hatte er sie denn lieb, wirklich lieb? L lieber guter Gott, da» macht« alle Leiden die ser Sommermonate tausendfältig Lut? da» war der sei ltge, erlösende Sonnenbltck gewesen, der alle» Welte'x« grau» vergessen lätzt. Di« Ihren hatten kte aus Rosen gebettet gewähnt, während sie einen harten Kamps ge-' stritten zwischen Versuchung und Recht und Pflicht. Und wär« nicht die leise Troststimm« gewesen, di» im mer davon redete, datz der andere, der Entgleist«!, der Güterlose, doch, vielleicht inniger ihrer begehr^ not wendiger sie brauche äls 'der Hochstehende, für den man so eindringlich, sprach, st« hätte dielleicht um de» Frie-« dens willen der Lockung nachgegeben. Aber nein, sie hatte ausgehalten, gottlob! dast. sie e» getan — denn nun winkte der Sieg. ' !!!'!!! 1.''. ' t-j Vielleicht kein äußerlich glänzender, denn sie würde nun sorigehen au» dem Luxu» in die Beschränkung zu rück. Doch wa» tat da»? Sie war ihn gewohnt, Iden Druck kleiner Verhältnisse, ein junger Nacken bricht Wohl nicht so leicht darunter nieder., Und Gott legt nicht mehr auf, al» 'man zu tragen vermag. Aus den Härten Wegen aber, die sie im Zug« der Not geschritten, halte sie ein Herz gefunden. Da» galt mehr al» ein Königreich. Tenn Liebe hat Flügel. Di« heben über all» Widrigkeiten Ve» Erdenlauf«» fort auf «in« Höh», di« ebrnfo irdisch» Mängel wie den Scheinbesttz hohlen Glanze» weit unter sich lätzt. ! i Anneltse lächelt«. Sah sie Nicht in Gotte» hvh«n Himmel hinein? St« 'wußte, ft!e hatte da« Recht« Er wählt. Sie hatte '-uv Krone de» Leben» gehalten. Und wenn sie im Dornenbusch hing, wa» tat'»! St» ahnte e», de» Weibe» Glück! ist Höhenseligket», aber «j» trägt auU Wundmale. l Zella hingegen war mit einem Vernichtenden. Blick aus Annetts« wortlos in ihre Gemächer gestürmt, M hier von einem Wirbel sich tagendes Vorstellungen und Entschlüsse geschüttelt hü werd»». Eisae» PM EM tzvb E«m»«G^EeMRk»B> ein«, räumt sei. Em «kigen fei p, üd»nftn, »»st «in, soühe Einflchnm, nv, «in» Aufreizung b», minderbemittelten Publikum« mit sich b»ing«n mW. «u» den angeführ. „n «rÄnden «nn» sich der EächNM GastwtrtSverband nur «ms d«n Standpunkt PeUrn, daß dk Gastwirt« Ver- langen müßten. di» «utübung ihm» Beruf«» nach ihren, Ermessen durch-usü-ren. — Dem Protest ward« »tn- mütig gugtzfNmmk. l Von Staät uncl Lanck. „» lb. Mär, I»«. M« i»eli« Rete de» Reichenotvpser, sättlg. Amtlich wird mitgeteilt l Di« gegenwärtig im Reichstag wegen de« neuen Steuervorlagen schwebenden Verhandlungen haben in Verbin dung mit den Gerüchten über di« Ausschreibung einer Zwangs anleih« in gewissen Kreisen der Veitragspfltchtigen di« Ver mutung auskommen lassen, daß'm« jetzt sälllg« zweit« Rate des beschleunigt zu entrichtenden Reichsnotopfer» nicht abzu- sichren sei. Demgegenüber wird daraus hingewtesrn, daß di« Zahlung de« beschleunigt zu «ntrichtentzen Teile» de» Reichs- notopser» in den sestgesetzten Raten zu den vorgeschriebenen Terminen zu ersolgen hat, solang« nicht durch Gesetz etwa» andere» bestimmt wird. Da» Umlogegetreid». VW zum IS. März sollen sämt lich« Landwirt« ihr Umlogegetreid« adgeliefert haben. Rück ständig« Mengen sind zu enteignen und werden nur mit der Hälft« des Umlagegetreidepreise» bezahlt. Für uneinbring lich« Grtretdemengen ist Ersatz in bar zu leisten. Da di« Rrichsg«trrid«stelle d«n Durchschnitts-Weltmarktpreis des Wei zens im Februar auf 1800 Mark für den Doppelzentner festgesetzt hat, ist für jeden fehlenden Doppelzentner Getreide der Betrag von 1837,SO Mark in bar zu entrichten. vrbeitejubiläen. Sein SO jährige» Arbeitsjubtläum bei der Firma Lhristtan Gottlieb Wellner, G m. b. tz, Auerhammer, konnte am gestrigen Tag« der Walzmeister Wilhelm Kunz, wohnhaft Wettinerstraße 28, seirrn, au» welchem Anlass« er von der Firma unter beglückwünschenden Worten mit einem ansehnlichen Geldgeschenk bedacht wurde. — Der Dteßrrmrister Hermann Müller, wohnhaft Gabelsbrrgerstraße 14, friert heute sein 2Whrigev Arbeitsjubtläum bet der Firma Ernst (Zehner, Aktiengesellschaft. Au» diesem Anlässe wurde er vom Vorstand beglückwünscht und ihm ein Sparkassenbuch ausge händigt. Auch von den Direktoren, den Beamten und den in seiner Abteilung beschäftigten Arbeitern wurden dem Jubilar Geschenke überreicht. Einschränkung der Fahrpreisermäßigung fllr Jugendlich«. Für die Fahrpreis-Ermäßigung zugunsten der Jugendpflege sind für di« Zett ab 1- April 1922 neu« Bestimmungen er lassen worden. Die Fahrpreisermäßigung kann vom genann ten Zeitpunkte ab nur vou behördlich anerkannten Vereinen in Anspruch genommen werden. Di« Anerkennung wird auf Antrag durch die Jugendämter und, wo solch« nicht bestehen, durch die Ortsbehörde ausgesprochen. Acht« selbst auf dein« Sachen! Aus Leipzig wird ein« interessante Entscheidung de« Reichsgericht» gemeldet; Ein Fabrikbesitzer kehrte in ein« Wetnhandlung tn Breslau ein. Während seine» Aufenthalts wurde ihm «tn Pelz gestohlen, den der Kellner an einen Garderobenhaken aufgehängt hatte, der von dem Platz de» Gastes ziemlich entfernt war. S. verlangt« im Klagewege Schadenersatz von H. tn Höh« von 10000 Mark. Die Klage wurde vom Landgericht und vom Oberlandrsgericht Breslau, ebenso vom Reichsgericht zu- rückgewiesen. Das Reichsgericht gab folgende Entschri- dungsgründe: Ltn vertragliches Verschulden de» beklagten Wirtes steht nicht in Frage. E» ist Sache der Gäste, seibst auf ihre im Gastlokal abgelegten Kleidungsstücke zu achten und sich vor Verlusten zu schützen. Wie dem Schank- und Spetsewirt nach allgemeinen Verkehrsanschauungen nicht di« Nebenverpflichtung trifft, die von den Gästen im Geschäfts lokal abgelegten Kleidungsstücke besonders zu überwachen, so hat er noch weniger di« Verpflichtung, seinen Gästen unter besonderer Aufsicht stehenden Larderobenraum zur Benutzung zur Verfügung zu stellen. Sin Sturm de« Leidenschaft. be» älle» aiederriß, wa» die Gesetz« verfeinerter Kultur und Klirr EtttlW- kett im Menschen ausrichten. . ' In dieser dunklen Stund« war sie weder mehr dick vornehme maßvolle Aristokratin, nach Li« sich der hohen pflichtheischenden Wethe der Ehe und Mutterschaft be- wußte Frau? hier war sie va» ungebändtgte Urwetb, das von GewtssenSreinhett, Seelenovöße und christlicher Ergebung nicht» kennende, nicht» wissen wollende da» sich seinem instinktiven Weihverlangen, nach dem Manne seiner Liebe überläßt und kein« anderer Wioräl kennt al» die Befriedigung entflammter Begierde. Was sie mit vielen Listen zu verhindern gestrebt N einer Eifersucht, die, jeder Berechtigung entbehrend, sie nichtsdestoweniger Peinigte, e» war dennoch geschehen r sie halten sich wiedergssehen, die zweit, dl» nie Zusam menkommen sollten, »'n- wie 'dasmakS unter dem Alte- .derstrauch, mutzte auch jetzt ivteder mehr al» Gleichar tige» zwischen ihnen vorgegangen seiw Zella drückte wie ein» Wahnsinnige die Hände an die hämmernden Schläfen. „Nie >— nie wieder." knirsch- to sie zwischen den 'Zähnen. „Er ist metn, mein. Iw hulbo seine Küsse getrunken, 'Ne hoben schwelgend unfern Bund besiegelt. Sein Yernhqlten jetzt ist nur mutlvft Ausflucht, — ich 'hält« ihn dennoch sest." Ermattet von ihrer Lewalttgrn Erregung sank st« aus einen Divan. Hier lag sie, di» Hände im Rocken unter der tzaärflüt verschlungen, und starrt« mit bren nenden Augen zur Dvcke empor. Doch st« sah nicht» von, der kunstvollen Plafondmalerei, kchaute nur pMenb« Visionen einer glückdurchwehten Zukunft, wie st« fte niemals tn ihrer Mienjungen Mädchenzeit erträumt. Und was st« dämals versäumt und «bensoweptq .in den Jahren ihrer vernunstche kennen ü«l«rnt, das spftgtzlt« die wtldschwetftnde Phantast« d«m reifen Weib« in zau- berischen Illusionen vor, die r» völlig verwirrten, ev- httzien und dahin brächten, da» Haltlos«, da» Unmög liche Ar La» Richtige lund Erreichbar« zu nehmen. AeAr trat et» neu« Zu» in da» Mn» fledernde