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Auer Tageblatt : 14.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192203145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19220314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19220314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-14
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Auer Tageblatt : 14.03.1922
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-t«. Sß «MI -ag't'latt NU" Anßlgr» »tir dv» Gr,«,dl,«,. Dknßta«, tm l». Mär- E. n>o deßen kc-itcr^ Geiverbe-Studionrat ist. die ab- bvsvldvien Rat»mttgli«d<r lrdtgltch di« «tadtverordink- len mid die uudvsoldetrn Raksmttglirder teilnahmsn. Dabet »ourdv folgende- Ergebni» erzielt r Bet dsr G«» san»>abftt>nmung wurden die Leitsätze angenommen, «rnd zwar« i »^nd IV gegen eine kleine Minderheit, U nud V einstimmig, Hl mit Mehrheit nnter Ablehnung de- Zn. sahantrages Uhlig. Die gesonderte Abstimmung der un- besoldeten Äemvindevertretrr hatte dasselbe Ergebnis, mit der Ab»veichung, daß Ku III der Zusatzantrag Uhlig gegen eine starke Minderheit angenommen wurde Bmts politische Bilanz. In einer von etwa 2000 Per sonen besuchten sozialdemokratischen Wähierversnnimluug in .chonlau sagte Ministerpräsident V n ck n. a.: Keine Regierung hkiße sie, wie sie wolle, wäre imstande, uns von der Eisüllung n befreien. Wenn es gelungen ist, daß nns Erleickternngen gewährt wurden, ist es einzig und allein der jetzigen Regierung zu verdanken, beziehungsweise der hauptsächlich von der So zialdemokratie getragenen und vorwärts getriebenen Politik, und nur sie ermöglicht uns, auch weiterhin unsere Lage zn verbessern. Unbedingt notwendig hierzu ist ein ständiger und wachsender, umgestalteuder Einfluß ans die Produktion. Aber diese Umgestaltung ist bei einem in Jahrzehnten mit dem Ge- samtorgauismns.verfilzten und verwachsenen kapitalistischen System nicht von heute auf morgen möglich. Nicht mit Dema gogie und Schlagworten, nur mit der mit zäher Ausdauer nm jede Position ringenden Taktik, wie sie die Sozialdemokratie unermüdlich verfolgt, ist dieses Ziel sicher zu erreichen. Der Stimmen von unabhängiger Seite, die sich zik dieser Anschau ung bekennen, werden iinmer mehr. Es wächst die Einsicht. Don Stacit unä Lanci. Au«, 14. Mcirz 102S. SuKtagsge-anken. Morgen Bußtag im Eachsenlnudel Soll sein Glockonklang und seine ernste Stimme nniergehen im Lärme der Wert lagsarbeit, im Surren der MnßhlnenV Wir Menschen w mehr als Maschinen. Wer möchte bloß eine Maschine sein, eine Maschine, die solange läuft, bis sie zerbricht, und — da wird sie In die Ecke geworfen? Wer möchte das, bloß eine Maschine sein? Nein, wir Menschen sind mehr. Wir haben eine Seele. Wir gehören einer höheren Welt a». Nieman mau es leugnen. Der Bußtag läutets wieder hinaus ins wnoolt: du Menschenkind, vergiß nicht, daß dn eine l haft. Du bist zu Höherem geboren, als nur zu arbeiten, d zu plagen, dich ein wenig zu freuen, Leid und Sorge zu tra gen und dann zu sterben. Iaht ist es. atü hätte unsere Zei chre Seele vergessen lind die Höhere geistige Welt, in der uu Ich seine Heimat haben soll. Wir sind von unserer eins! so stolzen Hohe weit heruntergegiiilen. Eine furchtbare sittlaw Verderbnis schleicht durchs deutsche Volk. Harle Not laßet mit unbarmherziger Wucht aus fast allen Kreisen. liebe>all ringt sich die Einsicht und »läge durch: so kann es nicht weiter gehen; es muß anders werden. Unser Volksleben und jeder einzelne VollMMösse braucht Kräfte der Erneuerung, das, es Frühling werde, wie jetzt draußen in der Natur in diesen ayuungsirohei: Wochen. Da danken wir cs dem Bußtag mm gen, daß er das tlar ausspricht, was alle Volksgenossen in ties- Bruß fühlen. Daß er es mil Gwckenstiuime in die Her zeu und Häuser ruft: ihr Menschenkinder, höher hinauf! Ihr müßt nud'ers werden: höher hinaus! Dazu führt um- der Buß tag morgen unter das Kcenz auf Golgatha. Der dort nm Kreuze fein Leben aushauchte, er ist dafür gestorben, um durch seinen Tod die Menschheit zum Fortschritt empor zu ziehen, höher hinauf, nm ihr ein tzelmarrecht und Heimaiglück zi geben in einer höheren Welt und so mit dem Licht und d Kraft von oben her die materielle Welt um uns und in uns immer mehr zn verklären und zn überwinden. Wenn doch jeder in unserem Volk, . oben wie unten, den Ruf des Buß tages tief zn Herzen nehmen wollte. Wenn er sich vom Buß tag morgen nnters Kreuz auf Golgatha führen ließe. Dort wird es innerlich erlebt, wie weit wir noch von unserer eigene liehen menschlichen Bestimmung entfernt sind. Darum siehts so lcanrig ans in unserer Zeit. Und daß sich dann jeder vom Kreuz weisen ließe: .Höher hinauf. Aber mit unserer Macht gelingt nns kein Schritt höher hinauf. Doch der Gekreuzigte reicht uns seine durchbohrten Hände, zu helfen bereit. Er ist der Helfer und Heiland. Er will auch dein Helfer und Hei lmrd sein. Höher hinaus, du Menschenkind, das eine Seele hat! Pfarrer Letzmüller. Sächsische «Vemotnäe»Ronserenz. Um die GteNung der "verschiedenen Gruppen der Ge rnetnden zur Frage der vtais- und Bürgermeisterverfas- sung etnwandsrei kennen zu lernen.nnd für die Borbe- retßnng des Entwurf- einer neuen Gemeindeordnung im Ministerium wie stir die "kommenden Verhandlungen Im Landtag eine Grundlage zu schaffen, traten gegen L.'ö' Vertreter der sächsischen Städte in Dresden zusammen Bet der Zusammensetzung dieser Versammlung war von den Vertretern Wert darauf gelegt worden, daß sowohl di» Anschauungen der Fachleute «l» auch der politischen Parteien zum Ausdruck gelangten. Es nahmen deshalb von jeder Sladt teil der Bürgermeister und je zwei wei tere dem Ttadtrate oder Stadtverordnctenkollegium an gehörige Vertreter, bet deren Abordnung nach dem Wo»h laute der Einladung auf das bestehende Verhältnis In der polnischen Zusammensetzung der Kollegien tu den einzelnen Städten Rücksicht "genommen werden solle Für Siädtp über 50 000 Einwohner eut'iel auf je 100 000 Einwohner mehr ein weiterer Vertreter All Referenten sprachen Oberbürgermeister Dc. Külz Zittau und Bürgermeister U h l i g -Radeberg. Ausge stellt waren folgende Leitsätze, über Vic eine eilige- . hende Aussprache unter Beteiligung von Vertretern der verschiedenen Parteirichtinzgcn stattfand. I. Eine einheitliche Verinssungsform tür alle Ge meinden ist nur möglich, wenn sic sich beschränk! aus die Grund',üge, und den verschiedenen Gemeindearupven landed« und orlSgcsetzliche Freiheit für die Berücksichti gung ihrer besonderen Bedürfnisse gewährleiste! II. Die Staatsaufsicht in den sogenannten eigenen Gemeindeangelegenheiten ist aus das Mindestmaß zu be schränken, d. h. auf die Wahrung dec gesetzlichen Vor schriften und Erfüllung der öffentlich rechtlichen Ver- pslichttrugen der Gemeinden. Ihre. Ausübung ist jolmeu Stellen zu übertragen, "in denen die maßgebende Mit arbeit erfahrener Gemelndevertreter gewährleistet Die Staatsaufsicht der Amtslwuptmauuschaften Aber dern'itlaeu Städte mit revidierter Städteorbnung rst zu le h nen. ill. Für die Form der Gemeiudeverfassun.g ist jeder Gemeinde die Wahl sreizustelleu 'zwischen: 1. dem Magistralssystem mit der 'Abänderung, daß bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Rate uud den Stadtverordneten den letzteren die ausschlaggeben de Entscheidung zukommt vorbehältlich der Regelung im einzelnen. (Zn 1. beantragte Bürgermeister Uhlig namens der Mehrheiissvzialisten, die Worte: vorbe haltlich der Regelung im einzelnen — zu stretchen und dafür folgenden Zusatz einznfügcn: Besoldete Natsmttglieder haben nur dann Stimmrecht., wenn sie vom Stadtoerordnctenkollcgiuin gleich den unbesol deten Stadträlen turnusmäßig gewählt worden sind ) 2. Der sogenannten Bürgermeisterversassung. 3. Hinsichtlich der Einzelheiten ist der ortsgeietz- ltchen Regelung durch die Gemeinden möglichste Frei heit zu lassen. 4 Eine Abänderung der angenommenen Gemein- deverfassung ist nur mit einer qualifizierten Mehr heit möglich. IV. Das Ausscheiden der größeren Gemeinden aus den Beztrksverbändcn ist zu erleichtern. Die Möglich keit des Zusammenschlusses benachbarter Ortschaften ist weitgehend zu fördern. - V. Mit der Gemeindeordnung sind, falls nicht diese Gebiete in der Gemeindeordnung selbst geregelt sind, gleichzeitig vvrzwlegen Gesetze: 1. über Gemeindewahlrecht uud Gemeindewahl verfahren; 2. über den Aufham und die Zuständigkeit der Behörden, die mit der Gemeiudeaufsicht befaßt sind. Nm ein einwandfreies Spiegelbild der Meinungen zu haben, wurden über die Leitsätze zwei Abstim mungen vorgenvmmen: Eine Gcsamtabstimmung und eine zweite Abstimmung, an der unter Ausschluß der daß wir in einer Zeit der schlimmsten materiellen Not u w nicht mit Experimenten abgeben dürfen. . Der Betuch von Landtagsabgeordneten in An» unter Fw« nmg des Ministers FeNisch hnt sich, wie ^gekündigt, heute vormittag prvgrammäßig Vollzügen. Um 10,Ist Uhr Ira- seu die Herren, etwa ll> bis 18 an der Zahl, darunter an I, Ministertttlbrektor Klien, von Chemnitz her, hier ein, wo ie von Bürgermeister Hofmann empfangen und begrüßt wurden, liulcr dehn Führung begaben sie sich in dH Ge- we »beschütze, wo dessen kettel Gewerbe-Studienrat B a u g, die weitere Führung übernahm. Die Herren wohn- ten in verschiedene»» Klassen dem Unterrichte bet. u. a. auch den Facha, beiten der Friseure und Maler, uud besichtigten fer ner die Sammlungen der Anstalt. Sie sprachen sich, wie nutz der WirtschnstSminlsler selbst, außerordentlich lobend über die Gewerbeschule aus, deren Hinrichtung sie derart Interessierten, daß die vorgesehene Besuchszeit von einer halben Stunde sich aus eine ganze Stunde ausdehnte. Alsdann beaaben sich die Herren in die Höhere Fachschule für Metallbe- arbeit u ng, durch die sie von Gewerbe-Oberstudienrat Jacobi geleitet wurden. Auch die Einrichtungen diese, Lehranstalt veranlaßten sie zu einstimmigen Lobesäußernugeu. Der tbeoretische Unterricht war ausgefallen, so daß die Werk stätten mit ihren Maschinen i» vollem Betriebe gezeigt werden konnten. Auch in der Fachschule hielten sich die Herren eine -lande auf, worauf sie ihre Bc'sichtigungsreise nach Schnee b e r g soi tsep.en. Dir Wahl von Elternräten. Aus Anfragen an daS Kul- tusmiuisteriuui ist zu entnehmen, daß über die Wahl oder Neu wahl von Elteruräteu vielfach Unklarheit besteht. Deshalb wird amtlich folgendes festgestellt: Nach einer Verordnung vom 20. Februar >021 waren die Elternräte nach Paragraph 5 ans drei Jahre zu wählen. Diese Bestimmung ist durch eine Verordnung vom 22. August 1021 geändert worden. Demnach iind die Mitglieder der Ellernräte in geheimer Vcrhältws- Uslenwahl sür ein Jahr zu wählen. DaS gilt auch fiw die Wah len, die bereits nach der ersterwähnten Verordnung (23. Fe bruar 10211 vorgeiionniien worden waren. In einer »vetteren Verordnung des Kultusministeriums vom 7- Dezember 1921 neiden die Bezirksschniämter ermächtigt, die Amtszeit der vileruräle nusuobmsweise bis zn Beginn des neuen Schuljah res zu verlängern. Im übrigen sei bemerkt, daß Nuskünftc sehr lewst uud jederzeit in den Schulämtern uud auch bei den Schulleitern zu erhalten siud, so daß cS überflüssig ist, mit ihnen duS Kultusministerium zu bemühen. Die Sächsische Industrie und Dcmobilmachungsverord- uuug. Der Gesanitvorostand des Verbandes Sächsischer In dustrieller uabm in seiner Sitzung nm 9. 3. 1922 Stellung gegen die Demobilninchuugsneroidnuug, uud hnt, nachdem durch reichsgcsetzlichei Verordnung bereits im Februar 1921 der völlige Abbau der Demobllisicrungsvorschriften für den 3>. März d. I. vorgesehen ist, nunmehr auch die völlige Beseiti gung der grundlegenden Deinvbllmachnngsvcrordnungcn zu dem iu der Februnrvcrarduuug von 1921 bestimmten Zeit punkte, nämlich dem 31. 3. 1022, ohne jede Verlängerung gefordert. Ohne auf die verschiedenen sonstigen In Frage kommenden Verordnungen, für welche die Meinungsäußerung der Arbcitgebcr-Fachverbände einznholen ist, einzugehen, ver tritt der Gesawtvorsiand den Standpunkt, daß die gegenwär tige wirtschaftliche Luge nnd die Notwendigkeit der Steige rung der Produktion die sofortige fristlose Besei tigung der Verordnung über Betriebsstillegung und Be- tric bsnbbrüche vom 8. II. 20 nnd der Verordnung über Frei machung von Arbeitsstellen vorn 28. 3. 19 bedingen. Tariferhöhung auf der Kraftwagenlinie Aue-Zschorlau. Infolge der außerordentlichen Steigerung der Selbstkosten des staatlichen Krastwngenbetriebes wird, wie man uns mitzutei- len bittet, ncit Wirkung v o m 1 5. M ärz -1922 der Fahrpreis auf der Linie Ane-E.—Zschorlau von 70 Psg. auf 80 Pfg. für 1 Kilometer erhöht. Der Ankmis vou Gold sür das Reich durch die Reich- bank und die Post erfolgt in der Woche vom 13. bis 19. März unverändert zuw Preise von 850 Mark für ein Zwanzia Markstück, 425 Mark für ein Zehnmarkstück. Für auslän dische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Tsie.iler, Iiort/eNe, (leiaiiiiüiiiiqe», ^»liji. Erzgebirgsabcnd der Riege Germania. Am vergangenen Sonnabend hielt die Riege Gcrmcnüa des Vereins Turnerschaft von 1878 im Schützenhaus ihr diesjähriges 21. Stiftungsfest ob in Gestalt eines Erzgebirgsabends. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine besondere Ueberraschnng wurde den Teilnehmern dadurch geboten, daß jede Person durch eine anfgepellie Rodelbahn in das Innere des festlich geschmückten Zm Zuge äer Not. Nvncan von C. Dressel. (<w. ssorlskwmli.) (Nachdruck verbot«».) „Ich Will nicht jede Hoffnung absprechen, .»reine liebe gnädige Frau, »nutz Sie aber um Geduld, viel Ge duld bitten. Das Leiden Ihres Mannes ist kompliziert, es treten da eben mehrere organische Schwächen zusam men. Die sind bei seinen Jahren ernst zu nehmen, wenn auch nicht ^gerade "bedrohlich. Glückliche Umstände kön nen Ihm Genesung bringen, andererseits mag sich st ins Leidenszeit Jahre htnziehen. DaS ist bedauerlich für Sie ungleich mehr freilich für meinen armen Freund Las sen Sie uns nun vereint tun. was möglich und not wendig ist. Daß Sie sich die Pflege durch einen er fahrenen Wärter erleichtern, ist um Ihrer selbst willen geboien und ebenso sür unseren Patienten erforderlich." Doch nur den Nachtdienst und jene Verrichtungen, dle erpiolue starke Körperkraft benötigen, überließ sie dem Pfleger, im übrigen niühie fte sich persönlich nnd ihren Galten, und dos mit einer Hingebung, dtv Hu, ebenso erstaunte als rührte. Denn in dec Beziehung halte ihn die Fran bisher wenig verwöhnt und feine Selbstlosigkeit, die immer nur ihr die Häude unter die Füße zn breiten gesucht, auch nimmer verlangt. Jetzt wurde das anders. Jetzt war sie die Sorgende. Sic- reichte ihm Vie Arzneien, bereitete häufig genug Per sönlich die ihm vorgeschriebene Kost, die sie dem Hilf losen, ver eben stoch die Finger rühren, nicht aber die Hände ausheben konnte, dann wie einem Kind einslößt«. In gleicher Weise sorgte sie Mr.sein« Unterhaltung und Zerstreuung, las ihm vor, musizierte, plauderte und spar so ein ständiger Gast in ihre» Manns» Zimmern, die sie früher selten genug betreten. So kam es, daß Bollrad die junge Frau beinahe im mer um den kranken Echos Land. Allerdings entfernte sie sich dann alsbald.' Alles könne sie vcrcragen, nur nicht Zahlengeschäste anhüren, dieweil sie nicht die Spur kaufmännischen Geistes in "sich habe, versicherte sie ernst haft. i ' „Dafür richtiges Räuberblut," "scherzte ihr Mann matt. „Deine Urahnen, Schatz, was waren sie denn anderes als reine Buschklepper, die in ewiger Fehde ?mit meiner Zunft lagen?" „O Friedrich." „Nun, ganz so schlimm ist's bei dir ja nicht Nein, ich will gerecht sein. Was deine Ahnen etwa an mei ner Kaste einst gesündigt, hast du vielmehr an mir ar mem Schächer hundertfältig gutgomacht." „Meinst dic? Na, sei lieber auf der Hut, .Friedrich Ich spüre das gierige Räuberblut zuweilen noch heut iu mir kreisen." ES wag' scherzhaft gemeint, denn sie hatte das lachend gesagt. Sie wußte es vielleicht selbst nichtz wie dämonisch grausam sie iu diesem Augenblick aussah. - i ' -.. i l ' In Vollrad regle sich eins seltsame Empfindung. Instinktive Abwehr, die "fast ein Grauen war. Aus die sen dämonischen Augen loderten ftindhastc Gelüste. Er ahnte cs, dies beständige "Kommen und Gehe»« der Frau geschah nicht im Samariterdieust, eS war ein Wandern auf verbotenen Wogen. 'Durfte er das hindern? Dürft« er der Frau die Pflege verbieten, oder bei« tranken Chef verlassen? Nein, er konnte nicht» tun, als über sfch selber wachen. ' ' Anneltse sah er nie. 'Mer auch sie mußte sich Wohl hilfreich um den Kranken mühen, denn der Kommerzien rat. Her nach abgetanen Geschäften gern mit seinem Günstling plauderte, sagte einmal» „Welch liebes Wesem, diese Anneltse Lverlach! Wie «in klarer erfrischende» Bergquell mutet sie mich an. Und diese »varmen Augen, so tief und leuchtend, hie gefallen mir besonders. Ich« hab' das liebe ehrliche Mädel ordentlich liebgewnnnen. Soll ja nun auch meine kleine Schwägerin werden- Im Vertrauen gesagt; denn es ist noch ein großes Geheim nis. aus dem ich eigentlich selber «»sicht klug werde Meine Frau sagt's bestimmt, der Lothar hingegen schweigt sich noch immer merkwürdig-aus, und als ich dem Mädel, neulich mal auf "den Zahn fühle, wird es purpurrot und stottert: „Bitte, bitte, nichts darüber." Und meine Frau will nun selber noch 'nichts von einer offiziellen Verlo bung wissen. E,s wäre jetzt nicht die Zett, scv'he Feste zu feiern. Nun, wenn sie auf meine Genesung warten wollen, komint's im Leben nicht dazu," schaltete er mit müdem Lächeln ein. „Und 'bin ich denn solcher Egoist? Meinetwegen könnten sie -jeden "Tag Hochzeit feiern. Sie Sache hat ain Ende einen anderen Haken. AhnM Sie was, Klüven? Lothar 'ist ja Ihr Freund." „Noch nicht verlobt?" stammelte Vollrad nur, und in seinem ernsten liberarbctieten Gesicht zitterte ein. selt sames Leuchwn, das den Chef stutzen machte. „Hm — Frau Jella 'scheint da aus einen gehörigen Holzweg geraten zu sein," murmelte er. „Am Ende habe ich doch recht gehabt, wäre mir auch fast so lieber." Noch am gleichen Tage hatte er etue gewichtig Koufereuz mit seinem Notar, nach dessen Fortgang er. zu seiner Frau äußerte: „Nun ist mein Haus bestellt, liebstes Kind. Für alle, die »ntr teuer siud, ist wohl ge sorgt; denen aber, die mir treue Dienst« und stündliche Güie erwiesen "haben, mäht ihr ein Tcherfletn von eurem Neberfluß verdünnen. Ich möchte nicht auch nur mit einen« Schein von Undankbarkeit von hinnen gehen." Der hinzukommcnde Mediztnalrait lächelte. „Ganz schön, lieber Freund, und es schadet apch Weiler nichts, das Testieren, Mer Elle tut ebensowenig not. Ich denke, Gte haben noch ein lange» „Morgen" vor sich." ' „Doch keinen Tag ferneren wirken», wie einst. Wär« das ein Leben für mich? Gte kennen mich genugsam, aller Freund, um 'zu wissen, daK lange Untätigkeit da» Traurigste Ist, wa» ml« 'beschteden sein künme. Darum, Gaale» befö Verlosung v ciestelli, »vor sich bald re zum frühen L, Berban 1:1, HMbzei schnftc-n iu zirka 3000, wattig dns s was erhofft sität vorhau beide Gegue Iu Führum nach einer rechts glatt nichts an du V. f. L.ern c Schoß fiel, fcu Aulnufe» konnte, Ihne ganz harte ( den Grund ! den Seiten sultates erzic auf dem Ale: pia - Grü » nuten. Erfolglv Eiuwohucr h W. einmal l> aus dem Lac ciumal 150 hatte, für IG und 000 Me migeklagt. 7 sPro ch e n, Erwerb-gekm auwaltschast Wie L Bon der kommen des lässig, eine R a) Sch ul dz Lasten odci keu-, Unfall- Sterbe kaffe i auf den Tl 1000 Mark einignugeii h) Anfmen gen nach P> lagen für ' den deS la kapitais na (besondere Z» g) sind u i ch t nigniigeu, Vereinigum rische, kirchi gen, soweit Einkommen Die in ? W e rbniig - niensteuergesei, !ig zifsermnäß einzelnen Schi eesorderlich. ' sen, daß er an occ -mtspreche^ »venu Sie es Besseres wü Schlaf nicht Eines T kommend, 1» einer nach»»» er heut »ich gehen, wäre ticke Person da!» Vestibül Mti eine hätte nun fc scheu Zurück Nechlzeit daß das Hai drückte die lc seliger Uc.be> er nicht vcrbc auf. Gleich oaß sich bcldc hielten. Er Gesicht blaß rlg ernst. U nicht, Früttle nein, gar ni gen sich gew Denken Sie r und — und sprechen 1" „Der As dars's schon —o *
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