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1U82 venel ist übereinstimmenden Nachrichten zufolge nichts weniger als auf der Höhe, um einen Ministerwechsej von dem Sul- tan zu erlangen. Die Pforte sieht mit klarem Btitks, daß Frankreich in der Ausführung des FriedenstruclatS plötzlich eine Schwenkung zu Gunsten Rußland- gemacht hat, während England und Oesterreich ans dem stricte» Vollzug des Ver trags vom 30. März bestehen. Die Pforte, dir überdies be merkt, daß Frankreich in der Donaufürstenthümerfrage durch aus rin Prinrip zur Ausführung bringen will, daS ihre Macht an der untern Donau für alle Zeiten untergraben würde, di, Pforte kann wenig Lust und Neigung verspüren, sich von Oesterreich und England zu entfernen, um sich Frank reich In die Arme zu stürzen. In dieser einfachen Erkennt- niß der Thatsachen liegt die Ursache, weshalb der Einfluß deS Herrn v. Thouvenel gegen den Lord Redcliffe'S und Baron Prokesch'S so weit zurücksteht... Auf einen Punkt müssen wir schließlich noch aufmerksam machen. Vorgestern meldeten die officiösen Pariser Blätter, von England sprechend, daß die Pforte die Abberufung der britischen Flotte aus dem schwarzen Meere verlange; heute verschärfen sie die Version und melden, daß di» Pforte die Dardanellen sperren werde. Hieraus ist man zu dem Schluffe berechtigt, daß Frankreich, ebenso gut wie es von Oesterreich die unmittelbare Räumung der Fürstenthümer verlangte, an England das Verlangen stellte, seine Schiffe auS dem PontuS zurückzuziehen; daß England diesem Verlangen ebenso wenig wie Oesterreich ent sprochen hat und daß somit die englische Flotte nicht in Über einstimmung mit Frankreich seine Position im schwarzen Meere inne hält; daß Frankreich diese beiden Forderungen an seine Alliirten nicht im Interesse der Pforte stellte, von der eS bis zur Stunde noch kein Mandat dazu erlangte, daß im Gegentheil die Pforte daS Verharren der beiden Alliirten ge gen den Willen Frankreichs vertritt; daß somit die Pforte, Oesterreich und England mit Bewußtsein auf Einem Stand punkte sich befinden und Frankreich auf dem andern." — (W Bl.) Der neuernannte kaiserl. österreichische Ge sandte für Griechenland, Freiherr Brenner - Felsach, hat sich heute Morgen auf seinen Posten nach Athen begeben. — Der neuernannte apostolische Nuntius, Herr Anton de Luca, ist gestern Abend von München hier eingetroffen und im Nuntiaturgebaude abgestiegen. Berlin, 30. October. <B. Bl.) Zur Feier des gestrigen 45. Geburtstages Sr. k. Hoheit des Prinzen Adalbert fand, wie wir hören, bei Ihren Majestäten Familientafel im könig lichen Schlosse statt. — Die Anwesenheit Sr. k. Hoheit des Prinzen vvn Preußen in Berlin dürfte sich noch bis Ende November verlängern. — Die Abreise Sr. k- Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm nach London ist auf die Mitte künftigen Monats festgesetzt. Höchstderselbe wird am eng lischen Hofe jetzt nur bis zu den letzten Tagen des Novembers zubringen. Posen, 28. October. Der Festzug zur Eröffnung der Posrn-BreSlauer Eisenbahn traf gestern um ^2 Uhr Nach mittags auf dem hiesigen Bahnhofe ein. Die Rückfahrt nach BreSlau fand Abends gegen 7 Uhr statt. l) AuS Bayern. 28. October. Au den Vorlagen an unsre demnächftige protestantische Generalsynode gehört u. A. der Entwurf eines neuen Katechismus, nach einem Eirculare des Oberconsistoriums bestehend: aus einer kurzen Sammlung von Denksprüchen und Liederversen aus dem kleinen Katechismus Luthers, aus der katechetischen Aus legung desselben und aus einem Anhänge von Beichtfor- meln und Schulgebeten. — Durch Rescript an die ge stimmte Geistlichkeit hat das Kirchenregiment derselben be treffs der Trauung Geschiedener eröffnet, „daß die Entschei dung darüber, ob in einem gegebenen Falle die Trauung ver sagt werden könne, nicht dem Ermessen der einzelnen Geist lichen, sondern lediglich dem Oberconsistorium Vorbehalten bleibt." / LLeimar, 28. October. Vorgestern ist hochbejahrt Se. Erc. der Staatsminister a. D. I)r. Schweitzer auf sei nem Gute in Elodra gestorben, und es lebt nun keiner von den Männern mehr, die noch unter Karl August in das Ministerium gerufen wurden. Schweitzer war bis zum Jahre 1816 Lehrer des öffentlichen Rechts in Jena, wurde in die sem Jahre als Slaatsrath nach Weimar berufen und 1819 Minister. Fast 30 Jahre lang, nämlich bis zum Jahre 1848, war er in dieser Eigenschaft thätig und den bei weitem größ ten Theil dieser Zeit die bedeutendste, gewichtigste Kraft der StaatSregierung. Im März 1848 wurde von dem durch unverständige Studenten haranguirten Volke seine Ent lassung gefordert, er erhielt sie und lebte seitdem zurückgezo gen auf seinem Gute. Vor wenig Jahren hat er sein und sah auS dem Thor gegen den Wald. — „Laß ihn nur," ent- gegnete der Alte und wandte sich zum Gehen; „der kommt schon wieder, wenn eS TrinkenSzeit ist. Die vergißt er nicht." Dresden. 30. Octbr. Von morgen (Freitag) an werden im AuSftellungSlocalt deS sächsischen KunstvereinS auf der Brühl'scden Terrasse (geöffnet von ll bis 3 Uhr) neu ausgestellt sein: „Porträt Sr. kais. Hoheit deS Erzherzogs Karl Ludwig", Oelgemälde von A Boch in Bregenz; „Die Salbung Jesu", Oelgemälde vom Prof. Jäger in Leipzig; „Der Gnomjäger", Oelgemälde von G. Hammer; drei Federzeichnungen von Walther; zwei Aquarellzeichnungen von Pappe ritz; zwei deSgl. von Reinhard». Dresden, 30. Oktober. Am 3. November wird hier ein Eoncert für den äußerst hilfsbedürftigen, invaliden Concertisten Herrn LouiS Krüger auS Köthen statifinden, dem der Gebrauch seiner Beine fehlt und der durch Rheumatismus unfähig ge worden, sein Instrument ferner zu spielen. Derselbe hat 20 Jahre lang Deutschland, Frankreich und die Schweiz durchreist und Eoneerte auf der mit 39 Klappen versehenen Metall-Oboe ge geben. Sein Unglück, wrlkdeS ihm die mitleidsvolle Unterstützung musikalischer Künstler verschafft hat, wird ihm auch die hilfreiche Theilnahme deö Publikums zuwenden. Freiberg. Soeben ist bei I. G. Engelhardt hier von B. Cotta, der als Geognost durch seine zahlreichen Schriften sich einen eben so weit verbreiteten als verdienten Ruf erworben hat, eine „Kohlenkarte von S achsrn "(nebst einer 36 Seiten n Oktav umfassenden Erläuterung) erschienen. Sie ist keineS 50jährige- JMläum als Doctor der Rechte gefeiert; nun ist er dahin, eist Mann von eisern«« Willen, umsassmden > Kenntnissen und scharfem Verstände, an Worten karg, an Gedanken reich. Unter seinen Schriften ist das bekannteste daS 1825 erschienene öffentliche Recht deS GroßherzogthumS. ü Ports, 28. Oktober. Der heutige „Moniteur" ent- hält eine vom Ministerium deS Ackerbaues u. s. w. auS- gegangene, am 27. d. M. festgestellte Uebersicht über die Preise eines Hektoliters Weizen, welche die Bestimmung hat, als Maßstab für die von Körnern und Mehl zu entrichten den Ein - und AuSgangSsteuern zu gelten. Man sieht dar aus, daß der Durchschnittspreis sich zwischen 31 Fr. 55 C. und 26 Fr. 6 E. bewegt. — Dem „Nord" wird geschrieben, daß Graf Kisseleff in Begleitung des Barons Brunnow noch Eompiegne adgereist ist. Der feierliche Empfang deS russischen Gesandten wird wahrscheinlich erst vor der Reise des Kaisers nach Fontaine bleau, an welcher sowohl Graf Kisseleff, als Baron Brunnow Theil nehmen werden, statifinden. — Baron Bcenier wird zur See nach Frankreich zurückkehren. — Das officiöse „PayS" sagt in Bezug auf die Donau- fürstenthümer rc. unter Andern, Folgendes: „Wenn es mehr oder weniger delicate Schwierigkeiten über die praktische An wendung der Stipulationen deS Friedensvertrages giebt, so ist Frankreich bereit, sie im Verein mit allen Mächten ohne Leidenschaft und ohne Schwäche zu besprechen; es will eben so wenig wie die andern Mächte, daß der Buchstabe oder der Geist dieser Stipulationen verkannt oder gefälscht werde; aber es kann nicht zulassen, daß eine einzige dieser Machte sich zum Schiedsrichter dieser Schwierigkeiten macht und sie durch Mittel lösen oder beschwören will, über welche die In ter,ssirten nicht vorher üdereingekommcn sind. Mit Einem Worte: der Pariser Vertrag ist ein Eollectiv-Werk; seine In kraftsetzung muß ebenfalls ein Eollectiv-Werk sein. Dieses verkennt Oesterreich vollständig in der Frage der Fürstenthü mer. Uno DaS, was wir Oesterreich sagen, sagen wir auch jeder andern Macht (d. h. England), die sich in einer ähn lichen Stellung befinden würde. Frankreich hat das Beispiel der Achtung vor den Verträgen gegeben. Lange vor dem bezeichneten Zeitpunkte haben seine Armeen die Türkei, seine Flotten das schwarze Meer verlassen. Das, was es grthan hat, haben alle andern Regierungen auch thun können, oder sie müssen es zukünftig thun rc." — Die gleichfalls ofsiciöse „Patrie" glaubt, daß, wenn selbst eine Protestation der Pforte gegen die österreichische Okkupation nicht bestehe, dieses Nichts an der Lage der Dinge ändere. Was die Anwesenheit der englischen Schiffe im schwarzen Meere betrifft, so bezieht sich die „Patrie" auf die „Presse d'Orient", der zufolge die Dar danellen laut dem Pariser Vertrage am 28. October geschlos sen werden sollen. Ihr zufolge müssen deshalb die englischen Schiffe daS schwarze Meer verlassen, wenn nicht die Pforte, wozu sie dieselbe aber nicht für geneigt hält, einen Aufschub gewährt. PartS, 29. Oktober. Der heutige „Moniteur" berich te!, das Kriegsschiff „Duchayla" habe, mit einer Mission für das Mittelmeer betraut, gestern den Hafen von Toulon ver lassen. — Dem ofsiciellen Blatte zufolge wird Prinz Napo leon nur vier Tage in Stuttgart bleiben und über Frankfurt a. M. nach Paris zurückkehren. Aus Madrid, vom 27. Oktober, wird gemeldet: Die Preise der Lebensmittel halten sich auf ihrer Höhe. — Die in Umlauf gewesenen Gerüchte über eine Ministerkrisis sind unbegründet. — Die Ruhe ist allgemein. London, 28. October. (K. Z.) Trotz des Friedens bauen die Engländer noch immer rüstig an ihren Kanonenbooten fort. So sind noch ganz vor kurzem 10 von den Werften von Woolwich in die Themse gebracht worden, um dort ihre Maschine zu erproben. — Wie der „Newcastle Guardian" meldet, hat der junge Lord Ernest Vane Tempest, welcher unlängst wegen wiederholter „handgreiflicher Scherze" auS dem Heere ausgestoßen wurde, den Entschluß gefaßt, sich dem geistlichen Stande zu widmen. Seine vornehmen Verwandten haben mehr als eine fette Pfründe zu vergeben. — Die Be wohner von Cardiff in Wales wurden gestern früh um halb 6 Uhr Morgens durch eine so heftige Erschütterung aus dem Schlafe aufgeschreckt, daß sie sich dieselbe anfangs nur als ein Erdbeben erklären konnten. Bei näherer Untersuchung jedoch stellte es sich heraus, daß eine Gasexplosion an Bord der großen preußischen Barke „Friedrich Retzlaff" der Grund war. Die Explosion, welche dadurch herbeigeführt wurde, daß daS GaS mit einer Kerze in Berührung kam und Feuer fing, hatte nicht nur die Zerstörung deS Schiffes, sondern auch die Tödtung und Verwundung fast der ganzen SchiffS- wegS eine geologische oder geognostische Karte im gewöhnlichen Sinne deS Wortes. Ihr Zweck ist vielmehr gerichtet auf eine durch Farben veranschaulichte Unierscheidung l) derjenigen Ge biete, in welchen keinerlei begründete Hoffnung vorhanden ist, in irgend einer Tiefe Kohlenlager aufzufinden; 2) derjenigen Ge biete, welche in dieser Beziehung zweifelhaft sind; 3) derjenigen Gebiete, in welchen eine der kohlenführenden Formationen in wahrscheinlich erreichbarer Tiefe verbreitet ist, in denen deshalb einige Hoffnung vorhanden ist, Kohlenlager aufzufinden. Ge sondert sind dabei ältere und neuere oder Stein- und Braun kohlenformationen; endlich 4) derjenigen Gebiete, in denen Stcin- und Braunkohlenlaqer bereit- bekannt find. Gesondert sind wieder Stein- und Braunkohlenlager. DaS Verdienst, welches sich der Verfasser durch seine Karte um das sächsische Vaterland erworben hat, ist ein absolutes und relatives. In ersterer Be ziehung hat er mit der Leuchte der Wissenschaft und der Erfah rung in der Hand dem sächsischen Staate eine der reichsten Quellen seines NaiionalreichihumS in weitester Ausdehnung nachqewirsen. In dem zweiten Falle liegt daS Verdienstliche darin, daß der Unternehmungsgeist, wenn er des Verfassers An leitungen und Mahnungen Gehör schenkt, vor Geld- und Zeit verschwendungen bewahrt wird. Beide Verdienste aber wird man um so höher anzuschlagen geneigt sein, wenn man auf der einen Seite erwägt, welches Moment die Kohlen in unsrer ganzen Jnduftriewelt, ja in unsrer Civilisaiion bilden, und auf der andern Seite nur ganz oberflächlich in Anschlag bringt, welche Summen schon vergeudet worden sind und eS noch werden für Entdeckung von Kohlenlagern, wo sie entweder absolut nicht sein können oder wo fie auch relativ vorausgesetzt werden dürfen, doch von keiner erheblichen Bedeutung sich zu zeigen vermögen. Mannschaft zur Folge. Sie war so gewaltig, daß ein un gefähr 35 Sentner schwer« Ank« 15—18 Fuß hoch in die Luft geschleudert wurde. Der „Friedrich Retzlaff" war ein ganz neu,- Schiff und auf seiner ersten Reise begriffen. V»n dee polnischen Grenze, 24. Oct. (Ä. Z.) Die gegenwärtige Anwesenheit d,S Minister« der Volksaufklärung, Noroff, im Königreich Polen, ist ein Ereigniß, welches schon lang, nicht dagewesen. In Begleitung mehrerer StaatSräthe und Gehilfen hat der Minister bereits di, sämmtlich,n Un- terrichtsanstalten in Warschau, die Bibliotheken, daS chemisch, Laboratorium, den botanischen Garten u. s. w. besucht, und eS wird d,rs,lb, darüber dem Kaiser Referate abstatten und Vorschläge zu den vorzunebmenden Reformen und Verän derungen machen. Der Staatsrath Speschneff, Eh<f Taubstummenwesens in St. Petersburg, ist gegenwärtig im Auftrag deS UnterrichtSministerS auf einer länqern Reise be griffen, und besucht die hervorragenden Taubstummenanstalten Deutschlands, um auch in diesem Fach das Material zum Fortschritt zu sammeln. Es sind dies, vielseitigen Bestreb- ungen Rußlands, die sofort auf einen kostspieligen Krieg fo/, gen, gewiß anerkennenSwerth. Von Bedeutung sind auch die Reformen in dec Armee, welche eine neue Gestaltung er hält. Die 36 Jägerregimenter der activen Armee, welche solche nur dem Namen nach waren, sind in gute Infanterie regimenter umgewandcll und anderweitig die Scharfschützen vermehrt worden. DaS aufgelöste Dragonercorps wird regi menterweise den leichten Eavaleciedivisionen der activen Armee einverleibt und die Eavalerie derselben von 24 auf 30 Regi menter erhöht. Die Reserven deS Garde- und Grenadier corps sind noch nicht entlassen, und es sind diese beiden Elite corps noch nie so vollständig und vorzüglich in der Organi sation dagewesen als eben jetzt. AuS Vor Krim. (H. C.) Ein Brief auS Sym- feropol meldet, daß die Stadt ihr früheres friedliches Ansehen fast wiedergewonnen hat; das Getöse ist verstummt, die Uniform eine seltene Erscheinung, Alles bewegt sich wieder in den gewohnten Kreisen. Wer aber Svmferopol vor dem Kriege kannte und es jetzt sieht, wird den Einfluß der ver flossenen Jahre nicht verkennen können. Die Zahl der Gebäude scheint zugenommm zu haben; die Zahl der tata rischen Bevölkerung hat aber sichtbar abgenommen und einer nicht tatarischen Platz gemacht. Ein anderes Merkmal der vorübcrgegangenen schweren Zeit ist die große Tkeuerunq fast aller Lebensmittel, welche von Tag zu Tag zunimmt. Das Getreide kostet jetzt mehr als zur Zeit des Krieges, denn die Zufuhren sind sehr gering und d-r diesjährig, Ernte Ertrag auf der Halbinsel kaum genügend, die künftige Aussaat zu decken. In früher» Jahren langten um diese Jabreszeit ganze Earawanen von mehrern hundert Wagen mit Getreide beladen in Svmferopol an, die diesjährige Zufuhr bestand in 20 Wagen, welche aus den nördlichen Kreisen des tau rischen Guberniums entsendet worden sind. Eine große Hilfe in dieser trüben Zeil gewährt die auf Befehl deS Kaisers er folgte Antreibung zahlreicher Heerden, welche nicht sowohl als Schlachtvieh, sondern zur Bebauung der Felder di, wesent lichsten Dienste geleistet Kaden und noch leisten. Von dec Theuerung wird man sich einen Begriff machen können, wenn wir hinzufügen, daß daS Pud Heu, trotz der auten Ernte, in Svmferopol sowohl wie in Perekop mit 20 bis 25 K. Silber bezahlt wird, und die Preise der übrigen Waaren stehen im Verhältniß zu diesen enormen Heupreisen. Aus Konstantinopel find Nachrichten vom 20. Octbr. in Marseille eingetroffen. Das „Journal de Eonstantinople" vom 20. Oktober erklärt die Gerüchte über die nahe bevor stehende Abfahrt des britischen Geschwaders nach englischen Häfen für grundlos und setzt hinzu: da man demselben Ver stärkungen geschickt habe, so verstehe eS sich von selbst, daß an seine Abberufung noch nicht zu denken sei. — Der fran zösische Gesandte ist nach Teheran zurückgekehrt und hat den Schah aufqefordert, mit England Frieden zu schließen. Da die Vorbereitungen der englischen Expedition im persischen Meerbusen ihren Fortgang haben, so läßt Persien Herat be festigen. Ein Franzose mit Namen Böhler ist mit Ausfüh rung dieser Arbeiten beauftragt worden. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. 8 Dresden, 30. October. In der gestrigen Stadt- verordnetensitzunq berichtete zunächst die Finanzdepu tation ») durch Herrn Stadtv. Pietsch über ein Unterstützungs gesuch des RathSarbeiterS Renner. Derselbe Kat 44 Jahre stets zur vollsten Zufriedenheit seine Arbeiten auSqeführt, ist 80 Jahre alt und mußte wegen fast völliger Taubheit jüngst Wir empfehlen Karte und Schrift dem Publicum noch um so mehr, weil beide so leicht verständlich sind, daß selbst der Laie, wenn er auch deS Sachverständigen in einzelnen Fällen nicht ganz wird entbehre» können, nicht ohne Einsicht und Urtheil dastehen wird. Literatur. „Die Weltgeschichte, in hundert Ab schnitten der Jugend erzählt. Nebst Charakterbildern In gebundener und ungebundener Rede. Zugleich Handbuch für Lehrer, Lehrerinnen rc. Von Moritz Heger und Moritz Schlimpert. Dresden, Druck und Verlag der k. Hofbuch druckerei von C. C. Meinhold u. Söhne. 1856." — Zwei be kannte und erfahrene Schulmänner haben sich hier vereinigt, sowohl dem Stoffe al- der DarstellunqSform nach von dem reichen Felke der Weltbegebenheiten DaS zu bieten, waS der Jugend frommt, und man darf sagen, daß ihre Arbeit von Fleiß, Umsicht und Geschick Zeuqniß ableg». Aehnlichen Unlernehmungen gegen über dürfte daS vorliegende Werk sich aber noch dadurch besonvern Eingang verschaffen, daß dasselbe bei einem außerorden»lich um fangreichen Material — eS zählt 678 Seiten — für einen un gewöhnlich billigen Preis geboten wird. p Musik. Die Herren Maurin, Chevlllard, MaS und Sa datier — der Pariser Streich. Quartettverein — haben in Frankfurt a. M. namentlich durch ein außerordentlich feineS Ensemble ihrer Vorträge sehr gefallen und concertiren jetzt in Köln. — Der Pianist Thal berg befindet sich jetzt wieder in New-Kork al- Concertgeber.