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Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Erscheint mit Ausnahme der Sonn-' - und Festtage tSglich Abend- und ist durch alle PostaSstalten zu beziehen. Donnerstag, den 1 Januar. Preis für daL Vierteljahr IZ«, Lkater. Lnsrrtiend, Gebühren für den Raum .'/^.uUuln.»eile t ^eagroscheii. IMi »8sr. trüge, also conftqueutes Festhalten an der bisherigen Politik. Berichterstatter Escher sagte, Motivirung schfen vierteljährlich Nichtamtlicher Lheil. — W.chM „Reue Gedickte", von Em. Geibel. Mutkgart, im, Votta'schen Verlag soeben erschienen. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Vom königlichen Hofe. Das Album für die . Erzherzogin Margaretha. — Wien: Die Bolgradfrage und di, Räumung der Donaufürstenthümer. Die Abreise > der Majestäten von Venedig verschoben. — Likka: KriegS- zug gegen Räuber. — Berlin: Zur neuenburger Frage. ' Oberst v. Manteuffel nach Wien. Kammerangelegenheiten. — Stuttgart: Der „Staatsanzeiger" über dir Eingabe gegen einen eventuellen Durchmarsch preußischer Truppen. Kein Anlehcn für die Schweiz gemacht. — Frankfurt: BundeSrath Furrer. Von der Bundesversammlung. Roth schild hat die Negocirung eine« KciegSanlehens für die Schweiz abgelehnk.— Paris: BörseneintrittSbikler«. DaS Abonnements Einladung. Auf das mit der heutigen Nummer beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Journals" werden BestesiMgeu für auswärts bei allen Poftanftalten Les Zn- und Auslandes an genommen. Bestellungen für Dresden sind an die Aus Emanuel Geibel's „Reueu Gedichten".*) Zuruf. Sikh', daS ist rS, wa« auf Vrdrn Jung dich hält zu s,d,r Frist, Daß du kwig bicibst im Werden, Wir die Welt im Wandeln ist. WaS dich rührt im Herzensgründe, Einmal kommt'», und nimmer so ; D'rum ergreife kühn die Stunde, Heute wein«, heut' sei fröh. Bieb dem Glück dich voll und innig, Trag' eS,>wenn der Schmerz dich preßt, Aber nimmer eigensinnig Ihren Schatten halte fest. Heiter senke, was vergampev, Zn den Abgrund jede? Nacht; Soll der Tag dich frisch empfmagrn, Sei getreu, doch neu erwacht. Frei dich wandelnd und emsaltend, Wir die Lilie wächst im Feld, W'chsr fort, und nir veraltend Blüht und klingt für dich dir Welt. 1'ä Lhlr. Zur Veröffentlichung voll Ankündigungen aller Art kann daS „Dresdner Journal", weiches als officielles Organ der k. sächs Staatsregierung sich eines großen Leserkreises erfreut und dessen Abonnen tenzahl auch im letzten Jahre wiederum bedeutend ge stiegen ist, ganz besonders empfohlen werden. Die Jnsertionsgebühren betragen für den Raum einer Zeile 1 Ngr. r Dresden. Königs. Expedition des Dresdner Zollerlass. (Am See Nr. 35) Da tritt ihr Bruder dar zu ihr „O Schwester Kunigund, Verzeih' dir Gott daS Lachen Bon deinem rothen Mund! „Verzeih' dir Gott dein arge- Spiel Und deinen hauen Sinn! Wer Hal dich solche Kunst gelehrt Du stolze Zauberin'? „Du fängst mir Kitter und Sdtlknech« Mil deiner Augen Schein; Du fingst ihr Herz in LiebeSgluth, Und dein- bleibt kalt wie Stein. „O Schwester, wer mit Flammen spielt, Der lösch' auch, wo eS brennt; Dein Locken und dein Höhnen, DaS nimmt kein gutes End'." DaS Fräulein schüttelt ihr goldne- Haar : „Du sprichst nicht nach Gebühr. Und glänzt mein Äug' und blüht mein Rund, Sag' an, kann ich dafür? „WaS schiert' mich all' die LiebeSgluth, Bon Kitter und Edelknecht! Laß fie verderben und sterben, Sie find mir viel zu schlecht. ,Laß fie verderben und sterben. Eh' fie mich lehren frei'n. Der Wind, der Wind, daS KönigSkktch Soll eh' mein Buhle jein.", ncn, morgen oder übeimvrgen, wenn die Bolgradfrikge kn Ordnung gebracht ist, den Rückmarsch als Thatsache darzu stellen, die sogleich nach vollzogener Unterschrift beginnen müsse und über den Aufschub, den der Winrer nöchig macht in Deklamationen und Verdächtigungen sich zu ergehen. —i Nach Meldung der „Gazz. di Venezia" ist die auf den 27. d. M. and,räumt gewesene Abreise Ihrer k. k. Ma jestäten von Venedig infolge des Ablebens Ihrer k k. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzogin Elisabeth um acht Tage verschoben worden; Ihre Majestäten werden die Zeit der tiefen Trauer in Venedig zubringrn. Die Ankunft Ihrer M.siestäten wird in Verona am 7. und die Ankunft in Mailand am 15 Januar erfolgen. AuS Likka (in der Milirärgrenze) wird der „Oest. Ztg." unterm 24. Dec. geschrieben: Unser Regimentsbezirk, be kanntlich der ärmste und gebirgigste der ganzen Mllitärgrenze, war und ist schon seit längerer Zeit der Schauplatz vielfacher, mitunter sehr kühn auSgeführler Morde, Räubereien und ähnlicher Verbrechen, welche von einer unter einem gewissen LabuS stehenden, bei 16 Köpfe zählenden Bande herrühren. Diese Band,, welche Labus seit 1848 — in welchem Jahre er aus den Reihen der österreichischen Armee desertirte — befehligt, recrukirt sich- obgleich viele ihrer Mitglieder bereits im Kampf, fielen, oder standrechtlich ding,richtet wurde», doch immer wieder und wußte schon seit sechs Jahren, be günstigt durch die Terrainverhältaisse de- felsigen Regiments bezirkes, der Gerechtigkeit Trotz zu bieten, wozu wohl auch grißtentheils da- Einverständniß der den Verbrechern ver wandten oder befreundeten Population beitragen mochte Die Maßregeln, die man dis jetzt gegen dies« modernen Ruud ritter ergriffen, waren leider fruchtlos, obwohl die Leitung und Ausführung derselbe« in den Händen eines der wacker sten und umsichtsvollsten Operoffiziere, de- Likkaner Regiments commandanten, Obersten Pöck, sich befand. Seit zwei Woche» nun ist gegen die Verbrecher ein förmlich «rganisirter Kriegs zug ringel,itet. an dessen Spitze sich der aus »er I8§8er In» surrection in Siedmbürgen rühmlichst bekannte General Frei Herr Urban, Briqadecomwaadanl zu Gospic, selbst gestellt Kgl. Es ist zu hoffen, daß die von ihm ring,leiteten energi schen Maßnahmen bald vom günstigsten Erfolge begleitet und so jener RegimenlSbezirk samml Umgebung von den gefürchteten Gästen -«ländcht wilden wird , 1t Verlies, ik»e DrcftNlxlr Die G. rückte .wir em^ friedlichen Beilegung der neuenburger Krage stimme» sich heute bereits etwas herab. Man erfährt jetzt, daß der letzt, Schritt, den der Kaiser Napoleon unternehmen will, nur in einer nochmaligen ernsten Mahnung bestehen soll, und zweifelt, daß die Schweiz jetzt mehr nachgrden möchte als zuvor. An dererseits heißt es jetzt mit ziemlicher Gewißheit, daß die dies seitige Regierung einen Termin festgesetzt hat. bis zu welchem es der Schweiz überlassen blelben soll, durch Freigekung der Gefangenen den Weg der Ausgleichung zu beschreiten, und die Regierung entschlossen ist, nach Ablauf dieses Zeitpunktes die Organisationen zu beginnen. Man spricht nicht viel von der Mobilmachung, aber man betreibt sie um so emsiger und es kann, wie ich Ihnen bereit« mitgetheilt habt, auf einen Wink ihre« königlichen Kriegsherrn di« Armee kampfbereit dastehen. Man Kat al« ein Anzeichen für bke FriedenShoff nungen auch den Umstand betrachtet,-daß die preußische Press, sich in den letzten Tagen auffallend bemüht hat, darzuthun, daß die Freilassung der Gefangenen nur der erst, Schrill zu Verhandlungen über die neuenburger Frage ist und nicht ein Austausch gegen die Verzichtleistung der preußischen Rechte auf Neuenburg. Wie dem auch sei, zur Zeit muß bezweifelt werden, daß die Schweiz nicht einmal auf die Vorbedingung Preußens eingeht, deren Erfüllung dir diesseitige Regierung sei unnöthig, sie liege in der allgemeinen BolkSbe- gristerung. Nach den bmidesräthlichen Mittheilun gen sind vermehrte Aussichten auf eine friedliche, die Schweiz befriedigende Lösmravorhanden. Die (Kom mission hofft, cS werde dem Nundesrathe die Lösung gelingen, wo nicht, äußerste Vertheidiqung. Des-' wegen Ermächtigung zu unbeschrankten Geldanleihen. Dir einstimmige Annahme der EommissionSantrügc erfolgte ohne Discusfion Mrch Erhebung der LIV Mitglieder. Escher sagteToie Nation sei einstimmig, sie habe sich durch ihre Eistmuth gekrönt. Komme nun, was wolle. Ueberwältigender Eindruck. Auch der Schmerz ist Gotte» Bote, ernster Mahnung heil'ge Worte Bringt er unS und öffnet leise n-fßeheimer Weisheit Pforte. Aber unser irrend Auge, vielgetrükt vom Staub der Mängel, Nicht erkennt eS in der dunkles» Schatlentracht sogleich den Engek. - T Daß sein bitt'«» Kelch unS froumr, ach, eS dünkt unS eirleS 5 Wähne.», Und daS eigne Heil nußachttnd, gtüßrn ww'L- mit heißen Lhräncn. ** Erst wenn scheidend der Verhüllte wiederan sich von unS wendet, Seh'« wir plötzlich über'm Haupt ihm eine Glorie, die unS blendet. Durch die dunkeln Schleier klar getheilet. Und, die Seele ahnt eS schaurrn^Dvelch' rin Gast bei ihr geweilet. Die Wmd^wmtt. Nun ist der Frühling kommen in'S Land So wonnig geht sein Hauch; ES schlägt die junge Nachtigall Im blühenden Fliederfirauch. Sie schlägt so süß, fie singt so trüb' Von großer LiebrSmacht; Am Spiegel steht da» Bur-fräule.n Und strählt ihr Haar unplacht. Zur TageSfrage. — Neapel: Ein Kirchenbau aus Anlaß der Rettung des König». Audienz deS Freih. v. Kellner. — London: Die Bolgradfrage alS erledigt betrachtet. Gerüchte von einem Negeraufstande in den Vereinigten Staaten. — Teheran: Näheres über di« Einnahme von Herat. Ein Schreiben des Schahs an den Großwesir. Local- uud Provinzialangelegrnheitrn. Dresden: Vermischtes. Unglücksfälle. — Leipzig: Christbesch,e- rungen. — Chemnitz: Aufhebung des größern Bürgcr- ausschusseS. Der Leichnam eines KindcS aufgefunden. — Bautzen: Ehristbescheerung. — Eibenstock: Neue Postexpeditionen. — Pul-nitz: Ein Knabe verunglückt. — Von der Müglitz: Ein bergmännisches Unternehmen in Aussicht. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen. (Leipzig Eibenstock. Rochlitz. Pirna.) Tagergefchichte. . Telegraphisch- -tachrtchtea. Bern, Dienstag, SV. December. In der heuti gen Natioualratbssitzung beantragte die Commission einstimmig die Annahme der bundesräthlichen An- Dresden, 3i. December. Se. Majestät der König ge ruhten heute Vormittag ^i si Uhr eine Deputation des Raths und der Stadtverordneten — bestehend aus dem Oberbürger meister Ritter rc. Pfotenhauer und den Stadträthen Hempel und Hess«, dem Vorsteher des StadtveroronetencoUegiums vr. Arnest und den Sladtverg^neten vr. Hess, und Buch händler Adler — im k. Schlosse zu empfangen und di« durch Oberbürgermeister Pfotenhauer .namens der Residenz ausge sprochenen Glückwünsche zuin Jahreswechsel gnädigst entgegen zunehmen. — Gestern Nachmittag haben Se. Königliche Majestät die Chorolatenfadrik der Herren Jordan u. Timäus mit einem Besuche b-ehrt und bei einer mehrstündigen Anwesenheit von den Einrichtungen und dem '^triebe derselben Kenntniß zu nehmen geruht. — DaS von Seiten der riesigen Residenz Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Margar«Lha als HochzeitSgeschenk ver ehrte, von den namhaftesten hiesigen Künstlern auSgeführte Album, dessen Vollendung durch Umstände etwas verzögert wurde, ist gestern von hier nack^JnnSbruck abgegangen. LLien, 30. Dec. Die „Osts. P." bringt an der Spitze ihre» heutigen Blattes folgenden, anscheinend officiöscn Ar tikel: Die Conferenzen in ParS haben gestern wohl begon nen. Noch fehlt uns zwar di. telegraphische Bestätigung, aber bereits vorgestern rirculirte die- die Nachricht, daß Rußland in die Bedingungen, von denen daS Gelingen der Conferenz abhängt, ringewelligt habe. Es L-md daher dem guf gestern -Aus-,»> nearen ME:S im Wetze, und einer der größten Conflirte, im ch welchen die öffentliche Besorgniß in Athen, gehalten wurde, ist seiner vollständigen Beseitigung nahe. Es ist zu bedauern, daß dieser Au-gleich nicht schon vor drei, vier Monaten stattzefunden hat; unfern Truppen wäre dann der beschweeiiche Winteraufenthall in den traurigen Dörfern der Moldau und Walachei erspart worden; nun müssen sie noch viele Wochen harren, bevor das Frühjahr ihnen den Rückmarsch in die heimathlichen Ge genden erlaubt. Wir wünschte«, die Zeitungsnachricht könnte sich bestätigen, daß die „dritte" Eonferrnz (bezüglich der Do- noufürstenthümer) bereits am 15. Februar statlfinden werde. Aber leider ist dies eine offenbar« Unmöglichkeit. Denn diese dritte Conferenz (richtiger Schlgßconferenz, denn die in die sem Augenblicke stattfindende ist ein im FricdenSvertrage un vorhergesehenes Intermezzo) soll vertragsmäßig erst dann stattsinden, wenn die Räumung der Donaufürstenthümer vollzogen ist. Diese Räumung ist aber bei dem strengen Winker, der unS dieses Jahr humsuckt, um so unausführ barer, alS überhaupt keine Armee der Welt mitten im Win ter sich in Marsch setzen wird, e« fei denn, daß sie zu wil der Flucht genölhigt sei. Wir legen einigen Werth darauf, dieses Berhältniß darzulegen, weil möglicherweise einige Wort führer in der französischen Presse eS sich beifallen lassen kän-