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Dienstag. Nr. 149. 23. December 1879. Weißerih-Aeitung Amis-Matt für die Königliche Amtshauptmannfchast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträtlje zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu bcziehm durch alle Post- Anstalten und die Agentnren. — Preis vierteljährlich 1 Mark 85 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit tO Pfg. für die Spaltcn-Zeile, oder deren Raum, berechnet. ZmWer Theis. Bekanntmachung. Nachdem Frau Anna Laura verehel. Börnig, geb. Anders in Reichstädt, am 13. dieses Monats als Hebamme für den Distrikt Reichstädt in Pflicht genommen worden ist, wird dies hier mit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dippoldiswalde, den 17. December 1879 Königliche Amtshauptmannfchaft. von Kessinger. Semig. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll Dienstag, -en 2L. Februar 188«, das der Frau Juliane Christiane verehel. Bernhardt in Sadisdorf zugehörige Haus- und Garten-Grund- " ...stück.Nr, 8 dH Katasters, Nr. 34 des Flurbuchs und."Nr^ 9 des Grund- und Hypothekenbuchs für Sadisdorf, 'welches Grundstück ami8. December 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2200 Mark gewürdert worden ist, nothwen- diger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde am 18. December 1879. Königlich Sächsisches Amtsgericht. Bekanntmachung. Die städtische Sparkasse zu Frauenstein ist der vorzunehmenden Zinsenberechnung und Jahres-Abschlüffe halber in der Zeit vom 2. bis mit IS. Januar 188« für Ein- und Rück-Zahlungen geschloffen. Frauenstein, am 20. December 1879. Der Sta-tgemein-erath. Grohman«, Brgrmstr. Tagesgeschichle. Dippoldiswalde. Der kürzeste Tag des Jahres liegt heute hinter uns. Sollen wir uns darüber freuen, — sollen wir es beklagen? Trübe Tage können nicht rasch genug vorübergehen, und darum sollten wir denken, daß der kürzeste Tag von trüben Tagen der beste sei, und daß man froh sein könne, daß er vorüber ist, daß die Sonne mehr und mehr Kraft gewinnt, die Nebel zu durchbrechen und auf neuerwachendes Leben herab zu scheinen. Trübe genug ist es seit Jahren im geschäftlichen Leben gewesen, allein: „Die Stunde rollt auch durch den rauh'sten Tag," sagt Shakespeare, und ein altes deutsches Lied beginnt mit den Worten: „Die Welt ist rund und muß sich drehn." Daß sie sich drehen muß, daß die Tage wieder besser und dann auch länger werden, ist die Hoffnung, die wir an den heu tigen knüpfen. Fliege hinaus, kleiner, gutgemeinter Wunsch, und klopfe dreist an die Himmelspforte, vielleicht wird dir ein freundliches Gehör! Dresden. Der in den letzten Tagen voriger Woche hier zusammengetretene Landesculturrath hat eine Menge von Angelegenheiten erledigt; darunter ist hervorzu heben ein Antrag wegen Verringerung der Kosten der Wahlen zum Landesculturrath, Vorschläge wegen Ueber- lassung von Beschälern an Pferdezuchtgenoffenschaften, ein Antrag auf Erhebungen über das Bullenwesen, ein Antrag wegen Schonung der Zuchtstuten bei Mobilmachungen, des gleichen wegen Vervollständigung der Fragebogen für Vieh zählungen. Lange und lebhafte Debatten fanden statt über