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Dienstag. Nr. 134. 18. November 1879. Weißerih-Aeitung. Arnis-Matt für die Königliche Amtshauptmarmschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträtye zu Dippoldiswalde und Irauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichnk in Dippoldiswalde. s Zmtkcher Theil. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. sür die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. An hiesiger Königlicher Gerichtsstelle soll Montag, den 2L. November 187S, das dem Korbmacher Karl Moritz Büttner hier zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 289 des Katasters, Nr. 341a und 341b des Flurbuchs und Nr. 310 des Grund- und Hypothekenbuchs für die Stadt Dippoldiswalde, welches Grundstück am 6. September 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2954 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, am 17. September 1879. Das Königliche Gerichtsamt. Klimmer. In der Nacht zum 12. dieses Monats sind aus einem Gute in Niederschlottwitz, aus der Wohnstube, ein Paar getragene langschäftige zweinäthige, mit Zwecken auf den Sohlen und mit Eisen versehene rindslederne Stiefeln gestohlen worden, was zur Ermittelung des Thäters und Wiedererlangung des Gestohlenen bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, den 15. November 1879. Der Königliche Amtsanwalt. Bachmann. Tagesgeschlchte. Dippoldiswalde, den 15. November. In der gestrigen Versammlung des Gewerbevereins, welche recht gut be sucht war, beschloß derselbe, dem die practische Lösung der socialen Frage verfolgenden Verein „Concordia" in Mainz als corporatives Mitglied beizutreten. Der Vorsitzende, Herr Schuldirector Engelmann, hatte vorher über Zwecke und bis herige Thätigkeit des Vereins ein orientirendes Referat ge geben. — Hierauf hielt derselbe einen Vortrag über „Se kundärbahnen", bei dem er sich in der Hauptsache an die von M. M. v. Weber über Bau und Betrieb der Se kundärbahnen veröffentlichte Broschüre anschloß, sich im Princip für die Normalspur erklärte, bei der aber unserm Bahnprojecte gestellten Alternative, entweder keine oder nur eine Schmalspurbahn zu erhalten, sein volles Einverständniß aussprach, wenn man nun für diese mit allen Kräften wirke. (Wir verweisen bezüglich der v. Weber'schen Untersuchungen über Normal- und Schmalspur auf einen nächstens in unserem Blatte erscheinenden kurzen Aufsatz, der bestimmt ist, weitere Kreise über diese uns jetzt viel näher gerückte Angelegenheit zu orientiren.) Herr Bürgermeister Voigt sprach gleichfalls für die Ausführung des jetzt allein Mög lichen, indem er beruhigende Erklärungen über die bezüglich der Fahrgeschwindigkeit und Betriebssicherheit laut gewordenen Befürchtungen gab. Auch Herr O. Müller sprach in dem selben Sinne. Schließlich beschloß man auf Antrag des Herrn C. Teicher, daß auch der Gewerbeverein, und zwar im Sinne einer von den städtischen Collegien abzugebenden Petition, sich bezüglich des Bahnbaues an die Regierung wenden möge, in dieser Richtung für die Erfüllung der längst gehegten Hoffnungen zu wirken. Dippoldiswalde, 17. Novbr. Seit Sonnabend Nacht und am gestrigen Sonntag sind wir mit einem Male mitten im Winter: ein Schneefall, der dem vom März d. I. nicht um viel nachsteht, verbunden mit heftigem Sturm, hat alle Straßen und Wege zugemacht, er liegt meterhoch. Die Posten aus Dresden kamen sämmtlich mit mehr als einer Stunde Verspätung hier an, ebenso die Altenberger. Die gestern Abend dorthin abgegangene ist nur bis Bärenburg gekommen. Bald nach 12 Uhr in vergangener Nacht hat es mehrere Male geblitzt und gedonnert; heute Montag Vormittag ist es ruhig bei nur Gr. Kälte. — Dem bisherigen Rector und Organist zu Frauen stein, Herrn Ed. Ferd. Köhler, jetzt in Strießen bei Dresden wohnhaft, ist anläßlich seiner Amtsniederlegung von Sr. Maj. dem König in Anerkennung seiner langjährigen, treuen und sehr verdienstlichen Wirksamkeit in Kirche und Schule, das Verdienstkreuz verliehen worden. — Beziehendlich der Einziehung der Gerichts kosten ist seit 1. October eine Veränderung eingetreten. Bisher wurde dem Kostenzahler mittelst Sportelzettels auf gegeben, binnen acht Tagen den schuldigen Kostenbetrag zu bezahlen; nach wiederholter erfolgloser Erinnerung wurde die Hilfsauflage unter Einräumung achttägiger Frist und