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Donnerstag. Nr. 78. 10. Juli 1879. Weißerih-Zeitung. Amts-Matt für die Königs. Fmtsstauptmaimfchast Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts-Aemter nnd die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redakteur: Cäri Jehne in Dippoldiswalde. Dicjcs Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. ÄmMcher Theis. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll Freitag, -en 3. September L87S das dem Moritz Hermann Linke zugehörige Haus-, Garten- und Feldgrundstück Nr. 80 des Katasters für Reinhardtsgrimma, Nr. 84 des Grund- und Hypothekenbuchs für diesen Ort, welches Grundstück am I. Juli 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 8275 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hiedurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, den 2. Juli 1879. Das Königl. Gerichtsamt. Klimmer. Oeffentliche Vorladung. Dem thierärztlichen Empiriker Robert Woldemar Oscar Börner aus Elstra bei Kamenz, zuletzt in Ruppendorf wohnhaft, 28 Jahre, ist in einer wider ihn hier anhängigen Untersuchung ein Bescheid bekannt zu machen. Da der dermalige Aufenthaltsort Börner's — angeblich soll er entweder nach Hof in Bayern oder in die Schweiz sich gewendet haben — unbekannt ist, so wird Börner hiermit geladen, -en 2. August L87S, 10 Uhr Vormittags, welcher als Bekanntmachungstermin festgesetzt wird, an hiesiger Amtsstelle sich einzufinden, unter der Verwarnung, daß bei dessen Außenbleiben weiter so verfahren werden wird, als ob ihm die Entscheidung in dem Termine bekannt gemacht worden wäre. Die Behörden und deren Organe werden ersucht, Börner'n auf diese Vorladung im Betreffsfalle aufmerksam zu machen und hiervon Nachricht anher zu geben. Dippoldiswalde, am 7 Juli 1879 Das Köni^iehe Geriehtsamt. Klimmer. Bezirksausschuß-Sitzung am 28. Juni 1879. Die Tagesordnung für die heutige Sitzung des Bezirks ausschusses enthielt nicht weniger als 52 verschiedene Gegen stände und dauerte die letztere, nur mit Unterbrechung von einer Stunde Mittagspause, von früh 9 bis Nachm. 6 Uhr. Zunächst war die von Carl Lieber in Kreischa projectirte Anlage einer Leimsiederei in Gombsener Flur Gegenstand der Verhandlung. Lieber war vor einiger Zeit mit einem gleichen Projecte in Kreischaer Flur zurückgewiesen worden. Diesmal wurde seinem Ansuchen unter gewissen, im sanitären und bez. sicherheitspolizeilichen Interesse ge stellten Bedingungen, wodurch zugleich die von mehreren Seiten gegen die Anlage erhobenen Einwendungen als er ledigt anzusehen waren, entsprochen und wurden die zur Verhandlung anwesenden Parteien demgemäß beschieden. Hierauf wurden 14 Gesuche um Concession zum Schankbetriebe rc. erledigt. 7 derselben bezogen sich auf bloße Uebertragung bereits bestandener Concessionen und wurden davon 5 genehmigt, 2 abgelehnt, während man von den übrigen 7 Gesuchen nur 2, eines um Erlaubniß zum Beherbergen und eines um Genehmigung zum Obstwein schank, genehmigte, 5 aber zurückwies. Weiter ertheilte der Ausschuß in 15 Fällen Dispen sation zu Grundstücksdismembrationen, bez. unter der Bedingung der Consilidation der Trennstücke mit denen der Erwerber. In einer Administrativjustizstreitigkeit zwischen Geising und Altenberg wurde die Entscheidung bis nach Erledi gung eines zur competenzmäßigen Entschließung der Königl. Kreishauptmannschaft anheimfallenden Jncidentpunkes aus zusetzen beschlossen. Das Anlagenregulativ für Niederpöbel anlangend, hinsichtlich dessen die Königl. Kreishauptmannschaft auf Be richtserstattung eröffnet hat, daß ihr im Principe kein wesent liches Bedenken dagegen beigehe, wenn die communlichen Anlagen künftig unter Anlehnung an die Staatsgrundsteuer