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Königstein. Bei einem am 25. Decbr. Abends 11 Uhr in Wallhersdorf staltgehabten Schadenfeuer sind leider 11 Mitglieder der hiesigen und Schandauer Feuerwehr, und zwar 7 bedeutend und 4 leicht, durch Einsturz einer Mauer verwundet worden. Man holte sie unter den heißen Stein masten hervor: einem Schuhmacher waren beide Beine und ein Arm gebrochen; Andere sind bis zum Leib herauf sehr verbrannt, Mehrere im Gesicht, und Verstauchungen und Brandwunden hatten Alle. Sie sind theils im Krankenhause, theils zu Hause in ärztlicher Pflege. Leipzig. Die Händler mit Tannenbäumen haben diese Weihnachten sehr schlechte Geschäfte gemacht, da das Angebot viel stärker war als die Nachfrage. Ganze Wagen ladungen wurden unverkauft wieder fortgefahren; große Bäume, für die 4—5 Mark verlangt wurden, bot man zu 30 Pfge. aus. (Ein Gleiches wird aus Berlin berichtet.) Berlin. Die für die nächste Session des Reichstages in Aussicht genommenen finanz-politischen Vorlagen sollen sich auf die Erhöhung der Tabaksteuer, die Einführung einer Branntweinschanksteuer und die Wiedereinführung des Petro leumzolles beschränken. — Ein Un fall des Kronprinzen trug sich am Nach mittag des ersten Feiertages zu. Mit einem Adjutanten fuhr er im Wagen vom Thiergarten her nach dem Palais, als die Pferde scheu wurden und im rasenden Laufe durchgingen; der Wagen wurde endlich an das Trottoir geschleudert, schlug um und zerschellte vollständig. Der Kronprinz, der sich im Mantel verwickelt hatte, machte sich bald frei und stand unverletzt auf, während der Adjutant mit einigen Quetschungen und Schrammen davon kam, ebenso der Leibjäger und der Kutscher. Die Radachsen am zerbrochenen Wagen waren so krumm gebogen, daß die Räder ganz schräg zu stehen kamen. Oesterreich-Ungarn. Im Schlosse zu Gödöllö in Ungarn, dem Lieblingsaufenthalte des Kaiserpaares, circuliren Gerüchte von einem beabsichtigten Attentate. Ein Arbeiter (aus Sachsen-Altenburg), der auffallende Erkundigungen über den Aufenthalt des Kaisers einzog, ist als verdächtig einge zogen worden und hat erklärt, das LooS gezogen zu haben, den Kaiser von Oesterreich zu lödten. England. Aus vielen Gegenden des Reiches laufen die traurigsten Berichte über die Noth der Arbeiter ein; die Fabriken, Eisenwerke rc. haben nichts zu thun, auch Maurer und Zimmerleute sind ohne Arbeit. In Bury, Chester, Sittingburne, Stafford, Aberdeen, Dundee, Edin burgh, Glasgow, Grenak rc. werden Brod und Kohlen an viele Tausende vertheilt, Suppenanstalten errichtet, Kleider vertheilt, um das allseitige Elend zu lindern. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am Sylvester Abend 6 Uhr predigt Hr. Superint. Opitz. Kirchenmusik: Motette nach Worten des 121. Psalms für gemischten Chor von B. Hellriegel. Am Neujahrstag predigt Derselbe. Früh Uhr Beichte und Kommunion Herr Diaconus Zimmermann. Nachmittags 2 Uhr Kindergottesdienst. MgemMerÄnzeiger. Versagt ist nun das Mnttergeh'n, Wo Jedes seine Noth wollt' klagen. Der Trost: es giebt ein Wiederseh'n, Die Hoffnung muß uns tragen I Nassau, Friedebach, KleinbobriHsch, Annaberg Die trauernden Kinder. Allen meinen Gästen und Freunden wünsche ich ein glückliches und gesundes Neujahr! Wendischcarsdorf, den 31. Decbr. 1878. I. Aug. May, Gasthofsbesitzer. Allen unser» Freunden und Bekannten wünschen wir ein glückliches Neujahr! Dresden. G. Teicher und Frau. Weil „Er" (H ), zur Vorsteherschaft sich Drängender, „Sie" nicht hatte. Herr Feist wird gebeten, „Mein Leopold!" bal digst geben zu wollen. Einer für Viele. Plötzlich und noch unerwartet entschlief sanft nach Gottes Rathschluß am 24. December unsere gute Mutter Johanna Wilhelmine verw. Göhler, z. Z. GutSauSzüglerin, frühere Gasthofsbesitzerin zu Ober-Nassau, in ihrem 70. Lebens jahre. Vom Grabe zurückgekehrt, fühlen wir uns veranlaßt, für die tröstende und gediegene Grabrede dem Herrn Pastor Schwabe auch hier den öffentlichen Dank auszusprechen. Dank auch allen Denen, welche durch Aufopferung, sowie durch ihre Begleitung zur Ruhestätte, ihr Beileid und ihre Freundschaft zu erkennen gaben. Du aber, liebe Mutter, abgeblüht für dieses Leben, Wo Du so viel getragen hast, Thut Dir der Herr nun Frieden geben Für die für uns getrag'ne Last. Ja, als Dein Todeskampf begann Und sich Deine Angst gemehrt, Dein Ruf: Herr, ihn' mich bald ausspann'! Dies hat der Herr gehört. Nun ruhst Du wieder a» dessen Seite, Dem Du einst schenkst Dein Herz, Vereinet sind nun wieder Beide, Die oft getheilt Gram und Schmerz! «Herzlicher Dank. Bei dem Tode unseres unvergeßlichen Vaters, Carl Samurl Käskmodcl, sind uns so viele sichtbare Beweise der Liebe und Theilnahme an den Tag gelegt worden, daß es uns wahres Herzensbe- dürfniß ist, Allen dafür herzlichst zu danken. Dieser Dank gebührt zunächst den Herren Superint. vr. Hasse und vino. Hesse für die wohlthuenden Worte des Trostes am Grabe und an heiliger Stätte. Herzlichen Dank dem Herrn vr. Röber für die angewandte Mühe das fliehende Leben ihm zu erhalten. Innigen Dank dem Herrn Cantor Rößler, dem Gesangverein Liedertafel, welcher uns am Abend vor der Bestattung durch tröstliche Lieder erquickte, sowie den Mitgliedern der Schützengesellschaft. Herzlichen Dank allen Freunden und Bekannten von Nah und Fern, welche unserm guten Vater das Geleit zur letzten Ruhestätte gaben und dessen Sarg so reichlich mit Blumen schmückten. Frauenstein, Dresden, Wuhnitz. Die trauernden Hinterlassenen. Zugleich bemerken wir, daß das Lohgerberei-Geschäft deS Verstorbenenseinen ungestörten Fortgang findet. Todes-Anzeige. Heute früh »/i8 Uhr wurde uns unsere gute Um» nach kurzem Krankenlager im Alter von 8 Jahren 5 Mon. durch die Scharlach-Bräune von dieser Welt entrissen. Dies theilnehmenden Freunden zur schuldigen Nachricht. Frauenstein, 29. December 1878. Kröner, Gensdarm, nebst Frau.