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— 904 Und ist auch Dein Hut noch so schön und fein Und flattern die Bänder im Wind; Ihn zieren gemordete Vögelein — Rührt's Dich nicht, Du mein grausames Kind? Mir däucht es, sie glänzen in bunter Pracht Wie Leichen im Flittergewand; Und hast Du sie auch selbst nicht umgebracht, Sie starben den modischen Tand! Die Vöglein war'n Sänger im grünen Wald, Die herzlich und lieblich wohl sind. Weihnachts - Literatur. Fünfzig Fabeln für Kinder, von Wilhelm Hey. In Bildern gezeichnet von Otto Speck ter. Nebst einem ernsthaften An hänge. 2 Bände. Gotha, Fr. Andr. Perthes. Gr. Ausg. Bd. 3, 50; kl. Ausg. L Bd. 1. 50. Ein lieber alter Bekannter. Ein achtes Kinderbuch, an dem auch die großen Kinder noch Freude haben. Den ernsten Anhang begrüßen wir mit be- Wenn jubelnd ihr Sang in den Wipfeln schallt — Sie sind todt! Du mein grausames Kind! Gönn' ihnen ihr fröhliches Dasein doch, Zum Schmuck dien' Dir nimmer ihr Leib; Brauchst Du denn die Bälge der Vögel noch. Wie ein indianisches Weib? Die Anmuth nur ist es, nur sie allein, Die Dir alle Herzen gewinnt; Dann singen die Vöglein im duft'gen Hain Dir ein Lied, Du mein herziges Kind. sonderer Freude. Er enthält die bereits in jedem guten Lese buch enthaltenen Gedichte und Gebete des lieben, seligen Hey nebst einer schönen Anzahl gut gewählter Bibelsprüche und macht das Büchlein nicht nur zu einem angenehmen Unter haltungs-, sondern auch zum ächten Schnl- und Familienbuch, das der weitesten Verbreitung würdig ist. In keiner Familie, in keiner Schule sollte das Büchlein schien. Probe der Illustrationen und Gedichte. Möpschen und Spitzchen. M. Hör', Spitzchen, ich will dich was fragen, Du sollst mir ganz heimlich sagen, Wo hast du den schönen Knochen versteckt, Daß ihn kein böser Dieb entdeckt? Sp. Nein, Möpschen, ich schweige lieber still, Der Dieb ist's eben, der's wißen will! Das Möpschen hat gesucht und gerochen, Bis hinter dem Stall es fand den Knochen; In seiner Schnauze hat es ihn schon, Da bekam es gar einen schlimmen Lohn: Herr Spitz, der saßt' cs so derb am Kragen, Da lies es davon mit Schreien und Klagen. Verhandlungen -er Stadtverordneten zu Dippoldiswalde. 21. Sitzung am 8. November 1878. Anwesend die Stadtverordneten Wendler, Vorsteher, Schmidt, Henke, Rollig, Kästner, Ulbrich, sowie die Ersatzmänner Dreßler und O. Müller. Das Collegium verwilligte 1) aus der Sparcasse 300 M., 2100 M. und 1800 M. Darlehn an Grundstücksbesitzer und nahm 2) von der Mittheilung des Stadtraths über die Wahl der Handarbeiter Karl Heinrich Pietzsch und Friedrich August Fleischer als Hilssnachtwächter Kenntniß. Hierauf nahm man 3) die Wahl zweier Mitglieder und zweier Stellvertreter für die Einschätzungs-Commission für den District Dippoldiswalde in Gemäßheit § 27, Abs. 1 des Gesetzes vom 2. Juli 1878 in Ver bindung mit 8 16 der Aussührungs-Verordnung vom 11. October 1878 vor, und wurden hierbei vom Stadtverordneten-Collegium Rentier Wilhelm Wendler als Mitglied, Kaufmann Louis Schmidt als dessen Stellvertreter, Destillateur Ernst Liebscher als Mitglied und Kaufmann Wilhelm Dreßler als dessen Stellvertreter in diese Commission gewählt. 4) Aus Ansuchen des Wirthschaftsbesitzers Ferd. Robert Böhme hier beschloß man, demselben den aus hiesiger Aue gelegenen Platz neben der Schießhalle nach dem Wege zu als Ablagerungsplatz für Langholz gegen einen noch auszuwerfenden Laaszins und unter der Bedingung zu überlassen, daß dieser Platz bis spätestens zum 1. April 1879 wieder geräumt ist, auch die Langhölzer nur aus der Straße ab- und wieder aufgeladen werden. Dippoldiswalde, am 20. November 1878. Das Stadtverordneten-Collegium. W. Wendler, Vorsteher. Mgemeiner Anzeiger. «Herzlicher Dank. Zurückgekehrt von dem Grabe unseres theueren Vaters und Schwiegervaters, des GutSauSzüglerS Johann Gottfried Böhme, können wir nicht unterlassen, allen Denen, welche den Ver storbenen an seinem Begräbnißtage noch in so liebevoller Weise ehrten und denselben zu Grabe begleiteten, hiermit unfern aufrichtigsten Dank zu sagen. Besonders gilt derselbe dem Herrn Pastor Hoffmann in Reinhardtsgrimma für die trostreichen Worte am Grabe, ferner den Herren Lehrern für die schönen Trauergesänge, den Herren Trägern für das Tragen und Fahren zu seiner letzten Ruhestätte, den Verwandten und Freunden für den reichen Blumenschmuck, sowie auch Herrn Dr. Pisolt für das rastlose Bemühen, dem Entschlafenen Hülfe und Er leichterung in seiner langen Krankheit zu verschaffen. Cunnersdorf, am 28. November 1878. Die trauernden Hinterlassenen.