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Sonnabmv. Nr. 77. 6. Juli 1878. Weißerih-Zeitung. Amts-Matt für die Königs. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königs. Gerichts-Aemter und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Kranenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichnc in Dippoldiswalde Amtlicher Theis. Diese« Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag«, Donnerstag« und Sonnabend«. — Au beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Aeile, oder deren Raum, berechnet. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll Donnerstag, den LL Juli L878, das Friedrich August Schmelzer'« hier zugehörige Haus- und Garten-Grundstück Nr. 211 des Katasters für die Stadt Dippoldiswalde, Nr. 233 des Grund- und Hypothekenbuchs für Dippoldiswalde, welches Grundstück am 6. Mai 1878 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 10779 Mark gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, den 9 Mai 1878 Königliches Gerichtsamt. Klimmer. Freiwillige Grundstücks-Versteigerung. Auf Antrag der Erben weiland Frau Johannen Sophien verwittweter Pätzold in Poffendorf soll das zu der Verlassenschaft der Nurgenannten gehörige Haus mit Garten Nr. 328 des Brandcatasters, Nr. 656n deS Flurbuchs und Fol. 97 des Grundbuchs für Possendorf, welches Grundstück mit 128,77 Steuereinheiten belastet und ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 6105 gerichtlich gewürdert worden ist, den 20. Juli dS. Js., Vormittags 1v Uhr, an hiesiger Gerichtsamtsstelle versteigert werden, was hiermit unter Hinweis auf die an hiesiger GerichtStafel und im Gast hof zu Possendorf aushängenden Anschläge bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, den 29. Juni 1878. Königliches Gerichtsamt. Klimmer. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, 5. Juli. Es geschieht gewiß im Interesse manches jungen Menschen und seiner Angehörigen, wenn wir hier noch besonders auf die in Nr. 75 d. Bl. ent haltene Bekanntmachung des königl. KriegSministerii, die An meldungen zur königl. Unteroffizierschule in Marien berg betreffend, Hinweisen. Da die allgemeine Wehrpflicht gesunde und kräftige Leute doch nicht verschont; da ferner bei der Ueberfüllung und Unsicherheit vieler Geschäftszweige das Unterkommen in einer sicheren Civilanstellung für Jeden, der die Mittel entbehrt, sich für einen ertragsfähigen Lebensberuf durch längere Lehrzeit vorzubereiten und auszubilden, gewiß sehr Wünschenswerth ist, so dürfte die Unteroffizierschule mit ihrem völlig unentgeltlichen Unterrichte für Manchen eine sehr annehmbare Gelegenheit bieten, zunächst seiner Militär pflicht unter möglichst erleichternden Umständen zu genügen, dann aber auch durch dieselbe die Anwartschaft auf eine an ständige Civilanstellung zu erlangen. Wer also gesund ist und Lust dazu hat, versäume nicht, seine Anmeldung im Laufe dieses Monats entweder in Marienberg selbst oder beim Landwehr-Bezirks-Commando in Pirna persönlich anzubringen. — Bei der königl. Prüfungs-Commission zu Dresden werden im Laufe des Monats September dS. Js. die dies jährigen Herbstprüfungen über die wissenschaftliche Be fähigung für den einjährig-freiwilligen Militär dienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17. Jahr vollendet haben, müssen ihr Gesuch um Zulassung zur Prüfung bis 1. August ds. IS. an die königl. PrüfungS-Commission schriftlich einreichen, sowie ferner ein Attest über die Ein willigung deS Vaters oder Vormundes, ein GeburtSzeugniß und ein UnbescholtenheitS-Zeugntß (sämmtlich im Original). In dem Gesuche ist auch mit anzugeben, in welchen zwei von den fremden Sprachen (Lateinisch, Griechisch, Französisch und Englisch) der sich Meldende geprüft zu werden wünscht; auch ist ein selbstgeschriebener Lebenslauf beizufügen. — Die Masernepidemie scheint doch noch nicht im Abnehmen zu sein. Wie schon mitgetheilt, war am 27. Juni Klasse Va. hiesiger Stadtschule auf 8 Tage geschloffen worden, da ein Drittel deS Schülercötus ergriffen war. Gestern, als der Unterricht wieder beginnen sollte, fehlten 23 Kinder, also über die Hälfte der Schülerzahl, welche 42 beträgt. Der Rest ist mit der Parallelklasse combinirt worden. In der