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Dienstag. Rr. 72. 25. Juni 1878. Weißerih-Zeitwg. Amts-Akatt für die Königs. Amts pauptrnann sch ast Dippoldiswakde, sowie für die Königs. Kerichts-Aemter und die StadLrütl-e zu Dippotdiswatde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Au beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Zeile, ober deren Raum, berechnet. i .-.L-iss-s-s—nUM Zum Johannis-Feste. Wer heut ein liebend Herz vermißt, Den siehst Du auf den Friedhof treten. Dort, wo der Liebe Thräne fließt, Mit Andacht und mit Wehmuth beten. Und wer da kann, bringt Blümelein, Des Lenzes schönste Frühjahrsboten, Und legt sie auf des Grabes Rain Und denkt an seine theuren Todten. Wohl Dem, der an der Lieben Gruft Vermag zu beten und zu klagen, Und der der Blumen zarten Dust Den Seinen kann zu Grabe tragen! Doch der kein duftend Blümlein hat, Weiht seinen Todten heiße Thränen, Und faltet zum Gebet die Hand In wahrem, inniglichen Sehnen. Wenn Du noch eine Heimath hast, Wo Du, von süßer Lieb' umgeben, Kannst ruh'n nach Tages Müh' und Last, So preise glücklich noch Dein Leben! Siehst Du nicht viele Tausend stehn, Trostlos, gebrochen und ermattet, Die von dem Himmel heiß erstehn Die letzte Heimath, nachtumschattet? Und wenn Du eine Thräne hast, Die rein und wahr dem Äug' entquollen, Wenn Dich Erinn'rung tief erfaßt, Du wirst sie gern den Gräbern zollen. Und legst Du sie als Blümelein Wohl aüf das Grab der theuren Todten, So werden sie die Grüße sein, Des Herzens einz'ge Liebesboten! Diebstahls-Bekanntmachung. In der Zeit vom 16. zum 17. dieses Monats sind aus einem Gute zu Reichstädt eine nicht mehr neue Brieftasche von Pappe, enthaltend 2 Zwanzigmarkstücken, einen Zwanzigmarkschein und fünf Zehnmarkstücken, zwei Stücken grau und weißer Barchent von 1 */r und »/. Elle, ein weißleinenes desecteS Hemd, ein blau und weiß gestreiftes neues Hemd, ein gelb und schwarzer Spazierstock mit gebogenem Griffe, ein neues gelbes Taschentuch mit rothen und schwarzen Blumen, ein neues Einbindetuch mit dunklem Grunde, zwei Paar alte rindslederne Stiefeln, eine hellgraue, noch gute Stoffmütze und ein braunes noch gutes Jaquet gestohlen worden. Dringender Verdacht lenkt sich auf die soweit möglich unter 8ud D beschriebenen Dienstknechte, Reichelt, jeden falls identisch mit dem am 26. November 1861 in Lodz in Polen geborenen Hermann Reichelt, und Karl Otto auS Kleinzschocher, ungefähr 17 Jahr alt, da dieselben auf dem in Rede stehenden Gute gedient und sich in der kritischen Zeit in auffallender Weise von dort entfernt haben. Da deren gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, so ersucht man alle Behörden, in deren Bezirken die Gt- uannten betroffen werden sollten, dieselben festzunehmen und Nachricht davon anher zu geben. Dippoldiswalde, am 21. Juni 1878. Königliches Gerichtsamt. Klimnrer. Reichelt ist von untermittler, nicht starker Statur, hat dunkle Haare und trug ein schwärzliches Jaquet; war auch durch ein Gesindezeugnißbuch legitimirt. Otto ist etwas größer, hat dunkelblonde Haare, welche er zur Zeit seiner Entfernung ganz kurz geschoren trug. Er war durch einen in Kleinzschocher ausgestellten Confirmationsschein und durch ein Attest des dortigen Gemeindevorstanbes legitimirt. Gras-Au etiorr. Freitag, -en 28. Juni L878, von früh 7 Uhr an, soll die diesjährige Grasnutzung von den städtischen Kuilstwiesen parzellenweise gegen sofortige baäre Bezahlung unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an Ort und Stelle öffentlich ün die Meistbietenden verkauft und dabei, wie schon früher, auch auswärtige Bieter zugelassen werden. . Bersamäilungsort: am städtischen ArmeichäNfe. Döt ÄtädtgeiNeiN-drath. Frauenstein, am 18. Juni 1878. Grohmann, Brgrmstr.