Volltext Seite (XML)
Donnerstag. Rr. «5. 6. IM 1878. Weißerih-Ieitung. Kmts-Mlatt für die Königs. Amtshauptmannschast Dipposdiswakde, sowie für die Königs. Gerichts-Kemter und die Stadträtl-e z» Dippoldiswatde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Au beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Psg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des BlatteS eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Psg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. Die Beiträge zu den beiden Lehrerpensionskassen auf das Jahr 1878 sind, und zwar, soweit nicht den Schul kassenverwaltungen besondere Notiz zugegangen ist, in der vorjährigen Höhe im Laufe und bis spätestens Ende dieses Monats an den Unterzeichneten einzusenden, was hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß nach neuerlicher Verordnung diejenigen Schulvicare, welche mindestens den Minimalgehalt ständiger Lehrer beziehen, diese Beiträge aus ihrem Einkommen zu decken haben. Dippoldiswalde, am 4 Juni 1878 Der Königl. Bezirks-Schulinspeetor. Mushacke. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde. Das an jedem Morgen in Berlin amtlich ausgegebene Bulletin über das Befinden Sr. Maj. des Kaisers wird allen Telegraphen-Stationen sofort telegraphisch mitgetheilt und daselbst durch Aushängen zur öffentlichen Kenntniß gebracht. — Bei Gelegenheit der Besprechung der jüngsten Schöpfung des Verschönerungsvereins in letzter Nr. dies. Bl. erinnerten wir uns eines Punktes in unserer Stadt, dem der genannte Verein seine Fürsorge auch einmal und zwar recht bald zuwenden möchte; könnte er dies doch ohne große Kosten thun. Wir meinen den daS kleine bescheidene Denkmal des Bürgermeister Friedrich an der Malterer Straße umgebenden Platz, außerhalb der Umzäunung. Im Inneren ist jetzt das Plätzchen recht sauber hergestellt und entsprechend sogar mit Blumen bepflanzt; aber außerhalb in unmittelbarster Umgebung ist der Platz so holprig und unschön, daß hier wirklich etwa« geschehen möchte. Wir wissen nicht, inwieweit der Platz öffentliches oder Privateigenthum ist, aber selbst wenn Letzteres der Fall wäre, sollte, dünkt uns, kein Besitzer etwas dagegen einwenden, wenn man ihm einen durch einen unschönen Erdhöcker verunzierten Platz ebnete und reinigte. Freilich dürfte man dann wohl auch den Wunsch aussprechen, daß Reisigbündel, Stangen und allerlei Wirthschaftsgeräth nicht unmittelbar an der Umfriedigung des kleinen Denkmals aufgestapelt würden, wie das oft zu sehen gewesen ist. Mit 1, höchstens 2 Arbeitstagen dürfte sich diese That des Ver schönerungsvereins ausführen lassen. Possendorf. Bis zum 20. Juni wird eine Telephon- Leitung von HainSberg nach Possendors und von hier nach Kreischa eingerichtet werden, — ein Ersatz für den uns zur Zeit noch fehlenden Telegraphen. Die Arbeiten haben bereits begonnen. ° Frauenstein. Unser Schloßpark, welcher früher theilweise städtisches Gebiet war, jetzt aber sammt dem „Bür gerfichtenwald" vom Staat angekauft, durchaus fiskalisch ge worden ist, hat durch die Fürsorge der hiesigen Forstverwal tung eine wesentliche Erweiterung und Verschönerung erfahren, indem am nordöstlichen Wandgehänge gut gebahnte Fußwege, zuweilen mit Ruhebänken versehen, angelegt worden sind, und zwar bis zu den niederen gelspartien nach dem Bobritzsch- thale zu. Diese Verschönerung wird allseitig dankbar aner kannt und bleibt dem Schutze deS Publikums anempfohlen, namentlich gewissen Ungezogenheiten gegenüber. — Ueber das alte Schloß selbst giebt daS in seiner 2. Auflage schon früher erschienene Druckschriftchen Auskunft, betitelt: „Er innerungen an das alte Schloß Frauenstein," welche Schrift auch in der Thtele'schen Restauration im Schloßpark für 20 Pfg. käuflich zu haben ist. — Da nun die unter der jüngeren Kinderwelt herrschende Masernkrankheit, wegen welcher der Schulunterricht in den beiden Unterklassen seit etwa 2 Wochen auszüsetzen war, glücklicher Weise einen normalen Verlauf genommen hat und im Rückgänge begriffen ist, so hoffen wir bald wieder auf die Fortsetzung eines regelmäßigen Schulbesuchs. Glashütte. Beim Sonntagsschießen unserer Freihand schützen am 2. Juni auf hiesigem Schießstande versagte einem der Schützen daS Gewehr; eS wurde Pulver nachgefüllt und daS Gewehr neben die Scheibe gerichtet und dahin abgedrückt. Alsbald vernahm man aber Hilferufe: — die Kugel war abgeprallt und nach dem, etwa 40 Schritt von der Scheibe liegenden Fußweg nach Johnöbach gegangen, wo die deS Weges kommende Frau Pastor Lange von JohnSbach getroffen