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— 347 — director recht lange zu Nutz und Frommen unseres Kohlen werks in seiner Stellung verbleiben möge. Dresden. Bei Gelegenheit der Feier ihrer 25jährigen Wirksamkeit hat die königl. Polizei-Direction einen Be richt erstattet, aus dem zu entnehmen ist, daß Dresden 1852 in 3622 Wohngebäuden 104199 Einwohner hatte; jetzt hat es in 6338 Wohnhäusern 207845 Einwohner, eS hat sich somit die Zahl verdoppelt. — Es heißt, daß zur Feier der silbernen Hochzeit unseres KönigSpaareS am 18. Juni Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef in Dresden zusammentreffen werden. — In den letzten Tagen wurde hier auf der Chemnitzer Straße da« neu errichtete Kind er Hospital eröffnet, eine neue Stätte christlicher Barmherzigkeit, deren Entstehung zu meist von milden Gaben herrührt. Die Gesammtkosten deS Baues belaufen sich, abgesehen von dem im Jahre 1876 ge zahlten Arealkaufpreis in Höhe von 78,000 M., auf 279,000 M. Die Anzahl der Freibetten beträgt 23, deren jedes durch 250 M. jährlichen Stiftungsbetrag unterhalten wird. Steht eines von diesen Belten leer, so kann Seitens des dirigirenden Arztes freie Kur gewährt werden. In gewöhn lichen Fällen ist von bemittelten Eltern pro Tag 1 M. 50 Pf., von unbemittelten 50 Pf. zu zahlen. Berlin. Der Reichstag wird möglicher Weise schon in 14 Tagen geschlossen werden, nämlich nach Erledigung der Gewerbeordnungs-Novelle, des Gerichtskostengesetzes, der Rechtsanwaltsordnung und der Tabakssteuervorlage. Veran laßt soll dieser Beschluß sein durch die Unmöglichkeit, die Reichsboten länger beisammen zu halten. — Man hat Hoff nung, der Reichskanzler werde noch in der ersten Hälfte des Monats in Berlin erscheinen; sein Leiden ist fast gänz lich gehoben. — Denjenigen katholischen Geistlichen in Preußen, welche in Folge ihrer, nicht gerade feindlichen Haltung gegen die Staatsgesetze in dem Bezüge ihrer aus Staatsmitteln fließenden Einkünfte geblieben sind, ist von Rom aus die Aufforderung zugegangen, „bei Vermeidung schwerer Kirchen strafen in kürzester Frist dieses Verhältnis zu lösen." Das sieht nicht aus, wie ein „Ausgleich mit Rom." Frankreich. In Paris ist am 3. Mai der Welt- Postcongreß zusammengetreten, an welchem 46 Delegirte Theil nehnzen. Als die wichtigsten Gegenstände des Con- gresses werden bezeichnet: die Feststellung eines einheitlichen Weltporto's, die Vergütung für den Transitverkehr und der Austausch von Briefen mit Werthangaben. Das deutsche Reich ist vertreten durch Generalpostmeister vr. Stephan und die Geh. Oberposträthe Günther und Sachse. Italien. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Papst Leo, wie beabsichtigt war, während der Sommermonate Rom verlassen werde. Die Komödie von der „Gefangenschaft des Papstes" soll also auch in Zukunft fortgespielt werden. England. Dem Ministerium des Innern ist eine, 17000 Unterschriften zählende Schrift an die Königin über reicht worden, worin die Einberufung der Reserven bedauert und die Königin gebeten wird, ihren Einfluß zu Gunsten deS Zusammentritts des CongresseS geltend zu machen, damit der europäische Friede aufrecht erhalten werde. Herzöge, Bischöfe, Mitglieder des Parlaments rc. haben die Schrift mit unterzeichnet. — Für die englische Ostseeflotte werden 48 Dampfer seebereit gemacht, darunter 43 Schlachtschiffe und 5 Transportschiffe mit Raum für 2 Divisionen Landungs truppen. Türkei. Der russische General Todtleben verlangt von der Pforte die schleunige Räumung der Festungen Barna, Schumla und Batum; dies kann nur auf Grund des Friedensvertrags vom 3. März geschehen, und hat deshalb die Pforte verlangt, daß nach demselben Vertrage Rußland die rumelisch en Gebiete räume, welche außerhalb der neuen bulgarischen Gebiete liegen. General Todtleben mag nun an die Räumung der Positionen nicht gehen in einem Augen blicke, wo die Haltung Englands den Werth dieser Positionen verdreifacht, die Pforte besieht aber auf Zurückziehung bis hinter Adrianopel, und sind deshalb die Verhandlungen in'S Stocken gerathen. Das gegenseitige Mißtrauen ist zu groß, um einschneidende Aenderungen in den Stellungen zu gestatten. — Auch österreichische Zeitungen äußern sich über diese Frage in gleichem Sinne wie folgt: „TodtlebenS Ernennung zum Oberbefehlshaber bedeutet den Entschluß, die von Rußlands Armeen südlich des Balkans besetzten Positionen um jeden Preis festzuhalten, sie ist also in Wahrheit ein kriegerisches Symptom, ein Anzeichen mehr dafür, daß der entscheidende Kampf um die Herrschaft im Orient nicht durch den Frieden von San-Stefano beendet ward, sondern erst bevorsteht." Dresdener Producten-Börse vom 3. Mai. Mark Weizen, weiß . . , 215—237 do. gelb . . . 210-225 do. fremd weiß . 210-237 do. bunt . . . 200-227 Roggen, 148—158 do. galiz. u. russ. 140—150 Gerste, inliind.. . . 175—190 do. böhmische . . 180—200 do. Futter . . . 120—135 Hafer, neuer . . . 130—145 Erbsen, Kochwaare . 180—200 do. Fntterwaare . 140—160 Wicken 130—140 Kukurutz .... 138-142 Oelsaaten, Raps . . — do. Rübsen . — Schlag-Lein ... — Thimothee .... — do. schwedischer — Kleesaat, rother . . — Mark. Kleesaat, weißer . . — Rüböl, rasfinirt, loco 75,002 Herbst — Rapskuchen.... 15,00 Spiritus per 100 Liter 51,OOS Weizenmehle, Kaiserausz. 39,50 Griesler-Auszug 36,50 Bäcker-Mundmehl 29,50 Griesler-Mundmehl 25,50 Pohl-Mehl. . . 21,50 Nr. 0 . . . . - Nr. 1 ... . — Nr. 2 ... . — Roagenmehle, Nr. 0 24,50 Nr. 1 . . . . 22,50 Hausbacken... — Futtermehl .... 13,40 Noggenkleie.... 11,00 Weizenkleie, grobe . 9,80 do. seine . . — Mgememeränzeiger » » I» It. Nachdem nun nach einer siebenmonatlichen Vacanz unsere Schule einen neuen Lehrer erhalten hat, fühlt sich der unter zeichnete Schulvorstand gedrungen, Herrn Bezirks-Schulinsp. MuS hacke in Dippoldiswalde hiermit pflichtschuldigst seinen Dank dafür auszusprechen, unsere Schulkinder während der Vacanz in unserer lieben Nachbargemeinde untergebracht zu haben. Derselbe Dank gilt auch den sämmtlichen Lehrern zu Frauenstein für den genoffenen Schulunterricht, sowie den Herren Vertretern des Schulvorstandes für die bereitwillige Aufnahme in ihre Schule. KleinbobriKfch, den 22. April 1878. Der Schulvorstand daselbst. Auktion. Im Auftrage des königlichen Gerichtsamtes sollen den 1«. Mai in Wendifchearsdorf in der Behausung des Unterzeichneten, von Nachmittags 3 Uhr an, 10 Ctr. Heu ortsgerichtlich gegen Baarzahlung versteigert werden. Renner, OrtSrichter. Ein leichter Kutschwagen (Whisky), noch ziemlich neu, ist als übercomplett billig zu verkaufen bei Hermann Rost, Pappenfabrik Dippoldiswalde.