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— 114 — man die Erschütterung in einem Gebiete von etwa 8 s^M. fast allgemein als Stoß, als Knall, als explosionsartigen Krach empfunden hat. Nachdem nun noch Prof. Credner die geologischen Ver hältnisse des Erderschütterungsgebiets dargelegt hat, eine Darstellung, in welcher ihm der Laie kaum zu folgen vermag, kommt er zu dem Schluß, daß das neueste erzgebirgische Erd beben als Aeußerung einer Berstung in Spannung befind licher, seitlich auf einander drückender Gebirgsmassen, oder der Verschiebung eines von Spalten umgrenzten Gebirgskeiles aufzufassen sei. Soweit Prof. Credner, der durch seine fleißige und klare Darstellung sich den Dank der sich für die noch immerforr- gehende Erdbildung Jnteressirenden erworben hat. Aus seiner Thatsache geht zugleich die beruhigende Tat sache hervor, daß das Erdbeben vom 5. October keineswegs als Wirkung vulkanischer Kräfte zu betrachten ist, die etwa hier oder da in unserer Nahe einen Ausweg suchen und uns eines schönen Morgens mit einem neuerstandenen „Feuerspeier" überraschen könnten. Tagesgefchichte. * Nassau. Es ist jedenfalls auch an die übrigen landwirthschaftlichen Vereine, wie an den hiesigen, eine Aufforderung des landw. Vereins zu Zwätzen-Jena zum Anschluß an eine Petition an Reichskanzler und Reichstag, die Beseitigung der, die Landwirthschaft so schwer schädigenden Differenzialtarife betreffend, ergangen. Dies wird jeder Landwirth unterschreiben, um sich von einer sehr lästigen Concurrenz zu befreien. Der hinkende Bote kommt aber nach. Die Aufforderung sagt weiter: Da die Erfüllung dieses Wunsches den Privatbahnen gegenüber nicht wohl zu erreichen sein dürfte, so sei mit aller Energie auf Staats- oder Reichseisenbahnbetrieb hinzuwirken. Dieser Passus muß alle sächsischen Landwirthe von dem Anschluß an be sagte Petition abhallen, und einem so schlauen Manöver gegenüber die sächsischen Staatsbahnen in die Hände des Reichs zu überliefern, zu einem Erfolge zu verhelfen, vor sichtig machen. Berlin. Die an den Reichstag gestellte Interpella tion der fünf reichstreuen Fraktionen über die Lage im Orient und die Haltung Deutschlands zu derselben, ist eine bedeutungsvolle, und man sieht mit Spannung der Beantwortung entgegen, namentlich ob sie durch Fürst Bismarck persönlich erfolgen wird oder nicht. — Nicht minder gespannt ist man auf die nächsten Schritte Rußlands und der Pforte. Inzwischen bereitet sich die europäische Con fer en z vor, welche die, vorläufig zwischen beiden Krieg führenden vereinbarten Friedensbasen in den Punkten, welche die Interessen anderer Mächte oder europäische Verträge be rühren, prüfen und entweder genehmigen oder rectificiren soll. Rußland hat die österreichische Einladung dazu angenommen, Ueber den Confercnzort ist noch nichts bestimmt. Italien. Das Testament des Papstes ist eröffnet; es ist sehr kurz und ausschließlich kirchlichen Interessen ge widmet, räth auch an, das Conclave (die Neuwahl) in Rom abzuhalten. Diese letztere soll stets am 12. Tage nach dem Ableben des Papstes beginnen, und haben sämmtliche Cardinale an derselben Theil zu nehmen und sind auch sofort nach Rom berufen. Die Zahl derselben beläuft sich dermalen auf 66. In frühern Jahrhunderten dauerte es oft Jahre, ehe eine Wahl zu Stande kam; in neuerer 'Zeit auch Monate und Wochen, bei Pius IX. l5 Tage. Es heißt, die in Rom wohnenden Cardinale seien einig, einen College« vorgeschrittenen Alters und italienischer Nationalität zu wählen. England. Die englische Flotte ist nach Konstan tinopel entsendet worden, „zum Schutze der dortigen Unter- thanen." In der „Times" wird dies Vorgehen durch die Besetzung Konstantinopels durch russische Truppen motivirl; „es hänge Alle« von dem Charakter dieser Besetzung ab, da eine bloS demonstrative Besetzung die Interessen Englands nicht weiter berühren werde; aber eine Massenbesetzung ohne Zeitbegrenzung würde die Regierung nölhigen, rasch und kühn zu handeln." Rußland wird einen Theil seiner Truppen in Kon stantinopel einrücken lassen! Der Reichskanzler Fürst Gortschakoff theilt dies den Botschaftern in Berlin, Wien, Loudon, Paris und Rom telegraphisch mit und sagt: da Eng land seine Flotte nach Konstantinopel dirigirt habe, um das Leben und die Sicherheit der dortigen englischen Unterthanen zu schützen, so müsse auch Rußland auf Mittel bedacht sein, um die Christen zu schützen, deren Leben bedroht sein würde; deshalb werde ein Theil der Truppen in Konstantinopel ein rücken, und sind dem Großfürsten Nikolaus bereits entsprechende Befehle zugegangen. Sparkasse zu Glashütte. Geöffnet Mittwoch und Sonntag Nachm. 2—4 Uhr. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittags 11 — 1 Uhr und Nachmittags von 3-4 Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächste Erpeditions-Tage: Sonntag, den 17. Februar, Nachmit tags von 3—6 Uhr. Mgemeiner Anzeiger. Holz-Auetion auf dem Bärenburger Staatsforstreviere. Am 18. Februar 1878, von Vormittags 10 Uhr an, sollen im Gasthofe zu Oberfrauendorf folgende im Oberfrauendorfer Walde, in den Abtheilungen: 1, 3,6, 8—14, 20—21, 23, 25, 27, 31—41, 47 — 60, Reichels Ankäufe an 36 des Obersrauendorfer Waldes aufbereitete Hölzer, als: 2 Stück buchene Stämme, von 13—14 Cmtr. Mittenstärke, 266 - 86 - 5 - 7 - 22 - 18 - 295 - 620 - 1160 - weiche dergl., von 10—15 Cmtr. Mittenstärke, - dergl., von 16—22 Cmtr. Mittenstärke, - dergl., von 23—32 Cmtr. Mittenstärke, - Klötzer, von 8—15 Cmtr. Oberstärke, 4s Mtr. lang, - dergl., von 16—22 Cmtr. Oberstärke, 4,s Mtr. lang, - dergl., von 23—41 Cmtr. Oberstärke, 4 s Mtr. lang, - Derbstangen, von 13—15 Cmtr. Unterstärke, - dergl., von 10—12 Cmtr. Unterstärke, - dergl., von 8—9 Cmtr. Unterstärke,