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und Musikkräfte, zum Beste« der Kinderbewahr anstalt geben wird, und zwar am Sonntag, 10. Juni, Abends 7 Uhr, im Görtz'schen Saale Hierselbst. Wir machen schon heute auf die« Concert aufmerksam und bitten zugleich alle Gesangs- und Musikfreunde von hier und auswärts, es zu besuchen und somit einen wahrhaft edeln Zweck zu fördern. Näheres, sowie das ausführliche Programm, wird s. Z. in diesem Blatte veröffentlicht werden. Dresden. Unser König Albert wird nächsten Donnerstag Nachmittag die bereits längere Zeit beabsichtigte Reise nach dem Bad Ragaz antreten. —In dem Befinden des Prinzen von Wasa, Vater unserer Königin, ist eine wesentliche Besserung noch nicht eingetreten. — In neuerer Zeit sind hier falsche Reichskassen scheine in 50, 20 und 5 Mark zum Vorschein gekommen und angehalten worden. — Zu den Vorstellungen im CircuS Renz ist all abendlich ein kolossaler Andrang ; der europäische Ruf desselben rechtfertigt sich vollständig. Die Ausstattung der Pantomime „die Königin von Abessinien" ist von einer wahrhaft impo- nirenden Pracht: außer großem Balletcorps wirken darin Elephanten, Giraffen, Kameele, Zebus, Antilopen rc. mit. — Der vertagte Dresdner Roßmarkt wird nunmehr am 20. Juni in den Räumen deö hiesigen Centralschlacht hofes abgehalten. Von Nichtverkäufern wird ein Eintritts geld von 25 Pfennigen erhoben. Berggießhübel. In unserm freundlichen Städtchen ist das industrielle Leben schon längere Zeit im Abnehmen; die Eisenwerke feiern, und alle Tage wenden sich brodlose Arbeiter von hier weg in die Ferne. Die von der Bau gewerkschaft erbauten Arbeiterwohnhäuser, wohl ein Dutzend, stehen leer. Im Johanngeorgen-Bade ist noch kein Badegast eingetroffen. — Gottleuba wird von der industriellen Ca- lamität weniger betroffen, da es auf Landwirtschaft, Klein gewerbe und etwas Holzindustrie angewiesen ist. Auch in Peterswalde steht es günstig, wo die Sammet-Industrie und die Knopffabriken viel Beschäftigung haben. Chemnitz. Der 11. deutsche Protestantentag wird in der ersten Woche des October hier stattfinden. Frankreich. Es liegt im Interesse der republikanischen Partei in Frankreich, wie der Friedensfreunde in ganz Europa, daß die Vereinigung der verschiedenartigen anti-republikani schen Elemente, die sich jetzt der Regierung bemächtigt Hat, möglichst bald wieder gestürzt werde. Der Ultramontanismus ist der Feind, der die Ruhe gefährdet, indem er seine ge wichtige Unterstützung dem jetzigen Ministerium aufdrängt und dafür einen Kreuzzug zu Gunsten der Kirche und des PapstthumS fordert. Die Republikaner scheinen übrigens den Sturz des reaktionären Ministeriums, ja den Rücktritt des Präsidenten der Republik selbst, als ziemlich gewiß zu be trachten und sollen bereits die Frage der Ersetzung in Be- rathung gezogen haben ; sie haben ihr Augenmerk auf Grevy, den Präsidenten der Kammer, gerichtet. Türkei. Die politischen Vorgänge im Innern des Landes können der orientalischen Frage leicht und plötzlich eine ganz unerwartete Wendung geben. Die Bewegung in Konstantinopel, die anfangs nnr gegen die Minister gerichtet schien, hat sich gegen den Sultan selbst gekehrt; sie scheint auch nicht bloS von den Softa'S (Studenten), sondern von einem Theile der Deputirten im Parlament, ja auch von Generalen getheilt zu werden. Es soll ein förmlicher Kampf mit Todten und Verwundeten in Konstantinopel stattgefunden haben; man hat „Nieder mit dem Sultan!" gerufen, und letzterer hat sich, als Gardist verkleidet, nach der anderen Seite des Bosporus geflüchtet. Vom Kriegsschauplätze. Die stark ausgetretenen Flüsse Donau, Serelh und Aluta bereiten beiden Armeen Hindernisse im weiteren Vorgehen. Man begnügt sich jetzt gegenseitig mit dem Bombardement der Uferstädle: Widdin und Kalafat, Slane und Nikopolis und Rustschuk und Giur- gewo. — Die Türken haben am Donauufer entlang Piquets errichtet, welche durch Signale mit einander verkehren; in Rustschuk haben sie behufs der Recognoscirung einen Luft ballondienst eingerichtet; man darf also auf eine neue Art von „aus der Luft gegriffenen" türkischen Nachrichten sich gefaßt machen. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittags >/-l0—12 Uhr und Nachmittags von 3—4 Uhr. Sparkasse zu Glashütte. Geöffnet Mittwoch und Sonntag Nachm. 2—4 Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditions - Tag: Sonntag, den 3. Juni, Nach mittags 3—6 Uhr. Assgememer Anzeiger. Nächsten Freitag, den 1. Juni, von Vormittags 9 Uhr an, sollen in der Ziegenleite bet Ulberndorf an Ort und Stelle circa 20 Wellenhundert hartes Reissig an den Meistbietenden versteigert werden. Versammlung im Holzschlage. Dippoldiswalde. Der Forst-Ausfchuss. Herzlicher Dank. Ich fühle mich gedrungen, den geehrten Bewohnern von Frauenstein, welche mich durch Geldbeiträge nach dem statt gehabten Verluste, der mir durch spitzbübische Hand in der Nacht vom 9. zum 10. Mat verursacht wurde, so reichlich unterstützt haben, hierdurch meinen innigsten Dank auSzu- sprechen. Gott möge Ihnen ein reicher Vergelter sein. Frauenfiei«, den 28. Mat 1877. Max Wagner, Schuhmacher. Zwei Pferde, Füchse, im 3. und 4. Jahre stehend, sind im Paar oder auch einzeln preiSwerth zu verkaufen. Fr. Grahl in Luchau. HM- Nachdem wir von unserer Rückreise zu Hause ange kommen sind, sehen wir uns veranlaßt, Denjenigen unfern innigsten Dank hiermit auszusprechen, welche so mildthätig waren und uns im Frank'schen Gasthofe in Oberbobritzsch für 3 Pfennig KornschnapS bezahlt haben. Wer wird Ihnen nun ein Vergelter sein? B. und R. Bei meinem Scheiden von hier rufe ich allen Freunden und Bekannten nur hierdurch ein herzliches Lebewohl zu. Rathsregistrator Müller. Heu und Grummet ist zu verkaufen im Forsthaufe zu Raffau bei Frauenstein.