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Vermischtes Ausruf: „Constanz, Bruderherz, bist Du eS wirklich! freue ich wich, Dich wieder zu sehen!" fiel der ehemalige Widdin aufthürmen zu wellen, wo es in letzter Zeit sehr lebendig hergeht. Die türkischen Batterie«» suchen die ru mänischen und russischen Batteriebauten zu stören. In Bosnien machen die Insurgenten lebhaftere An strengungen als bisher; ihr Führer DeSpotovicS erließ cinen Aufruf, die Waffen zu ergreifen. ES scheint, als wollten die Serben ihren bosnischen Brüdern zu Hülfe.kommen. Amerika. Zur Auswanderungsfrage wird neuer- lichst geschrieben: „Die Zahl der Auswanderer nach den Ver einigten Staaten bleibt gering. Nur am Cap der guten Hoffnung und in Victoria werden Handwerker und Dienst boten gesucht; in Californten ist der Arbeitsmarkt überfüllt. Leute von Geist und Bildung, gute Commis, ausgezeichnete Buchführer, energische Geschäftsmänner und geschickte Hand werker schweifen auf den Straßen in dumpfer Verzweiflung umher." Husar und Kürassier. Eine Erzählung von Joh. van Dewall. ohne Gefahr auslöschen, so drehe man den Docht auf die Höhe der Röhre hinunter, aber nicht weiter, sonst riskirt man, daß die Flamme in den Oelbehälter kommt und wieder eine Explosion verursacht; dann bläst man sie von unten durch die Zuglöcher einfach aus. Das Petroleum ist am kalten Zustande ganz ungefährlich und man kann es mit Zündhölzchen nicht anzünden; erwärmt man es auf die Grade, die es in ein paar Stunden in der brennenden Lampe erhält, so darf man kaum mit Feuer in die Nähe kommen." Zur Nachahmung bei uns bestens empfohlen. Ter Minister für Landwirthschast in Frankreich hat innerhalb des ganzen Reiches, am Saume der Wälder, an den Wegen, in Lustgärten ic. Tafeln mit folgender Inschrift aufzustellen befohlen: Der Igel nährt sich von Mäusen, Schnecken und Engerlingen, überhaupt von Thieren, welche der Landwirthschast großen Schaden bringen. Tödtet den Igel nicht! Die Kröte vernichtet stündlich 20—30 Insekten. Tödtet die Kröte nicht! Der Maulwurf verzehrt unaufhörlich Engerlinge, Maulwurfs grillen, Larven, Insekten aller Art; in seinem Magen hat man nie mals Spuren von Pflanzen gefunden; er nützt mehr, als er schadet. Tödtet den Maulwurf nicht! Der Maikäfer und der Engerling sind die Todtfeinde der Landwirthschast. Der Maikäfer legt 60—100 Eier, aus denen sich zunächst Engerlinge und dann wieder Maikäfer entwickeln. Tödtet den Maikäfer! , Vögel. Die Insekten richten in jedem Departement jährlich einen Schaden von mehreren Millionen Francs an. Nur die Vögel können siegreich gegen sie ankämpfen, denn sie sind.große Raupen fresser und daher wichtige Bundesgenossen der Landwirthe. Kinder, nehmt keine Vogelnester aus! Kürassier dem Husaren um den Hals und küßte ihn auf beide Backen. Ja, da» war in der Thal eine rechte große Herzens freude, dieses Wiedersehen der beiden Streiter von Königgrätz. Sie umarmten sich und schüttelten sich die Hände und schau ten sich fragend und lächelnd zugleich in die Augen, und mehr noch als in ihren Worten, las man ihr Glück in ihren Mienen und Blicken. „Aber Cajetan, lieber Junge, Du blühst ja wie eine Rose!" rief der Husar. „Ja gottlob, gottlob!" 'S ist Alles wieder niet- und nagelfest", entgegnete jener schmunzelnd. „Und von dem Schmiß, zeig' her — da ist kaum noch was zu sehen." „Und von Deiner Kopfwunde ist eben auch nur noch die ganz kleine Narbe da geblieben." „Ja, und wollte der Himmel, daß alle Wunden so gut wieder heilten und keine größeren Narben hinterließen!" „^chon recht, Schatz, — namentlich die Herzenswunden, damit geht'S halt viel langsamer, — wie?" — entgegnete Graf Cajetan pfiffig lächelnd, und dann legte er seinen langen Arm traulich um den Hals seines Waffenbruders und fügte hinzu: „Aber um Gotteswillen, Freund, pun mach, daß Du schnell in Deine Kleider fährst, sonst bekomme ich die LeSra auf den Hals, die muß gleich fertig sein mit ihrer Toilette (8. Fortsetzung.) Ganz nach Husarenart wollte er den Feind attakiren, wo er sich blicken ließ. Seine Augen funkelten bei dem Ge danken, sein Mund lächelte freundlich zu den entzückenden Bildern, die seine Phantasie ihm unterwegs vorgaukelte. Er küßte den Brief zum hundertsten Male und schob ihn dann zögernd in die Tasche. — So wurde es halb acht Uhr, ehe er endlich den Nero berg und die goldenen Kuppeln der griechischen Kapelle zu sehen bekam, noch zwanzig Minuten und er fuhr mit klopfen dem Herzen am Hotel vor. Wie ihm das Herz pochte, als seine Augen die langen glänzenden Feusterrethrn musterten im Näherkommen! Aber schon riß der dienstfertige Portier den Wagenschlag auf und läutete die Hausglocke, schon kam Heinrich, sein Bursche, herzu, der seit einer halben Stunde mit Schmerzen auf ihn wartete (denn Heinrich war die Pünktlichkeit in Per son), dann ein oder zwei geschniegelte Kellner, und nun wurde hinten im Halbdunkel des HapSganges auch eine lange, menschliche Gestatt sichtbar, welche schnell näher kam und mit dem - - - - — " - ' Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 1. Pfingstfciertag (20. Mai) predigt Herr Superintendent Opitz. Früh halb 8 Uhr Beichte nnd Eommunion. Nachmilt. 2 Uhr Gottesdienst. . , Am 2. Pfingstfeiertag predigt Herr Diakonus Zimmermann. Kirchenmusiken zu den Pfingstfeiertagen: Erster Feiertag: Komm, heil'ger Geist. Motette für gem Ehor von M. Hauptmann. — Zweiter Feiertag: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Ehor aus dem Oratorium „Die Schöpfung," von Haydn. — Texte ä 5 Pfg. sind an den Kirchthürcn zu habe». An beiden Festtagen wird hoher Anordnung gemäß eine Collecte znr Errichtung eines allgemeinen Kirchenfonds erhoben werden. Ueber den Eindruck, den die Persönlichkeit des Kaisers namentlich unter der Landbevölkerung im Elsaß hervorgebracht, schreibt ein Augenzeuge, daß ein alter Bauer, mit dem der Kaiser auch gesprochen hatte, sich in seiner treuherzigen Weise so ausließ: „Mer Henn ja g'lese, daß er fründli sei, und Henn g'glaubt, daß er kei büs G'sicht mache thät, aber daß er so nett mit eime Jeden babbele würd', und so a lieb's osil hätt', das Henn mer nit g'meint. Seiler müs mer ja libbe, mer mag wolle oder net!" Ueber das Ausblasen der Petroleumflamme erläßt ein sachkundiger Industrieller folgende dringliche Mahnung: „Wenn es richtig ist, daß unter Hundert Neunundneunzig die Lampe von oben auSblasen, so ist es ebenso richtig, daß diese Neunundneunzig der gleichen Gesahr ausgesetzt sind, die dem Hundertsten wirklich passirt, nämlich sich mit Petroleum zu verbrennen. Wenn der Oelbehälter weiter hinunter leer ist, so ist nämlich zu riskiren, daß der leere Raum in Folge der Wärme des Oels mit Gas, ganz gleich wie Leuchtgas, gefüllt ist; trifft es nun, daß der Docht im Brenner etwas zu schmal tmd die Röhre nicht ganz ausgefüllt ist, so bläst man die Flamme durch den offenen Raum hinunter, das Gas sängt Feuer, zersprengt den Oelbehälter und das übrige heiße Oel sängt Feuer, ergießt sich über Kleider, Möbel und Zimmerböden und das Ende ist, was die Zeitungen fast alle Wochen aus allen Theilen des Landes zu berichten haben. Will man eine Petroleumlampe