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Mr !Ä M k?- O K. >,.M >B sD Ä W 'M MW ',K -1-' M D W M. Ä H > — - TagesgefchLchte. Dippoldiswalde, 22. März. Seit gestern Nachmittag ist fast ununterbrochen ein Schneewetter über uns ge kommen, wie wir es nicht mehr vermuthcten und wünschten. Eine Schlittenbahn ist dadurch entstanden, die, wenn auch hoffentlich nur in den nächsten Tagen, bis Dresden gehen wird. — Auch dem heutigen Ehrentage unseres Kaisers Wilhelm ist dadurch ein Eintrag geschehen: die Reveille unseres Schützenchores wurde, wie leicht erklärlich, durch den Schneefall sehr abgekürzt, und der Fahnenschmuck ist kärg licher, als sonst. Dafür aber wird der heutige Abend die Verehrer unseres, heute in sein 80, Lebensjahr, eintretenden Kaisers um so zahlreicher im hiesigen RathhauS-Saale ver sammelt sehen. * Frauenstein, In diesem Jahr wird auch die hiesige Stadt eine Telegraphen-Verbindung erhalten, man sagt, mit Freiberg und Rechenberg, weshalb auch bereits ein Telegrapheninspector hier war. Man will die Leitung, um die Stangen auf dem Markte zu vermeiden, an der Kirche und Schule mit anbringen, von wo sie dann direct in die Postexpedition führen wird. — Die Stürme der letzte« Zeit haben auch in den hiesigen Wäldern viel Unheil angerichtet, denn die Stämme liegen ganz und zerbrochen wild durcheinander. Auch die Vogelstange auf unserm Schießplane ist dem Sturme zum Opfer gefallen. Dresden. Unser Prinz Georg Hal sich nebst Ge mahlin nach Berlin begeben, um an der Geburtstagsfeier des deutschen Kaisers Theil zu nehmen und zugleich die Glückwünsche unsere« Königspaares zu überbringen. — Die neue (dritte) Elbbrücke wird mit Genehmigung de« Königs den Namen „Alberts-Brücke" erhalten und am mittelsten Pfeiler daS Porträt Sr. Maj. in Medaillonfdrm angebracht werden. — Aus dem Rechenschaftsbericht der Finanzdeputation der 2. Kammer ist zu ersehen, daß die „Leipziger Zei tung" in sietem Rückgänge begriffen ist. Die Abonnenten gelder brachten 4254 Thlr. weniger ein, al« veranschlagt war. Da« „Dresdner Journal" arbeitet mit einem jährlichen Deficit von 19,000 Mark. — Eine Interpellation de« Nbg. Schnoor wegen Ver längerung der Schonzeit für Rebhühner, vom 1. Decbr. bis 1. Septbr. des nächsten JahreS wurde vom Staats minister v. Nostiz-Wallwitz dahin beantwortet, daß er die Genehmigung de« Königs zur Einbringung de« verlangten Gesetzentwurfs erhalten habe. — Der deutsche Kronprinz hat seiner Zusage ge mäß dem Körner-Museum zu Dresden den in seinem Be sitze befindlichen Dolch Körners übersandt. Die Waffe be steht in einem einfachen vierkantigen Stahl mit Holzgriff, i«M welchem die Worte „Theodor Körner 1812" mit Messtng- stiften eiagefügt find. Ein besonderes Interesse gewinnt die Waffe dadurch, daß man Körner selbst als deren Verfertiger ansieht. Leipzig. Am 18. März hat sich hier rin Doppel mord ereignet, indem im Hinteren RoseNthale ein 20jähriger HandlungScommiS zuerst seine Geliebte und dann sich selbst mittelst eines Revolver« erschossen hat; beide waren in die Schläfe getroffen. / ß — In Betreff der Abkürzung der Leipziger Messen ist vom Rath beschlossen worden, es bei den jetzt üblichen > 4 Wochen auch ferner bewende« zu lasten. Namentlich würde M der Raüchhandel geradezu vernichtet werden, wenn die Messen > abgekürzt würden. Berlin. Zur Feier de« Geburtstages de» Kaisers sind bereits viele fürstliche Gäste hier eingetroffeu. A — Der Gesetzentwurf, betreffend den Uebergang der D preußischen Bahnen an das Reich, ist bestimmt im D Abgeordnetenhause in nächster Woche zu erwarten. Die ! Motive, welche die Regierung zu dem Entwürfe veranlaßten, . werden bereits bekannt gegeben und schließlich betont: Preußen sei berufen, als hervorragendster Träger de« ReichSgehankenS, opferwillig wie in der Bankfrage, einen Akt der Selbstver leugnung auSzuüben, um Angesichts des Widerstreben« der Mittelstaaten dem Reich seine Mission zu erleichtern. Oesterreich. Zwischen Belgrad und den Höfen von Wien, Berlin und Petersburg wird jetzt lebhaft correspondtrt. Die kriegerische Situation in Serbien, u«d nament lich eine Erklärung des Fürsten Milan, daß er dem Drängen der Kriegspartei ohne Gefahr für die Ruhe de« Lande« nicht mehr wtederstehen könne, hat die Regierungen Deutschland-, H Oesterreichs und Rußlands veranlaßt, beim Fürsten einen M Kollektivschritt zur Aufrechterhaltung de« Frieden« zu thun. M Fürst Milan hat hieraus mit der Forderung geantwortet, H die Mächte sollten ihm gegen etwaige Unruhen im eigenen D Lande militärischen Schutz gewähren. Auf diese« Ansinnen M ist noch keine Gegenäußerung der Mächte erfolgt, doch glaubt Ä man, daß auf diplomatischem Wege die Störung des Frieden» H wird verhindert werden können. ,» M'W England. Die Königin Victoria wird am 27. W März ihre Reise nach Deutschland antreten, über Port«- H moqth, Cherburg, Pari«, Straßburg nach Baden-Baden, wo U sie eine Woche bleibt. Hierauf wird die Reise, nach Gotha H resp.'Koburg fortgesetzt, die Rückreise nach En^and erfolgt H gegen Ende April. Da der englische Thronfolger, der legale L Vertreter der Königin Victoria, erst Anfangs Mai von seiner W indischen Reise zurückkehrend in England eintrifft, so muß da» W britische Volk während ganzer vier Wochen sich ohne ange- Z stammten Herrscher regieren lassen. Spanien. König Alfons hat am 20. März an der Spitze von 25,000 Mann seinen Einzug in Madrid ge halten und wurde von der Bevölkerung mit freudigen Kund gebungen empfangen. — Ein Decret ordnet den Nachlaß von 1 Jahr Dienstzeit für sämmtliche Soldaten der activen Armee an. Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpediiions - Tag: Sonnabend, den 25. März, Nach mittags von 3—6 Uhr. Sparkasse in Schmiedeberg. Nächster Erpeditions-Tag: Sonntag, den 26. März, Vormittags von N—1 Uhr, Nachmittags von 3—5 Uhr. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittags lt — l Uhr und Nach mittags von 3—4 Uhr. 439 Kannen Branntwein, 124'/, Kanne Butter, 615 Pfund Fleisch, 27 Pfund Wurst, 38-/, Pfund Speck, 10 Scheffel gebackne« Obst, 1 s/< Scheffel Korn-Mehl, 2 Scheffel Weizen mehl, 9Schock Eier, gegen 220 Scheffel Erdäpfel, 3 '/i Scheffel Grütze, 24 Metzen Hirse, 38'/, Scheffel Erbsen, 157 '/« Metze Graupen, 4 Metzen Salz, 5'/, Centner Nudeln, 1130 Bunde Schütt- und 1358 Bunde Wirrstroh, 837 Bunde und 11 Centner Heu, 28 Kloben Flachs, 220 Pfund Werrig, und 45 Ellen Leinwand, 57 Klaftern Brenn-Scheitholz, 3 Klaftern Stockholz, 11'/t Schock Reißig und 100 Stämme Bauholz. Im Azufe der letzten 50 Jahre ist Dippoldiswalde noch manchmal von FeuerSbrünsten heimgesucht wordech wenn auch keine derselben der von 1826 nähekam. Hoffen wir ^ber, daß die Feuerwehren Hirst durch ihre stets bewiesene Tüchtigkeit da« Ausbrech größeren Feuersbrunst jederzeit unmöglich machen. r Stadt einer