Volltext Seite (XML)
Dieser Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstag», Donnerstag» und Sonnabend». — Zu beziehen durch all« Post. Anstalten und die Agenturen. — Prei» vterteyährltch 1 Mark LS Psg. — Jnseratx, welche bei der bedeutenden Auflage der Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalten-Zeile, »der deren Raum, berechnet Bekanntmachung. Am heutigen Tage ist auf Faktum 71 de« hiesigen Handelsregister« die Eintragung s. der neuerrichteten Firma: E. Mende L Co. in DippöldiSwüldr und b. der Herren Adolph Eduard Mende, Maschinenbauer hier, Moritz Adolph Haufchild, Holz händler in Schlottwitz, und Karl Moritz Poppe, Maschinenbauer in Dippoldis walde, als Inhaber dieser Firma, bewirkt worden. Dippoldiswalde, den 13. März 1876. Königliches Gerichtsaint. Klimmer. Dippöldiswalda's Schreckens-Abend, 14. März 1886. (Schluß.) Als ich meinen Heinen Jungen zugedeckt hatte, sah Ich vom Hexenberge her einen Mann mit einer großen Hocke etlferttgst auf mich zukommen. Schon von Weitem rief ich ihm zu, daß er zurückbleiben und seine Bürde anderswo ab legen möchte. Doch die künstliche EiSrinde um mein Herz schmolz sofort und verwandelte sich in tiefes Mitleid, als er mich mit flehender Stimme bat, ihn in meiner Nähe eist Plätzchen für seine im Sterben liegende Frau zu vergönnen. BeNitwillig griff ich nun mit zu, und wir legten die in ein Bene gewickelte Frau möglichst bequem auf den trockenen Rasen nieder. Die traurige Geschichte dieser Frau, des Maurer Gleditsch, war seit einiger Zeit stadtkundig und Gegenstand der allgemeinen Barmherzigkeit und de« Mitleids. Sie war Wöchnerin und aus Anlaß eines Schreckes über einen in ihre Stube mit hereiugekommenen fremden Hund tvdtlich erkrankt. Da Jedermann an ihrem Aufkommen zweifelte, so war bereit« am letzten Sonntage auf der Kanzel in der Kirche für sie gebetet worden. Gleditsch lief eiligst zurück, um wo möglich aus seiner Wohnung in der kleinen KM Amlücher TM Bekanntürachurrg. Die S. Sitzung de- Bezirksausschusses findet nicht den 18. dieses Monat», sondern Sonnabend, den LS. März d. I., Bormittag- 1v Uhr, in den Lokalitäten der unterzeichneten Amtshauptmannschaft statt. Dippoldiswalde, den IS März 1876. Königliche AmtAEptmanNfchaft. p. Woge. WUW --.'M - -M- Weißerch Jeitung. Amts-Mlatt fiir die KSnigü Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie sür die Kömgl. Kerichts-Aemter und die Stadträtsie zu Dippoldiswalde und Arauenstein. Verantwortticher Redacteur: Lari Ahnt in Dippoldi-walde. Wasiergasse noch etwa« zu retten. Da mir da» Bett, auf dem die Frau lag, nicht ausreichend schien, so deckte ich sie noch mit einem zu Wolf'S Sachen gehörigen großen Bette zu. So lag sie da, ohne ein Auge aufzuschlagen, so daß ich mich bereit« mit dem Gedanken vertraut machte, daß ich eS mit einer Leiche zu thun habe. Etwa zehn Schritte von mir saß ein mir ganz unbe kannte«, tiefverhülltr« junges Frauenzimmer, »»gebundene Tragkörbt und große Paquete bewachend. Sie schlug einen Trunk Wein nicht au«, und da sie glauben mochte, daß eine Höflichkeit der anderen werth sei, so bot sie mir für diese Nacht einen Mantel ihre« Bräutigam«, des Wachtmeister Möbius, an, der mir, da ich nur noch meinen Frack aus der Tanz stunde auhatte, bei allmählig eingetretener Nachtkühle sehr gute Dienste leistete. Plötzlich hörte ich aus dem Lärm auf der Wiese eine jammernde Frauenstimme laut schreien: „Ach, meine arme Schwester, die Maurer Gleditsch!" „Hier liegt sie!" rief ich. Die erhitzte Frau fiel laut weinend über ihrt Schwester hin, die aber immer noch starr und fühlloS dalag. Auf meine Frage antwortete mir die Fremde: „Ich bin aus Ober- Frauendorf, wo wir das Feuer bald bemerkten. Da ich die traurige Lage meiner Schwester kenne, so rannte ich übttz WA