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Dienstag. Nr. 143. 14. December 1875. Weißerih-Leitung. Arnts-AtatL für die Königs. Arntsßauptrnannfchast Dippoldiswalde, sowie für die Königl. Gerichts-Aemter und die Stadträtye zu Dippoldiswalde und Irauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehnc in Dippoldiswalde. Dieses Blait erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zn beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Plattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. sür die Spalten-Zci!e, oder deren Nanni, berechnet. Zehnte Sitzung des Bezirksausschusses am 11. Decbr. 1873. In der heute von Vormittags 10 Uhr an in dem Sitzungszimmer der Kal. AmtShanptmannschaft unter Vorsitz des Herrn AmtShauplmannö von Bosse abgehaltenen zehnten Sitzung des Bezirksausschusses, a.: welcher mit Ausnahme des durch Krankheit behinderten Herrn Oeconomicrath Bering sämmtliche Bezirksausschußmitglieder Theil nahmen, kamen 26 die Tagesordnung bildende Gegenstände durch Beschluß fassung zur Erledigung. Den Anfang der Sitzung bildete wiederum eine beträcht liche Anzahl ConcessionSgesuche, und zwar I) Carl Friedrich Klöß's in KipSdorf zum Bier- und Branntwein schenken, sowie zum Ausspannen, Krippensetzen und Beher bergen; 2) Wolcemar Börner's in Frau en stein zum Weinschänke; 3) Julius Grumpelt's in Geising; 4) Carl August Zimmermann'S in Bröschen und 5) Friedrich August Fischer's insNassau, sämmtlich zum Schankbetriebe; 6) der verw. Hehmann in Altenberg um l'.ebertragung der ihrem verstorbenen Ehemanne zugestanbenen Bier- und Branntweinconcession, und 7) Wilhelm Julius Bret- schneiders in Glashütte zum Bier-, Branntwein- und Weinschänke. Mit Ausnahme des letzten Gesuchs, welches, soweit es auf Verabreichung von Branntwein gerichtet gewesen war, im Mangel eines in Glashütte hierfür bestehenden Bedürf nisses abgeschlagen und nur bezüglich der mitnachgesuchten Bier- und Weinschankconsession berücksichtigt wurde, fanden die sämmtlichen übrigen Gesuche nach kurzer Beratbung in ihrem vollen Umfange Genehmigung. Zn einer eingehenderen DiScussion gab allein das Gesuch Julins Grnmpelt's Ver anlassung, der als besonderen Grund für die von ihm in Geising projectirte Restauration hanptsächlich die Nähe der Post und die hierdurch gebotene Möglichkeit, seine Restauration gleichzeitig als Passagierstube einrichten zu können, angeführt und außerdem erklärt hatte, im Falle der Genehmigung seines Gesuchs ei» Billard oufstellen zu wollen. Dem Gesuche an und für sich stand der Umstand entgegen, daß in Geising bereits 16 conccssionirle Schankstätlen bestehen und daß der Bezirksausschuß hierin Grund gefunden hatte, ein Schank- concessionSgesuch in einer seiner letzten Sitzungen abzulehnen. Dagegen fiel ins Gewicht, daß eS trotz dieser großen Anzahl von Schankstätten gegenwärtig doch an anständigeren Lokalen in Geising fehlt, und da das bessere Publikum, wie die an gestellten Erörterungen ergeben haben, in der projectirten Restauration ein Lokal zu besitzen hofft, welches sich haupt sächlich seiner Geselligkeit öffnet, so wurde daS Gesuch, bei dessen Beurtheilung außerdem noch der Mangel einer Passa gierstube und die den Bewohnern von Geising gegenwärtig noch verschlossene Möglichkeit maßgebend erschien, Unterhaltung in dem so allgemein beliebten Billardspiel zu suchen, ge nehmigt. Einem hierauf zum Vortrage gelangten Beschlüsse des Gemeindeverbandeö Theisewitz, wegen Beitragsleistung zur Feuerlöschgeräthcasse bei Grundstücksveräußerungen, wurde die erforderliche Bestätigung ertheilt, ebenso wie den Gemeinden Burkersdorf und Zinnwald mit Rücksicht auf den von den beiden in Aussicht gestellten Beitritt zur BezirkS-ArbeitS- Anstalt gestattet wurde, zur Aufbringung der von ihnen nach tz 8 der Statuten antheilig zu erlegenden Kosten, Beiträge bei Tanzvergnügungcn und Grundstücksveräußerungen zu er heben. Das den folgenden Gegenstand bildende Anlagen-Regu- lativ für Kreischa, welches dem Bezirksausschüsse bereits in der Sitzung vom 6. November l. Js. vorgelegen und dem selben zu einigen Erinnerungen sowohl in formeller wie materieller Beziehung Veranlassung gegeben hatte, und bei welchem namentlich eine, mit den im Regulative über die Anlagen enthaltenen Grundsätzen nicht übereinstimmende Be rechnung der Anlagen, wie sich solche aus einer dem Regu lative angefügten Scala ergeben hatte, monirt worden war, wurde nach Erledigung der gezogenen Erinnerungen be stätigt. Nachdem sodann vom Bezirksausschüsse eine Einwendung des GcmeinderathSmitgliedes Ramm in Hermsdorf, welche derselbe gegen eine, ihm vom dasigen Gemeinderathe nach Z 39 der revidirten Landgemeindeordnung wegen unberech tigter Niederlegung des Amtes einer Ausschußperson aufer legte Geldstrafe von jährlich 15 Mark auf die Dauer seiner Weigerung erhoben hatte, mit Rücksicht darauf, daß pp. Namm ein gesetzlicher Grund nicht zur Seite stehe, ver worfen worden war, wurde ein Beschluß deS Gemeinde raths zu Cunnersdorf, die Abgaben bei Grundstücksver äußerungen zur Armen- und Schulcasse von 4 Ngr. auf 100 Th!r. der Kaufsumme bis auf 15 Pfg. auf 100 Mark derselben zu erhöhen, genehmigt. Hierauf folgte eine Reihe von Dismembrationen und zwar 1) des Rühle'schen Gutes, sog. Erbgericht in Seifersdorf, 2) des Salvmon'schen Grundstückes in Hirschbach, 3) der Güter Lohse's, "Börner's und Fischer's in Reichenau, 4) des Seiberlich'schen Grund stückes in Gombsen, 5) des Grundstückes des Hänichener Steinkohlenbauvereins in Hänichen, 6) der Guhl mann-