Volltext Seite (XML)
— 736 — Wer sich für eine gute Dresch-Maschine interessirt, den machen wir auf die im Jnseratentheil enthaltene Annonce der Firma PH. Mayfarth L Comp. in Frankfurt a. M. aufmerksam, da die Maschinen dieser Firma von allen Seiten als ganz vorzüglich geschildert werden. Die Fabrik des rheinischen Trauben - Brust - Honigs in Mainz macht durch eine Empfehlung im heutigen Blatte aus die Vorzüg lichkeit ihres Präparates, welches als angenehmes und nützliches Hausmittel allgemein geschätzt und anerkannt wird, aufmerksam. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 17. Sonntage nach Trinitatis (19. Scptbr.) predigt Herr Diac. Gersdorf. Vorher Comniunion Herr Superintendent Opitz. Nachmittags Bibelstunde. In der nächsten Sonnabend-Nummer beginnt im unterhaltenden Theile: „Der Herr Präsident," Novelle ans der Gegenwart. Vtrhandlaugtu der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde. 16. Sitzung am 8. September 1875. Anwesend die Stadtverordneten: Wendler, Vorsteher, Schmidt, Buse, G. Teicher, Henke, Müller, Lommatzsch, sowie die Ersatzmänner Heise und O. Näser. 1) Das Collegium verwilligte aus der Sparcasse 4200 Mark Darlehn an einen Grundstücksbesitzer, nahm 2) Kenntniß davon, daß nach Mittheilung der König!. Qber- sorstmeisterei zu Grillenburg das Königl. Finanz-Ministerium ge nehmigt, daß der hiesigen Stadtgemeinde zur Vertheilung unter die hiesigen Armen aus die 5 Jahre von 1876 bis 1880 alljährlich statt der früher verwilligten 80 nunmehr ein Quantum von 78 Wellenhundert weiches Reißig vom Wendischcarsdorser Revier abge geben werde und beschloß 3) auch für dieses Jahr dem Verein für kirchliche Kunst in Dresden 3 Mark Beitrag aus hiesiger Stadtcasse zu gewähren. 4) Auf den Antrag des Schulausschusses, daß die 4 Lampen in hiesiger Stadtschule bei der Erlheilung des Unterrichts in der Fortbildungsschule während des Winterhalbjahres nicht ausreichten, sich vielmehr die Anschaffung von weiteren 2 Hängelampen noth- Wendig mache, beschloß man, dieselben anschassen zu lassen, verwilligte auch den Aufwand hierfür aus der Schulcaffe. 5) Beschloß man, dem hiesigen Schulhausmann Ebert für dieses Jahr als Vergütung für seine Extrabemühungen bei den während der Schulserien in hiesiger Stadtschule stattgesundenen Bau lichkeiten die Nutznießung des früher Enzmann'schen Gartens zu überlassen. 6) Verwilligte man sür Mitbenutzung der Turngeräthschasten des hiesigen Turnvereins beim Kinderturnunterricht 60 Mark jährlich aus hiesiger Schulcasse. 7) Kam das Gutachten des Flurausschusses, die käufliche Ueberlassung eines Theils vom Hospitalgarten an Herrn Lohgerber meister Teicher hier, zum Vortrag und erhob man dasselbe zum Beschluß. Hiernach werden demselben 335,?, Meter incl. des jetzigen Laasraumes sür den Preis von 1 Mark 25 Pfg. unter den im Gutachten aufgeführten Bedingungen käuflich überlassen. 8) Nach Vortrag eines Verzeichnisses der Stadtcassen-Verwaltung über rückständige Schulgelder auf die Jahre 1868 bis mit 1873 genehmigte man die Abschreibung mehrerer inexigiblen Schulgeldreste, ertheilte wegen eines in diesem Verzeichnisse ausgeführten Nestes Gestundung und beschloß, die übrigen Beträge executivisch einziehen zu lassen. 9) Kam die mit Herrn Steinsetzer Conradi in Dresden wegen Pflasterung der hiesigen Herrengasse, sowie der Einmündung nach dem Markte, gepflogene Verhandlung zur Berathung. Da die dies seitigen Mitglieder des Bauausschusses weder zur Verhandlung mit Herrn Conradi, noch zur Vermessung zugezogen worden, daher gar nicht insormirt sind, auch ein Widerspruch bezüglich des Preises im ProtocoU und dem Vertrags-Entwürfe vorhanden ist, so konnte man in heutiger Sitzung keinen Beschluß in dieser Angelegenheit fassen, richtet vielmehr an den Stadtrath das Ersuchen, zunächst die dies seitigen Mitglieder des Bauausschusses entsprechend zu insormiren, dann aber diese Angelegenheit anderweit anher abzugeben. 10) Endlich kam der Kostenanschlag über die im hiesigen Nathhause nothwendigen Baulichkeiten und Reparaturen in Vortrag. Hierbei fand man verschiedene Ansätze außergewöhnlich hoch und beschloß daher, vor der definitiven Entschließung in dieser Sache dieselbe zunächst dem Bauausschusse zur näheren Berichtserstattung zu überweisen. Dippoldiswalde, am 8. September 1875. Das Stadtverordneten-Collegium. W. Wendler, Vorsteher. Assgememer Anzeiger. Bekanntmachung. Die Königliche Polizeidirection sieht sich im Hinblick auf die stete Zunahme des Wagenverkehrs in hiesiger Stadt veranlaßt, zur Vermeidung von Verkehrsstörungen, sowie von Gefährdungen und Belästigungen des Publikums, hier durch auzuordnen, daß Vom I. October ds. Js. an alle auf den Straßen und Chaussee'« innerhalb der Grenzen des hiesigen Stadtgebiets verkehrenden, beladenen oder leer gehenden, zur Beförderung von Personen oder zum Transporte von Gütern und Lasten bestimmten, mit Pferden oder mit anderen großen Zugthieren bespannten Fuhrwerke vom Beginn der öffentlichen Straßenbeleuchtung an mit brennen den Laternen und zwar die zur Beförderung von Personen dienenden Fuhrwerke je mit zwei, an beiden Seiten des Kutschersitzes befestigten, die Lastfuhrwerke dagegen mit einer am Vordertheil des Wagens linkerseits angebrachten Laterne» versehen sein müssen. Es wird dies zur Nachachtung für Alle, die es angeht, hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß. gebracht, daß wegen Uebertretungen dieser Bestimmung die Schuldigen auf Grund von ß 366 unter 10 des ReichSstraf- gesetzbuchs polizeilich mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden. Dresden, am 4 August 1875 Königliche Polizei-Direction. A. Schwautz.