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Sonnabend. ' Rr. 104. 11. September 1875. Weißerih-Ieitmrg. Amts-Alatt Mr die HeriPts-Aernter und Stadträtl-e zu Dippoldiswalde und Amuenstein. Vcranlwottlichcr Rcdacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten nnd die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finde», werden mit >0 Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher NM. Bekanntmachung. Der ungefähr 35 Jahr alle Handarbeiter Karl Kellner aus Lößnih hat der in Nr. 96 diese- Blattes ersichtlichen Borladung vom 17. August 1875 Folge nicht geleistet. Es wird daher genannter Kellner hierdurch anderweit geladen, zur Vermeidung steckbrieflicher Verfolgung den 23. September 1873 an hiesiger AmtSstelle Behufs seiner Vernehmung zu erscheinen oder bis dahin über seinen Aufenthalt Nachricht anher ge langen zu lassen. Alle Criminal- und Polizeibehörden aber werden ersucht, den pp. Kellner in dessen Betretungsfalle auf obige Vor ladung aufmeiksam zu machen, ihn festzuhalten und daß solches geschehen, anher mitzutheilen. Dippoldiswalde, am 8. September 1875. Königliches Gerichtsamt. Klimmer. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 10. September. Die am nächsten Dienstag, 14. September, stattfindende Landtags-Abge- -ordneten-Wahl wird in unserm 13. ländlichen Wahlbezirke sehr rege Betheiligung finden. Wir unterlassen nicht, hier durch nochmals darauf aufmerksam zu machen und verweisen auf den Wahlaufruf in heutiger Nummer dieses Blattes. — Der vor kurzer Zeit aus unserer Umgebung warm empfohlene Zauberkünstler Miller wird in den nächsten Tagen (Sonntag und Montag) im Gasthof zum Stern hier einige Vorstellungen geben. — Die ebenfalls avisirten Leip ziger Coupletsänger werden Mittwoch oder Donnerstag im Leuschner'schen Saale ein gewiß zahlreiches Publikum um sich versammeln. Näheres soll in nächster Nr. d. Bl. be gannt gegeben werden. Dresden. Die Gewerbe-Ausstellung wird be stimmt nächste Mittwoch, 15. September, geschlossen. Bis jetzt ergiebt sich bei derselben ein Ueberschuß von 120,000 Mark! — Kaum sind die ersten neuen Fünfzig-Pfennig stücke dem Verkehr übergeben, so zeigt sich auch bereits das Anpraktische dieser Silbermünze durch die Verwechselung mit den fast gleich großen neuen 5-Pfennigstücken von Nickel, Don denen sie sich nur durch den gekerbten Rand unter scheiden, während die neuen 5-Pfennigstücke bekanntlich einen glatten Rand haben. Der metallene Unterschied der beiden Münzsorten ist jedenfalls nur bei vollem Tageslicht erkennbar. — Außcr dem bekannten (alten) Victoria-Salon ist jetzt auch noch ein neuer gleichen Namens (der Schmieder'sche) eröffnet worden, der sich ebenfalls der Gunst des Publikums erfreut. Als ein Hauptmagnet in demselben dürfte sich die arabische Ghmnastiker-Truppe erweisen, die wohl den höchsten Grad Dessen errreicht, was in dieser Beziehung geleistet werden kann. Dem einen dieser Wüstensöhne sieht man bei der Jugendlichkeit und Elastizität seiner Bewegungen kaum an, daß er bereits das 98. Lebensjahr erreicht hat. Ballet und Kapelle sind gut geschult. — Die Eröffnung des neuen Hoftheaters wird vor dem Herbst nächsten Jahres nicht erfolgen. Bereits sind übrigens Dekorationen verschiedener Künstler aus Paris, München, Coburg, sowie hiesiger, fertig und eingetroffen. — Der zoologische Garten in Dresden birgt ge genwärtig zwei Paradiesvögel, Vögel, welche noch nie auf dem europäischen Kontinente lebend gesehen wurden. Die selben sind von ihrem Besitzer, welcher sie direkt aus Neu guinea bringt, auf einige Zeit der Pflege des Herrn Director Schöpf anvertraut. Sie sind Rabenvögel, ausgezeichnet durch eine eigenthümliche Federbildung, wie insbesondere durch die Farbenpracht ihres Gefieders. Freiberg. Am Montag erlitt der erste Chemnitz-Frei- berger GUterzug zwischen Station Flöha und Oederan da durch einigen Aufenthalt, daß sich massenweise Raupen auf dem Bahnkörper bewegten, welche das Weitergreifen der Vor spann-, sowie Schiebmaschinenräder hinderten und auch durch das Anrücken des Zuges das Unglück herbeiführten, daß der die letzte Bremse bedienende Bremser von seinem Sitze