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mnerstag. Nr. 82. 22. Juli 1875. Weißerih-Zeitnng. Amtsblatt fiir die Kerichts-Aemter und Stadiräthe zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Ncdactcur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. - Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. - Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. - Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage Les Malles eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. für die Spalien-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theil Bekanntmachung. Nachdem die Nachgenannten unterm heutigen Tage als Stellvertreter der zu Ausübung der obrigkeitlichen Befug nisse und Pflichten für die nachverzeichneten Forstreviere verpflichteten Revierverwalter und zwar: Herr Förster Alwin August Schaal zu Rechenberg innerhalb des Rechenberger Forstreviers für Herrn Forstins'pector Schwarz daselbst, Herr Unterförster Gustav Friedrich Möckel in Altenberg innerhalb des Altenberger Forstreviers für Herrn Forstinspector Pombach in Hirschsprung, Herr Unterförster Carl Wilhelm Puttrich in Seyde innerhalb des Hermsdorfer Forstreviers für Herrn Oberförster Tittmann in Rehefeld, Herr Forstgehülfe Bernhard Camillo Kluge in Bärenburg innerhalb des Barenburger Forstreviers für Herrn Revierförster Hohlfeld daselbst und Herr Waldwärter Gustav Adolph Schüttig in Bärenfels innerhalb des Bärenfelser Forstrevier« für Herrn Oberförster Matusch daselbst, verpflichtet worden sind, so wird dies hierdurch bekannt gemacht. Dippoldiswalde, am 17 Juli 1875. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Boffe. Bekanntmachung. Am 7. dieses Monats ist in dem böhmischen Grenzorte Gebirgsneudorf ein taubstummer Mann ohne jede Legiti mation und bestimmungslos sich umhertreibend angetroffen worden. Derselbe ist ungefähr 22 bis 25 Jahr alt, von ganz kleiner, schwacher Statur, hat schwarze Haare, längliches Gesicht, braune Augen, breite Stirn, großen auffallenden Mund mit vorstehenden Lippen, vollständig gute Zähne, verkrümmte Füße und einen sehr schwankenden Gang. Bekleidet ist er mit einem lichtbraunen Stoffrocke, brauner Weste, einer alten braunen zerrissenen Hose, grauem Filzhute mit günem Bande. An Geld sind bei ihm 50 Kr. ö. W. u.:d 15 Ngr. 8 Pfg. sächsisch vorgefunden worden. Da derselbe weder des Schreibens noch Lesens kundig ist, sich auch auf irgend eine andere Weise nicht verständlich machen kann, so wird solches behufs Ermittelung dessen Persönlichkeit und mit dem Ersuchen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, etwaige bezügliche Angaben über denselben baldigst anher gelangen zu lassen. Dippoldiswalde, den 20 Juli 1875 Königliche Amtslmuptmannschaft. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, 21. Juli. Wir müssen leider schon wieder überein Schadenfeuer berichten, das heute Morgen kurz vor 7 Uhr auf hiesigem „Plan" ausbrach, einem ober halb der Stadt, in der Nähe des Armen- und Krankenhauses gelegenen, von vielen, zum Theil hölzernen und mit weicher Dachung versehenen Scheunen umgebenen Platze. Hier ist in der, früher dem Buchbinder Riedrich, jetzt der verw. Frau Fleischer Arnold gehörigen, von Holz erbauten, jedoch mit Ziegeln gedeckten Scheune das Feuer ausgebrochen: es fand in den reichen Heu- und Stroh-Vorräthen so reichliche Nah rung, daß sehr bald Niemand, der großen Hitze wegen, sich hinein oder in die Nähe derselben wagen konnte. Von den, auf dem Tennenplatze aufbewahrten fertigen und halbfertigen, dem Wagner Schwarz gehörigen WirthschaftSwagen und dergl. Bestandtheile konnte Viele« nicht mehr gerettet werden. All gemein mußte sich die Thätigkeit der Helfenden auf die großen Bretter- und Holzvorräthe der Herren Baumeister Schmidt lenken, die in unmittelbarer Nähe der brennenden Scheune lagen. Die Rettung derselben ist auch, Dank der allseitigen, thätigen Hilfe, trotz der großen Hitze und Gluth, die bis zum Einsturz der Scheune herrschte, zum großen Theil gelungen; namentlich sind auch 4 dahinter stehende Scheunen durch den Schutz der alsbald zur Stelle gebrachten Spritzen von hier und den umliegenden Ortschaften erhalten worden. So blieb