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— Si>8 — Bekanntmachung Von dem unterzeichneten Königlichen DmchtSamte sollest «> '' -en 1L. Juli 187» die dem Grundstücksbesitzer Carl Friedrich Ernst in Hartmannsdorf zugehörigen, theil« in Hartmannsdorfer, theils sn ^richerSdvrser Fluv gelegechm Grundstücke, und zwar > ' K ü die Waldbodenparzelle Folium 201 drö Grund- und HhpothekenbuchS für Hartmannsdorf, sowie St die Feld- und Holzbodenparzelle Folium 63 des Grund- und Hypothekenbuchs für KriederSdorf und 3) dit Feld- uvd Holzbodenparzelle Folium 88 desselben Grund- und HhpothekenbuchS, welche Grundstücke am 21. April 1875 ohne Berücksichtigung der Oblasten und zwar das unter I aufgeführte auf 724 Mark — Pf. das unter 2 auf 2054 - — - das unter 3 auf 822 - — - gewürdert worden, einzeln nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle, sowie im Gasthofe zu Hartmannsdorf und FriederSdorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. - Frauenstein, am 29 April 1875. Königliches Gerichtsamt. . Lommatzsch. Bekanntmachung. Die erste Hauptversammlung der Herren Lehrer des hiesigen Schulbezirks soll Freitag, den 18. Juli, von Vormittags 10 Uhr ab, in dem Saale des hiesigen SchießhauseS abgehalten werden. Tagesordnung: 1) Ansprache des Vorsitzenden, 2) Stunden- und Lehrplan für die Volksschule, 3) Lesebuch für die Volkschule, Ref. Herr Schuldirector Engelmann, 4) Kleinere Mittheilungen. Die Herren Lehrer aus ven entfernteren Theilen des Bezirkes haben das Recht, die Unterrichtsstunden auch Sonn abend, den 17. Juli, auszusetzen. Dippoldiswalde, am 5 Juni 1875. Der Königl. Bezirks-Schulinspector. Mushacke. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, den 7. Juli. Wenn sie nicht schon unter wegs sind, werden nächstens die Sammellisten für den Gustav- Adolph-BereinS ausgegeben werden, welchen eine recht freundliche Aufnahme und Beachtung zu wünschen ist. Zur Wiederholung dieses schon oft ausgesprochenen Wunsches veranlaßt uns zunächst die Einsicht in die vom Centralvor stande des genannten Vereins wie alljährlich, so auch Heuer ausgegebene Uebersicht der Bedürfnisse des so segensreich wirkenden Verein«, dann aber auch die Wahrnehmung, daß man trotz der immer und immer wiederholten Erläuterung des Vereinszweckes doch noch vielfach über denselben im Unklaren ist. So kommt uns in Nr. 187 der „Dredner Nachrichten" vom Mrigen Datum eine Corresvondenz zu Gesicht, welche da« am 30. Juni in Neuhausen bei Sayda abgehaltene Stiftungsfest des Zweigvereins Sayda betrifft. Dort heißt es wörsttchs „Der Zweck der Gustav-Adolph-Stiftung ist bekanntlich die Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden, ein Zweck reinster Humanität!" Das ist bekanntlich nicht der Zweck der Gustav-Adolph-Stiftung, sondern es ist der der Missionsvereine. Die Gustav-Adolph-Stiftung hat sich vielmehr die Aufgabe gestellt, die in katholischen Ländern zerstreut lebenden protestantischen Glaubensgenossen bei der Bildung von Gemeinden, bei der Erbauung von Kirchen, Betsälen und Schulen, sowie bei der Erlangung von Geist ligen und Lehrern zu unterstützen. Die Arbeit der Gustav- Adolph-Stiftung ist also eine näher liegende, als die der hauptsächlich in Asien und Afrika wirkenden Mission. Das Arbeitsgebiet speciell des Dippoldiswaldaer Zweigvereins ist bisher fast stets daö nachbarliche Böhmen gewesen. Der Wahlspruch des Vereins ist: „Laßt uns Gutes thun Jeder mann, zumeist aber an des Glaubens Genossen." Dresden. Der zum apostolischen Vicar für das König reich Sachsen ernannte k. Fr. Bern ert, bisher Präses de« katholisch-geistlichen ConsistoriumS, ist vom CultuSminister am 5. Aulij perpflichtet worden. 7 7» » Berlin. Der Kaiser wird am 10. August von Gastein nach Berlin zurückkehren und dann am 15. in Detmold der Enthüllung des Hermann-Denkmals beiwohnen. Am 3. Sept, gedenkt der Kaiser in Weimar an der Enthüllung des Denk mals des Herzogs Carl August persönlich theil zu nehmen und dann vom 8. —16. Sept, den Manövern bei Liegnitz und später denen bei Rostock beizuwohnen. Am 28. Sept, reist der Kaiser nach Baden-Baden. — Die Reise des CultuSministerS Dr. Falk in den Rheinlanden, die nun abgeschlossen scheint, war überall ein wahrer Triumphzug für ihn. So ist es ihm nicht hoch genug anzurechenen, daß er die moralische Stärkung offen auf sein Panier geschrieben hatte und daß in seinen Reden nirgends auch nur eine Spur von einer schwächlichen Geneigtheit zu einer Uebereinkunft mit dem Erzfeinde zu Tage getreten ist. Das Ziel des Kampfes — der Friede — ist nur durch ein unbeirrte« Vorgehen der Regierung sicher zu stellen, d. h. die Regierung kann nur einen solchen Frieden anNehmen, den sie selbst nach vollständig gewonnenem Siege diktirt. — In nächster Zeit ist das Ueberführen einer größeren Menge von Goldmünzen in den Verkehr zu erwarten. Oesterreich. Bei der Ueberführung der Leiche des Kaisers Ferdinand „des Gütigen" von Prag nach Wien war die Theilnahme in ersterem Orte eine außerordentlich große und würdevolle, aber auch ernste, da der Hof befohlen hatte, daß der Conducr einen rein militärischen Charakter habe und da allen Corporationen der Anschluß verboten war. Aber dennoch erschienen sie Alle und bildeten freiwillig Spalier hinter dem sehr dünnen Militärspalier, was der Polizei nicht angenehm, aber auch nicht zu ändern war, da nicht die ge ringste Störung der Ordnung vorkam, obgleich man laut frug: „Was — so begräbt man unfern Kaiser? Da wird ja um einen einfachen General mehr Wesens gemacht!" Man ward finster und aufgeregt, und auch der Umstand, daß das Testament des verstorbenen Kaisers nicht veröffentlicht werden soll, verursacht Aufregung und sehr unheimliche Gerüchte, die