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Rr. 7«. 24. Juni 1875. Amts-Matt für die Herichts-Aemter und Stadträtije zu Dippoldiswalde und Arauenstein. Donnerstag. Weißexih-Zeitung Verantwortlicher Ncdactcur: Cart Jehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnab-ends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstaltcu und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark SS Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lv Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. "" " a—is-ss-ss-s— Amtlicher Theit. Bekanntmachung. Nachdem der zeitherige stellvertretende Director des Sparcassenverband.s zu ReinhardlSgiimma, Herr Gutsbesitzer Friedrich Hermann Göbel daselbst, nach Dippoldiswalde gezogen und an dessen Stelle Herr Gemeindevorstand und Amtsvicelandrichter Ernst Leberecht Steher zu Reinholdshain gewählt und eidlich in Pflicht genommen worden ist, so wird Solches hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Dippoldiswalde, den 21. Juni 1875 Königliche Amtsl^auhtMannschaft. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, den 23. Juni. In der am Mon tage gehaltenen Versammlung des Vorstandes des Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung für Dippoldiswalde und Umgegend wurden zunächst die durch den Abgang des Herrn k. Meier in Schmiedeberg, sowie durch den Tod des Herren Diac. einer. Mühlberg in Dippoldiswalde, entstandenen Lücken ergänzt und durch Cooptalion die Herren Bürger meister Voigt und k. Ficker in Reichstädt in den Vorstand gewählt, der außer den oben Genannten noch aus den Herren Sup. Opitz als Vorsitzender, Herrn Diac. GerSdorf als Stellvertreter, Herrn Advokat Ochernal als Cassirer und den Herren ?. Döhler in Höckendorf, k. Stichart in Rein hardtsgrimma, Schuldirector Engelmann und Buchdruckerei besitzer Jehne aus Dippoldiswalde besteht. Die nächstens abzuhaltende Jahresversammlung soll den 25. Juli in Reichstädt gehalten werden und hofft man bei der bevor stehenden Einsammlung der Jahresbeiträge hier, sowie in den Schwestergemeinden des Vereinsbezirks, auf eine recht rege Betheiligung. Möchten wir uns in dieser Hoffnung nicht täuschen und das Resultat den bisher erlangten ebenbürtig zur Seite gestellt werden können. — Indem wir auch noch besonders auf die, in den Inseraten enthaltene Einladung zu dem öffentlichen Vor trage des Hrn. Schuldirector Engelmann, dessen Ertrag für die Abgebrannten vom 18. Mai und 14. Juni gleich mäßig bestimmt ist, aufmerksam machen, möchten wir dem selben im Interesse der Sache einen recht zahlreichen Besuch wünschen. Der Vortragende hat in Erwartung eines solchen den, für die größte Versammlung hinreichenden Platz bieten den Leuschner'schen Saal und ein Thema gewählt, daß ge eignet sein dürfte, allgemeineres Interesse zu erwecken. — Die Ort«- und Landbriefträger haben bei Ab gabe von Werthsendungen, Packeten rc. auf dem Ablieferung«- scheine durch das Wort, „Selbst" darüber zu attestiren, daß sie den Gegenstand dem Adressaten in Person übergeben haben. Wird später etwa ermittelt, daß der Briefträger einen Zutritt zu dem Adressaten selbst nicht gehabt hat und einem Dritten, wenn auch Angehörigen oder Dienstboten, die Sendung übergeben hat, so ist derselbe aus dem Postdienst zu entlassen. Zur Vermeidung dieser sehr strengen Maßregel, sowie zur Verhütung von Nachtheilen, welche aus der Ver zögerung des Bestellgeschäftes für den Adressaten enstehen können, werden Letztere ersucht, bei Empfang von Postsendungen gegen Schein, bez. von Postanweisungen, den Briefträgern stets Zutritt zu ihrer Person zu gewähren oder Angehörige rc. zur Empfangnahme solcher Sendungen zu bevollmächtigen. Die Ausstellung solcher Vollmachten von der kaiserl. Post anstalt erfolgt kostenfrei. Dresden. Das von dem Unwetter am 17. so schwer heimgesuchte Loschwitz wurde am Sonntag begreiflicher Weise sehr stark besucht. Die von einer Fährprome und einem Dampfschiff unterstützte Dampfschifffähre hat nach amtlichem Ausweis an 25,000 Personen befördert; hierzu kommt noch der kolossale Fuß-, Wagen- und Gondelverkehr, und die Pferdebahn hat selbst zu Pfingsten nicht so brillante Geschäfte gemacht, als an diesem Tage. Die überall auf gestellten Sammelbüchsen waren aber auch reichlich gefüllt. — Namentlich im Zwickauer Bezirk hat das Unwetter überall schrecklich gewüthet und großen Schaden angerichtet. — Wie in Dresden, so hat auch in Leipzig der Wollmarkt recht befriedigenden Verlauf genommen, indem die Anfuhr bald verkauft war. Für gute Sorten wurden 58 bis 65 Thlr. bezahlt. — Ans der neuen Eisenhahnstrecke Berlin-Dresden wird der Personenverkehr erst bedeutend werden, wenn die Schnellzüge eingeführt sind. Die« ist für den Monat October projectirt und kann die Tour alsdann in 2^ Stunden zurückgclegt werden.