Volltext Seite (XML)
— 476 — ein türkische« von 5 Fahrzeugen ist unterwegs und eine fran zösische Flottenabtheilung, aus 8 Panzerschiffen bestehend, ist bereits im Hafen von Athen eingetroffen. ES macht fast den Eindruck, als stände diese dreifache Machtentfaltung im Zu sammenhang mit den politischen Wirren des Landes und dem gefürchteten Rücktritt des Königs von Griechenland. Aus Spanien kommen trostlose Nachrichten. Die Finanz- noth des Königs AlfonS und die traurige Lage, in der sich die Armee befindet, deren Oberbefehl jetzt der Kriegs minister Jovellar übernommen hat, wird nur dadurch einiger maßen ausgeglichen, daß eS im Lager der Carlisten keineswegs bester auSsieht. Während aber die Solvate» des Königs am Nöthigsten Mangel leiden, verlangt der päpstliche Nuntius, daß die rückständigen, dem spanischen Clerus gebührenden ÄesoldungSemolumente in baarem Gelbe ausgezahlt werden! Vermischtes. Von dem verstorbenen Frhrn. v. Vincke, dessen scharfer kaustischer Mb bekannt war, erzählt die „Tribüne" folgende Neminiscenz: „Er war unter Andern, auch Vormund über minderjährige Neffen und Nichten, welche ein Rittergut besaßen. Zu der Gutsrechnung machte das Pupillencollegium ein Notat: In der vorigen Rechnung sei ein trächtiges Mutterschwein ausgesührt gewesen, in der jetzigen fänden sich keine Jungen; man frage, ob das Schwein geworfen, und was aus den Ferkeln geworden. Vincke antwortete, das Schwein habe allerdings geworfen, aber auch in derselben Nacht seine Jungen sofort wieder ausgefressen; mau habe dasselbe wegen seiner Beweg gründe interpellirt, allein das Schwein weigere hartnäckig alle und jede Beantwortung der Interpellation; wenn aber er, der gehorsamst unterzeichnete Vormund, sich erlauben dürfe, seine unmaßgebliche sub- jective Meinung auszusprechen, so vermuthe er, das Schwein habe seine Jungen schützen wollen vor der Gefahr, ebenfalls unter das Pupillencollegium zu gerathen. Das Pupillencollegium belegte ihn deshalb mit einer Ordnungsstrafe von 10 Thlrn.; Vincke zahlte die selbe mit Vergnügen." Nonncnseufzer. Viele Mönche in Frankreich handeln mit Schnaps und Liqueuren, die Nonnen in Fulda mit Seufzern. Diese Nonnenseuszer sind bekanntlich kleine scharfgewürzte Kuchen, deren Bereitung den Nonnen streng gewahrtes Geheimniß ist. Kein Bäcker und kein Conditor bringt solche Nonnenseuszer fertig, wie die frommen Schwestern. Man will ihnen nun das Recept abkaufen, damit die Nonnenseuszer nicht aussterben. Dresdener Producten-Börse vom 11. Juni. Weizen pro 1000 Kilogramm: weiß loco 180—204 Mark, feinster über Notiz, braun loco 168—186 Mark. Roggen loco 150—170 Mark, galizischer und russischer 140—155 G. Gerste böhmische 160—170 M. Futter 132—143 M. Hafer loco 145—183 Mark. Erbsen, Koch- waare, 187-215 M., Fulterwaare 173-187 M. Wicken 180-210 Mark. Kukurutz 134-141 Mark. Oelsaaten: Raps 270-280 G. Rübsen 260-273 G.; Schlaglein 255-300 G. Thimothee Mark, schwedischer Mark. Klecsaat pro 100 Kilogr., rothe Mark, weiße M. Rubel raff, loco 65.00 B.; p. Sept.-Octbr. Rapskuchen 17 B. Spiritus pro 100 Liter ü 100°/<> loco 52.00 B. Weizenmehle: Kaiserauszng 38 Mark, Grieslcrauszug 33 M., Bäckermundmehl 26 M., Gricslermundniehl 21 Mark, Pohl- mehl 18 Mark, Nr. 0 31 Mark, Nr. I 26 Mark, Nr. 2 21 Mark. Roggenmehle: Nr. 0 26 Mark, Nr. 1 23 M.; hausbacken 24.00 M. Futtermehl pr. 100 Kilogr. netto 16 Mark. Noggenkleie pr. 100 Kilogr. netto 13.60 Mark. Weizenkleie pr. 100 Kilogr. 11 Mark. Kaltwaffer - Bade - Anstalt. Wafferwärme im Bassin am 14. Juni, Mittags: IS Grad. Kirchliche Nachrichten. Frauenstein, Monat April und Mai 1875. Geboren wurde ein Sohn: dem Einw. u. Handarb. E.W. Kaden in Reichenau; — dem Einw. u. Handarb. K. A. Lohse in Reichenau; — dem Handarb. K. E. Börner in Kleinbobrihsch; — dem ans. Bürg. u. Handelsmann K. G. Rösch hier; — dem Gutsbes. K. F. Lohse in Klcinbobritzsch; — dem Wirthschaftsgehülsen K. N. Göhler in Kleinbobrihsch. — Eine Tochter: dem ans. Burger u. Töpfer M. I. Kämpfe hier; — dem ans. Bürg. u. Flcischcrmstr. E. A. Göhlert hier; — dem Maurer, Haus- und Feldbes. K. F. Viererbe in Klein- bobritzsch; — dem Gutsbes. F. E. Franke in Reichenau; — dem Bergzimmerling, Haus- und Feldbes. F. A. Müller in Reichenau; — dem Eiuw. und Bergarb. A. F. Göhler in Reichenau; — dem Hausbes. u. Böttcher I. G. Zimmermann in Kleinbobrihsch; — dem Einw. und Maurer E. L. Matthes hier. — Ein todtgeborener Sohn: dem Hausbes. F. L. Fritzsche in Reichenau; dem Haus- u. Feldbes. H. L. Zcnnig in Reichenau. Eine todtgeboreue Tochter: dem ans. Binger, Nicmermstr. und Handelsmann K. G. Börner hier. Hierüber ein außerchel. Sohn in Reichenau und eine außerehel. Tochter in Franeustein. Getraut wurde: der Jungeselle E. Walter, Schuhmacher hier, mit Jgfr. M. Th. Götzelt aus St. Michaelis; — der Gutsbes. F. M. Porstein in Reichenau mit A. Th. Liebscher aus Neubau-Hart- mannsdors; — der Zimmergeselle und Maschinenbauer F. Berger hier mit E. Schröter aus Kleinbobrihsch; — der Wirthschaftsgchülfe W. Schneider in Oberbobritzsch mit I. E. B crndt in Reichenau; — der Junggcs. Herr Biirgermstr. Keil in Johanngeorgenstadt mit Jgfr. S. Uhle von hier; — der Maurer u. Einw. R. Göhler in Reichenau mit Th. Dietze aus Reichenau; — der Wittwer G. L. Bernhardt, Beutlermstr. u. Handschuhmacher in Freiberg, mit Jgfr. F. E. Wenzel von hier; — der Junggeselle Th. Enger," Sattlermstr. u. Hausbes. in Oberbobritzsch, mit Jgfr. M. Walter aus Reichenau. Gestorben ist: K. G. Fischer, Hausausziigler in Reichenau, Wittwer, 67 Jahr 1 Mon. 17 Tage alt, au Lungenschlag; — G. G. Börner, ans. Bürger u. Maurer'hier, Ehemann, 71 Jahr 2 Mon. 27 Tage alt, an Lungenkrankheit; — K. G.Matihäi, König!. Sächs. Oberförster hier, Ehemann, 49 Jahr 4 Mon. 13 Tage alt, an Tuber kulose; — Frau Ebr C. Hähnig, des Wirthschaftsbcs. u. Bergarb. G. F. Hähnig in Reichenau Ehesrau, 4i Jahr 10 Tage alt, an Luft röhren- u. Lungcnabzehrnng; — K. F. Bellmann, Berginvalid hier, Ehemann, 45 Jahr 1 Moü. 26 Tage alt, au Lungenschwindsucht-. — Frau E. F. verw. Göhler, des Holzmachers F. T. Göhler hier, hintcrl. Wittwe, 72 Jahr 4 Mon. 9 Tage alt, an Altersschwäche; — E. H. Richter, außerehel. Kind der A. N. Richter in Reichenau, I Jahr 4 Mon. 3 Tage alt, an Schlgsluß; — E. H. Tovp, außerehel. Kind der M. Toop hier, 4 Mon. 24 Tage alt, an Zahnkrämpfen; — Frau Ehr. P. Glebitzsch, des Tiscblermstr. E. Glebitzsch hier Ebesrau, 48 Jahr 7 Mon. 4 Tage alt, au Gehirnschlag; — Frau I. Ehr. verw. Schiller, des Maurers u. Hansauszügl. I. A. Schiller hier, hinter!. Wtttwe, 68 Jahre 3 Mon. 21 Tage alt, an Lungenschlag; — M. S. Zemmerich, Tochter des Handarb. A. Zemmerich hier, 2 Jahre 10 Mon. 24 Tage alt, an Herzschlag; — I Fr. Matthäi hinter!. Sohn des Königl. Oberförsters K. G. Matthäi hier, 7 Mon. 27 Tage alt, an Lnngenschlag; C. E. Göhler, Tochter des ans. Bürgers und Schuhmachermstrs. H. A. Göhler hier, 4 Mon. 13 Tage alt, an Lungenkrankheit; — K. G. Bier, Wirthschaftsbcs. in Reichenau, Ehe mann, 71 Jahr 7 Mon. 17 Tage alt, an Lungenlähmung; — S. H. Funke, außerehel. Kind der E. P. Funke hier, 1 Jahr 1 Mon. 4 Tage alt, an Zahnkrankheit; — F. B. Dietrich, Bürger u. Kürschner hier, ledig, 31 Jahre 5 Mon. Mon. 28 Tage alt, am'Säuferwahnsinn; — E. E. Kretzschmar, Sohn des ans. Bürgers und Bergarb. G. H. Kretzschmar hier, 11 Mon. 12 Tage alt, an Lungenkrankheit; — Frau I. E. verw. Arnold, des Handarb. u. Einw. A. F. Arnold hier hinter!. Wittwe, 47 Jahr 8 Mon. 11 Tage alt, an Lungenentzündung; — A. M. Fritzsche, Tochter des Einw. und Bergarb. K. V. Fritzsche in Reichenau, 9 Jahr 6 Mon. 20 Tage alt, am Nervenfieber; — A. E. Grundig, Tochter des Bürgers u. kaiscrl. Briefträgers K. Th. Grundig, 4 Jahre 11 Mon. 19 Tage alt, an Lungenkatarrh; — Jung geselle K. A. Kaden, Zimmergcselle in Reichenau, hinter!. Stiefsohn >es Zimmermeisters G. G. Richter daselbst, 34 Jahre 6 Mon. 4 Tage alt, an Lungenschlag. Allgemeiner Anzeiger. Elsässer Holz-Schuhe -S «»Z/As.