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— 4S4 — Gmrn-stücks-Versteigerttn-. Bon dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen Sonnabend, -en 2«. Juni 187S, Vormittags 11 Ubr, auf Antrag der Erben die zum Nachlasse des ErbrichterS Herrn Johann Gottlob Büttner in Falkenhain ge hörigen Grundstücke, nämlich u) da« Erbgericht mit dem dazu gehörigen Schankwirthschaftsgrundstücke, Fol. 10 de« Grundbuchs und Nr. 11 de« BrandversicherungScatasterS für Falkenhain, mit 54 Acker 111 Ruthen — 30 Hektar 8 Ar 96 Meter Flächeninhalt, b) das Wiesengrundstück, Fol. 36 des Grundbuchs und Nr. 394 des Flurbuches für Falkenhain, 2 Acker 35 ^Ruthen — 1 Hcctar 17 Ar 1 Meter und o) das Witsrngrundstück, Fol. 39 des Grundbuchs und Nr. 402 des Flurbuchs für Falkenhain, 1 Acker 3 s^Rutheu — 55 Ar 9 Meter umfassend, welche Immobilien bei Gelegenheit der am 22. sts. ms. stattgefundenen gerichtlichen Consig- natiou und Taxation auf aä a 49,500 Mark, aä b 1,800 Mark und ack 6 900 Mark gewürdert worden sind und zwar das Erbgericht mit einem aus 1358 Mark 30 Pf. ortSgerichtlich taxirten Theile des GutS- inventarS an Vieh, Wagen, Ackergeräthschaften und sonstigen landwirthschaftlichen Gegenständen, an Ort und Stelle meist bietend versteigert werden. Erstehungslustige werden daher hiermit geladen, sich gedachten Tage« vor 11 Uhr Vormittags im Nachlaßgute zu Falkenhain einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auSzuweisen und der Versteigerung sich zu gewärtigen. Bezüglich der näheren Beschreibung der Grundstücke und des Gutsinventars, der Oblasten und der Versteigerungs bedingungen wird auf den in hiesigem Amthause und in der Göhler'schen Schankivirlhschaft zu Falkenhain aushängenden Anschlag verwiesen. Altenberg, am 25 Mai 1875. Königliches Gerichtsamt. Große. Bekanntmachung. , In Gemäßheit ß 24 des Wahlgesetzes vom ä. December 1868 ist im Laufe des Monat Juni eine Revision der Landtagswahlliste vorzunehmen. Indem wir darauf und daß jeder Betheiligte von dieser Liste, soweit sie ihn angeht, Einsicht nehmen kann, auf merksam machen, bemerken wir zugleich, daß etwaige Einsprüche gegen deren Inhalt, wenn sie erst nach Ablauf des siebenten TageS nach dem Abdrucke des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung erhoben werden, nicht mehr berücksichtigt werden können. Dippoldiswalde, am 3. Juni 1875. Der Stadtrath. Voigt, Bürgermstr. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, den 7. Juni. An der bevorstehenden Dresdner Gewerbeausstellung, welche den 15. ds. M. eröffnet wird, werden sich, wie wir hören, von hier die Herren H. H. Reichel und Frenzel mit Strohgeflechten, Wagner Klemm mit einem Schlitten und Zeichnungen, Memer Nitz sch e mit 2 Pferdegeschirren, Klempner Teich er zumeist mit Petroleum- und andern Meßapparaten, Loh gerber Teicher mit Gerbereiartikeln, Pappfabrikant Rost mit diversen Pappen, betheiligen. Hr. Lehrer Lucas in Reinholdshain, der physikalische Apparate auszustellen ge dachte, ist, wie wir hören, zurückgetreten. Wünschen wir, daß die auszustellenden Arbeiten der Genannten auf der Aus stellung die Anerkennung finden niögen, die sie verdienen. Die Namen der Aussteller bürgen dafür, daß von ihnen nur vorzügliche Arbeiten werden eingeliefert werden. — Es ist lebhaft zu bedauern, daß die Arbeiten des Verschönerungsvereins in's Stocken gerathen sind. Nicht nur um das einmal Begonnene vor dem unausbleib lichen Verfall zu sichern, sondern auch um das Interesse an den Bestrebungen des Vereins mach zu erhalten und neu anzuregen, sollte man die jetzt eingetretene Pause sobald als möglich abkürzen und die eingehenden Beiträge stets so rasch, als es geschehen kann, zur Verwendung bringen. Wir fürchten nicht, daß das in der Vorstadt vorgekommene Brand unglück als Grund für Einstellung der Arbeiten an dem Weißeritzufer angeführt werden wird; die dein Verschöne rungsverein zufließenden Biittel, welche ans regelmäßigen Beiträgen der Mitglieder gewonnen werden, beschränken ja in keiner Weise die den Calamitosen zugedachten Unter stützungen. Nassau bei Frauenstein, am 3. Juni. Am 27. Mai wurden zwei, dem hiesigen Orte angehörige Bahnarbeiter bei Abtreibung einer Erdwand an der Haltestelle Nieder- Nassau verschüttet. Der eine wurde sehr bald mit viel fach zerbrochenen Gliedmaßen aus dein Schutte leblos her vorgezogen, während der andere mit einigen unbedeutenden Verletzungen davon gekommen ist. Die Kollegialität der Arbeiter unter einander erkannte man ganz besonders aus dem Umstande, daß sich fast sämmtliche an dem Begräbnisse betheiligten. Am gestrigen Tage, dem 2. Juni, kündigte die Sturm glocke ein Feuer im Orte selbst an. Es brannte das Wölfische Gut, welches den Beschluß des Dorfes macht, welchem Umstand es gewiß auch zuzuschreiben ivar, daß das Feuer nicht weiter um sich griff, da an diesem Tage ein ziemlich heftiger Wind wehte, der aber glücklicher Weise ab wärts stand. Bei der herrschenden Trockenheit war an eine Rettung des betr. Gutes nicht zu denken, und war man neben Bewältigung des Feuers selbst nur darauf bedacht, die Nachbargebünde zu schützen. Das Feuer war auf die Weise entstanden, daß der Besitzer des Gutes selbst im Hofe Stöcke durch Pulver gesprengt und wahrscheinlich durch einen noch glimmenden Pfropfen das Dach der Scheune entzündet wurde; da auch das Wohnhaus mit Stroh gedeckt war, stand auch dieses sehr bald in Flammen. Gerettet ist nur sehr wenig worden, da in der Zeit, wo dies noch möglich gewesen wäre, nur wenig Leute gegenwärtig waren. Sehr