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— 423 - Mgememer Anzeiger. Bekanntmachung. Die Herren Vorstände der Gemeinden des hiesigen Steuerbezirks werden hiermit aufgefordert, das bei der dem nächst beginnenden Einschätzung zur Einkommensteuer erforderliche, Flächen und Culturarten nachweisende Grundffeuer- cataster, oder, wo ein solches nicht vorhanden, die sämmtlichen Besitzstands-Verzeichnisse von den einzelnen Grundbesitzern unverzüglich einzufordern und an den stellvertretenden Vorsitzenden der betreffenden Einschätzungs - Commission abzugeben. Dippoldiswalde, am 25. Mai 1875. Der Königl. Bezirks-Steuer-Jnspector. Grotzel. Hüls e rü^ Am 18. Mai Abends Uhr brach in hiesiger Stadt in der Vorstadt (Freiberger Straße) jedenfalls in Folge schadhafter Esse Feuer aus, das sich bei dem heftigen Südwinde trotz der auch Seiten der Nachbarorte gewährten schnellen Hülfe mit rasender Schnelligkeit über die ganze Vorstadt verbreitete, so daß in wenigen Stunden 8 Wohngebäude, die Hinter- und Seitengebäude, sowie Scheunen, ungerechnet, ein Raub der Flammen wurden. Die Zahl der dadurch obdachlos gewordenen Calamitosen beträgt 21 Familien mit 74 Köpfen. Sie stehen tiefgebeugt und wehklagend an den Ruinen ihrer Häuser und Wohnungen und beklagen fast Alle den Verlust ihrer sämmtlichen oder wenigstens des größten TheilS ihrer Habe, da nur 3 der Abgebrannten ihr Mobiliar ver sichert halten bez. wegen der feuergesährlichen Lage oder Dachung ihrer Häuser und Wohnungen hatten versichern können, und bei der Schnelligkeit, mit der sich das Feuer ausbreitete, nur wenig gerettet und geborgen werden konnte. Leider gehören fast alle Calamitosen nur der ärmsten Classe der hiesigen Einwohnerschaft an. Bei diesem für die Calamitosen entstandenen Nothstand sieht sich der unterzeichnete HülfS-Comitö veranlaßt, die öffentliche Mildthätigkeit in Anspruch zu nehmen und um menschenfreundliche Hülfe und Gaben der Unterstützung, sei es in Geld, sei eS in Kleidungsstücken, Wäsche u. s. w., von nah und fern zu bitten. Derselbe wird diese Gaben mit Gewissenhaftigkeit vertheilen und seiner Zeit Rechnung darüber ablegen. Dippoldiswalde, am 20. Mai 1875. v. Bosse, Amtshauptmann. Jehne, Redacteur. Teicher, Stadtv.-Vorst. Voigt, Bürgermeister. Vorschuß-Verein zu Frauenstein, eingetragene Genossenschaft. Unfern Mitgliedern hiermit zur Nachricht, daß die auf das verflossene Geschäftsjahr 1874 fallende Dividende auf 52/»°/» festgestellt ist. Diejenigen, bei denen die Stammeinlage ihre Höhe von 75 Mark erreicht hat, werden veranlaßt, die Dividende, bez. das Ueberschießende, abzuholen. Dagegen werden Diejenigen, welche mit Stammeinlagen in Rückstand sind, hiermit ausgefordert, solche schleunigst zu berichtigen. Gleichzeitig wird den Mitgliedern mitgetheilt, daß die Rechenschaftsberichte von 1874, sowie die revidirten Statuten, zur Abholung bei unterzeichnetem Director bereit liegen. Frauenstein, den 24. Mai 1875. C. Walther, Director. Ullrich, Cassirer. Aug. Kirsten, Controleur. Nach Anzeige des Gutsbesitzers Carl Friedrich Wilhelm Wolf in Burkersdorf ist das auf dessen Namen lautende Cinlagebuch Nr. IU» des Vorschuß-Vereins zu Frauenstein, eingetragene Genossen, schäft, mit einer Einlage von 104 Thlr. 9 Ngr. 3 Pfg., bei Gelegenheit des Brandes im Straßberger'schen Gute daselbst am 11. Septbr. 1874 verloren gegangen, und deshalb die Amortisation dieses Einlagebuchs beantragt worden. Der unbekannte Inhaber dieses Einlagebuchs wird daher aufgefordert, dasselbe bis längstens den 31. Mai 1873 bei dem Direktorium des unterzeichneten Vereins vorzulegen, widrigenfalls dasselbe nach Ablauf dieser Frist für ungiltig er klärt und dem Verlustanmelder ein anderes Einlagebuch ausgestellt werden wird. Fraueustei«, den 10. November 1874. Vorschuß-Verein zu Frauenstein, eingetragene Genoffenschaft. Carl.Heinrich Ullrich. C. Walther. Äug. Kirsten. Anzeige nnd Empfehlung. Unter'm heutigen Tage habe ich die hiesige Färberei von Frau verw. Walther erpachtet und empfehle mich dem geehrten Publikum von hier und der Umgegend mit meiner auf's Angelegentlichste, indem ich bei solider Arbeit auch solide Preise zusichere. Hochachtungsvoll „ Altenberg, den 24. Akai 1875. Gustav Krause. Gleichzeitig bitte ich das geehrte Publikum, die an meinen Vorfahren Herrn Knietzsch abgegebenen Arbeiten baldigst in Empfang zu nehmen. D. O.