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enstag.'' ' Rr. 4S. 4. Mai 1875. Weißerih-Zeitung. Amts-Matt Mr die Herichts-Aemler «nd StadträMe zu Dippoldiswatde und Kmuenstein. Rerantwottlicher Redakteur: Carl Jehnc in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 25 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theit. Bekanntmachung, die Aufstellung von Wegweisern betreffend. Nach der Verordnung vom 29. Januar 1820 (8 18 des Leitfadens) sind an Kreuzwegen oder wo sonst Communi cations-, Nachbar- und Dorfwege sich von einander trennen, Wegweiser anzulegen. Da die Durchführung dieser Vorschrift im öffentlichen Verkehrsinteresse nothwendig ist, so werden die Gemeinde behörden des hiesigen Verwaltungsbezirks, bez. innerhalb der selbstständigen Gutsbezirke die Herren Besitzer oder deren Stellvertreter hierdurch veranlaßt, der gedachten Vorschrift, so weit dies noch nicht geschehen, alsbald nachzukommen. Dippoldiswalde, den 24 April 1875 Königliche Amtshauptmannschaft. v. Bosse. Bekanntmachung. In der Nacht vom 16. zum 17. dieses Monats sind aus drei verschiedenen Wohnhäusern in Oberhäslich mittelst Einsteigens, vermuthlich durch mehrere Personen, folgende Gegenstände gestohlen worden: 1) ein brauner, etwas verschossener und abgetragener Stoffüberzieher mit schwarzem Sammetkragen und schwarzem Lamaunterfutter, äußerlich ohne Taschen; 2) eine abgetragene Mütze von schwarzem Tuch und schwarzem Pelz; 3) ein Spazierstock von Rohr mit schwarzem, in einen Pferdekopf sich endenden Griff; 4) ein Barbiermesser mit braunen Horn- schalen, mit dem Namen: „Cunert" bezeichnet; 5) ein lillaeS wollenes Kopftuch; 6) ein Paar Mannesunterhosen, ziemlich ganz neu, von weißem Gurt; 7) ein wollenes Shawltuch, grau mit rothen Streifen; 8) ein Handtuch von weißem Zwillich; 9) ein 'einklingiges Taschenmasser mit weißen Schalen ; 10) ein brauner Teller mit Schweinefett; 11) 3 Laibe Brod. Jngleichen sind in der Nacht vom 18. zum 19. dieses Monats aus einem Wohnhause in Obercarsdorf mittelst Einbrechens folgende Gegenstände: 1) ein ziemlich neues Kalbschurzleder mit Schnallriemen; 2) ein Paar gute rindslederne Halbstiefeln; 3) eine blaue neue Frauenschürze von Leinwand, 3. V. gezeichnet; 4) ein Näpfchen mit Schweinefett; 5) 6—8 Pfund Speck; 6) ein Dreierbrot; 7) ein Viertel-Pfund Zucker; 8) 21 Pfg. baares Geld, spurlos entwendet und ein jedenfalls zur Anwendung gebrachtes Fäustel, ungefähr l'/s Pfund schwer, mit R. gezeichnet und mit hölzernem Stiel versehen, am Orte des Dieb stahls zurückgelassen worden. Außerdem sind am 19. dieses Monats theils in, theils in der Nähe von Oberhäslich folgende, allem Vermuthen nach von den Dieben verlorene herrenlose Gegenstände: 1) eine blaue Mannesschürze; 2) eine braune Stoffmütze; 3) ein Näpfchen mit Fett; 4) eine Branntweinflasche und 5) ein Stock mit weißem Knopf, aus einem Regenschirm herrührend, aufgefunden worden. Es wird Solches zur Entdeckung der Thäter, Wiedererlangung der entwendeten Gegenstände und Ermittelung der Eigenthümer der auf hiesigem Gerichtsamte zur Ansicht bereit liegenden aufgefundenen Sachen hierdurch öffentlich bekannt gemacht Dippoldiswalde, am 30. April 1875. Königliches Gerichtsamt. Klimmer. Monats - Bericht. In der ersten Hälfte des Monats April fand aus An laß zweier, in der „Post" und in der „Köln. Zeitung" er schienenen Artikel eine lebhafte Erörterung der Frage statt, ob ein Krieg in Sicht sei. Die ziemlich hochgehenden Wogen der öffentlichen Meinung haben sich seitdem wieder beruhigt, nachdem man sich überzeugt hat, daß von einer nahen Kriegsgefahr nicht die Rede sein kann. Leugnen läßt sich nicht, daß der sogenannte Culturkampf, der Streit der Staatsgewalt mit der ultramontanen Kirchengewalt, weil es sich in diesem Streite ausschließlich um Macht fragen handelt, voraussichtlich nicht mit den Waffen des Geistes ausgesochten werden wird. Jndeß ist die gegenwärtige Stellung der aus schlaggebenden Großmächte zu einander der Art, daß uns