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. :-^ - - - Donnerstag. . Rr. 11. 28. Januar 1875. Weißerih-Aeitung. Amts-Matt Mr die Herichts-Aernter und Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein. Verantwortlicher Redakteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten und die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark 23 Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden niit lO Pfg. für die Spalten-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung. Die Herren Gemeindevorstände des Gerichtsamtsbezirkes Dippoldiswalde werden zu einer Besprechung über die, seit dem Inkrafttreten der neuen Organisations. und Gemeindegesetze gemachten Erfahrungen, sowie zur Entgegennahme einer Mittheilung in Betreff des Amtskrankenhausfonds, eingeladen, u Sonnabend, -en S«. Januar dieses Jahres, Vormittags IM/e Uhr, in den Lokalitäten der Amtshauptmannschaft zu erscheinen. Dippoldiswalde, den 18 Januar 1875 Königliche Amtshanptmannfchaft. v. Bosse. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, den 27. Januar. Gestern wurde der erste der öffentlichen wissenschaftlichen Vorträge, der trotz des sehr Übeln Wetters recht gut besucht war, jm hiesigen Rath- haussaale gehalten. Zuerst sprach Hr. Schuldirector Engel mann zur Eröffnung einige begrüßende Worte und hierauf hielt Hr. Superintendent Opitz seinen Vortrag über da« Thema: die Weltwcisen der Griechen und Römer. Nachdem der Vortragende in der Einleitung einige Bemer kungen über Begriff, Inhalt und Werth der Philosophie und ihr Verhältniß zur Religion gegeben, charakterisirte derselbe kurz ras Verhältniß der beiden großen Culturvölker des Alter- thums bezüglich ihrer Bedeutung für die Philosophie und gab dann eine gedrängte Schilderung der bedeutendsten philo sophischen Schulen und einzelner hervorragender Vertreter, so bei den Griechen besonders der Ionischen Naturphilosophen, der Pythagoräer und Eleaten, sowie des Sokrates, Plato und Aristoteles, bei den Römern der Stoiker, Epikuräer und Skeptiker, verweilte bei den Hauptvertretern länger und wußte dem Ganzen durch Hervorhebung nicht nur der Grundsätze der einzelnen Philosophen, sondern auch ihrer wesentlichsten Werke,und, sinnvollen Aussprüche aus denselben ein Interesse zu verleihen, das sich in gespannter Aufmerksamkeit der Zu hörerschaft und am Schlüsse in lautem Beifall kund gab. Ein im Fragekasten Vorgefundener, auf das bihändeltö Thema bezüglicher Fragezettel wird nach Schluß des nächstdem statt findenden Vortrags beantwortet werden. — „Was lange währt, wird gut," kann man auch in Bezug auf die, bei der Wiener Weltausstellung mit Medaillen und Diplomen bedachten Aussteller sagen. Auch der hiesigen Firma H. H. Reichel ist für die ausge stellten Strohgeflechte eine broncene Medaille: „Dem Verdienste," sowie ein Diplom, in diesen Tagen zugestellt worden. Die erstere, 7 Emir, im Durchmesser, zeigt auf der einen Seite die Genien des Gewerbfleißes, auf der andern das Bildniß des Kaisers mit entsprechenden Umschriften in künst lerischer, sehr erhabener Prägung. Auch das Diplom ist ein wahres Kunstblatt, geschmackvoll und reich auSgestattet. Seyde bei Frauenstein. Am Sonntag, den 24. ds. MtS., feierte der landwipthschaftliche Verein für Seyde und Umgegend im ErbgerichtSgasthofe zu Seyde unter der zahlreichsten Betheiligung von Mitgliedern und Gästen siiy 3. Stiftungsfest. Bei der Tafel brachte der Vorsitzende, Herr Oberförster Tittmann in Rehefeld, in der bekannten ergreifenden und Patriotismus erweckenden Weise, das Hoch auf Se. Majestät den König Albert und Se. Majestät den Kaiser Wilhelm. Hieran schlossen sich noch viele, meist launige Toaste. Nicht minder verdient der Erwähnung die so vor zügliche Ausführung der Saalschmückung, deren Repräsen tanten, dem Ballcomits, in Bezug auf Decoration unter starker Betheiligung der Frl. K., der größte Dank gebührt. Dank auch dem Wirth, Herrn Robert Kirbach, der für Speisen und Getränke in allgemein befriedigender Weise gesorgt hatte. Gewiß haben Alle mit dem Bewußtsein, sich gut amüsirt zu haben das Festlocal verlassen. Dresden. Die SocietätS-Brauerei (Waldschlöß chen) hat im Jahre 1873—74 producirt 77,273 Hectoliter (4703 Hectoliter mehr als im Vorjahre). In Folge der hohen Materialpreise können nur 12 pro Cent Dividende gezahlt werten. Berlin. Der Reichstag hat am 25. Januar das Civilehe-Gesetz in namentlicher Abstimmung mit 207 gegen 72 Stimmen angenommen und für das ganze Ge biet des Reiches zum Gesetze erhoben. DaS Volk wird sich