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Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann -M/W Erscheint mi, Ausnahme der Sonn- ' Preis für da» Lierteljahr Thaler. «/Uv I UH "°d s«sttage täglich Abend» und ist Tonnllvenv, van 18. JllNUllV. Insertion».Gebühren für den Rau« H d' M» M durch alle Postanstalten zu beziehen. einer gespaltenen Zeile 1 Neugraschen. Nichtamtlicher Lheil. N-d-rsicht. Taßetgeschichte. Telegraphische Nachrichten aus London. — Dresden: Besuch Sr. Königl. Majestät in der Mtlitärrritanstalt. Hofdall. — Wien: Die er» falgt« unbedingte Annahme der FrirdenSpropositionen von Geirrn Rußlands bestärigt. Graf Stackelderg eingetroffen. Zur Armeereduction. Eine Note de« Grafen Buol an den Grafen Esterhazy. — Berlin: Hofnachrichten. Hohe Gäste eingetroffen. Bom Landtage. Kein, Besorgniß wegen Mangel an LebenSmittetn. Graf Benckendorff von St. Petersburg zurück. — Ko bürg; Vermischtes. — Paris: Bericht des Finanzminister« für das Jahr 1855. am Mittwoch den 16. Januar — hier eingetrof fenen telegraphischen Mittheilung aus St. Pe tersburg vom selben Tage Nachmittags 2Uhr hat Rußland, wir wir vernehmen, die von Oesterreich im Einverständniß mit den Westmächten gestell ten Propositionen als Grundbedingungen deS abzuschließenden Frieden S einfach und ohne Vor behalt angenommen. — Die „Oesterr. Corresp." bemerkt zu dieser Mitthei- lung Folgendes: „Eine Freudenbotschaft erschallt heute durch ganz Europa: Rußland hat die österreichisch - westmächtlichen Präpositionen zu den Grundlagen der Friedensverhandlungen einfach und rückhaltlos angenommen. Loyal geboten und loyal zugestanden werden —wie man nun zu hoffen berechtigtist — diese zu Grundlagen deS künftigen allgemeinen Traktates dienen- Rede des Herzog« v. Cambridge bei Vertheilung der Me daillen. Stimmung der Börse. Der türkische Gesandte in den KrieqSrath gezogen Herr Drouyn de LhuyS will aus dem Senate treten. — London: Die „Limes" will Lord Stratford für den Fall von KarS verantwortlich machen. — St. Petersburg: Die Feier zur Erin nerung an 1812. Zur Anwesenheit des Herrn v. See bach. — AuS der Krim: Guter Gesundheitsstand in der englischen Armee. Die Dockssprengungen in Sebastopol.— Local- und Vr»vinztalangr»e«ruhetten Leipzig: Aus den Verhandlungen der Stadtverordneten. — Chemnitz: den Sähe einen dauernden und für alle Theile ehrenhaften Frieden »herbeiführen. Dem von allen Ländern Europas sehnlich erstrebten Ziele um ein Bedeutendes näher gerückt, erhebt sich daS religiöse Gemüth vor allen Dingen zu Gott, der die Herzen der Könige lenkt, seinen weitern heiligen Se gen für daS große Werk erflehend. Die Mäßigung und Un eigennützigkeit, welche die Decemberverbündeten im Verlause eines Krieges bewährt haben, der nicht für Eroberungen noch für selbstsüchtige Zwecke von ihnen geführt wurde, wird sicher lich auch bei den Verhandlungen'siber den definitiven Frie den obwalten. Mit Zuversicht dürfen wir aussprechen, daß Uebersicht des polizeilichenUGeschästSbetriebeS. Erleichterung deS Geldverkehrs. — Marienberg: Geschenke an arme Kinder. Der Sonntagsschulverein. — Limbach: Ein bruch. Aruiürtou. Inserate, rageSkaleNder. Börsennachrichten. Tage-geschichte. Telegraphisch« Nachrichten. London, Donnerstag, LI. Januar, Nachmittags Infolge einer von der „Lime-" veröffentlichten De pesche aus Wien, welche die in St. Petersburg er folgte unbedingte Annahme der österreichische« Krie- den-vorschläge meldet*), «ar die Stimmung der Börse eine sehr gehobene. ConsolS, welche vorgestern ru schloffen, eröffneten heute zu L8 und stiegen btt «ach »ar?ür sLwmtliche KoudS eine merkliche Tendenz zur Hauffe andauernd. *) Für den Norden und Westen Deutschland« ist unser am Donnerstag Vormittag erschienenes Extrablatt die Quelle dieser wichtigen Nach richt geworden. Dir heute uns zugegangenen sämmtlichen Berliner Zeitungen, dir „Weser-Ztg", dir „Köln. Itg." und ander« grdßerr Blätter, welche telegraphische Depeschrn beziehen, haben (durch Wolff s Telegr.-Bureau in Berlin) aus unsrer Meldung dir erste Kenntniß von der erfolgten Annahme erhalten. Wie schnell sich dieselbe tele graphisch verbreitet hat, geht daraus hervor, daß z. B. der Inhalt unser« Vormittags It Uhr erschienenen Extrablattes durch ein Extrablatt der „Köln. Atg." Nachmittags bereits am Rheine be kannt war. D. Red. daS kaiserlich russische Cabinet, welches so ehrenhaft Oester reichs Stimme Gehör gab, von gleichem Geiste beseelt, in die künftigen Negotiationen eintreten wird. Die Grundlagen sind gegeben: daS osmanische Reich in die Bürgschaft deS europäischen RechtSzustandeS aufzunehmen, seine Integrität gegen künftige Bedrohungen und Gefahren sicher zu stellen, die Verhältnisse der ihm schutzbefohlenen Länder befriedigend zu ordnen, die Donau an allen ihren Ufern dem freien Handelsverkehre zu sichern: die zu erwartende? Feststellung der Rechte der christ lichen Unterthanen durch die großherzige, eigne Bestimmung deS Sultans für alle Zeiten den Wechselfallen zu entziehen. Durch die Lösung so großer, weltgeschichtlicher Aufgaben wer den die Interessen, der Frieden, da« Wohl des gesummten WelttheilS auf eine Weis« gefördert werden, die jedes Sepa ratstreben auSschließt, und auch dem Kaiser Alexander von Rußland wird für den hochherzigen Entschluß, den er ge faßt, reichliche Entschädigung in den-Segnungen seine« eiger, nen Landes erwachsen. Mit Selbstgefühl darf der Oester reicher auf den Antheil blicken, den sein Vaterland durch Stellung und Politik an den Ereignissen der letzten Zeit ge nommen hat. Auf dem gewonnenen Boden wird die k. k. Regierung die deutschen Bundesgenossen sicherlich in princi- pieller Ucbereinftimmung treffen, und hierdurch auch daS von Allen ersehnte herzliche Zusammenwirken Deutschlands für die Zukunft gesichert sein. — Wie die „Pr." meldet, ist der kaiserlich russische Mi litärbevollmächtigte General Graf Stackelderg gestern mir dem Abendzuge der Nordbahn von St. Petersburg hier cinge- troffen. — Die k. k. MilitärhauptverpflegungsmagazinSver- Dresden, 18. Januar. Se. Majestät der jKönig ge ruhten heute Vormittag.10 Uhr die hiesige Militär-Reitanstalt mit Allerhöchstihrem Besuche zu beehren und darin einigen Reit- und Dressur-Productionen beizuwohnen. — Vorgestern hat der zweite diesjährige Hofball statt- waltung macht bekannt, daß zu ZaleScznk in Galizien 8000 niederösterreichische Metzen Gerste öffentlich verkauft werden. — Der Ankauf von Remonken leichten Schlages für die vierte Armee ist infolge hoher Anordnung sistirt worden *). — Dem „Nord" wird von einem seiner Londoner Cor- gefunden; es war der erste Kammerball und waren zu dem selben etwa 200 Personen befohlen. Töten, 17. Januar. Die heutige officielle „Wiener Zeitung" bringt folgende (unsre gestrigen telegraphischen Mel dungen bestätigende) Mittheilung: Nach einer gestern — *) Die einem hiesigen Blatte am 16. Januar angeblich tele graphisch aus Wien zugegangrne Mittheilung, daß Oesterreich die Beurlaubten wieder einberufr, wird bis zum 17. Januar durch kein einziges Wiener Blatt bestätigt, ja es enthält deren keine« auch nur eine leise Andeutung, welche für jene „telegraphische" Mel dung auch nur einen scheinbaren Anhalt geben könnte. D. R.d. Dr.J. respondentin der Text der Note mitgetheilt, welche Graf Buol unter dem 16. December v. I. an den Grafen Valentin Esterhazy richtete und welche die von dem Letz ter» dem Cabinet von St. Petersburg zu überreichenden öster reichischen Vorschläge begleitete. Die Note lautet nach unsrer Übersetzung'.: „Wien, 16. December 185L. Die Worte, welche Ew. Sxcellenz dir Ehre hatten, aus dem eigenen Munde des Kaiser«, unser« er habenen Herrn zu vernehmen, haben Ihnen von Neuem die Absichten bestätigen muffen, welche die Politik Sr. Majestät in den verschie denen Gestaltungen de« Kampfes geleitet haben, welcher so schwer auf Europa lastet. Immer denselben Grundsätzen treu, würde der Kaiser geglaubt haben, in Dem zu fehlen, was er seinen Völkern und Europa schuldet, wenn er den gegenwärtigen Augenblick, wo eine höhere Gewalt den Kämpfenden einen thatsächltchen Wafftnstillstand aufrrlrgt, hätte vorübergehrn lassen, ohne eine äußerste Anstrengung zu machen, um neue Wege zu einem Frieden zu eröffnen, der sich als das dringendste Bedürfnis Europas darstellt. „Einerseits von der Aufrichtigkeit der so oft vom Kaiser Alexander wiederholten Erklärungen überzeugt, zu jedem Frieden die Hand bieten zu wollen» der weder seiner Würde noch der Ehre seine« Landes zu nahe träte, hat sich Se kais. Majestät berufen gefühlt, Alles aufzubieten, um sich von dem Grade von Gegenseitigkeit zu über zeugen, den diese Stimmung bei den Höfen vonKrankrttch und Groß britannien finden könnte. Se. Majestät hak» infolge dessen mich beauftragt, di« Cabinete von Pari« und Londoff jn dieser Beziehung zu sondiren. Obgleich wir diesrlben von dem ststerschütterlichen Ent schlüsse (>a»bu») fanden, sich zu keiner Initiative in Bezug auf fried licht Eröffnungen hrrzugebcn, s» begegnete» wld doch zu unsrer leb haften Genuathuung bei diesen Eabinettn einer Stimmung, welche uns hoffen läßt, daß sie sich der Prüfung und Annahme solcher Be dingungen nicht entziehen werdeu, weiche gett-nct sind, alle Garan tien eine« ernstlichen und dauerhaften Friedens zu bieten und dir Frage, welche den Krieg hervorgerufen hat, klar zu entscheiden. „Jedoch noch mehr; wir halten uns für ermächtigt, der Hoff nung Ausdruck zu geben, da- diese Mächte, «ährend sie allerdings ihr Recht, solche Frirdensbedingungeu vorzofthlagen, welche ihnen paffend scheinen möchten, in seiner vollen Kraft aufrecht erhalten, nichtsdestoweniger auch heul« geneigt sei» würden, nicht von dem bei Anbeginn des Kampfes ausgestellten Grundsätze abzuweichen, kein Sonderintereffr zu verfolgen, und ihre Ansprüche auf die Opfer zu beschränken, welche ndthig sein möchten, um Europa gegen die Wieder kehr einer so bedauerlichen Verwickelung zu sichern. Durch diese An zeichen ermurhigt, wich da« kaiserlich« Eabinet nicht vor der Aufgabe zurück, sich von der Lage des Augenblicks gewissenhaft Rechenschaft zu geben und die Grundlagen abzufassen, auf denen seiner Ansicht nach das Gebäude eines dauerhaften Friedens ruhen könnte. Dir vier von Rußland schon angenommenen Grundsätze sind uns immer al« der beste Ausgangspunkt erschienen. Nur hatten wir, um das FriedrnSwrrk zu sichern und hauptsächlich um die Klippen zu ver meiden. welche d>« Mten Eogfereqzea scheitern ließ«, es für unum gänglich nothwendsg erachtet, die hier SrunsifStze Ut einer solchen Weise zu entwickeln, daß sie dadurch den allgemeinen Interessen Europas entsprechend würden und die schließliche Urbereinstimmung durch eine genauere Definitton erleichterten. Die Frucht dieser Arbeit findet sich in dem beigchrnden Dokument«*) niedergelegt^ welches durch die Thatsachr der Annahme seilen der kriegführend«» Mächte dir Bedeutung von Friedenspräliminarien erhalten wird (im Texte des „Nord", der diesen Umstand selbst hervorhrbt, steht der Plural »cquerront, was vielleicht auf eine Auslassung schließen lassen könnte). Der Unterzeichnung dieser Präliminarien würden unmittelbar ein allgemeiner Waffenstillstand und definitive Unterhandlungen folgen. Da dieser Arbeit die Ehre widerfahren ist, die Billigung Sr. Maj. des Kaisers zu erlangen, so werden Sie beauftragt, Herr Graf, sie dein russischen Hofe zur Annahme zu überreichen, indem sie das leb hafteste Anliegen (in-tancee) damit verbinden, dessen Inhalt zu er wägen und uns seine Entschließung, an deren Kenntniß wir dir höchste Wichtigkeit knüpfen, uns so bald als irgend thunlich wissen zu lassen. Wenn, wie wir hoffen, unsre Vorschläge einer günstigen Aufnahme begegnen, so würden wir nicht säumen, den Höfen von Pari« und London deren Annahme warm zu empfehlen und gleich zeitig das Vertrauen auszusprechen, welche« uns beseelt, daß sie von dcm Rechte, coentuell btt den Unterhandlungen besondere Bedin gungen zu stellen, nur in europäischem Interesse und in einem Maße Gebrauch machen werden, welche« der Herstellung des Friedens keine ernsten Hindernisse in den Weg stellt. *) Siehe die Urbrrsrtzung des authentischen Texte« der Präpo sitionen in Nr- 14 de« „Dresdner Journals". D- R. Konstantinopel und der Bosporus.*) Bon A. LH. I. IX Pera und Galat a. Dies« berühmten Vorstädte der europäischen Seite liegen auf einem Hügel, dessen Fuß von dem Bosporus und dem Hafen Konstantinopel« wie ein Borgebirge umgürtrt wird ; Pera liegt auf dem Rücken, Galata steigt bis zum Meere hinab. Pera, im Griechischen „Jenseit«", scheint die ältere Benennung für den ganzen Stadtthril gewesen zn sein. Die geschichtliche Rolle beider ist zu groß, al« daß man fie übergehen könnte. Im Mittelalter war Galata, zuerst der Wohnsitz der Venetianer, später der Genuesen, sehr oft mächtiger und einflußreicher, als daS eigent liche Konstantinopel, welches in Pen letzten Jalnchunderten seiner Geschichte in der That mehr eine passtve zDUx spielte. Die italienischen Republiken Venedig, Genua und'Pisa nahmen den lebhaftesten Antheil an den Kreuzzügen seit dem Beginne der- selben im II. Jahrhundert, und man kann daS Emporkommen der beiden Seemächte Venedig und Genua al« ein» der folge reichsten Ereignisse jener heiligen Unternehmung ansehen. Die Könige von Jerusalem räumten den Niederlassungen der See- fahrer im gelobten Lande große Borthttlr und Freiheiten ein: rin besondere« Stadtviertel mit einer Kirche, einem Marktplatz», mit Bädern, Mühlen und eigener Gerichtsbarkeit, sowie der Wahl ihrer obrigkeitlichen Personen. So entstanden also im Ugl. Nr. 2SZ, NS, 376, 283, 487, 2SL, SV, d. »l. vom v. I.; Nr. 7 von b. I. Feuilleton. Königreiche Jerusalem unabhängige Republiken, die man nur al» Verbündete der Könige gegen die Ungläubigen ansehen konnte, die aber auf fremdem Gebiete durchaus ihren eigenen Gesetzen folgten. So haben sich di« Venetianer, begünstigt durch di« Schwäche und den Verfall de» griechischen Reiche«, in Konstantinopel auf der europäischen Seite in Galata niedergelassen, und zwar, wie unser Geschichtsforscher v. Hammer nachgewiesen ha», unter dem Kaiser AleriuS ComnenuS, 1082 (also noch vor dem ersten Kreuzzuge). Im folgenden Jahrhundert war der Uebermulh dieser Handels leute gegen die Schwäche der Kaiser so groß geworden, daß Manuel ComnenuS sie alle an einem Tage ergreifen und au» dem Reiche hinauSjagrn ließ. Kein Wunder, wenn also etwa dreißig Jahre später die Venetianer unter dem neunzigjährigen blinden Dogen Dandolo, verbunden mit französischen Abenteurern, die Haupt stadt de« griechischen Reiche« eroberten. Mit der Wiedrreroberung Konstantinopels durch die Paläologen setzten sich an die Stelle der Venetianer dir Genuesen in Galata fest und eS begann der schon mehrmals erwähnte Krieg zwischen beiden Seemächten und inmitten desselben die traurige Rolle der Cäsaren; denn auch der Uedermuth der Genuesen stieg; ihre Macht wurde drückend, ja beleidigend und vernichtend , denn fie unterhielten da« Rieder- finken de« byzantinischen Reiche- gerade so systematisch, wie beute Engländer und Franzosen die hinwrlkend« Türkei. Einmal im Besitze GalataS befestigten fie diese Stadt, erbauten den berühm- ten Thurm, Alle« gegen di« Erlaubniß de« Kaiser«, so daß dieser Schutz bei seinen Feinden, den Vrnrtianern, suchen mußte und die Genuesen sich mit den osmanischen Türken verbanden. Zu spät erkannten die Bewohner Galata«, daß mit dem Sturze de« Cäsarenthrone« auch ihre Macht mit einbegraben würde, und blieben daher zuletzt die treuesten Verbündeten de« letzten Kon stantin'-. Nach dem Falle Konstantinopels bestätigte zwar Mahomed II. die Rechte und Freiheiten GalataS, aber die frühere Bedeutung war verschwunden; eS ist zwar bi« heutigen Tage» der Sitz de« Handel» oder der Kleinkrämer geblieben, aber da» darüberlieqende Pera ist seit dem 16. Jahrhunderte al» der Sitz der europäischen Diplomaten berühmter geworden. Obgleich beide Vorstädte noch durch dieselben alten Mauern getrennt find, so werden fie doch für unfern Zweck al« eine und dieselbe betrachtet. Nur find dir Peroren berühmter al« die Galatrr. Sie halten sich für di« Nachkommen jener Republikaner de« Mittelalter«, deren große wohlklingende Namen man oft in den engen Winkeln Pera« findet. Richtiger find Biele von ihnen eine Menschenklaff«, denen jede nationale Farbe fehlt und die daher als Draqomanen alle Sprachen gleich schlecht schwätzen. Sie find die Lobndiener der Diplomaten und Fremden und daber kosmopolitische Abdriften. „WaS find Sie für ein LandSmann?" fragte ich einen derselben, der unsre Gesellschaft oft begleitete. „Eigentlich ein Spanier," war seine Antwort, „aber in Pera geboren , mein Vater war auS Gicilien, meine Mutter eine Kran- zöstn, aber in Aegypten geboren und in Bukarest erzogen." — Solch« Farblosigkeit ist der allgemeine Ebarakier der Peroten, die sich in ihrer Ration nicht so rein erhalten haben, qj« die byzantinischen Griechen. Pera ist der Hauptfitz der Dollmetscher und da« alte kaiser-