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Dienstag. Rr. I««. 23. December 1873. Weißerih-Ieitung. Amts-Matt für die Herichts-Aemter und Stadträtße zu Mppoldiswakde und Araumstein. Verantwortlicher Redakteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post-Anstalten nnd die Agenturen. Preis vierteljährlich 12 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Ver breitung finden, werden mit 1 Ngr. fiir die Spalten-Zeile berechnet. Mit der nächsten, am 30. December erscheinenden Nummer schließt der Jahrgang 1873 dieser Zeitung. Wir bitten namentlich diejenigen unserer geehrten Abonnenten, welche das Blatt durch die Poft beziehen, ihre Bestellungen möglichst zeitig und zwar bis zum 28. d. Mts. deshalb zu bewirken, weil für spätere Bestellungen die Post (jedoch nur in dem Falle, daß die bis dahin bereits erschienenen Nummern nachgewünfcht werden) 1 Ngr. mehr berechnen wird, als das Abonnement beträgt. Die „Weißeritz-Zeitung" erscheint auch ferner in der bisherigen Weise und zu den bisherigen Abonnements- und Insertions-Preisen. Wir bitten um Erhaltung des schätzbaren Wohlwollens, das wir durch reichhaltigen und gediegenen Inhalt unseres Blattes zu verdienen, stets bestrebt sein werden. Dippoldiswalde, den 22. December 1873. Redaction und Expedition der „Weißerih-Zeitung." T ageSAsseHtkehls. Dippoldiswalde. In einer, von fast sämmtlichen Ge meinden unseres Amtsbezirks beschickten, am Sonnabend, 20. Decbr., hiersvlbst abgehaltenen Versammlung hat man sich bezüglich der bevorstehenden Reichstagswahl einftiinmig dahin entschieden, für unfern (6.) Wahlbezirk den Herrn Hofrath Ackermann in Dresden, den Reichstagsabgeorvneten uilseres Bezirke«, wieder als Candidaten aufzustellen. Eine allgemeine Beiheiligung an der Wahl ist zu erwarten, und einen Aufruf der Gemeindevertreter, der in obiger Ver sammlung beschlossen wurde, werden wir in nächster Nummer unseres Blattes veröffentlichen. — Am 20. December Vormittags ist auf Berreuther Rittergutsflur eine Strohfeime in Brand gerathen und vollständig eingeäschert worden; sie enthielt 150 Schock Stroh. Der Thäter ist ein gewisser Potermann aus Falkenau, der auf dem Rittergute nach Arbeit gefragt, aber solche nicht erhalten hatte. Aus Rache darüber hat er die Strohfeime angezündet, wurde aber bei der That von dem Gärtner des Rittergutes ertappt, arretirt und an da« hiesige GertchtSüMt abgeliefert. Die gerichtlichen Erörterungen sind im Gange. — Gestern Sonntag, den 21. Decbr., fanden 3 Uhr Nachmittags in Lungkwitz, sowie 8 Uhr Abends in Hänichen, socialdemokratische Versammlungen statt, bei denen der aufgestellte Kandidat Louis Eckstein aus Waldheim Sprecher wat. Zweck seiner Rede war: Vertreter, di- den Interessen des Arbeiterstandes im socialdemokratischen Sinne dienen, im nächsten Reichstag zu haben. Beide Ver sammlungen, von denen namentlich die zu Hänichen stark besucht war, verliefen ruhig. Schmiedeberg. Atn 14. December fand im hiesigen Gasthofe eine von 11 Gemeinden beschickte und sehr zahlreich besuchte BksimnMngf statt, mnr»u«W'v«»t Vorsitze des Hrn Fischer, Director der H»ckend«fer Sparkasse, über eine hier zu errichtende „Sparkasse für Schmiedeberg undUm- gegend " zu berathen. Für nächsten Sonnabend, Vormittag« 9 Uhr, ist eine zweite Versammlung in dieser Angelegenheit berufen worden. FrauenstekN. Eine Unsitte herrscht noch in unserer Stadt, die keineswegs zur Verschönerung derselben beiträgt. Wir meinen das Umherlaufenlassen der von einzelnen Haus besitzern gehaltenen Gänse. Ganz abgesehen von den ver schiedenen Physiognomien, welche einzelne beim Vorübergehen, besonders der Kinder, annehmen, dienen sie doch durchaus nicht zur Sauberhaltung der Gassen und Plätze, und der Wunsch nach EinsptMMg, vetsslben ist ein g«tt»tf«fitzftk; denn polizeilich erlaubt wird das Umherlaufen nicht sein. Dresden. Unser König Albert ist in Begleitung des Prinzen Georg am 19. nach Berlin gereist, um den Begräbnißfeiedlichkrste« der verstorbenen Königin-Wittlve bei« zuwohnen. — Vom Landtage ist nichts Wesentliches zu berichten. Die 1. Kammer verhandelte einige Abänderungen der Ver- fassungSurkiinde und die-neue Landtagsordnung; die 2. Kammer wegen Reorganisation der Liberrechnungskammer. — Das vielbesprochene „Katholische Kirchenblatt" soll wegen Mangel eine« geeigneten Ersatzmannes für die abgehenden ultramontanen Hofprediger-Redacteure, zum 1. Januar eingehen. — Die Anmeldungen zur königl. Unteroffizierschule zu Marienberg betreffend, macht da« KriegSministerilim utiterm 17. Decbr. noch bekannt: 1) daß die Schüler der vorbezeichneten Anstalt, sobald sie da« 17. Lebensjahr erreicht haben, vollständig in die Bezüge eine« Soldaten treten, daß demselben aber auch bi« dahin die gesammtk Verpflegung, Kleidung und Erziehung xrstis gewährt-wizch^ . 2) daß mit Rücksicht auf das Osterfest die zur Aufnahme