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— 672 — Der Entschließung des Stadtrathes vom 23. d. Ms., die hiesigen Commungcbäude nach Maaßgabe der Verordnung vom 17. Mai d. Js. anderweit ab- und einschätzen zu lassen, trat man bei. 10) Kam endlich das Protocvll der Schul- und Baudeputation vom 26. d. Ms., die Subsellien in der 3. Knabenclaffe und einige Baulichkeiten in der Schule betreffend, in Vortrag. Man erhob die darin gestellten Anträge zum Beschluß, genehmigte auch die Reinigung der Blitzableiter des Schulgebäudes. Dippoldiswalde, am 27. September 1873. Das Stadtverordneten-Collegium. H. H. Reichel, d. Z. Vorst. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 20. Sonntage nach Trinitatis predigt Herr Superintendent Opitz. Vorher Communion Herr Diaconus Gersdorf. Nachmittags Bibelstunde. Altenberg. Am 20. Sonntage nach Trinitatis Frühcommunion und Beichte (V-9 Nhr) durch Herrn Pastor Friedrich. Vormittags predigt über Matth. 22, 1 — 14 Derselbe. Nachmittags predigt Herr Diaconus Kleinpaul. Allgemeiner Anzeiger. Ueber die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe. In jedem Winter kommen Betäubungsfälle, nicht selten mit tödtlichem Ausgange vor, welche durch gehörige Vor sicht bei der Behandlung der Stuben- und Backöfen hätten verhütet werden können, und allein dadurch herbeigeführt werden, daß die bei dem Verglimmen der Kohlen entstehenden schädlichen Dämpfe sich in die bewohnten Räume verbreiten. Diese Dämpfe, Kohlendunst oder Kohlendampf genannt, sind unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerklich, aber eben deshalb um so gefährlicher, während der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch die beißende Empfindung in den Augen bemerkt wird. Der Kohlendunst oder Kohlendampf ist ein Gemenge verschiederer Luftarten und entsteht, wo Brennmaterialien unvollständig verbrennen (glimmen, schwülen), daher bei ungenügendem Luftzuge und bei zu geringer Erhitzung der Brennstoffe. Dies geschieht 1) bei Kohlenbecken, weil durch den langsamen Ab zug des Rauches und durch die über den glimmenden Kohlen sich bildende Aschendecke der Zutritt von frischer Luft sehr be hindert wird; 2) in Stuben- und Backöfen, wenn durch das Schließen der Klappen oder durch Verstopfung der Züge durch Ruß das Abziehen der schädlichen Luft verhindert, oder durch festes Schließen der Einfeuerungsthüren und der Thüren des Aschenfalles der Zutritt kalter Luft während des Brennens abgehalten wird; 3) bei Anwendung von Brennmaterial, welches feucht ist oder zu viel Asche hinterläßt, wie nasses Holz, Abgänge von Flachs, feuchte oder erdige Steinkohlen, wie Staubkohlen, Sandkohlen, Kohlenruß u. dergl.; 4) im Anfänge des Einfeuerns oder bei neuem Aufschütten der Brennstoffe, indem in beiden Fällen letztere noch nicht die erforderliche Hitze erlangt haben. Die von innen geheizten Stubenöfen, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu überwachen, weil die Kohlendämpfe, welche sich nach dem Schließen der Klappe noch erzeugen, nicht abziehen können, und so durch die Einfeuerungs- und Aschen- fallöffnnng in die Stube treten. Aber auch die von Außen geheizten Stubenöfen bringen Gefahr, wenn alle Oeffnungen gut geschlossen werden, während noch Kohlen darin glimmen; die eingesperrten Kohlendämpfe treten dann durch die Fugen des Ofens in die Stube, wie namentlich bei den sogenannten Berliner Oefen. Dasselbe findet bei den in bewohnte Räume eingebauten Backöfen Statt. Man wird daher am besten sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach Außen so lange nicht hindert, als noch etwas im Ofen glimmt; daher schließe man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte daS Zufallen derselben. Die Wärme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bei eisernen Oefen nicht so beträchtlich, als man zu glauben pflegt. Da überdies ein guter Schluß der Einfeuerungs- und Aschfallthüren ebenso die Wärme in der Stube erhält, als die geschloffene Klappe des Rauchrohres, so sorge man für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche Klappe, ganz weg. Kohlenbecken sind, in geschlossenen Räumen, immer schädlich, da sich alle von ihnen aufsteigenden Dämpfe in die Stube oder Kammer selbst verbreiten müssen; man vermeide sie daher gänzlich. Während der Rauch Husten und Augenbrennen erzeugt und den Athem beengt, bringt das Einathmen einer Luft, welche Kohlendunst oder Kchlendampf enthält, Eingenommenheit des Kopfes, Schwindel, Kopfweh, Umnebelung der Augen, Schlafsucht, ein Gefühl von Beängstigung und allgemeinem Unwohlsein, wohl auch Uebelkeit und Erbrechen hervor. Bei längerem Verweilen in solcher Luft tritt Be täubung, Ohnmacht, Scheintod, auch der Tod selbst ein. Besonders gefährlich wird eine solche Luft den Schlafenden. Fühlt man sich ohne sonstige Krankheit in einem geheizten Zimmer unwohl, so verlasse man es sogleich oder öffne die Fenster, untersuche den Ofen, ob die Klappe geschloffen ist, ob noch glimmende Kohlen unter der Asche sind u. s. w. Erkrankte oder Scheintodte bringe man sogleich in die freie Luft oder wenigstens in ein anderes Zimmer, oder öffne, wenn dies nicht schnell genug geschehen kann, Fenster und Thüren, um einen Luftzug zu erzeugen; lüfte Halsbinde, Gürtel, Mieder und alle fest anliegende Kleidungsstücke, bringe den Körper, wo möglich, in eine sitzende Stellung mit herabhängenden Beinen, spritze kaltes Wasser auf Gesicht und Brust, bürste oder reibe Füße und Hände, und rufe schleunigst einen Arzt herbei. Bis dieser ankommt, trinke der Erkrankte etwas starken schwarzen Kaffee; dem Ohnmächtigen oder Scheintotsten lasse man den Dunst oder Brodem von heißem starken Kaffeeaufguß einathmen. Bekanntmachung. In der Nacht vom 17. zum 18. ds. Mts. ist in einem an der Rosengasse gelegenen Garten eine Glaskugel nebst daran befestigtem Pfahl herausgerissen, die steilen Gartenstufen hinunter geschafft und daselbst demolirt worden. Die angestellten Erörterungen zur Ermittelung der Thäter sind bis jetzt ohne Erfolg geblieben, und bringen wir dies unter dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß Demjenigen, welcher die Ermittelung der Thäterschaft herbeiführt, eine Belohnung von UM" Fünf Thalerrr "WU von dem Verletzten ausgesetzt worden ist. Dippoldiswalde, am 22. October 1873. De» Sta-trath. Voigt, Bürgermeister.