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— 508 — Verhandlungen des Kirchenvorstandes zu Dippoldiswalde. Sitzung am 17. Juli 1873. Anwesend: Herr Diaconus Gersdors, sowie die Herren Kirchen vorsteher Klimmer, Boden, Böhme, Nitzsche, Theuerkaus, Richter, Reichel, Teicher, Lommatzsch, Ochernal, Schmidt und Ziegler. 1) Man beschloß, zunächst auf zehn Jahr, das Beichtgeld in Wegfall zu bringen und dem Pfarrer 100 Thlr., dein Diaconus 110 Thlr. jährliches Aequivalent aus der Kirchencasse zu gewähren, 2) Die Baulichkeiten an der Nicolaikirche beschloß man wegen der gegenwärtigen Höhe der Arbeitslöhne, sowie mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Jahreszeit und die Schwierigkeit der Beschaffung der Baumaterialien, bis auf Weiteres zu sistiren. 3) An Stelle der bisherigen Abgaben zur Kirchencasse bei Kindtaufen und Trauungen, beschloß man, bei Kirchentausen ... — Thlr. 2 Ngr. 5 Pf., bei Haustaufen u Trauungen — - 5 - — - vom 1. October, an zur Kirchencasse erheben zu lassen. 4) Man erklärte sich einstimmig dahin, daß bei Trauungen und Begräbnissen das Singen eines von den Brautleuten oder von den Hinterlassenen gewählten Liedes nicht besonders zu vergüten sei. 5) Die Kirchenrechnungen aus 1872 wurden der Finanzdepu tation zur Prüfung überwiesen. Dippoldiswalde, am 26. Juli 1873. Der Kirchen-Vorstand. Opitz. Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung, die Verminderung der Leseholztage in den hiestgen Communwaldnngen betr. Den von den städtischen Collegien gefaßten Beschlüssen gemäß werden vom Monat August d. Js. ab die Leseholz tage in den hiesigen Communwaldungen Behufs deren Schonung vermindert nnv ist in Zukunft nur monatlich einmal und zwar allemal an der ersten Mittwoch in jedem Monat von früh 6 Uhr bis Abends 6 Uhr gestattet, in den hiesigen Communwaldungen dürres Holz zu lesen. Dies wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, unter dem Bemerken, daß alle Diejenigen, welche außerhalb dieser Tage beim Lesen von Holz in den genannten Waldungen betroffen werden, zur Anzeige gebracht und bestraft werden sollen. Dippoldiswalde, am 25. Juli 1873. Der Stadtrath. Voigt, Bürgerinstr. Dank. Der unterzeichnete Stadtrath fühlt sich gedrungen, Allen, welche, zum Theil mit großer Selbstaufopferung, und ohne daß ihnen eine Verpflichtung dazu oblag, bei dem am 29. d. Ms. vor dem böhmischen Thore hier in Folge Blitz schlages ausgebrochenen Schadenfeuer hilfreiche Hand geleistet und zur Rettung der umliegenden Häuser wesentlich beigetragen haben, namentlich auch den werthen Nachbargemeinden Reichenau, Kleinbobritzsch, Hartmannsdorf, Burkersdorf, Nassau und Hermsdorf, welche trotz des Gewitters mit ihren Spritzen herbeigeeilt waren, den wärmsten, innig sten Dank hiermit öffentlich auszusprechen. Frauenstein, am 31. Juli 1873. .Der Stadtrath. In Stellvertretung: Joseph Grohman», Rathmann. Dank. Allen Denen von hier und Umgegend, welche bei dem uns am 29. Juli durch Blitzschlag so schwer betroffenen Brandunglück mit der größten Aufopferung unsere Häuser vor den Flammen zu retten suchten, was aber leider nicht möglich war, sowie Denen, welche unsere Habe in Sicherheit brachten, sagen wir hiermit den herzlichsten und auf richtigsten Dank. Auch Herrn Färbcrmstr. Uhlich, Herrn Lohgerbermstr. Käsemodel und Herr» Fleischermstr. Müller sind wir Dank schuldig, da sie uns wieder neue Wohnungen gaben. Gott möge Allen ein reicher Vergelter für Ihre Liebe sein und Sie vor solchen Unglücksfällen beschützen! Frauenstein, den 31. Juli 1873. August Grokmann. Daniel Jäckel. Traug. Schramm. Wenn diejenige Person (im graue» Kleide und blauer Schleife), welche am Vogelschieß-Sonntag im Gast hof „zur Sonne" in Glashütte das Damen-Jaquett an sich nahm, solches nicht sofort zurückbringt, so werde ich gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen, da die Person erkannt worden ist. Dittersdorf. Johann Geißler. Allen Denen, welche bei dem hiesigen Brande am 29. Juli uns so hilfreich beistanden, sagen wir hierdurch unfern herz lichsten Dank. Schuhmacher Friedrich Kirsten. Hausbesitzer Heinrich Kummer. van k. Für die Beweise liebevoller Theilnahme, welche uns bei dem Tode nuferes guten Gatten und Vaters, des Königl. Försters Johann August Mai von Nah' und Fern zu Theil wurden, hiermit unser» auf richtigsten Dank. Herzliche» Dank seinem geehrten Herrn Vorgesetzten und den werthen Herren Amtsgenossen, welche ihn zu seiner letzten Ruhe geleiteten. Dank dem Herrn Pastor Slichart für die trostreichen Worte am Grabe, sowie den Herren Lehrern zu Reinhardtsgrimma und Hirschbach für die erhebenden Gesänge. Dank den Herren Aerzlen, welche bemüht waren, unserem theuern Entschlafenen das Leben zu erhalten. Dank allen Denen, die den lieben Verstorbenen so zahlreich zu seiner letzten Ruhestätte geleiteten und seinen Sarg so reichlich mit Blumen schmückten. Endlich Dank den Waldarbeitern, welche dem Theuern die letzte Ehre erwiesen und zum Friedhof trugen. Hirfchbach, den 4. August 1873. Die trauernden Hinterlassenen.