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Dienstag. Nr» 74. 23. September 1873. Weißerih-Ieitung. Amts-Matt Mr die Herichts-Aemter und Stadtmitte zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Sehne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags und Freitags. Zn beziehen durch alle Post-Anstalten und die Agenturen. Preis vierteljährlich 12 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirksame Ver breitung finden, werden mit 1 Ngr. für die Spalten - Zeile berechnet. - . ..j U.._8>uuv 'I1 V l l>» .. i Mit Rr. 76 dieses Blattes (vom 30. Septbr.) schließt das dritte Quartal dieses Jahres. Wir laden zu erneutem Abonnement ergebenst ein und bitten namentlich die geehrten auswärtigen Abonnenten um zeitige Neubestellung bei den Herren Agenten oder den kaiserlichen Postanstalten, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintritt. Nach Fr au en st ein und Altenberg wird die „Weißeritz-Zeitung" mit den Abend-Posten versendet, so daß sie am Tage des Erscheinens dort zur Ausgabe gelangt. Im neuen Quartale wird im unterhaltenden Theile eine interessante Erzählung: „Evi aus dem Forsthause" von I. M. zum Abdruck gelangen. Wir bitten um fernere gütige und zahlreiche Abonnements, wie um Inserate, die bei einer Auflage von 1100 Exemplaren hier, wie in der näheren und weiteren Umgebung die zweckdienlichste Verbreitung finden» Abonnements- und Insertions-Preise bleiben die bisherigen. Redaktion und Expedition der „Weißeritz-Zeitung." TagKsOKsehichte. Dippoldiswalde. Bei uns hat sich in letzter Zeit, wenn auch nicht gerade in Neubauen, von welchen außer den in Folge des letzten Brandes nothwendig gewordenen nur einer (in der Nähe der Aue) erfolgte, die Bau tust einiger maßen geregt. Die Ecke der Herrengasse ist durch Herrn Hermann Näser durch einen höchst eleganten Fa^adenbau wesentlich verschönert worden (schade nur, daß die unmittelbare Nachbarschaft in der Herrengasse immer noch nicht, wie zu hoffen war, ihrer Fresko—Malereien entkleidet ist); bann stellte Hr. Kaufm. Richter am Markt an seiner Hausfronte eine geschmackvolle Fa^ade her und vergrößerte, gleich Erst genanntem, das Geschäfts-Local; in der Herrengasse baute Hr. Klempner Philipp einen großen Laden, einen ganz neuen legte Hr. Kaufm. Dreßler am Kirchplatz an, und Hr. Schleifer Kunert wird ehestens sein schon sehr geräumiges Verkaufs local fernerweit vergrößern. Es sind dann auf der Alten, berger Straße an mehrere» Häusern die Schindel- und Stroh dächer verschwunden und durch Schieferdächer ersetzt, wie auch an andere», weniger auffälligen Punkten so Manches zu größerer Sicherheit und Gefälligkeit geschehen ist. — Daß der projectirte Uferbau an der Weißeritz noch nicht zur Aus führung gekommen, liegt, wie uns versichert wird, an den, Mangel an Arbeitskräften. Ob dies auch der Fall ist init der immer noch anstehenden Planirung des Oberthorplatzes? — Der Rathhaussaal ist restaurirt; wir haben ihn noch nicht gesehen, denn er wird erst nächsten Sonntag (durch den hiesigen Turnverein) eingeweiht werden — Unser Turnverein wird nächsten 28. September (Sonntag) sein „Abturnen" durch ein Schauturnen (Nachmittags 2 Uhr) und einen Ball am Abend feiern, wozu an die Nachbarvereine Altenberg, Geising, Glashütte, Potschappel und Rabenau Einladungen ergangen sind. — Am 21. Septbr. beging der hiesige Militärverein sein Stiftungsfest im Saale des Schießhauses durch ein Abendessen, an welchem gegen 300 Personen theilnahmen. Dann folgte ein Ball, bei dem alte und junge Kameraden ihre Rüstigkeit in erfreulicher Weise kund gaben. Dresden. Unsere königliche Familie hat „in dankbarer Erinnerung an die Abwendung der Todesgefahr vom Könige^ dem hiesigen Stadtkrankenhause 2500 Thlr. zu einer Wohl- thätigkeitS-Stiftung überwies en. — Das neuerbante Albert-Theater in DreSden- Neustadt ist am Sonuabend, 20. Sept., mit „Jphigsnia in Tauris" eröffnet worden. Das Theater ist ein Filial des Hoftheaters, da die Stücke vom Personal des letzteren auf geführt werden; das Gebäude wurde von Neustädter Geld erbaut und der General-Jntendam gegen Dividende überlassen. Es faßt 1600 Personen; die Bühne ist 60 Fuß tief und 85 Fuß breit; eS hat zahlreiche Ausgänge und gute Wasser leitung. Es sollen in diesem Theater Singspiele, komische Opern und Lustspiele gegeben werden. Die Baukosten be tragen 200,000 Thlr. — Einige Concurenz wirb diesem und dem Hoftheater das am 1. Octbr. zu eröffnende „Residenz- Theater" (das ehemalige „Herminia-Theater") machen, welches unter Leitung des Schriftstellers und Schauspielers vr. Hugo Müller steht.