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— 134 — da» Bezirksgericht Eibenstock und daö Gerichtöamt Schönfeld sollen bereits den 1. April d. I. aufgehoben werden. (GeschäftS-Uebersicht des Borschußvereins für Dippoldiswalde und Umgeg. auf Monat Februar 1873.) Einnahme: 3962 ÄkS- 10 4 <T Cassenbestand v. Januar. 4 - 15 - — - Eintrittsgeld und Bücher. 67 - 15 ° Stammemlagen. 2961 - 25 - — - Spareinlagen. 69 - 5 - — - .Staatspapiere u. Zinsen. 6158 - — - — - zurückgezahlte Vorschüsse. 49 - 27 - 9 - Provision. 157 - 18 - 8 - Zinsen. 13430 M- 27 1 O Sa. der Einnahme. Ausgabe: 5429 _ N gegebene Vorschüsse. 3266 <- 2 - 5 - Staatspapiere. 1976 - 16 - 1 - zurückgezahlte Spareinlagen. 21 - 5 - 9 - Zinsen. 31 - 28 - 8 - zurückgezahlte Stammeinlagen. 10 - 13 « — - Regieaufwand. 10735 ZA- 6 3 N Summa der Ausgabe. Laut Beschluß des Verwaltungsrathes ist das Eintritts geld neuer Mitglieder vom 1. März an auf 1 Thlr. festge setzt. Dresden. Die seit dem Tode des vr. Liebner erledigte Stelle eines evangelischen Oberhofpredigers ist durch den hiesigen Superintendent und Consistorialrath vr. Kohlschütter besetzt worden. Leipzig. Seit dem 2. März, dem Tage des Friedens schlusses vor zwei Jahren, ist in der Aula der Universität das Denkmal für die im Kriege 1870—71 gefallenen Studirenden zur Ansicht für Jedermann eine Woche lang aus gestellt. Eine eigentliche Enthüllungöfeier konnte beschränkten Raumes wegen nicht stattfinden. Meißen. In der kgl. Porzellan-Manufactur sind jetzt an 600 Personen beschäftigt. Die vermehrten Arbeits kräfte reichen immer noch nicht aus, um die vielen Bestellungen nur annähernd zu befriedigen. Auf Lager kann schon seit längerer Zeit nicht mehr geabeitet werden, und die üblichen Auctionen haben deshalb nicht mehr stattgefunden. Berlin. Der Entwurf des Münzgesetzes, welches dem Bundesrathe vorliegt, enthält 16 Artikel. Der 1. enthält die Bestimmungen, weiche für die Goldmünzen bereits bekannt sind. Es sollen ferner ausgeprägt werden 1) Als Silbermünzen: Fünfmarkstücke, Einmarkstücke, Einhalb markstücke. 2) Als Nickelmnnzen: Zehnpfennigslücke und Fünfpfennigstüsie. 3) Als Kupfermünzen: Zweipfennig- stücke und Einpfennigstücke. Die Ausprägungsbestimmungen ordnen im Artikel 12 vier Paragraphen. Nach ß 1 wird ausgeprägt 1 Pfund feinen Silbers in 20 Fünfmark-, 100 Einmark-, 200 Einhalbmarkstücken in einer Mischung von 200 Theilen Silber und 100 Theilen Kupfer, so daß 50 Mark in Silbermünzen je ein Pfund wiegen, ß 2. Das äußere Ansehen der Silbermünzen ist genau dem der Gold markstücke entsprechend. Die Nickel- und Silbermüuzen tragen nach tz 3 auf der einen Seite die Werthangabe in Pfennigen, Jahreszahl, die Umschrift „Deutsches Reich", auf der anderen Seite das Reichswappen und das Münzzeichen. Nach Artikel 3 soll der Gesammtbetrag der ReichSsilbermünzen vorläufig 10 Mark pro Kopf der Reichsbevölkerung nicht übersteigen. Bei jeder neuen Ausgabe dieser Münzen wird eine gleiche Menge der umlaufenden groben Silbermünzen eingezogcn. Zunächst solche, die nicht dem 30-Thalerfuße angehören. Artikel 4. Der Gesammtbetrag der Nickel- und Kupfermünzen soll 2*/« Mark pro Kopf nicht übersteigen. Nach Artikel 8 ist Niemand verpflichtet, höhere Zahlung als 50 Mark Silber münze in Nickel- und Kupfermünze anzunehmen. Die folgenden Artikel enthalten Bestimmungen über die Zahlungsleistungen, die Umrechnungen u. s. w. — Die Berliner Droschkenbesitzer sind mit der Einführung de« neuen Droschkenregulativs nicht zufrieden und — machen Strike; am Sonnabend waren nur ganz ver einzelte Droschken an den Haltestellen zu sehen. Gleichzeitig demonstrire» die Droschkenkutscher, die zwar das Vorgehen ihrer Herren billigen, aber selbst auch besser gestellt sein wollen. Sie verlangen bei 16 Stunden Arbeitszeit einen festen Lohn von 30 Thlr. monatlich und 1 Thlr. Livrä- und 1 Thlr. Utensiliengeld. Die Polizei will gegen die Fuhrherren energisch vorgehen und Jedem die Concession entziehen, der nach ein maliger Verwarnung die Fahrten nicht wieder aufnimmt und überhaupt dem neuen Regulativ zuwider handelt. Spanien. Die Verhältnisse in diesem Lande verlieren ihre anfangs so rosige Farbe immer mehr und laufen in ein düsteres Grau über. Man meldet schlimme Ausschreitungen des Pöbels und bedenkliche DiSciplinlosigkeit der Soldaten; Excesse kommen vor, welche von den monarchistischen Parteien geschürt werden, um der jungen Republik zu schaden. Der Infam Don Alfonso, Bruder von Don Carlos, veröffentlicht eine Proklamation an die spanische Armee, in welcher allen Offizieren, welche zu den Carlisten übertreten, höhere Grade versprochen werden. Man schlägt die Streitkräfte der Carlisten auf 35,000 Mann an. Eine New-Aorker Modenzeitung schreibt: Die Zahl unserer vorzeitig grauen, nach der neuesten Mode gekleideten jungen Frauen in den Straßen erregt Aufmerksamkeit. Das Haar ist nicht gepudert oder mit Reis bedeckt, sondern wirklich grau. Man wird es kaum glauben, aber es ist Thatsache, daß man zu einem chemischen Processe seine Zuflucht nimmt, um das Haar weiß zu bleichen. Die Herrschaft der Blondinen ist vorüber, goldene Locken sind nicht beliebt, rabenschwarze Flechten vulgär, und nur schneeiges Haar ist nach dem neuesten Geschmack. Die theuersten Perücken sind grau und nicht schwarz oder dunkelbraun. So tyrannisch ist die Mode, daß junge Mädchen mit schwarzen oder dunkelbraunen Haaren nicht eher ruhen, bis ihr Haar gebleicht ist. Getreide - Preise. Hießen. ki-ggcn Allste. tj-fer. g 'rdsea. ll-meii der Arte. Mitum. Preis. k Dresden . . 24. Febr. von bis 83 91 57 62 — !57 62 — 43 45 — Bautzen . . 22 Fkbr. von bis 4 4 5 19 3 3 1 4 2 2 19 23 2 2 3 — Pirna . . . 22. Febr. von bis 4 4 8 2 3 25 2 22 2 2 5 8 2 25 Roßwein. . 25. Febr. von bis 7 7 17 5 5 4 3 3 22 26 2 2 2 Radeburg . 26. Febr. von bis 7 7 5 lO 5 — 3 3 22 25 2 2 6 8 — —- Bericht der Producten-Handrlö-Börse zu Dresden vom 28. Februar. Weizen pro 1000 Kilogr.: weiß 85 — 91 Thlr. März 86'/» bez. April-Mai 85'/» G. Mai-Juni 85"/« bez. Septbr.- Octbr. 80 bez. u. B. braun loco 83—87 Thlr. Roggen loco 57—62 Thr. pr. März 59 B.: April-Mai 58 B. — G., Mai-Juni 56V» G. —B. Sept.-Oct. 55'/« B. — G. Gerste, böhmische 57—66 Thlr., Landwaare 53—62 Thlr. Hafer loco 43—45 Thlr. Febr.-März 42"/« B. April-Mai — B. Mai-Juni — G., Juni-Juli — B. Ervscn, Kochwaare 52— 54 Thlr., Fnneiwaare 48—51 Thlr. Wicken 42—46 Thlr. Kukurutz 59- 60Thlr. Oelsaaten: Raps 100—101 Tklru; Schlagl>in90—92 Thlr. Kleesaat pro 100 Kilogr.: rother 16—18>/> Tblr., weißer 17—22 Thlr. Rubel rass, loco 23 Thlr. B., roh per April-Mai 22 B., Sept.-Octbr. 23 B. Rapskuchen 5 Thlr. B. Spirilus pro 100 Liter ä 100"/» leco — Thlr. April-Mai — G. Weizenmehle: Kaiscrauszug 15'/» Thlr., Grieslerauszug 14 Thlr., Bäckcrmundmehl 1 l'/» Thlr., Grieslermundmehl 9 Thlr., Pohlmchl 7'/» Thlr., Nr. 0 13'/« Thlr., Nr. 1 ll'/« Thlr., Nr. 2 9 Thlr. Rogge nmek le: - Thlr., Nr. 0 9'/» Thlr., Nr. 1 8'/» Thlr., haus backen 9", Thlr. Futtermehl 4 Thlr. 22 Ngr. Roggenkleie 3 Thlr. 20 Ngr. Weizenkleie 3 Thlr.