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I«< r>n,<worNjchkr «r-altkur: Lar« Lkhne in Aippoldipwlitht. 21. März 1871. Preis pw Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten Zeile Pfg- Amts- aud Jazei-k-Matt der Kö-i-lich^ «mchts-Amter -ad Stadtrüthr M Dippoldiswaldt aad /raarakti». Dienstag. M Weißerih-Zeidmg Pastanstallen. > - * Tage-gesehtehte. Dippoldiswalde, den 2(. März. Neber das bereits in letzter Nummer angezeigte Schadenfeuer geben wir nun folgende nähere Notizen: Dasselbe brach am 16. März, BormittagS ^/> 11 Uhr, während des gerade hier stattfindenden Biehmarkte«, in einem der feuergefährlichsten Theile der Stadt, am v>benhor- platze, im Gasthof „zum Hirsch," und zwar auf dem Boden de- Schlachthauses au«. Wer die Vage der Umgebungen kennt, wird sich nicht wunder», wenn im Nu die gegenüberliegende SchmiedegMe (sttzt Dresdner Straße) in Hellen Flammen stand. Durch Niederreißen eines Dachstuhles neben dem Bäcker Lindner'schen Hause wurden die nach der Brauhofstraße zu gelegenen Scheunen gerettet. Ein Glück mar es, daß, bei sonnig schönem, wenn auch etwa« kühlem Wetter, eine völlige Windstille herrschte, denn sonst hätten die benachbarten Gebäude der Posthaltrrci und andere auf der Alten berger Straße liegenden in große Gefahr kommen müssen. Die Thätigkeil der Löschmannschaften ieS waren 18 Spritzen am Platze) konnte sich, wenigstens anfangs, nur auf Beihilfe beim Retten der Effecten und des Biehes, sowie auf da« Einreißen gefährdeter Gebäude erstrecken, ustd hat namentlich unsere freiwillige Keuerweh-r bei letzterer Arbeit das AnerkennenSwer- thesie geleistet. An Rettung der von den Flammen ein mal ergriffenen Gebäude war unter keiner Bedingung zu denken. Erst später konnten Spritzen insofern er folgreich zur Anwendung kommen, als sie den Aeuerheerd begrenzten und dadurch verhüteten, daß bei einem etwa entstehenden Winde andere Stadttheile gefährdet worden wären. Uebrigcns hat sich auch bei diesem Brande unsere Wasserleitung wiederum glänzend bewährt und wir können uns derselben nicht genug freuen. Nach mittags nach 2 Uhr konnte man das Feuer als so weit begrenzt ansehen, daß bei der völligen Windstille nur noch ein ruhige» Jnsichzusammenbrennen der ergriffenen Gebäude zu erwarten waren, — als plötzlich durch neue Signale allarmirt wurde! Es stand das Hinter gebäude de« Zim nermeisler Schmidt'schen Hauses ^allerdings dem Feuerheerde unmittelbar bonachvart, doch durch Zwischenraum getrennt und früh schon im Dachstuhle bemolirt) in Hellen Flammen, welche bald weiter um sich griffen und die auf der Altenberger Straße neben der Posthalterei liegenden, höchst feuer gefährlichen Gebäude gefährdeten, wie denn auch ein« bereits Feuer gefangen hatte. Hier trat nun die frei willige Feuerwehr höchst erfolgreich ein, indem in kurzer Zeit die morschen Dachstühle beider Gebäude wegge- Men wären. Doppels 'Wltestpensweytz Wr diese Thätigkeü darum, weil eb unserer Feuerwehr an einer eigentlichen, mit de» uöthigeu Werkzeugen versehenen Domolirungs-Section noch fehlt, und die Steiger und Rettungsmannschaften fast nur auf ihre kurzen Hand« beile angewiesen waren. Es wäre also die Errichtung und zweckmäßige Ausrüstung einer Einreißesection ge wiß höchst wünschenswerth. Durch diese Thätigkeil, sowie die unmittelbare an der neuen Brandstätte, gelang es indeß bald, das Feuer von weiterem Borbringen abzuhalten, und hat sich hierbei besonder« Hr. Zchorn- steinfegermstr. Ebert verdient gemacht, indem derselbe auf dein Firsten Yes Kaufmann Schmidt'schen Hause sitzend und den Schlauch führend, in Hitze und Qualm aushielt, bi« alle Gefahr vorüber war. — Durch den Brand sind im Ganze» 17 Haupt- und 19 Nebenge bäude thcil« verbrannt, theil« durch Eiureißen zerstört, von den Bewohnern aber 30 Familien mit 144 Köpfen betroffen worden. Es befinden sich unter Viesen auch einige hilfsbedüi fuge Die Namen der abgebrannten Grundstücksbe sitzer sind folgende: Hr. Gasthofsbesitzec Frenkel; Hr. 2ec. Zimluermaun s2 Häuser); Hr. Stellmacher Schwarz; Hr. Zimniermeister Schmidt; Hr. Poslbatto Flemming; Handelssran Lippold; Hr. Nachtwächter Ulbricht; Hr. Bächermsir. Paul Lindner; Hr. Schmicdemstr. Bliemel; Hr. Schnd.aackennstr. Richter; Frau verw. Flcischermstr. Dörner; Hr. Hondii. Kögel; Hr. Schuhmachermsir. H. Lotze; Hr. Schul'»,achcrmjtr. («.Tbömel; Hr. Kürschncrmsir. Künzel; Geschw, Knctzcl. Unansässige Abgebrannte find die nach stehenden: > Hr. Bääeuuslr. Linon ec sen.; Hr. FleüMecmsir. Döriiec; Hr. Handarbeit. Beruh. Fischer; Frau veredel. G:ld ner; Hr. Seilcrmftr. Dimmcl; Hr. Schuhmachermsir. B nrkhardt; Fr. verw. Äagncrmstr. Schivarz; Hr. Privat»» (Söl'lcrt; Hr. Hauda-b. Zscharschub; Hr. Schucidermsir. Poble; Frau vciw. Biedermann; Frau verw. Henriette Reichel; Herr Posamenlicrmstr. Reichel: Frau verw. ^Mon Kaden; Fr. verw. Schubmachcrmsir. Gottscheu; Frau verw. Handarbeiter Kronebiegcl; Frau verw. Handarb. Coucordie Reichel. — Bei dem am 16. do. MtS. hier abgehaltenen Bi eh markte waren 42 Stück Pferde, 40 Stück Ochsen, 46 Stück Kühe, 12 Stück Kalben, 1 Bulle, sowie 132 Stück Schweine zum Berkaus gestellt. WaS hieropn verkauft worden ist, konnte leiser wegen de« stattge fundenen Brandunglückes nicht festgestellt werden. — Gestern beging die hiesige freiwillige Feuerwehr ihr Stiftungsfest und beschloß danstt ihr 6. Bereinsjahr. Aus dem bei der Generalversammlung vorgelesenen Jahresberichte entnehmen wir folgerte Notizen: Dir Epmpagnie, zur Zeit aus 90 Mann schaften besteheub loen denen 7 im Felde), wird in 6 Secrionen eingetheilt. Dieselbe hat 7, von bemahe 79°/o der Mannschaften besuchte Hebungen abgehäkten uyd ist 2 Mal allarmirt worden, aber nur einmal) bei dem