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1072 lung beauftragten Behörden ftßckk mitgetheilt oder vorgelegt werden sollen. Auch wird ditz Ve«-ffrntljchu,ß »tzr ^Hin» sichtlich der für ganze Orte «tz»r O,»erb-zw,l-, sich «rge» gebenden Gesammtrrsultate erdige». Di» mit der Ausführung der Zählunß und Sinsamm- lung der Fragebogen draufteagte» Berwaltungdb,Hörden wer» den daher hiermit ausdrücklich angewiesen, sich bei Ver» meidung nachdrücklicher Ahndung lediglich auf die Control« de« richtigen Eingang« aller Schemata und die Berich tigung auffälliger Jrrthümer und Mißverständnisse ju be schränken und dann, ohne irgend »inen andern Gebrauch , noch irgend einer andern Behörde oder Person Mittheilung davon zu machen, die gesammelten Unterlagen an da« sta tistische Büreau einzusenden. § 8. (Zeit für Ausfüllung der Fragebogen.) Für die Ausfüllung der in §. 6 aufg,führten Frag,» bogen ist bis zum 10. Januar 1856 Zeit gegeben und sind oleselben, gehörig unterschrieben, spätesten- bis zu diesem Tag« an die OrtSobrigkeit zurückzugeben. §. S. (Zusendung und Vertheilung der Listen.) Die HauShaltungSlisten (§ 2), HauSlisten (§.4), Extra listen (§. 5), BiehjählungSllsten und Fragebogen für Grund besitzer, Gewerdtreibende und Kaufleute (§. 6) werden vom statistischen Büreau deS Ministeriums d,< Innern für die Städte Dresden und Leipzig den Polizeibehörden dieser Städte direkt, für alle übrigen Orte d,S Landes aber den AmlShauptmannschaften und der Gesammt-Eanzlei zu Glau chau in OrkSpaqueten in der erforderlichen Anzahl zugesen det und sind von letzteren an die einzelnen Ort, ihrer Be zirke sofort und dergestalt zu vertheilen, daß dieselben recht zeitig genug in die Hände der OrtSobrigkekten gelangen, damit letztere bis zum 1. December die Vertheilung in die einzelnen Häuser vollenden, auch etwaigen Mehrbedarf an Listen — da nölhig direkt vom statistischen Büreau — noch rechtzeitig erlangen können. Jedem OrrSpaquete ist zu Erleichterung deS Geschäfts »in» genaue Specifirarion beigegeben, auf welcher für jede Gattung von Listen der wahrscheinlich, Bedarf, dir Termine für Ausgabe, Einsammlung und Einsendung der Listen bemerkt sind. §. 10. (Einsammlung und Rücksendung der Listen.) AIS letzte Termine für di, Einsammlung der Listen wer den bestimmt: Für die Haut- und Hau-Hal- tungSlisten Für die Extralisten der Gast häuser ....... Für alle andere Ertralisten . Für di, ViehzählunqSlisten und Fragebogen (tz. 6) . . . Di« eing,sammelten Listen 1 der 5. Derember 1855. der 5. Derember 1855. der 8. December 1855. der 12. Januar 1856. td von den Orlsbekörden nicht zu OrtSlisten zusammenzustellen, wohl aber durch;» sehen und auffällige Unrichtigkeiten darin zu verbessern. Da bei ist, was die Fragebogen betrifft, §. 7 gegenwärtiger Verordnung im Auge zu behalten. Die HauSlisten sind nach den Katasternummrrn zu ord ¬ nen, in jede HauSliste die zugehörigen Haushaltung-- und Ertralisten einzulegen, und da-Ganz, in Ort-paquelen n«bst Specification spätesten- am 28. December 1855 an di, Amte- hauprmannschaft, beziehendlich Gesammt-Eanzlei zu Glauchau, (DreSden und Leipzig direkt an da- statistische Büreau) rin- zusenden. Die Viehzäklung-listen und Fragebogen sino eben falls nach ihren verschiedenen Gattungen und in diesen thun- iichst nach den Katasternummrrn zu ordnen und bi« zum 25. Januar 1856 an die Amt-Hauptmannschafl beziehendlich Gesammt-Eanzlei zu Glauchau (Dresden und Leipzig direkt an da- statistische Büreau) einzusenden. Die AmlShauptmannschaften beziehendlich die Gesammt^ Eanzlei zu Glauchau haben ihrerseits sämmtliche von den OrtSodrigkriten empfangene Ort-paquete unter genauer Spe kulation und zwar die HauSlisten sammt Zubehör bis zum 4. Januar 18S8 die ViehzählunqSlisten und Fragebogen bis zum I. Februar 1846 an daS statistische Büreau d»S Ministerium- deS Innern gelangen zu lassen. §11. (Getheilte Orte). Rücksichtlich der Orte, welche unter verschiedene Obrig ¬ keiten gehöre«, bewendet ,S bei der Vorschrift in §. 8 der Vero-tzaung vom 15. Mat 1834 ««d sind demgemäß bei Einsendung und Sperifikation di« Listen der verschieben«« OrtStheile gehörig auseinander zu halten. §. 12. (OrtSli sten). Außer den oben angeführten Listen wird den OrtSobrig» ketten für jeden Ort gleichzeitig mit den HauSlisten eine OrtS liste zugehen, welche mehrer» für die Revision d»S allgemeinen Ortsverzeichnisse- von Sachsen wichtig, Fragen über administrative Lag, und Beschaffenheit de< Ort-, so wie die zu Vervollständigung der Volk-zählung-rrsultate un erläßlichen Angaben über Veränderung der Bevölkerung durch Au- und Wegzüge und des Gebäudebestande« durch Demo- lirungen, Brände u. s. w. enthält und von der Behörde selbst, welch, für die Richtigkeit verantwortlich ist, au-zufüllen und zugleich mit den Hauslisten spätestens am 28. December 1855 an die AmlShauptmannschaften, beziehendlich die Ge- sammt-Canzlei zu Glauchau und von Letzteren spätesten« am 4. Januar 1856 an das statistische Büreau des Ministe riums deS Innern einzusenden ist. Vorstehende Verordnung ist nach tz. 21 de- Preßgesetzes vom 14. März 1851 in allen daselbst bezeichneten Blättern abzudrucken. Dresden, am 10. Oktober 1855. Ministerium des Innern. (gez.) Frhr. v. Beust. Demuth Dresden, II. Oktober. Mit Genehmigung Sr. Kö niglichen Majestät ist 1) der zeilherige Ober-Zollinspektor bei dem Hauptzoll- amte in Annaberg, Johann Traugott Richter, zum Ober. Steuerinspektor bei dem Haupisteueramle in Chemnitz, 2) der mit der Verwaltung der Stelle deS Dirigenten bei dem Hauptsteueramte in Pirna beauftragt gewesene Ober - Zollinspektor Otto Heinrich v. Starschedel, zum Ober-Steuerinspector bei dem genannten Hauplsteueramte, 3) der zeilherige Ober-Sleuercontroleur im Hauptamtsbe zirke Pirna, Karl Anton Teichmann, zum Ober-Zoll- inspector bei dem Hauptzollamte in Annaberg und 4) der zeilherige StationS - Control,ur in Magdeburg, Steuerinspektor Julius Woldemar Simon, zum Ober- Steuerinspector bei dem Hauplsteueramte in Leipzig er nannt worden. Nichtamtlicher Theil. Nedersicht. Tagesgeschickte. Telegraphische Nachrichten aus St. Petersburg, London und Paris. — Wien: Feier deS kaiserlichen NamenSfesteS in Bukarest. Fran zösische Truppen an der Donau erwartet. Räuberunwesen in Bulgarien. Der Kaiser aus Ischl erwartet. Die Hauptbestimmungen deS ConrordatS. — Berlin: Reise deS Königs. Der bevorstehende Zusammentritt der Kam mern. — München: Die Abgeordneten vom König empfangen. — Koburg: Prinz August zurückgekehrt. Eisenprodurtion. — M eini n g« n: Conferenzrn bezüglich der Werrabahn. Nachrichten vom Erbprinzen. — Bern burg: Die Herzogin zur Mitregentin ernannt. — Pa ris. Der Empfang deS Herzogs und der Herzogin v. Bra baut. Die neueste MonatSübersicht d. Bank. Vermischte«. — Genf: Unsicherheit. Gedächtnißfeier der Revolution. Ein Sebastopol-Banket.— Turin: Bevorstehende Eröffnung deS Parlaments. — Genau. Gerüchte von einem Auf stand in Sicilien. Verurtheilungen. Volksversammlung. — Madrid: Telegraph,nangelegenheiten. DieAufrührer geschlagen. Der Militärgesetzeniwurf angenommen. — St. Petersburg: Zur Anwesenheit des Kaiser- in Nikolajeff. Beilage. Tagesgeschichte. Aus der Krim. Ergänzende Nachrich ten zu den neuern telegraphischen Depeschen. Local- und Provinzialangelegenheiten. Dresden: Die bevorstehenden populären Vorträge in der Aula der k. polytechnischen Schule. — Chemnitz: Günstige Ein wirkung der Leipziger Messe. Brrdpreis». Selbstmord. — Glauchau: Unfall beim Eisenbahnbaue. Berzeichniß der im Departement der Finanzen erfolg ten Ernennungen und Versetzungen. Inserate. TageSkalender. Tagesgefchichte. L«l«graphtfche Vtackrlckte«. St. Petersburg, Sonntag, 14. Oktober. An der Krim vom 18. Oktober (Sonnabend) Morgen- wird gemeldet: Der Aemd hat da- Thal deS obern Beider wieder verlassen und ssch auf den Bergkamm zwischen dem Brlbek» und Ba darthale zurückgezogen. Diese- Zurück-eben wurde wahrscheinlich durch unsre Bewegung auf Hawri und Albat*) bedingt. *) Hawri (auf Per,»mann'« Karte Lawri) und Alba» liegen am rechten Ufer de« Belbek, östlich und westlich von dem am jensei tigen Ufer befindlichen Janisala; dir von den Llliirten bei letzten» Orte eingenommene Stillung wäre somit durch die Bewegung der Russen in ihren beiden Flanken bedroht gewesen. D- Red. London, Sonntag, 14. October. Einer Meldung Lord Stratford s zufolge haben die Russen am 2«. September Kar» angegriffen, wären jedoch mit einem Verluste von 2366 Todten und SttttO Verwundeten zurückgeschlagen worden. Der Verlust der Türken habe 706 Mann au Todten und Verwundeten be tragen. Paris, Montag, LS. Oktober. Der heutige „Mo niteur" berichtet über eine am 20 September statt gehabte Affaire bei Kars, daß 400« dabei gebliebene Russen bereits beerdigt seien und noch immer Todte auf dem Schlachtfelde lägen. Der „Moniteur" veröffentlicht auch die Uebersicht deS Ertrags der indirekten Abgaben für die abgelau- fenen O Monate deS Jahres 1833. Derselbe über steigt den entsprechenden vorjährigen um 81 Mill. Franken. St. Petersburg, Montag, IS. Oktober*). Am 14. Oktober (Sonntag) hat d»e feindliche Flotte die Rhede von Odessa verlassen Sie hat 3 Meilen von Kinburn Anker geworfen. *) Eingegangen Nachmittag« Uhr. Wien, 13. Oktober. Briefen auS Bukarest zu folge wurde daS Namensfest Sr. Maj. d,S Kaiser« Franz Joseph daselbst auf die feierlichste Weise begangen, und da« k. k. Militär rückt, ungeachtet deS regnerischen Wetter« in größter Parade au«. Nach dem Tedeum empfing der Com- mandirende, Feldmarschallleutnant Graf Coronini, die Glück wünsche Süleyman Pascha«, der sämmtlichen auswärtigen Generalkonsuln, so wie von Seite b,6 regierenden Fürsten durch den Staatssekretär, welcher im Galastaatswagen vor fuhr. — Nach Mittheilungen aus Varna sieht man dort dem Eintreffen eines französischen ArmeecorpS von 50,000 Mann entgegen, welche» an die Donau marschiren soll, und wahrscheinlich bestimmt ist, gegen Bessarabien zu agiren, im Falle die Alliirten sich an der Küste festsehen sollten. — AuS Bulgarien vernimmt man laute Klagen über un erhörte Slraßenräubereien, die daselbst zur Tagesordnung geworden. Die Räuber sind meistens türkische Deserteure, die ihren Sold seit 6 oder 8 Monaten nicht erhalten ha ben. Vor wenigen Wochen sind auf der Straß, zwischen Silistria und Varna vierzehn jüdische Handelsleute nebst Beraubung ihrer Baarschaft von 2000 Dukaten, auf da« Aergste mißhandelt worden. Wien, 13. Oktober. Wie die „Ostd. P." au« Ischl vernimmt, wird Se. Maj. der Kaiser Mittwoch am 17. in Wien eintreffen. — Die hohe Spannung, mit welcher man allgemein der Veröffentlichung d,S zwischen Oesterreich und dem päpst lichen Stuhle abgeschlossenen Vertrage» über die Recht, der Kirche im Kaiserreiche entgegensieht, geht ihrer Lösung ent gegen. Nachdem der Vertrag nunmehr bereit« von beiden Seiten ratificirt wurde, wird die osficielle Beröffentlichung desselben wohl schon in den nächsten Tagen erfolgen. Mittler weile bringt die ,,Gazetta di Venezia" eine offenbar au« amt licher Quelle geschöpfte Correspondrnz aus Rom, welch» den Inhalt der 26 Artikel, auS welchen da« Concordat besteht (eS soll in lateinischer und deutscher Sprache abgefaßt wor den sein), in folgender Weise analysirt: Die katholische Religion wird in ollcn jenen kandeslhellen, in wel chen sie herrscht, mit sämmtlichen Rechten und Prärogativen, wrlche ihr die heiligen Kanons gewähren, aufrecht erhalten und geschützt. — Da« placekum ke^iom ist aufgehoben. — Der Verkehr der Bischöfe mit dem h. Stuhle in geistlichen Beziehungen, der Verkehr der Bischöfe mit ihrem Eleru« und dem Volke, die Instruktionen und Verord nungen derselben in geistlichen Angelegenheiten — sind frei gegeden.— ES dürfte jedoch nicht überflüssig sein, »inen flüchtigen Blick auf die inner» Zustände dieser Länder zu werfen, um zu sehen, wie sie zur Zeit Mahmud'S de- Zweiten überhaupt waren. Dieser Sultan, gewiß der unglücklichste aller, sah und fühlte den Verfall seine- Reiche-, aber er kannte auch die Schwierigkeit, wenn nicht die Unmöglichkeit einer Reform. Die Willkür der Statthalter in den Provinzen war bei seiner Thronbesteigung so groß, daß seine eigene Macht kaum über den Serail hinaus- reichte; denn die Hauptstadt stand damals unter der Herrschaft der Janitscharen. Jeder Pascha suchte sein Land al- ein selbst ständige- Eigenthum zu behandeln; für die Bewohner wäre eS noch eine Gunst deS Geschicke» gewesen, wenn die Provinzial verwaltung In verständigen Familien erblich geblieben wäre. AuS Reisebeschreibungen jener Zeit wissen wir, daß nur in den Statt halterschaften, deren Pascha- entweder sich für erblich erklärten oder doch thatsächlich schon lange sich auf ihren Posten erhielten, einiger Wohlstand blühte. Diejenigen, die nur auf kurze Zeit in die Provinz geschickt wurden, suchten einzig und allein ihre Tasche zu füllen. Also wurde Aegypten« großer Segen durch Mehemed Ali nur für dynastische Pläne auSgebeutet. Der Statthalter von Arre, Seida, Tripoli, gleich den vorhergenannten mächtig und unabhängig, wurde deshalb von dem Divan al- ein Stützpunkt gegen den Vicekönig von Aegypten angesehen, und die- künstliche Verhältnis wiederholte sich fast durch da- ganze Reich, Die Eifersucht der Statthalter im Innern und die Eifer sucht der europäischen Großmächte von außen waren die Haupt bürgschaften für die Fondauer der o-manischen Pforte. Jeder Statthalter bedurfte aber einer unabhängigen Macht; der ägyptische gegen die Mameluken und Wechabiten, der von Hakeb gegen die Janitscharen, di» von Orfa, Mosul gegen dir Kurden und Turkvmanen. UmgekehN wurden von der Pforte selbst Araber und PaschaS geringer« Ansehens aufgewiegelt, um den mächtigsten derselben, den Statthalter von Bagdad, Suleiman, zu stürzen. Sein Nachfolger brauchte noch mehr Truppen, um die aufgewiegelten Elemente wieder im Zaume zu hallen. Ali Pascha von Janina ist unS Allen noch bekannt genug; dir Pforte konnte ihn nicht bezwingen ; nur der Abfall der Albanesen von ihm konnte ihn dem Schwerte überliefern. In Serbien daucrte der Freiheitskampf dieses Volkes seit 1804 und die Pforte hieß ihn anfangs sogar selbst gerecht, da er sich besonder- gegen die Janitscharen richtete. In andern Pro- vinzen benutzten die Statthalter die ihnen anvertraute Macht zur Plünderung der Caravanen und der Handelsschiffe. Der Sultan sah eS für ein Glück an, wenn solche Pascha» Ihm einen Theil ihre- Raube» al» gesetzlichen ZinS einschickten. Diese Zustände brauchen nicht noch besonder» auSgemalt zu werden, um zu beweisen, daß die Türkei kein lebensfähiger Staat mehr war, al» zu diesen genannten Uebelständen der Freiheit», kampf der Griechen sich noch hinzugesellte. Der Sultan sah sich genöthigt, die Janitscharen, die er vertilgen wollte, nun gar al- Vertreter in den Divan aufzunehmen. E» war gleichsam der schreckliche Beweis, daß in der Türkei, wenn sie bestehen soll, nur der roheste Fanati-mu- die Stelle der Regierung vertritt; also, wie e- Sallust gelehrt, eine Regierung wird nur erhalten durch die Mittel, mit denen sie erworben wurde. In der That giebt e» in der Türkei nur einen gesellschaftlichen Zustand, der durch bestimmte Gesetze in seiner Ordnung erhalten wird, da- ist der Stand der Sklaven. Ob in einem Reiche solcher Auf- lösung eine Reform überhaupt denkbar ist, diese Frage bedarf keine- langen Nachdenken». Der innere Aufbau seiner Glieder widersprach allen natürlichen Organisationögesetzen, di» wir in europäischen Staaten kennen. Asiatische Eroberer haben sich in Europa nicht erhalten. Erobernde Völker sind entweder den unterworfenen an Geist und Bildung überlegen und heben die andern zu sich heran und verschmelzen sie mit sich durch ihre eigene Bildung — daS ist der Fall in den meisten germanifirten Slavenländern —, oder die unterworfenen »heilen ihr» höhere Bildung den Eroberern mit und eS entsteht desgleichen eine Ver schmelzung, in der aber immer daö bildende Element da herrschende bleibt. In beiden Fällen wird indessen eine gleiche Bildungsfähigkeit vorausgesetzt. In der Türkei ist keiner der beiden Fälle; die unterworfenen Völker waren und sind den Türken an Bildung und BildungSfähigkeit überlegen, von den selben durch nationale Abstammung und Religion zu verschieden und von ihren Unterdrückern zu verachtet, um einen wohl- thätigen Einfluß auSüben zu können, dem der Koran, der Mittel punkt deS orientalischen Leben», nicht zuerst widerstreben würde. Die Türken hätten also entweder alle ihre christlichen Unter- thanen zum Koran bekehren müssen, oder sie mußten selbst Christen werden, um daS obengenauntr geschichtliche Resultat zu erzielen. Kein- von Beiden ist geschehen, kein» konnte geschehen. Die Lebensfähigkeit der durch di» Türken unterdrückten Völker ist nicht verschwunden, während die der Türken erschöpft ist. Ihre physische Kraft ist verstecht, sie bilden nur noch di« Minder zahl in dem weitläufigen Lande und werden in kurzer Zeit voll end» aussterben, ohne Beimischung fremden Blute« ; eine mora- lisch», intelligente Kraft haben sie nie geäußert, sie blieben den Griechen, Armeniern, Slaven gegenüber nur Kinder an Ver stand, an Thätigkeit; ihre Regierung führt« nie ein weise« Srrpter der Versöhnung und he« langsamen Schaffen« und