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Dresdner Journal : 13.06.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185506139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550613
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1855
-
Monat
1855-06
- Tag 1855-06-13
-
Monat
1855-06
-
Jahr
1855
- Titel
- Dresdner Journal : 13.06.1855
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lung de« zur Abhilfe de« Nothstandr« erforderlichen Auf wand,« zu „mächtig««) an und lauten s»; ,.ll) 2« Verbindung mit der Ersten Kam»« der SlaatSrrgi«, rung zur sorgfältigsten Erwägung anheim zu gebe», od, in Verrawt der auf bedenkliche Leise fortschreitenden Uedrrv dlkerung und der damit vttduadraea geistigen und körperliche«: vrrkümme- rang »er »ewohner mehrerer daad»«»hrilr, nicht gesetzlich« Maßnahmen dahin zu ergreifen seien, daß ») »a« Heiraetzen d« männ. lichea Vrvölkrrung vor dem zurückgelegtr» 2». Lrbm-jschr« d« «eget nach verboten, t») die Klagberrchtigang ve« weiblichen Lheste« oufvlr Vaterschaft aufgehoben werde, e) jeder Landbewohner z« verpflichten fei, vor Ergreifung eine« andern Berufe«, zwei Jahre lang bei der Tandwirthschaft ununterbrochen beschäftigt oder in Dienst gewesen zu sein -, S) das da« Recht der Di«mrmbrotion ländlichor Grund-trkr aus rin Minimum von (Einem Acker beschränkt werd»." Die Deputation zieht in ihrem Berichte vorerst in Frage, ob Sachsen al« übervölkert, mehrere Lande-theile al« ver kümmert anzusehen seien, ob einzelner Lheile halber für da« ganze Land Maßregeln erlassen werden dürfen; steht aber von weiterm Eingehen darauf ab und unterwirft di« Anträge einer eingänglichen Begutachtung, da sie dieselben von einem allgemeinern Standpunkte auffaßl und da- Vor handensein einiger der ang,deuteten Uebelstände zugiebt. Ihr Votum geht jedoch dahin, alle jen, Anträge auf sich beruhen zu lassen und ist in der Hauptsache folgendermaßen motivirt: Bezüglich d«« Antrag« zu st»., mit welchem zugleich zwei Pe- titionen au« Annaderg und einigen andern rrz-edirgtsche» Gtädtm um Verbot, beziehentlich Beschränkung de« Heirathrns der Gesellen und Meister begutachtet werden, erinnert di« Deputation an eine, durch di« Unzulänglichkeit der dermaligen Gesetzgebung veranlaßte, auf dem Landtag« 1o43 berochene, indeß nicht erledigte Petition ähn lichen Inhalt«; sie theilt dir Bedrnken, welche damals, wie auch bei Berathuag der Armenordnung, von Seiten der Regierung gegro Heirathevrrbotr für Erwerbolcs« und gegen Beschränkung dieser Ver bote auf rin gewisse« Alter und auf gewisse Stände geltend gemacht wurden (das Verbot sei rin die Grenzen des bürgerlichen Zwanges überschreitender Eingriff in die persönliche Freiheit, lasse in moralischer Hinsicht Nacktheit« besorgen, verlange eine in vielen Fällen unauSlühr- darr Untersuchung über dir Erwerbslähigkrit und unterliege, wenn et dir Freiheit nur einzelner Klassen der Bevölkerung rinschränken solle, auch vom konstitutionellen Standpunkte aus erheblichen Zwei feln) und fügt hinzu, der vorlirgrndr Antrag gehe theils über seinen Zweck hinau«, theilü erreiche er ihn nicht, ebenso würde er eine Menge DiSvensationrn und rin nicht wüaschenSwerthes Eingehen der Behdr- den in die privaten VermögrnSveihältnissr ndthig machen. Uebiigen« habe auch der kdnigl. Eommissar erklärt, daß eine generelle Alter«, destimmung in Bezug auf di» Erlaubniß zum Heirathrn nicht ous- führbar erscheine und das die Frage über die GeseUenheiralhrn, welche dir Regierung schon mehrfach beschäftigt habe, bei Beralhung der neuen Gewerbeordnung wieder in Erwägung genommen werden solle. — Dir unter 2d. beantragte Aushebung brr zeither bestehenden Ali- menlation«verbindlichkeit de« außerehelichen Vater«, bemerkt die De putation weiter, werde, ausländischen Vorgängen nach zu schließen, viellricht die unehrlichen Geburten im Allgemeinen, nicht aber die in den untern Klassen, dir doch dem gemeinen Wesen am meisten zur Last fielen, mindern ; hingegen verführte Personen durch di« Roth zu Verbrechen leiten; die Ernährung der größten Mehrzahl der unehe lichen Kinder den Heimathtgrmrinden aufbürden, gewissermaßen einen gesetzlichen Schützt»ief für dir Unsittlichkcit des männlichen Lheües outstellen und scheine auch dem sittlichen Gefühle zu wider streiten. Die Regierung habe ihre Ansicht über die vorliegende Fiage durch Aufnahme de« jetzigen Recht« in den Entwurf des bürgerlichen Ge setzbuch« kund gegeben. — Dir Beschränkung, die der Antrag 2v. beabsichtige, hab« zwar früher in ähnlicher Weise bestanden; man habe aber ihre Aufhebung fast allgemein al« geboten ane, könnt und sie darum (durch do« Gesetz vom 1L. Juni 1833) au«gesprochen; ihre Wiedereinführung bedinge eine Arnderung de« in j. 28 der Drr- faffuagturkuodr garankirren Recht« der freien Berufswahl, und sei, wenn sich davon Nutzen für dir Laodwirthschaft erwarten ließe, keines falls mehr zeitgemäß. Der kdnigl. Eommissar habe hiermit im All gemeinen sein Einverständnis erklärt. — Endlich sei einer ähnlichen, noch allgemeinern, in den Entwurf de« Gesetze« über die Lhrildarkrit de« Grundrigenthum« vom 30. November 1843 aufgenomnnnen Be stimmung, wie sie der Antrag ,ub 3 bezwecke (der in dem Sinne ge stellt sei, das Grundstückszerehrilungen behufs Anlegung nrurr Nah. rungen auf dem Land« nur gestattet werden möchten, wenn das zur neuen Nahrung zu verwendende Grundstück mindesten« 1 Acker Land enthält), schon einmal dir ständische Genehmigung versagt worden, da sie i» den dichtbevölkerten Theilrn de- Lande« nicht ausführbar, zu hart, übrigen« nachthrilig für die Moralität, für die Gemeinden, wie für den Staat selbst sei. Die Deputatio» pflichte diesen Gründen bei, htnzusügend, das der Antrag selbst Zersplitterung größerer Güter eher veranlasse, al« verhüte, eine Arnderung in den jetzigen Ditmem- brationSbestimmungea ndthig machen werde, und lasse sich der Zweck de« Antragsteller« durch Ar«a>«rrpachtung erreichen. Der Regierung«. eommissar hab« erklärt, das die Regierung nach der jetzigen Gesetz gebung nur da. wo um Dispensation nachzesuchl werbe, darauf hin wirten könne, daß zu neuen Wohnhäusern ein bestimmte« größere« Arcal geschlagen werde; auch habe er die Festsetzung eine« brstimmt.n Maße« für ein solches Areal für eben so bedenklich bezeichnet, wir eine Be schränkung der Dismembrationen auf bestimmte absolute Maße. Au dem Antrag unter 2s. eröffnet Abg. v. Nostitz die Debatte, indem er sein Bedauern au-spricht, daß seine An träge von der Deputation gewissermaßen „unter den Tisch geworfen", nicht einmal der Regierung zur Kenntnißnahme empfohlen worden. Verschiedene-, wa- er früher beantragt, hätte nach und nach auch Anerkennung gefunden- Die De putation habe sich in ihrem Gutachten zum Theil von „falscher Humanität" leiten lassen. Uebervölkerung sei in Sachsen allerding- vorhanden. Vitepräsident v. Criegern rühmt die Gründlichkeit de- Bericht-, dem er mit Au-nahme des Punkte- 2n. seine Zustimmung gäbe. An und für sich sei da- Heirathrn vor dem 24. Jahre eine seltene Sache; r< käme wohl nur bei Solchen vor, die in ganz günstigen Verhältnissen ober in niedern Ständen leben; und gerade für letztere scheine rin gesetzlich,- Verbot d,S frühzeitigen HeirathenS wünsch,n-werth. Er beantrage, „den v. Nostitz'schen Antrag »ub 2«. der Regierung zur Erwägung zu übergeben". (Wird zahlreich unterstützt.) Abg. Falck, giebt der Re gierung den Vorschlag zur Erwägung anheim , den besitz losen Gesellen, Fabrikarbeitern re. und den au-staltungS- losen Weibern die Erlaubniß zur erstmaligen Berheirathung nur dann zu ertheilen, wenn sie ein, Sparkasseneinlage von gewissem Betrage nachweisen. Abg. Behr schließt sich dem Bicepräsidenten an. Abg. Reiche-Eisen stuck (der die Annaberger Petition befür wortet hatte): Da« frühzeitige Heirathrn ohne gesicherten Erwerb sei die Wurzel de- Proletariat-; die deSfaü« be stehenden gesetzlichen Einschränkungen, namentlich da- im Mandate von 1826 vorgeschriebene „Abmahnen", seien ohne Wirkung, schadeten sogar dem obrigkeitlichen Ansehen. Sparsamkeit im Dispensiren von den Wanderjahren werde da- zu frühe Heirathrn in etwa« minder». Ma» habe Beispiele, daß Leut, heirathete«, die acht Lag» daraus bettelt,»; daß einem Gesellen, der nicht einmal das Ze«,niß zu bezahlen vermochte, di« Erlantmiß zum Heirathrn »ach dem Gesetz doch nicht habe verweigert werden dürfe». Abg. Püschel bestätigt, daß da- Mandat vom 10. 6-3 October 1826 in seinem eigenen Geschäftskreise durchaus keinen Erfolg gehabt. Warum wolle ma» hier so ängstliche Rücksicht nehme», d« mau doch sonst so gem Mittel b«, willige, »m dem Nothstande zu steuern? Die verheiratheten Handwerksgesellen seien auf Nebenerwerb angewiesen und brächte» damit den Innungen Nachtheil. Abg. Rittner unterstützt de» v. Erie,«rn'scho« Antrag; Josts* hab, sich im Staat-lebe» Beschränkungen zu u»ter»«rfe«k die Vermeh rung der unehelichen Geburten habe man durch Aufhebung der Unzucht-strafen so gefördert, daß man von dem vorlie genden Antrag« in dieser Beziehung nicht« Weiter,« zu fürchten brauche. Er stellt (nach der Erklärung de« k. Eom missar-vr. Weinlig , daß die Abgabe der Petition „zur Er wägung" ein, spätere Mitlheilung darüber nicht bedinge) da- Sou-amendement: „das Resultat dieser Erwägung jedenfalls dem nächsten Landtage mitzutheilen". Im weitern Verlauf der Debatte treten die Abgg. O»h«ichr»-Choren, Schruffler, Heyn, v«. Her mann (Letzterer namentlich von dem Gesichtspunkte einer gegen den Nvthstand zu ergreifenden Maßregel) für den v. Nostitz'schen Antrag auf, während Abg. Riedel, der Referent, vr. Platzmann!, der von einer strengern Er ziehung der Jugend sich größern Erfolg verspricht, u. Abg. Ha der körn, der,« für bedenklich hält, einzelner Au-nahme- fäil« halber, di, in Sachsen al- Regel bestehende Licenz zum Heirathrn nach erfülltem 21 Jahre aufzuheben, den Antrag selbst al« nicht ganz klar bezeichnet und von seiner Annahme schädlich« Einflüsse auf die Moralität befürchtet; di, Depulationsanträq« verrhridigen. Mit 35 wider 34 Stimmen wird darauf gegen die Ansichten der Abgg. v. Nostitz, Unger und de- Präsiden ten vr. Haase Drbatteuschluß beschlossen; bei der Ab stimmung der DrputalionSautrag mit großer Mehrheit abge lehnt, dagegen der v. Eriegern - Rittner'sche Antrag gegen 16 Stimmen angenommen, ingleichen die Abgabe der Annaberger Petition an di, Regierung „zur Kenntnißnahme" genehmigt, und sodann die Di-cussion über den v. Nostitz'- schen Antrag unter 2b. eröffnet. Abg. v. Nostitz bemerkt, er habe diesen Antrag al« Ergänzung de- vorigen betrachtet; die Behauptung, daß di, Verführung in der Regel von männlicher Seite au-ginqe, halte er, wenigsten- für die hier fraglichen Stände, nicht für richtig. Dir Länder, in welchen AlimentationSklagen für unstatthaft erklärt seien, ergäbe ein äußerst günstig,- Verhältniß bezüglich der unehelichen Kinder; um so geringer seien da auch die Gemeinden mit Ernährung solcher Kinder belastet. Abg. vr. Hermann hält mit Rücksicht auf letz- tern Umstand ,« für räthlich, auch den Antrag unter 2 b. der Regierung zur Erwägung zu empfehlen. Abg. Berndt bezeichnet die öffentlichen Tanzkelustigunqen al- Haupt ursache der herrschenden Immoralität. Die Abgg. Haber- körn, Heyn, Unger und vr.Platzmann empfehlenden Deputation-antrag, welchem endlich auch die Kammer gegen 5 Stimmen beitritt. Die Berathung wird damit wegen vorgerückter Arik auf morgen vertagt und die Sitzung, nach dem Abg. Haberkorn die Ergänzung-wahl von 2 Stell- vetretern in die Finanzdeputation, au« der jetzt mehrere Mitglieder beurlaubt sind, beantragt, gegen 2 Uhr ge schlossen. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. (-) Dre-de«, 11. Juni. Wie bereit« au« der ver öffentlichten Bitt« um Liebesgaben bekannt geworden, ge denkt die Deputation für milde Stiftungen, deren Vorstand Stadtrach Kürst,n ist, auch diese- Jahr den Zöglingen be« hiesigen Waisenhause- in herkömmlicher Weise am Johannis tage ein Fest zu bereiten, und wer da weiß, wie selten den meisten solcher Kinder im Leben ein wahrhafte« Frohgefühl b,schieden ist, wird gewiß nach besten Kräften das segens reiche Unternehmen fördern helfen. — Der unS vorliegende Jahresbericht, dem wir nachstehende Notizen entnehmen, rühmt die liebevolle wohlwollende Theilnahme, deren auch im verflossenen Jahre die Anstalt sich zu erfreuen hatte. ES gingen nicht nur mehrfach Geldgaben ein, sondern viele achtbar, Mitbürger ließen dem Waisenhause auch bei ver schiedenen Anlässen Naturalg,schenkt zukommen. Di, Zög linge besuchten mehrmals unentgeltlich lehrreiche Schau stellungen , während gemeinschaftlich, Vergnügungen den kindlichen Frohsinn weckten. Der Bestand der in der An stalt verpflegten Kinder war am 1. Januar 1854: 51 Knaben und 34 Mädchen, mithin 85 Kinder, 14 wurden' während de- Jadre- ausgenommen, 27 gingen ab, daher 43 Knaben und 2d Mädchen (72 Kinder) am Schluffe de- JahreS verblieben. Bon den an Ostern vorigen Jahre- ronfirmirtrn 15 Zöglingen sind 8 Knaben al- Lehrlinge und 2 al- Schreiber, 5 Mädchen i» Dienst untergebracht, außerdem 1 Knabe in« FindelhauS zurückversetzt, 2 Knaben und 1 Mädchen in die Kinderbesserung-anstalt abgegeben, 3 Knaben und 4 Mädchen anderweit in Pflege gethan worden, während I Knabe in der Anstalt a» Abzehrung verstorben ist. — Der Bericht schließt mit dem Wunsche, daß es Gönnern und Freunden de- Waisenhauses gefallen möge, durch recht zahlreichen Besuch »Io Fwud« d« Jv- hanniSfeste« zu erhöhen und sich von dem Wohlergehen der Zöglinge selbst zu überzeugen. Arrtbrrg, 10. Juni. Gestatten Si, mir noch einig, Mittheilungen auS der Hauptversammlung de« „Dr^dner landwirthschaftlichen KreisvereinS", al« Momente, die für die Euklurgeschichle de« Erzgebirge« nicht ohne Interesse sind. Bekanntlich bildete in früherer Zeit »er Flachlba« für unser Gebirge »ine reiche Einnahmequelle und medrer« Ortschaften verdanken »»torisch dieser Quell« ihre Wohl habenheit. Dem ist ab„ nicht mehr so. Dar E«lr»1»Ml»»«» punkt diese« Zweige« der Oekonomie fällt in da« erst, Jahr zehnt de« jetzigen Jahrhundert«. Ja dieser Periode wurde» im Erzgebirge cirra 18,330 Acker auf den Anbau de« Flachse« verwenbrt; der Brutto,»ldrrtrag darf zu 1,833,000 Lhlr- veranschlagt werden, d. t. pro Acker 100 Lhlr. Dagegen wurden seit 1820 —1840 nur 13,500 Acker mit Lein be stellt, der Bruttogeldertrog sank auf 657,000 Lhlr., d. i. pr» Acker auf 48E» Lhlr. Bet einem raiianelle« Betrieb« u»d giinsttge« «itterungsveehäitnisse» hat sich bi« Höh« der Proh»«tivität unser« Gebtrgsstvden« in den» jüngst ver- I flössen,» Jahrzehnd in folgender Weise herauSgestellt: Winter- rap« 18 bi« 20 Scheffel, Roggen 24, Gerste 25, Hafer 28 »nst Karbdffel» (vor der Kartoffelkrankheit) 240 Scheffel pro Acker. Die jährlichen Reinerträge in dem Jahrzehnd von 1844—1854 beliefen sich pro Acker bei vollendet ratio nellem Betrieb« auf 14 bi« 20 Lhlr., bei minder »««ich »eilen» Betriebe a»k A bi« 12 Lhlr. Da« unqünstigstr verhältniß zeigte ff« Iw dritten Jahrzehnd de« 19. Zah^ hundert«, indem die nach altherkömmlicher Weise betrie benen Wirlhschaften nur einen Reinertrag von 8 Lhlr. pw Acker erübrigten. Wir entlehne» dies« Mittheilungen de« interessanten Vorträge d,S Herrn Oekvnomieralh« Grper, eine« Manne-, der sich um unsre Landwirthschaft in »ine» Zeitraum, von 40 Jahren di, dank,n-werth,st,n Berdienstr erworben hat und deshalb bei un« in dem freundlichste» Andenken ist, und bedauern, hier nicht mehr Raum zu haben, um Ander,« noch au« jenem Vortrag« entlehnen zu können. UrbrigenS verwahrt sich derselbe gegen eine Stelle in der „Sächs. Sonst. Zeitung", wo gesagt wird, daß Herr Oekonomierath Geyer „ganz besonder« die Lraache den Landwirlhen empfohlen habe". E« beruht die« auf einer irrthümlichen Auffassung der im Dortrage enthaltene» Aeuß,rungen und ist den Ansichten d,S Verfasser« ganz entgegen. ß Ehrmnitz, d. Juni. Wie wir au« sicherer Quelle erfahren, wird die k. Straßenbaucommisfion de« hiesig,» LandgerichlSbezirkS die Expropriation wegen der Chemnitz- Zwickauer Eisenbahn nächsten 14. d. M. beginnen, und zuvörderst mit den Grundstücken der Stadt, da zunächst von hier au« der Bau in Angriff genommen werden wird, den Anfang machen. Gleichzeitig hat heute auch die kinigl. StaatSbahndirertion hier, al« die bauleitende Behörde, unter dem Anführen, daß die in den Fluren Chemnitz, Kappel und Schönau erforderlichen Erdarbeiten alsbald nach Be endigung de- Erpropriation-verfahrenS verdungen werden sollen, Diejenigen, welche al- Bauunternehmer für diese Arbeiten einzutreten wünschen, aufgesordert, ihre Angebote spätestens bis zum 23. d. M. an den namhaft gemachten Stellen abzvgeben, sodaß also die Inangriffnahme de« Baue erfreulicher Weis, in eine immer gewissere Nähe rückt. /S Ehemnitz, 11. Juni. Heute Nachmittag fand in der durch Kränze und Laubgewinde geschmückten neuen St. JohanniSkirche die fünfte MissionSfeier in Chemnitz statt. Die Predigt kalte der Pastor Rühle au« Lausa übernommen, und führte er in derselben mit beredten, warmen Worten auS, daß die Mission die Trösterin der Heiden und der Kirche sei. An die Predigt schloß sich der von dem Pfarrer Fkorey auS AuerSwalde, einem für da« MissionSweseu begeisterten, ttzätige» Geistlichen, erstattete, mit großer Spannung hingenommene Bericht, au« welchem interessanten Vortrag, wir nur erwähnen, daß von der hie sigen Misffon-gemeinde im vorigen Jahre 110 Lhlr-14 Nge. 9 Pf. an den Hauptvereiu eingesendet werde» kounte» Läßt sich auch nicht gerade behaupten, daß diese Summe mit der Beitrag-kraft unsrer Stadt im Verhältniß stehe, so ist doch erfreulich, daß zeither der Betrag dieser jähr lichen Sammlungen immerwährend im Steigen begriffen gewesen ist und hoffentlich zur Förderung de« wichtigen Zweck- also fortfahren wird, sowie, daß allmonatlich m der alten St. JohanniSkirche von einem der hiesigen Geistliche» ein Vortrag gehalten wird, der die Förderung de« allge mein,rn Interesse« für da« MissionSwesen zum Gegen stand hat. /. Meiste«, II. Juni. In der zweit,» Stund« tzee vergangenen Nacht brach in der hiesigen Görneschen Gaffe rin Feuer au«, welche« insofern »inen beunruhigenden Cha rakter hatte, al- da« mitbrennende Hinterhaus an winkelige Gebäude anstößt. Eben diese Gefährlichkeit b,S Brande« verdoppelte di, Anstrengungen der Gewerke und Löschmann schaften, so daß ein, Verbreitung de« Feuer« nicht erfolgt ist, wozu auch der glücklich, Umstand beigetragen hat, daß da- brennend, Vordergebäude auf beiden Seiten von massiven Mauern eingefaßt war. Da- Hinterhaus ist ganz ausge brannt, da- Vordergebäude hat weniger gelitten und »in Schaden an den Nachbarhäusern ist, wie schon gesagt, nicht vorgekommen. ) DSbel», v. Juni. Unsre Fluren prangen in üppiger Fülle, da- Korn steht bereit« in v«ller Vlüthe und All,« verspricht eine reichlich« Ern«,. Der liebe Gott geb« ferner»- Gedeihen und erhalte di« froh, Aussicht? — A» vorigen Mittwoch Vormittag stürzt, bei der Reparatur eia,« Haus^ ein Stück Sim« herab und traf die Frau de« Maschinen bauer« R., welch« eben i« Begriff war, i» da- H«,s zu gehen, so schwer verletzend auf den Kopf, daß sie wenige Minuten später ihren Geist aufgab. — An demselben Lage verunglückte der Handardeiler Zesewitz au- Tergitzfch, wel cher auf dem Weg, bei der Aöllner-Mühle »bt Stei»okl» pfen beschäftigt war, indem er vo» eia pa«r schevpwvoedwwn und durchgehenden Pferden au« Wendi-Hai« überfahre» ppd so jämmerlich zertreten wurde, daß er nach H Stunde da« Leben auShauchte. Er hinterläßt eine Fra» und sechs Ki». der. — Ar» 2. d. M. w«d unweit von hier in einem Walde ein seit dem 24. März d. I. vermißter sechsjähriger Knabe au- Leisenau todt aufgefunden. Derselbe hau« sich ivahescheinkich veechet «mb hast, infolge vo« Angst und kör- perkbcher Erschöpfung bei Kälte und leichter Bekleidung seinen Tod gefunden. — Vorgestern wurde der Zimmermann Portig au« Sörnitz beim Abtragen eine« alten Gebäude« in Ober- ranschütz von herabstürzendem Gebälk dermaßen am Körper verletzt, daß er besinnungslos davongetrage» warst »»st 1» folge der erhaltenen Contusione» heut« verstarb. G 8. J»»i. Heute Uachwstwa, »m R ckstr teug sich im nahe» Lang,»Hessen der sehr traurig« Kall zu, daß hie 12- und 10 jährigen beiden Stiefsöhne -e« Spinne- «ntdassster« Gotzold daselbst, Adolph u»b A«g»st Schön, bei d«m zur Fabrik gehörenden Wehr, de« Kl,i»bseo«hprf^ Bache« während de« Baden« ertranken. * MtrchbevG, 7. Inn« I» Bezug auf da« in Okv. 5L4 Ihr»« Blatt,« von hier gemeldete Feier 1» Burkersdorf (nicht Cunersdorf) ist »och zu bemerken, baß sicher« Ver nehmen nach der Anstifter desseibe» in tzm Parsau einos bretzehnjähritzen vMelknabn, au« Schnarrtanne ermittelt worden und Letztster auch bereit« der Lhat geständig sei» soll.
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