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Dresdner Journal : 13.06.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185506139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550613
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1855
-
Monat
1855-06
- Tag 1855-06-13
-
Monat
1855-06
-
Jahr
1855
- Titel
- Dresdner Journal : 13.06.1855
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«02 Lrief« au< Berdiansk «Wst Mnriopol reichen bis 20. Mai. M« dß-in »orM dz^ freiP-ea Getreibevorräthe unversehrt, bis -uß ^rk«g» voO den tranzosen am 26. Mat in Ber- biaSsk vestzranut« Euantiäten. Meldungen aus Sebastopol bis 2. Avni smb ahn» Interesse. — Vom Gsueralodjulaate« Fürsten Gortschakoff ist in St. Petersburg eine Copie des Rapports ring,gangen, den der Commandirende der Truppen im östlichen Theilr der Krim, Generalleutnant Baron Wränget, am 25. Mai über die Besetzung von Kertsch und Zenitale durch den Feind abgestattet hat. Dieser Bericht lautet: „Am Morgen de« 24. Mat erschien ta der Strage von Kertsch eine feindlich« Flotte von 70 Fahrzeugen. Des Redet« woge» konnte man diese FlMtr nicht »her wahenehmen, als dis sie schon auf der Höhe des iieuchtthurm« von Lakyl war. Gleich danach erhielt ich einen Rapport des Commondanten von Feodosia, meldend, daß eine bedeutende feindliche ESeadr« in der Richtung ans Kertsch vorbeigeaan« gen sei, und eine Mitthetlung vom Generalleutnant Kotzebue, dar über, daß lrindliche Schiffe mit 25,000 Mann Landungstruppen an Bord von Sebastopol abgesegrlt seien. Der Feind, der sich pldtzlich gegenüber dem Orte Koinysch-Gurunn zeigte und sein« -roßen Schiffe außerhalb der Schußweite der Pauls-Batterie aofffellte, die Dampf schiffe aber mit den Rudersahrzeugrn hart am Ufer hielt, schritt so fort unter dem Schutze de« Feuer« seiner Schiff« dazu, di« Truppen an« Land zu setzen. Während dir« bewerkstelligt wurde, nähert« sich rin« seiner Kanonierbootr der Batterie, ging aber, von einer Geschütz salv« empfangen, bald wieder außer Schußweite zurück. Inzwischen hatte der Angreifer schon sech« Srlonnen Infanterie ausgesetzt, welche die Batterie in den Rücken nahmen. Der entschiedenen Urbermacht weichend, vernagelten dir auf der Batterie befindlichen Truppen di» Geschütz» und zogen sich in der Richtung auf Ssultanowka zurück, nachdem sie alle Ki iegSvorräthe vernichtet hatten. Jetzt lief der Feind mit einem Theilr seiner Dampfer in dir Bucht von Kertsch rin. Bei der in die Augen fallenden Unmöglichkeit, diesem Angriffe zu wider stehen, befahl ich, zur Vernichtung t^r in der Stadt Kertsch liegenden Provisionen von Getreide und Fourage zu schreiten, und zur Ser« stdrung derjenigen Schiffe, welche dem Feinde zur Beute werden konnten- laut dieser Anordnung wurden verbrannt: derKrirgldampfrr ,,Mogutschii", der wegen ndthig gewordener Reparatur oha« Ma« schine war; den Flammen übrrgrben wurden fernrr die Privaedampf- schiffe „Berdjansk" und „Donrz"; über da« Schicksal de« Dampf schiff« „Argonaut" fehlen mir noch die Nachrichten; nur so viel ist bekannt, daß e« ihm gelungen ist, über da« Vorgebirge hinaus zu kommen. Di« Werke von Kertsch-Jrnikalr unterhielten bi« zum Abend ein starke« und glückliche« Feuer auf die feindlichen Dampfschiffe, die sich in die Straße von Jenikale begeben hatten, und erst mit dem Einbruch der Nacht wurde zur Unbrauchbarmachung der Geschütz« und zur Vernichtung alle« Dessen geschritten, was dem Feinde Härte in die Hände fallen können, worauf die Garnison unter dem Schutz« der Dunkelheit die Verschanzungen verließ. Alle unsre Truppen, die in der Stadt Kertsch und auf der Batterie Paul sich befanden, bewerk stelligten den Rückzug mit höchst unbedeutendem Verluste. Wo« dir Garnison betrifft, die Jenikale besetzt hielt, so weiß ich so viel, daß sie gendrhigt war, die Richtung nach Ssultanowka nicht auf der Post straße, sondern recht« davon auf einem parallelen, dem asowschen Meere näher gelegenen Wege einzuschlagen. Heute bin ich in Argin ringetroffen, wo sich da« ganze Detachement sammelt, und wo sich mit demselben das Husarrnrcgimenl Großhcrzog von Sachsen Weimar und da« Dragonerrrgimrnt Prinz Emil von Hessen nebst der reitenden Batterie Nr. 26 vereinigen sollen. Näher an Kertsch konnte ich mich nicht aufstrllen, weil es auf diesem Terrain an Wasser fehlt, und weil ich die Möglichkeit haben wollte, Feodosia zu Hilfe zu kommen, falls der Feind etwa« gegen diese Stadt unternehmen wollte. Wenn sich die genannten Verstärkungen angeschloffen Haden, bin ich gesonnen, so zu handeln, wie e« dem Gange der Umstände nach ndthig erscheint." spection der preußischen Garnison stattgefunden hatte. Im Bahnhof» erwartete der Großherzoa »it der ganze» Familie den Prinzen, welcher am Abeich wlebr» abreist,. Vcelatvge«, v. Juni. Gestern hat di, letzte öffent« liche Sitzung des hiesigen Landtags in dieser Diät statt» gefunden, in welcher seitens des Staatsmintstertum« dis Erklärung gegeben wurde, daß ein neues Gemeindegesetz demnächst dem Landtage werde vorgelegt werden, worauf der Landtag durch rin höchstes Rescript vertagt wurde. — Die „Franks. Pz." schreibt heute, im Gegensatz, zu ihrer gestrigen Mitlheiluag: Die Abreise Sr- Hoheit des Herzogs nach Paris ist nicht erfolgt. Die Herzogin Hohttt ist gestern (7. Juni) mit Prinzessin August, von Schtsß Altensteia hierher wieder zurückgekehrt. Dir Urber- siedrlung nach jener Sommerresidenz wird dem Vernehmen nach erst später erfolgen. -js Part-, 0. Juni. Der gestrige Tag, an welchem, wie an allen Freitagen, der Eintritt in die GewerbeauS- stellung 5 Fr. kostete, hat wiederholt den Beweis geliefert, daß viesrr Preis eben für Paris zu hoch ist; es kommt Niemand, nicht einmal die Vornehmen, auch sie benutzen die billigen und billigsten Tage; die Ausstellung war in folge dessen gestern so leer wie gefegt; heute dagegen, wo «S sich nur um 1 Fr. handelt, strömen die Beschauer reichlich hinein. Der Kaiser widmet ihr großes Interesse, hat sie bereits viermal besucht und nicht unbedeutende Einkäufe gemacht; an seinem guten Willen liegt eS nicht, daß der Erfolg der Ausstellung bis heute noch rin so zweifelhafter ist. Der AuSgang der an sich so prächtigen Zuchtviehausstellung ist auch ein ziemlich bedauerlicher ge worden. Die Thiere werden versteigert, liefern indeß im Verhältniß zu der Schönheit der Exemplare und der Raren ganz klägliche Preise, da nur sehr wenige Viehzüchter sich zum Bieten eingefunden haben und fast Alles in die Hände der Fleischer kommt. — Der Süden Frankreichs leidet entsetzlich durch das AuStrelen der Gewässer. Auf ganzen Strecken ist der Postverkehr unterbrochen; die Stadt Agen und deren Umgegend namentlich ist hart mitgenommen worden; di« Dampfboote zwischen Bordeaux und Toulouse haben ihren Dienst einstellen müssen. Die Loire und Maine, welche auch au-zutreten drohten, sind, wie heute hier bekannt wirb, wieder gefallen. — Der Mangel an Aerzten in den MarinehoSpitälern der Häfen ist, weil der Bedarf der Flotte an Aerzten so groß ist, so empfindlich geworden, daß die Verwaltung, um demselben einigermaßen adzuhelfen, eine Aufforderung an die pensionirten Chirurgen erster Klaffe erlassen hat, sich zur Dienstleistung zu melden. — Gestern sind von Marseille 200 Lastträger nach dem Orient abgegangen, welche die Milltärintendantur angeworben hat. Ebendaselbst schifften fich 230 muham,dänische, auS den Provinzen Algier und Oran angekommenr Pilger rin, die sich von dort über Alexandrien nach Mekka begeben. — 10. Juni. Der „Moniteur" enthält «ine beträcht liche Anzahl von Militär- und Marinebeförderungen. — Au Mitgliedern des nationalen statistischen CongreffeS sind er nannt worden: Graf CH. de LessepS, Director der Con- sulate und HandelSangel,grnheiten im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, StaatSrath Graf Dubois und Baron de Watteville, Inspektor erster Klaffe der Wohl- IhätigkritSanstaltrn. — DaS amtlich« Blatt glrdt eine aus führlich, Schilderung der im Stadthause am Donnerstag (7.) zu Ehren deS LordmayorS von London und der dortigen Gemeinderathsmitglieder abgehaltenen Festlichkeiten. Am Vormittag fand im Thronsaale, der prächtig decorirt war, dn officiell« Empfang der genannten Herren durch den Seinepräfecte« und di« Gemeindebehörden statt. Alle An wesenden, auch di« englischen Gäste, waren in großem Auotsrostum; nachdem die Lehtern durch eine Deputation eingrholt worden waren und Alle Platz genommen hatten, vnrlaS der kordmapor eine englische Adresse; ihm antwortete der Senator Delangle als Präsident der Municipal- commission und dann wurde «in feierliches Protokoll über di, Sitznng anfgrnomme«. An demselben Lag« gab dir Stadt ihre» englisch,« Gästen und viel,« hohen Singeladenen ein glänzendes Bankst von über 300 Gedeck im Festsaal, des Stadthaus,«. Den Toast auf di, Königin Victoria d,antwortet« rmter große« Beifall d,r englische Botschafter Lord Sowlep. Der „Moniteur" kann den Glanz deS Feste nicht genug schildern. — Für die Orientarm« sind beim Kriegsmmistrrium nach Ausweis der 18. Liste 2,147,827 Fr. «ingegangen. — Am 0. besuchte der König von Portugal nebst sein,« Bruder z« Malmaiso« die Königin Christine, am 10. Morgens wohnten dieselben in Begleitung de« Kaisers zu Vincennes Schießversuchen bei, am Abenst fiSttewu sie drW Prinzen Napolson ein«« Besuch ob. Ans LVaOMd vom 8. Juni wird teßegrapstlschßenmkdel: Die amtlich« Zeitung veröffentlicht heute ein Ruudschreib«, zur Suspension der Ausführung da« dir Miliz betreffenden Decreks. Die Regierung wird von den Eortes die »»- mittelbare Berathung der konstitutionellen Grundlage be züglich der Miliz verlangen. — Nqch Madrider Berichten vom 5. Juni in Pariser Blättern fanden am 30. Mai drei Gefechte mit der HierroS'- schen Bande statt. Bei dem ersten flohen die königlichen Dragoner, deren Offizier vort Kriegsgericht gestellt wird, und verloren 10 Gefangene, welche jedoch Tag- darauf von den Carlisten freigelaffen wurden, so wie 10 Pferde. In den zwei andern Scharmützeln unterlagen, obgleich bloS von Milizen bekämpft, die Carlisten. — In der Sitzung vom 5. d. M. ward bei DiScutirung der 20. BerfassungSgrund- lage der Grundsatz des allgemeinen Stimmrecht« für die GemeinderathSwahlen mit 05 gegen 60 Stimmen geneh migt. — Die Generalcapitäne der Provinzen BiScaya und BurgoS haben wegen Unsicherheit der Wege für nöthig er achtet, dem nordamerikanischen Gesandten Dodge bi« zur Hauptstadt militärische EScorte deizugrben. Ostsee. Der „Morninq Herald" hat folgende« Schrei ben au« dem finnischen Meerbusen erhalten: „16 Meilen von Kronstadt, 28. Mai. Der „Orion" hat eine Re- cognoSrirung gemacht. Er meldet, daß da« russische Ge schwader zu Kronstadt auS 6 seetüchtigen Linienschiffen, beinahe eben so viel abgetakelten Linienschiffen, 13 Linien schiffen, die ihrem Aussehen nach in schwimmende Batterien verwandelt worden sind, 8 großen Dampfern und einer großen Anzahl von Kanonenbooten — ,S gelang nicht, die selben zu zählen —, bestehl. Bei einem Besuche von Bo- marsund haben wir dort Alle« in dem Zustande gefunden, in welchem wir e« verlassen hatten; die Russen haben nichts gethan, um die Befestigungen wieder aufzubauen. Kein Bewohner ließ sich blicken. Die Strafen, welche über die Diejenigen verhängt wurden, die im vorigen Jahre mit den verbündeten Geschwadern Handel trieben, haben die Bevölkerung sehr vorsichtig gemacht." — In St. Petersburg kamen bereit« durch Bekannt machungen de« Militär-General-Gouverneur- nachstehende Depeschen zur öffentlichen Kenntniß: Am 31. Mai um 6 Uhr Abend« sind folgende Nach richten vom Kronstädter Telegraphen eingegangen: Der Feind liegt vor Anker; er zählt 27 Wimpel, worunter 7 Ka- Kanonierboote. Die Schiffe sind quer über da« Fahrwasser rangirt zu beiden Seiten d,S Tolbuchin-LeuchtlhurmS, 16 Werst von Kronstadt. Vom Kronstädter Telegraphen wird mitgetheilt: Im Laufe de« 1. Juni blieb der Feind vor Anker, an derselben Stelle; nur zwei Dampfschiffe gingen in da« nördlich, Fahr wasser und stellten eine genaue Untersuchung darin an. Um 5 Uhr Nachmittag« kamen drei Schiffe und rin Dampf schiff unter französischer Flagge an und wurden gegenseitige Salutschüsse gewechselt. Ein englische« Dampfschiff, mit zwei englischen Kauffahrern im Schlepptau, kam an. Nachrichten vom 2. Juni 8 Uhr 25 Minuten Morgen lauten: Auf der feindlichen Flotte sind seit gestern Abend keine desvndern Bewegungen vvrgegangen und auch jetzt nicht sichtbar. Eine Schraubenfregatte und ein Dampfschiff haben sich um 12 Uhr 42 Minuten Mittag- von der feind lichen Flotte getrennt und gehen nach dem nördlichen Fahr wasser. Aus der Krim sind heute die folgenden Nachrichten eingegangen: — Dem „T. C. B." wird au« Pari« vom 11. Juni tejegraphirt: Der heutige „Moniteur" enthält zwei De peschen vom Kriegsschauplätze in der Krim. Die erste da- «irt au« Varna vom 8. Juni und lautet: In den erober ten Redouten haben wir 62 Kanonen genommen; unter den russischen Gefangenen befinden sich 13 Offiziere. Der Ver lust der Franzosen ist empfindlich.— Die zweite Depesch, datirt au« Kertsch vom 7. Juni. In derselben heißt ,«: Die Expeditionen der Flottille nach Taganrog, Mariopol und Geisk (JeiSkoe?) am 3., 5. und 6. Juni sind vollständig gelungen. Wir haben zahlreiche Magazine verbrannt. Au Taganrog, wo sich 3500 Mann russischer Truppen versam melt hatten, haben die Verbündeten Widerstand gefunden; e« ist ihnen jedoch nur ein Mann verwundet worden. — Au« Odessa, 6. Juni, wird der „Oest. Corresp." gemeldet: Noch immer keine Nachrichten von den verschie denen Consularämtern au« dem asowschen Meere. Privat- LandtagSverhandlungen. Dr««d«n, 12. Juul. Zweite Kammer. Aweiundsechzigste öffentliche Sitzung. Eröffnet gegen Hll Uhr mit Verlesen und Ge nehmigung d,S über die letzte Sitzung aufgenommenen Pro tokoll«. Am Ministertische anwesend die Staatsminister vr. AschinSky, v. Beust und v. Falkenstein, sowie der R,gi,rung«commissar Geh. Rath vr. Wetnlig. Zunächst wird der für den Abg. Fikentscher einberufene Stellvertreter, Fabrikant Webendörfer, eidlich in Pflicht genommen und in die Kammer eingeführt. Auf der Re- gistrande: Abschrift de« allerhöchsten Dekret« vom 31. v. M , welches al« Schlußtermin de« Landtag« den 16. Juli fest setzt; Petition de« Freiberger Refierauöschuffe«, di« Hütten schäden betreffend; eine vom Abg. Riedel überreichte, das Jagdrecht angehende, Petition mehrerer Landgemeinden; Berichte der Finanzdeputation. Zur Tagesordnung übergehend, erstattet Abg. Glöckner den Bericht der dritten Deputation über die vom Abgeord. v. Nostitz-Drzewiecki in der 15. Sitzung dar Zweiten Kammer vom 21. Februar d. I. gestellt,» Lwträge. Dieselben schließen sich an den damals bei Berathung des königlichen Dekrets über die NahrunaSverhältnisse von der Kammer angenommenen, vom Abg. v. Nostitz mit Nr. 1 bezeichneten DeputativnSantrag (die Regierung zur Bestrei» Hoffnung noch nicht aufgegeben, den Heimweg wieder auf zufinden; jetzt aber überzeugie ich mich schließlich, daß ich mich gänzlich verirrt hatte, und ohne mir noch fernere Mühe zu geben, die Umgegend, di« fast ganz in Dunkelheit verhüllt war, zu er kennen, ging ich gerade vor mich hin, den Sternen nach aus'« Gerathewohl! So ging ich noch eine halbe Stunde, mit Mühe die Bein« voreinandrrstelleud. Roch nie, kam es mir vor, war ich an einem so öden Ort« gewesen; nirgends erglänzt« ein Feuer, eriönt« ein« Art von Ton; rin abhängiger Hügel lüste den andern ab, «in Feld dehnte fich nach dem andern in die Unendlichkeit hinaus; r« war, al« ob die Büsche plötzlich auS der Erde vor meiner Nase auswüchse» ... Und ich ging und ging und schickte «ich schon an, mich irgendwo bis zum Morgen hinzustrecken, al« ich mich Mötzlich dicht vor einem schauerlichen Abgrunde sah. Rasch zog ich den bereit« gehobenen Kuß zurück und konnte durch di« kaum durchfichligr Düsterheit der Nacht weit unter mir «ine ungeheuer« Eben« wahrnehmen. Sin großer Kluß umbog sie lu einem großen Halbkreise; der Stahlschimmer des Wasser«, welche« dann und wann erglänzte, bezeichnete seinen Lauf. Der Hügel, auf welchem ich mich befand, senkt« fich plötzlich fast perpendikulär; sein ungeheuerer Umriß stach gegen di« bläuliche, luftig« Le«re schwarz ab und g«rad« vor mir in einem von diesem Abhänge und der Ebene gebildeten Winkel, welcher an diesem Ort« unter dem Hügel einem unbeweglichen, dunkeln Spiegel glich, brannten und rauchten mit Heller Klamm« zwei gemüthliche klein« F«uer, um welches sich Leute bewegten und Schatte» aus- und »iederschwank»rn> und welche dann und »rann dir vorher« Hälfi« eines kleine» Lockentüpfchens hell b^chieasn. ... (Fortsetzung folgt.) Kunst. Die Aquarellen, Oelskizzen und Cartong de« ver storbenen Hofmalers Oehme, die jüngst in der Dresdner Aus stellung zu sehen waren, find gegenwärtig in Leipzig in den Räumlichkeiten de« dasigen Kunst»,rein« ausgestellt. * Während Liebig di« Karbzellen de« Haare« chemisch untersuchte und ihre chemisch« Zusammensetzung nach der Haar farbe merklich verschieden fand, hat ei» anderer Deutscher sich der gewaltigen Mühe unterzogen, dir einzelnen Haare auf vier ver schiedenfarbigen Küpfen zu zählen. Auf dem blonden fand er 140,000, auf dem braunen 109,440, auf dem schwarzen 102,962, auf de« rothen 88,740. Wa« dem schwarzen und dem rochen Kopf a» der Zahl der Haar« abging, wurd« aufgewogen durch di« größer« Stärke de« einzelnen Haares, uad di« Kopfhäute wogrn wahrscheinlich all« so ziemlich glrichviel. — Zu drn vielen wunderlichen Gewerbe» der Weltstadt London zählt fich auch da« des Mrnscheuhaarhändlers. Es find ihrer sehr viele, und fir führen mit einander gegen fünf Tonnen Haar jährlich «in. Schwarzes Haar kommt hauptsächlich aus der Bretagne uad dem südliche« Frankreich. Alles blond« Haar dagegen kommt aus Deutschland und wird von einer Gesellschaft holländischer Pächttr aufgetriebrn, die alle Zahre nach London kommen, um Be stellungen «»zunehmen. * M, «in »euer Rrisend«r in sri»rm „Ausflug« in di« tos kanisch,» Ma,««mm" berichtet, kö»nm, nur w«nig« Ländir von gleich groß«« Ausdehnung fich mit de» Maremme» (mit diesem allgemeinen Nam»» bezeichnet «an di« ganz« etruskische Meeres küste tztzq Lunt Mich bis jmseiis Eos») a, Rmchthum an nutz, barm, MtnSHsste», zumal Metalls», >«sss». EssG, Blei, Spieß, glanz, Quecksilber, Schwefel, Marmor find«» fich msist in reichen Massen und werden an zahlreichen Punkten mit mehr oder weniger Eifer und Glück auSgebeutet. Dagegen treten die nütz, liche« Product« des Pflanzenreichs evtschiedrner zurück als vielleicht irgendwo in Europa, mit Ausnahme der Hochgebirge und der eisigen Ebenen deS höchsten Nordens. Von den Korn- arten steh» man fast nur Weizen bauen; Gerste, Hafer und Spelt kommen selten, Roggen gar nicht vor, u,»d selten ruht das Auge auf dem saftigen Dunkelgrün der Majssekder, welche z. B. die Meeresebene von Pisa uad Viareggio w«l-i» bedecken. Der Maremmenbrwohnrr ist froh, wenn er vor den tödtlichen August tagen seinen Weize» aus dem kaum umgebrochene», »ngedün-sin Erdreich glücklich «iugeheimst Hal. Der grüßt, Theil der Niederungen lieg« wüst und verlassen, ei» seltsam trauriger Au- blick für den fremden Besucher, der flch in dea meoschrnleeren Wüsten des amerikanischen Westens und nicht inmitten des saft übervölkerten To«cana» glauben möchte. Dir Seeleuzahl ift hier schwächer al« vielleicht in irgend ,in«m Thml« Europas südlich vom L6. Br»ite»grad«. Jeder, den nicht ein Soll oder Muß bindet, kehrt im Mai oder Juni der tödtlichen Ebene de» Rücke». So enthält Groselto, der Hauptort und Mittelpunkt der Mar,mmen, i« Hochsommer statt 4600 etwa 300 Bewohn««, di«, »o» Alter u»d Schwäche, von Pkicht und Arbeit oder von d«r bitter» Armuth zurückgehalten, die breiten, verödete» Straße» durch schleichen. Savona, Gavorrano, Laftiglion» u. s, ». sutvölker» sich ; aufdsOuadeatmeilen findet man »u» kaum 11^000 Mensche». « Zu der von d» „Norddeutschen Jugendzeitung ausgesetzte» P re lsb,Werbung waren über Hund«» Ballade» «ingegangen. „Omar" vom Lehrer Karl Enslta t» Frankfurt wurde prämiin.
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