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zj/ L74 Bericht die wichtige AeußerUDD enthält: „Der Au-schuß glaubt, daß er die Ueberzeuguyg tzzr hohcy spreche, wenn er seine Brfriediguug tzarußer äuMe Aba die Bundesversammlung eine Verfassung b»ftitigt ,habe, welche in vielen ihren Hauptbrstlminungen «it d«w in Deutschland allein mögliültn monarchischen Princltz» i« Widerspruch stehend, zu dem traurigen Conflicte de» Jahre« 1850 und den darau« hervorgegangenen materiellen Ver lusten unser« Land,« führt,." — Erst mit der Entfernung de« Herrn v. Bischoff-Hausen au« der ersten und de« Prof. Ilse au« der zweiten Kammer schien sich eine eigentliche Opposition zu bilden; aber auch dann standen viele Ab geordnete auf Seiten der Regierung. So stimmten von den ländlichen Deputaten auf in Niederhessen fast alle für sie, und auch von den städtischen waren einige auf ihrer Seite. Dasselbe war der Fall bei den Besitzern größerer Güter. Da nun die Regierung in einer in der zweiten Bunde-tag-sitzung vom laufenden Jahre abgegebenen Mit teilung in einigen nicht unwichtigen Punkten noch den Anträgen der Stände nachg,geben, so dürfte allerdings die erstere Grund zu der Annahme haben, daß e« zu einer vollen Verständigung kommen werde. d Gotha, 1. Juni. Den in Nr. 118 de« „Dresdner Journal«" enthaltenen Angaben über die Beschwerde der gothaischen Ritterschaft sind wir im Stande, noch folgen de« Nähere beizufügen. Zuvörderst ist zu bemerken, daß nicht die gesammte ritterschaftliche Curie de« ehemaligen Landtag« diese Beschwerde an die Bundesversammlung er hoben hat, sondern blo« die Mitglieder der Grafencurie und vier Mitglieder der ritterschaftlichen Curie, welche nur für sich und ohne Vollmacht ihrer übrigen StandeSgenossen handeln und, nebenbei bemerkt, sämmtlich in ausländischen Staats- oder Hofdiensten stehen. Die Beschwerdeschrift selbst (vom 27. April 1852) klagt über „unrechtmäßige Be seitigung der landschaftlichen Verfassung deS Herzogthum« Gotha", ist von dem StaatSrath Hannibal Laurenz Fischer abgefaßt und versucht nachzuweisen, daß die Bundesver sammlung zur Erörterung und Entscheidung dieser Ange legenheit kompetent und daß die Reklamanten zur Beschwerde kraft eigenen Recht« befugt seien, sodann aber die Be schwerde zu begründen: daß von Seiten der gothaischen StaatSregierung seit dem 7. März 1848 in einer Reihe lande-herrlicher Verordnungen „der Weg der Gesetzlichkeit gänzlich verlassen, ein die Verfassung und das öffentliche Recht de« Staate« auf bodenlose Willkür gründender Zustand hergestellt, daß infolge dessen eine die ersten Ge bote einer weisen Staatsverfassung, di: Gerechtigkeit und den Schutz der Personen und de« EigenthumS verletzende Reihe gebietender Anordnungen hervorgegangen und damit selbst die Ruhe, der Friede, sowie die Sicherheit de« Deut schen Bunde« «heil« wirklich gefährdet worden ist und theils noch stündlich bedroht wird". Aus die Evidenz dieser Be schwerde wird die Bitte gestützt: „eine hohe Bundesver sammlung wolle geneiqen, auf den Grund der Artikel 17 , 25 , 26 und 28 der Wiener Schlußakte sowie de« BundeötagSbeschlussr« vom 23. August 1851, von der Lage de« öffentlichen Recht-zustande« im Herzog- thum Gotha umständlich« Kenntniß zu nehmen, mit den den Umständen gemäßen Vorkehrungen dagegen einzuschrei- ten und insbesondere den Ausspruch zu thun, daß die in dem Herzogthume Gotha seit dem März 1848 landesherr lich publirirten Verordnungen (werden sieben namentlich an geführt) sowohl auf den Grund der Gesetz- und Verfas- sungSwidrigkeit ihrer Entstehung als ihrer den Vorschriften der deutschen Bundesarte ebenso widerstrebenden, als dir Erhaltung der Sicherheit und Ruhe der deutschen Bunde« staaten gefährdenden Bestimmungen aufzuheben und der RechtSzustand im Herzogthum Gotha auf dem »tntus «zuo der zunächst vor dem März 1848 bestandenen Gesetzgebung zurückgeführt werde." — Auf diese Beschwerde, sowie auf einen Nachtrag hierzu vom 29. September 1852 beschloß die Bundesversammlung unter den 20. Januar: die herzog lich sachsen-kodurg-gothaische StaatSregierung, unter Mit theilung der Beschwerdeschrift und de« Nachtrag«, um ihre Erklärung über diese Beschwerde zu ersuchen, und von diesem Beschluss« den Mandatar der Beschwerdeführer, Dr. H. L. Fischer, mit dem Anfügen in Kenntniß zu sehen, wie man mißbilligen müsse, daß in der Eingabe vom 27. April nicht überall die gegen die herzogliche StaatSregierung schuldigen Rücksichten beobachtet worden seien. Die diesseitige StaatS regierung hat nun diese hochwichtige Frage, allseitig und gründlich geprüft und da« Ergebniß dieser Prüfung ist, so virlau« guter Quelle verlautet, ein solche«, welche« den Beschwerdeführern sn keinem einzigen Punkt« Reckut aiedt. Dir dtrSfallsige CrkläcMg^rizd deqWjcM au die vund««vetzsamMlung adgehen, bdglHftr »P «Ke« ac^ßÜhr- lichea juristischen und staatsrechtlichen Denkschrift dos Le- gation-rath- Samwer hier, in welcher di« Fischer'sche Ae- schwerbefthrift Punkt für Punkt in -ebenso glänzender, 2b gediegener Weise widerlegt wird. I) Eisenach, 3. Juni. So eben lese ich, in einer Pariser Correspondenz der „Kölnischen Zeitung" die Nach richt, der hier mit seinem Bruder, dem Herzog von ChartreS und seiner Mutter, der Herzogin von Orleans, lebende Graf von Paris habe sich behufs der Fusion heimlich nach Froh«- dorf, der Residenz d,S Grafen von ühamdord, begeben. Hieran ist kein wahres Wort. Der Graf von Paris hat ohne Vorwissen seiner Mutter Eisenach bi« jetzt nicht ver lassen und an eine Reise nach Froh-dorf ganz gewiß nicht einmal gedacht. Auch ist er, wie in jener Mittheilung gleichfalls behauptet wird, noch gar nicht mündig, sondern wird e« erst den 24. August 1856. Au« Hamburg vom 2. Juni wird den „Daily New«" telegraphirt: Die hiesigen Behörden haben einen englischen Untrrthan wegen Anwerbung von Rerruten verhaftet. Der englische Generalkonsul hat die Freiheit de« Verhafteten verlangt, weil derselbe zu dem KriegSdampfer „Otter" gehöre. Parts, 2. Juni. Fast anderthalb Seiten de« heuti gen „Moniteur" sind mit Orden«- und Medaillenverleihun- gen an Militär« im Oriente gefüllt. — Da der König von Portugal wieder wohl auf ist, wird die zu Montag ange setzte Revue noch stattfinden. Infolge der auf dem MarS- felde getroffenen Vorkehrungen für die große AckerbauauS- stellung unv der Bauten an der Militärschule werden je doch zu dieser Revue, wie bekannt gemacht wird, keine Billet« auSgegeben. — Das Finanzministerium hat auf An trag deS von den Pariser Druckern darum angegangenen Prinzen Napoleon genehmigt, daß wahrend der Ausstellung die im Innern de- AuSstellungSpalaiS vrrtheilten Avi«, An zeigen, Prospekt»«, Kataloge, Führer und andere die Aus steller betreffende Druckschriften vom Stempel befreit sein sollen. — In Bordeaux wurde am 30. Mai das gemischte Transportschiff von 1200 Tonnen „la Gironde" und am 31. in Toulon die Kanonenschaluppen „la Meurtrivre" vom Stapel gelassen. — Am 1. Juni ging von Marseille die Fregatte „la Didon" mit einer vollen Ladung von Material nach Konstantinopel. — Die Fregatte „la Sibylle" verließ am 12. April die Rhede von Honkong, um sich der Divi sion der Indischen und chinesischen Meere anzuschließen. — 3. Juni. Wie der „Moniteur meldet, hat auch der Sultan aus Anlaß d,S Attentat« vom 28. April ein Schrei ben an den Kaiser gerichtet. — Am I. Juni ließ sich die Fregatte „l'JsiS", welche sich nach der Ostsee begiebt, au- dem Hafen von Brest schleppen. In Rochefort wurde an demselben Tage die mit Dampfkraft versehene schwimmende Batterie „la Congröve" vom Stapel gelassen. — Auf da« Ansuchen des Grafen von Ornano, Präsidenten de« „Cercle Imperial" haben der König von Portugal und der Prinz von Oporto geruht, die Eigenschaft von Ehrenmitgliedern de« „Cerrle" anzunehmen, :n welchem sie am 2. Juni mit großem Gefolge erschiene» und fcierlichst empfangen wurden. Part-, 4. Juni. (T.D d.CB.) Heute hielt der Kaiser auf dem Marsfelde eine Revue ab. Brüssel, 2. Juni. Am Schlüsse der gestrigen Senat«- sitzung verlas der Minister de« Innern eine königliche Ver fügung, welche die legislative Session von 1854—55 für geschlossen erklärt. Madrid. Eine telegraphische Depesche vom 1. Juni meldet: Madoz wird morgen den Corte; seinen Gesetz,nt- Wurf bezüglich einer Zwangsanleihe von 200 Mill. Realen vorlegrn. — Die Rebellen von Arragonien, lebhaft verfolgt, zerstreuen sich. Die andern Provinzen sind ruhig. London, 2. Juni. (K. A.) Die Königin hielt gestern im Buckinghampalast einen Hof. Herr v. Persigny, der außer ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister de« Kai ser« der Franzosen, hatte seine erste Audienz bei Ihrer Majestät und überreichte seine Beglaubigungsschreiben. Er ward durch den Staatssekretär de« Auswärtigen, Earl von Clarendon und den Generalmajor Sir Edward Cust, Cere- monienmeister der Königin, eingeführt. Der Herzog und die Herzogin von Nemour« statteten nach ihrer Rückkehr auS Portugal der Königin, so wie der Herzogin von Kent, gestern einen Besuch ab. — Die „Time«" scheint jetzt alle Hoffnung auf eine thätige Unterstützung d,S Westen« durch die beiden deutschen Großmächte oder durch eine derselben aufgegeben zu haben. Natürlich ist die „Time«" weder -auf Preußen noch gzff MkEeoastch gut zu sprechen; doch Msteh^MÜe ha» Verdienst der größer» «LoitzseqpDjU-Muf dM auswärtigen Amte sand gestern ^EGmitßaq eist Cabineltzu-th statt, welchem sämmtlich« MjnistekWeiwochnten, mi^AuSnahmr de« Earl von Gran- *Ae, der durch-vnwahMM«ldwhludert war, zu erscheinen. — Seit der Abreise de« Grafen WalewSkt hat das Personal der französischen Gesandtschaft beinahe eine völlige Um wandlung erlitten. E« ist gegenwärtig folgendermaßen zu sammengesetzt: Gras v. Persigny, Botschafter; Charles Baudin, erster Sekretär; Graf v. Janrourt, zweiter Se kretär; Graf v. Chandordy, bezahlter Attachö; Paul de Monicault, Attachö; Herzog von Caderousse Grammont, Attachä. I — Die „Tim,«" enthält einen heftigen, gegen Rußland gerichteten Artikel, worin sie sich über di« russische Circular- note beschwert, welche auf Grund der Blokadenotification de« Capitän« Watson von der „Jmp-rteus«" vom 28. April die Neutralen darauf aufmerksam macht, daß England von seinem vor einem Jakre aufgestellten Grundsatz,, „daß die Flagg, die Waare decke," abgegangen sei- Die „Time«" läugnet, daß die« -er Fall sei, und versichert, unerwartet der weiter über die Einzelheiten jener Notifikation anzu stellenden Erörterungen, daß di« Politik der großbritannischen Regierung in Bezug auf di« russischen Eigenthümern ge hörigen Ladungen neutraler Schiffe sich durchaus nicht ge ändert habe. Stockholm, 30. Mai. (H. C.) So eben wird von den „Post- och JnrikeS-Tidningar" mitgetheilt, daß S«. Maj. der König den Minister am k. k. österreichischen Hofe, Ge neralleutnant rc. Mansbach, zum Minister am k. preu ßischen Hofe, und den Freiherr» rc. Ludwig Manberström zum Minister am k. k. österreichischen Hofe am heutigen Tage ernannt hat. — Gestern empfing der König den k. niederländischen Ministerresidenten Grafen v. Bylandt, wel cher da« ihm ausgestellte Creditlvschreiben überreichte, um während der Abwesenheit d,S außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister«, Herrn Martini, al« Minister resident der k. niederländischen Gesandtschaft vorzustehrn. St. Petersburg. Au« Königsberg, 4. Juni, wird dem „T. C. B." gemeldet: Nach hier «ingrgangenen Nach richten aus St. Petersburg vom 31. v. M. ruft ein kaiser licher Uka« die kleinrussischen Kosaken von Tschernikow und Poltawa auf, in di« Reichswehr einzutreten, die sofort or ganisier werden soll. Aus der Krim. Nachrichten von Wichtigkeit sind auch heute nicht »ingegangen. — Dem „T. C. B " wird au« Pari« vom 4. Juni telegraphirt: Der heutige „Moniteur" enthält eine De pesche de« General« Pölissier au« der Krim vom 1. Juni. In derselben heißt e« unter Andern,: Wir haben vor der Mastbastion zwei Minenöfen gesprengt. Eine zweite Ex plosion hat dem Feinde großen Schaden verursacht. In der Stapelschlucht hat da« Geniecorp« 24 kubische Kisten gefunden, wovon jede 50 Kilogramme Pulver enthielt. Diese Kisten waren wagerecht in der Erde »ergraben und mit einem Apparat versehen, der durch den Druck de« Fuße« eine Explosion hervorrief. Da« Genittvrp« hat diese Kisten mitgenommen., ( - < — Ueber Konstantinopel «ingetroffene Berichte au« der Krim vom 22. Mai melden, daß der französisch« General d'Autemarr« und der englische General Brown auch da« Commando über die zweite Expedition nach Kertsch erhalten hatten. Sie nahmen 6000 Franzosen, 600 Türken und 3000 Engländer mit. Omer Pascha wurde in Kamiesch mit 25,000 Türken und 40 Stück Feldgeschützen erwartet. Die Truppen werden in Eupaloria durch di» Aegypter und Tu- nesen ersetzt werden, welch, die Lager vor Sebastopol verlassen. — Lord Raglan hat unterm 19. Mai dem englischen Krieg-Minister einen vom 28. April batikten Brief d«S al« Gefangener in Simferopol weilenden Hauptmann« Montagu übersandt, welcher »ine Liste der in Sebastopol gestorbenen englischen Gefangenen enthält. Die Zahl derselben beläuft sich auf 26. Hauptmann Montagu erklärt in seinem Schrei ben, daß die im HoSpital befindlichen kranken Engländer mit ebenso großer Aufmerksamkeit wie di« russischen Sol daten, wenn nicht mit größerer, behandelt werd»« und fort während Geschenke rc. von Besuchern erhalten. Fünf bi« sieben Gefangene, die unfähig waren, wieder zu dienen, sollten mit der ersten Gelegenheit von Odessa nach England gesandt werden. — Dem „Morning Chrouicl«" zufolge belief sich da englische Krim-Heer am 17. Mai auf 34,450 Mann, wo- werke, sondern auch durch ihre überraschend umfangreiche Tä tigkeit sich auSzeichnet, hat in diesen Tage^ eine neue Po st und Eisenbahnkartr von Deutschland, den Nieder landen, Belgien und der Schweiz erscheinen lassen, deren End punkte Calais und Pari«, Rügen und Königsberg, Krakau und Pesth, Venedig und Grenoble bilden. Sie ist im Maß stabe von 1:1,800,000 nach L. Friedrich'- Post-, Eisenbahn- und Reisekarte von Mitteldeutschland bearbeitet, und zeichnet sich durch außerordentlich klar» Ausführung und die Uebrr- fichtlichkeit sehr erhöhend« zweckmäßige Eolorirung-weise auS. Da die neuesten vollendeten und beschlossenen Eisenbahnen al lenthalben nachgetragr» find, so bietet diese Karte neben der großen Billigkeit (zs Ngr.) und Bequemlichkeit d,S Gebrauch such den Vortheil, daß sie auf längere Zeit hinaus ihre Brauch barkeit als ReisrhilfSmittrl behalten wird. -» Ueber di« Zustände und Einrichtungen der großen Aus stellung in Pari« «rheben sich mehr und mehr in der drutschen Press« wenig »inladende Stimmen von dort au». So wird dir „Weserzeitung" unter Anderm geschrieben r „Sie können sich keine Vorstellung machen von der Indignation, di« hier unter den Srnudeu und Ausstellern sich Luft «acht. Bon den Männer», mit denen ich gekommen, ist seit dem 2S. Mai Niemand mehr hier, und hi« Neuern find einmal in die Industrieausstellung g«gang«» und sodann gleich zurückgekehr», wenn ihr« Geschäft» sie nicht zurückhieltrn. ES ist rin Verfahren, da« unter andern Um stände» es»«« Anspruch auf Schadenersatz begründen würde. Ab gesehen von der Verschiebung der Eröffnung ist «S der großen Suche nicht würdig, daß endlich dies« An-stellung vgs MA,a und K-st« «td daß man, tzg »an nicht offitiell ganz schließen will, unverhältnißmäßige Preise stellt. Da- ist noch nicht Alle», man zahlt den Preis von L Fr. blo- für die Industrieausstellung und findet*gerade die Hauptsache, da- Anne», verschlossen, so daß man nur einen Theil und diesen nur halb fertig gesehen ha». Der Kaiser »Hut alle- Mögliche, um die Sache zu fördern, aber gerade die Pariser zögern, unv in seinem Unwillen hat er den Prästveuien der Commission, Morin, entlassen müssen. Er hat ganz Recht. Man müßte fertig sein oder man müßte wissen, daß man nicht fertig sein konnte. — Heute war ich wieder io» Jndustnepalast. Man nahm ruhig meines Franc- und ich fand, daß kaum die Hälfte vollendet ist. Ja man baut noch ruhig an der Fontäne und in diesem Mauerstaub, Tischlerstaub rc. sollen die Au-steller ihr« Stoffe au»leg«n. Da» Get-se von Hobeln, Klopfen, Hämmern ist nicht zu ertragen, dabei in den ober» Räumen «ine Hitze zum Umfallen, denn man fängt erst an, Leinwand über- zuspannrn, und hat die Pumpen noch nicht in Ordnung, und endlich nirgend« rin Tropfen Wasser zu haben, nirgend» auch nur eine Bank, um sich niederzusetzen. Dabet waren sehr viel« Aus steller, besonder- aber der Zollverein daran, alle ihr« Maaren zuzudecken, um sie zu schützen. Aber dabei ist Alle- reglemenlirt, denn der Beamte und Franzos« kennt vor allen Dingen nur dir Form, die auf Ruh« und Ordnung abzirlt. G«hen wir zur Kunstau-stellung, um zu erkennen, worauf die» Organisation-- talen», da- die Franzosen sür sich »indteiren, hinauSläuft. Daß di« Jnduftrieau-ftellung, statt wie in London in einem Hause, hier in zweien arrangirt ist, wissen Sie. Ebenso, daß «an bi« zur Kunstau-stellung wieder einen besondern bt» an di« äußerste Varribre zu machenden Weg bat. Man wird von Beamtin «mpfaugen, di« zunächst den richtigen Eingang anwriseu. Dort ist Entrö«, dort Sortie. Mau zahlt fei» Entrn »it L Kraue» und 2H Franc» für den Katalog, quetscht sich durch eine Dreh« thür, um mit sich allein keine Confusion anzurichten — dei n Andrang ist nicht —und kommt endlich hinein. Verirren kann man nicht, denn mit de« Katalog hat man «ine Reisekart« in Form eine» Grundrisse- mitbekommen, und überdies besteht daß Ganze wesentlich nur au» einem Hauptsaal, vor und hintrr dem sich zwei kleinere durch Galerien getrrnnte Säle befinden, di« alle wieder durch lange Nebengalerien stankirt find. Alle» Licht fällt von oben. Wenn man fünf Stunden Gemälde angesehen, ist der kräftigste Mensch angegriffen. Man ist müde und hungrig, aber so weit auch da- Auge schweift, ist kein Cabriolet, kein Omoibuß sichtbar. Sich auf die Steinstützru de» Palast«- seUeu uud da Götter um Hilfe anflehen, ist vergeblich, denn di« Götter können keinen Omnibus entlang führen; da» muß erst geprüft, cou- cesfionirt werden. Man muß die» mitgemacht haben, um zu be greifen, daß einigen fremden Damen da- Helle Wasser in di« Augen kam. Die wenigen Französinnen machten sich schnell auf di« Bein», den, fie find an die Behandlung gewöhnt, ungefähr wie dir Köchin von den Krebsen sagte, di« fit kalt ansetzt« und lang sam zu Tod« siedete. Endlich, nachdem ich zwei Drittel d-ß Wege» gemacht hatte, kam ich an rin« Station...." G AuS Nürnberg wird mttgethrilt, daß S«. Majestät der Kaiser von Oesterreich durch allerhöchst« Entschließung »wo IS. Mat d. 3. dem Germaoischeu Nationalmuseum einen jähr lichen Beitrag von 1000 Gulden L.-M. zuzußchera geruht hat. E» haben nun bereit» sämmtlich« größer« wutsch« Staat«», »it Ausnahme von Hannover und Württemberg, ihr« lsaterftützuug diese» NationaluntrrnrhmenS ausgesprochen. * Am letzwerflysstnep Sonntag s»nd in Wie« lagt An kündigung die letzte Production im „CircuS Renz" Haft.