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2S2 Bestrebungen, seine Wirksamkeit noch vielfältig nothwendig erscheint, eine höchst empfindliche Hüffe xch sich ziehen würde. Köl«, 18. März. (Nat. A.) Heute Abend traf Lerr v Kissel,ff, von Belgien k»mme»d und wahrscheinlich über Berlin weiter reisend, hier »in. — Es hat sich nunmehr herausgestellt, daß da- durch den frühem Dirigenten des Leihhauses und der Sparkasse veranlaßt, Deficit sich auf 26,167 Thlr. beläuft, während die Caution nur 7114 Thlr. beträgt. Äretz, 19. März. (L. Z) Heute, am Geburt-tag Ihrer Durch«, der regierenden Fürstin, wurde unserm Fürst,npaare eine Prinzessin geboren. Araokfurt, 19. März. DaS „Franks. Journal" schreibt: Wir sind im Stande, au- bester Quelle zu versichern, daß die Mittheilung des „Moniteur" über angebliche Aeußerun- gen des königl. preußischen Bundestagsgesandten und deren DeSavouirung durch die preußische Regierung (vgl. Nr. 65 unter Parts) vollständig aus der Luft gegriffen ist und der wahren Sachlage durchaus widerspricht. Der Ver treter Preußen- hat weder in einer der letzten Sitzungen des Bundestags derartig« Aeußerungen gethan, noch sind dieselben von der preußischen Regierung desavouirt worden. Die einzige Erklärung, welche er in der orientalischen An gelegenheit während der letzten Zeit abgegeben hat, ist die jenige vom 22. Januar, deren Wortlaut die Zeitungen kürzlich mitgetheilt haben. ES ergiebt sich hieraus, daß seitens des Vertreters Preußens keine derjenigen Aeußerun gen gethan ist, welche ihm durch die österreichischen Circular depeschen vom 28. Februar und 5. März, sowie durch den „Moniteur" in den Mund gelegt sind. Jene Erklärung enthält nichts Anderes, als eine Reproduktion der Motive des Bundesbeschlusses vom 8. Februar. Da nun diese Motive von der preußischen Regierung genehmigt sind, so ergiebt sich schon aus diesem Umstande, daß eine DeSavoui rung deS Vertreters Preußens gar nicht erfolgen konnte. H Paris, 18. März. Aus London kam uns gestern das Gerücht von einer bevorstehenden Reise deS Kaisers nach England, heute verbreitet sich auch hier ein ähnliches, nämlich, daß eines der ersten hiesigen Kunstmöbelgeschäfte Auftrag habe, das Prächtigste in seiner Art nach London zu schicken, wo der Buckingham-Palast damit zum Empfange Napoleon's III. hergerichtet werden solle, der dort gegen den 10. April erwartet werde. Wenn sich die Nachricht von der Bestellung bestätigt, so wäre sie nur ein neuer Beweis von der zarten Aufmerksamkeit, welche der englische Hof seinem hohen Verbündeten auch in Bezug auf Aeußerlich- keiten zollt. Die Krimreise würde dieser Reise nach Eng land zu Liebe natürlich verschoben werden müssen, und ob dann der Kaiser auS der Krim zur Eröffnung der Ausstel lung am 1. Mai hier wieder zurück sein könnte, ist eine große Frage. — Von Cherbourg ist am 13. das reiche Meublement der kaiserlichen Dacht „Reine Hortense" nach Havre abgegangen, von wo eS mittelst der Eisenbahn nach Marseille befördert wird. In Toulon, von wo daS Schiff nach Marseille gehen soll, arbeitet man auf das Angestreng teste an dessen neuer Umgestaltung. — Horace Vernet hat vom Kaiser Auftrag erhalten, für einen der Hauptsäle der Tuilerien ein ungeheures Bild zu malen, darstellend Na poleon 1., umgeben von allen auf den Schlachtfeldern wahrend der großen Kriege des Kaiserreichs gebliebenen Marschällen und Generalen. — In Rueil bei Paris fand heute der all jährige Erinnerungsgottesdienst für die Kaiserin Josephine statt. — In Antwort auf den gestern erwähnten Brief Herrn Vöron'S an die Presse, läßt heute Herr Thiers in demselben Blatte eine Erklärung abdrucken, wodurch er per sönlich die Richtigkeit der oezüglichen Stelle in den „Me- moires d'un Bourgeois" in Abrede stellt. — 19. März. Der „Moniteur" enthält ein auf einen Bericht des Marin,Ministers erlassenes Decret, welches dem Arbeiterpersonal in den Seearsenalen eine neue Organi sation verleiht und sie namentlich auch in Bezug auf Sold besser stellt. — Au Brest ist am 17. die schwimmende Bat terie „la Tonnante", zu Cherbourg das Kanonenboot „l'Etin- celle" vom Stapel gelassen worden; die erstere hat eine Schraube von 150, daS letztere eine von 110 Pferdekraft. — Der Vicekönig von Aegypten hat der Bank von Frank reich die nöthigen Fonds zur Bezahlung deS am 10. April fälligen ersten Coupons der im vorigen April abgeschlossenen türkischen Anleihe Übermacht. Bekanntlich ist der ägyp tische Tribut von der Pforte für Deckung der Erfordernisse dieses AnleihenS eingesetzt worden. Parts, 4V. März. (T. S. B ) Du Kaiser sieß heutt di» Grenadiere der Leibgarde «,d hie Gardr-eatariarri,, wrlä)« nach Orient abgehen »rrden, R«eue pasßre». Die Laisrri« und der österreichische Ge»,rat CrenneviK« wähnten her Revue bei. BrEfsel, 19. März. (Jndep.) Der König hat gestern Herrn Dedecker empfangen. Man glaubt, der genannte Deputirte h«te S«. Majestät über den Erfolg seiner Schritte zur Bildung eines CabinetS Bericht erstattet. Diese Schritte scheinen von einem gewissen Erfolg begleitet gewesen zu sein; wir glauben jedoch nicht, daß man am heutigen Tage eine endgültige Lösung zu erwarten habe. OC Turin, 17. März. Die „Armonia" vom 15. d M. erfährt: Infolge Lamarmora's Mission würden weitere 2500 Piemontesen nach Konstantinopel abgehen, um etwa in der Armee entstandene Lücken auszufüllen. Der „Courrier deS Alpes" meldet, die zwei ersten Compagnien seien beordert, marschfertig zu sein, und vermuthlich bestimmt, die Lager- baraken daselbst aufzurichten. London, 17. März. (K. Z.) Die Regierung trifft Maß regeln, um die Südküste Englands in Vertheidigungsstand zu sehen. Im Artilleriebudget sind für die Anlage von Befestigungen an der Küste von Sussex 10,000 Pfd. St. ausgeworfcn, und zwar wird man unter den Städten jener Grafschaft in dieser Beziehung vorzüglich sein Augenmerk auf Hastings richten. Die sogenannten Dünen (Downs) mit ihren Felsabhängen bilden rin sehr gutes natürliches Verrheidigungssystem. Zu Seaford wird eine Batterie von sechs Geschützen errichtet werden, und das Fort Blatching- ton, welches das Feuer von Seaford unterstützen kann, er hält gleichfalls sechs schwere Geschütze. Auch in Newhaven wurden neue Befestigungen angelegt, und auf Castlehill wird sich eine Caserne erheben. Dir Batterie von Brighton wird verstärkt, und zu Shoreham wird eine Batterie von fünf Kanonen aufgeführt. Auch Littlehampton wird in Vertheidigungszustand gesetzt. Gegenwärtig liegen Brighton, Hastings und Worthing einem feindlichen Angriffe gegen über beinahe ganz wehrlos da. Auch der Westküste Schott lands wendet die Regierung ihre Aufmerksamkeit zu, indem sie den Befehl ertheilt hat, alle Forts am Clyde in Ver theidigungsstand zu setzen. Das in der Nähe von Greenock befindliche alte Fort soll wieder herqestellk und mit Lancaster- Kanonen armirt werden. — Die Gesammtzahl der Milizen in England schätzt man gegenwärtig auf ungefähr 50,000 Mann. — Den die Cavaleriedepots zu Manchester, Nor wich, Dork, Tiershill, Exeter, Sheffield, Maidstone, Canter bury, Dorchester und Newbridge (in Irland) commanviren- den Offizieren ist der Befehl ertheilt worden, sich zur Ein schiffung von Verstärkungen nach der Krim bereit zu hal ten. Zusammen werden diese Depots 1760 Mann stellen, wozu noch je 600 Mann von sechs Dragoner- und fünf zehn Husaren-Regimentern kommen. Außerdem gehen 500 Remontepferde nach der Krim ab. London, 19. März. <T. D. d. C. B.) In eben statt gehabter Parlamentssitzunq beantragte der Schatzkanzler die Abschaffung der Zeitungssteuer; der Stempel zur Versendung durch die Post bleibt jedem Journale freigestellt. Die Re solution wird angenommen. Der Kriegsminister verweigert gegen Lord Lucan die Bildung eines Kriegsgerichts. Kopenhagrn, 19. März. (T. D. d. H. C ) So eben genehmigte das Volksthing einstimmig, daß die Actions frage gegen alle frühern Minister für das Königreich wegen unbefugter Ueberschreitung des Budgets zur Verhandlung kommen solle. Der Höchstgerichtsadvocat wurde als Ankläger vorgeschlagen. St. Petersburg. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht den (französischen) Originaltext einer an die Vertreter Ruß lands im Auslande gerichteten Circulardepesche des Grafen Ne sselrode vom 10. März o. I. und giebt zu gleich nachstehende Uebersetzung derselben: „Meine Depesche vom 18. Februar hat Sie von der Thronbesteigung Sr. Majestät deS Kaisers Alexander II. in Kenntniß gesetzt. Ich habe die Ehre gehabt, Ihnen gleich zeitig das kaiserliche, am ersten Tage der Regierung unsers erlauchten Herrn erlassene Manifest zu überschicken. Dieser Act drückt die tiefe Ueberzeugung au«, mit der Se. Ma jestät die Wichtigkeit der Pflichten erkennt, zu deren Er füllung Er berufen ist. Die göttliche Vorsehung legt Ihn: diese Pflichten inmitten einer ernsten Prüfung auf. In dem der Kaiser den Thron Seiner Vorfahren besteigt, sieht Er Rußland in einen Kampf verwickelt, wie die Annalen der Geschichte keinen zweiten im Beginne einer neuen Re gierung kennen. daß mich schon lange nicht- so entsetzt hat, al- diese Vereinigung der tahitischen mit der europäischen Mode, und besonders wenn ich tätowirte Beine wahrnahm, überfiel mich eine Furcht, die nur dann wieder beruhigt wurde, wenn ich den civilistrten Oberkörper erblickte. „In diesen originellen Anzug stolziren die barfußen Dandys auf und ab, hören die Musik und kokettiren mit ihren Damen trotz eines Wiener LionS. Ihr hellbrauner, glänzender Teint contrastirt seltsam mit den weißen und rothen Gesichtern der Engländer und Franzosen, die man balv in gestreiften Matrosen jacken, bald als Gentlemen oder in glänzenden Uniformen mit spöttischen Mienen und boshaftem Lächeln an diesen urwüchsigen, erotischen Gestalten vorüberwandeln steht. „Die Frauen find wohlgestaltet, haben angenehme Züge, feine Taille, reizende Fülle und schöne Augen. Ihr feine- Haar ist wohlgeordnet, gesalbt und auf dem Scheitel in seltsamen Zöpfen geflochten. Mit der Kleidung nehmen sie rS weniger genau. Sie kleiden sich oft sehr wenig, oft in den prächtigsten Seidenstoffen. DaS Kleid reicht nicht weit über die Kniee, auf vem Kopfe tragen sie gewundene MadwaS-Tücher oder einen Strohhut, und die Vor nehmen schmücken Arme, Ohren und Beine mit Perlen, Korallen, Goldspangen, gehen aber immer barfuß. Ihre Sprache, halb französisch, halb tahitisch, ist weich, glühend und nachlässig wie ihre Sitten. Tanzen und Reiten find ihre Hauptvergnügungen und nur ein kleiner Theil findet an europäischen Beschäftigungen Genuß." Literatur. Karl V r ck giebt in Pesth schönwissenschaftliche Jahrbücher unter dem Tiul „Frische Quellen'heraus. DaS Programm zeigte, da- der Herausgeber von Schwulst und hohlem PathoS deS AuSdruckS noch nicht genesen ist, und die im ersten Hefte in zu großer Zahl ausgenommen,» eigene» Gedichte zeigen keinen Fortschritt zur Reise. — I» Frankfurt a. M. soll unter dem Titel „Europäische Chronik" eine Vierteljahr schrift erscheinen, eine Zeitung im großen Styl, theils als räsonnirender, theil- als einfach berichtender Begleiter alles Geschehenden. Theater. Alfred Meißner'S neuestes Drama: „Der Prätendent von Dork" ist vorige Woche zum ersten Male auf der Prager Bühne gegeren worden und erfreute sich, trotz der sehr mittelmäßigen Darstellung, eines entschieden günstigen Erfolgs. * Die Selbstregierung der Engländer geht so weit, daß in London jedes Viertel sich wie eine eigene Stadt betrachtet und seine eigene Municipalverfassung, seine eigene Polizei, seine be sondere Gesetzgebung und Verwaltung hat, so daß London als Ganze- keine Gemeindebehörde hat, welche die Gesammtintereffrn der Stadt centralifiren würde. Der Lord-Mayor ist bloS Bürger meister deS Viertels von London, daö den weltberühmten Namen der Ciiy führ» und daS eigene selbstständige Privilegien besitzt. Wenn aber z. B. ein Policeman einen Dieb in der City ver haften will und e- diesem gelingt, eine Straße zu erreichen, in welcher die City aufhört, so hat der Policeman der City nicht mehr da- Recht, ihn in dem Viertel, in daS der Dieb nun getreten ist, gefangen zu nehmen, und er kann ihn höchstens auS dem Grunde noch weiter verfolgen, weil er hoffen darf, einen Eon- stabler diese- Viertel- zu treffen, dem er, wie eine andere Privat person, die Anzeige machen darf, daß der Mann, den er bisher verfolgt habe, rin Dieb fei. — Dies« vollständig» Trennung der „Uysrr erlauchte» Her, nimmt diese Prüfung an — «ff G^t v«^r«Mn-, mit dem Gefühle der Sicherheit, das D:i» die »inersEüUerliche Ergebenheit Seiner Völker ein- slößs, mi- religiöse! Ehrfurcht vor dem Andenken an Sei ne» vielgeliebte» Vchrr. Ms -endlicher Frömmigkeit über nimmt Er au« Seiner Erbschaft zwei Verpflichtungen, die Ihm in gleicher Weise heilig sind. „Die erste verlangt von Sr. Majestät die Entfaltung der gesammten Macht, welche der Will, Gotte« in Seine Hände behufs der Verth,idigung der Integrität und Ehre Rußlands angelegt hat. — Die zweite legt Sr. Majestät die Pflicht auf» Seine Fürsorge beharrlich der Vollbringung deS FriedenswerkrS zu widmen, dessen Grundlagen der Kaiser Nikolaus bereit« sanctionirt hatte. Getreu dem Ge danken, der in den letzten Verfügungen Seine- erlauchten VaterS vorwaltete, hat der Kaiser die Vollmachten erneuert und die Instructionen bestätigt, mit denen die Bevollmäch tigten Rußlands seit dem December, zur Zeit, in der die Wiener Verhandlungen eröffnet werden sollten, versehen worden waren. .. ,. , „In solcher Weise werden die Absichten de- Kaiser- Nikolaus gewissenhaft beobachtet werden. Ihr Zweck war: Rußland und Eurcpa dieWohlthat de- Friedens wieder zu geben; dieFceiheit desCultu« und die Wohlfahrt der christlichen Bevölkerungen im. Orient ohne Unterschied de« RituS, zu dem sie sich bekennen, zu befestigen; die Immunitäten der Fürstenthümer unter eine Collectivgarantie zu stellen; die freie Schifffahrt auf der Donau zuGunsten deSHandels allerNationen zu sichern; den Rivalitäten der Großmächte im Oriente ein Ende zu machen, um der Wiederkehr neuerCom- plicationen vorzubeugen; endlich sich mit ihnen über dieRevision desVertrageS zu verständigen, durch welche sie das Princip der Sperrung der Meerengen der Dardanellen und des Bosporus anerkannt haben, und hierdurch zu einer gegen seitig ehrenhaften Transaktion zu gelangen. „Eine auf diese Basen gegründete Pacification würde, indem sie den Calamitäten des Krieges ein Ende macht, die Segnungen aller Nationen der neuen Regierung zuwcn- den. Rußland empfindet es jedoch tief, und das gesammte Europa wird es anerkennen müssen, daß die Hoffnung auf Wiederherstellung des Friedens fruchtlos bleiben würde^wenir die Bedingungen der abzuschließenden Transaktion die ge rechte Grenze überschritten, welche das Gefühl der Würde der Krone den Entschließungen unsers erlauchten Herrn un widerruflich verzeichnet. „Der Kaiser wird mit Ruhe die Kundgebung der An sichten abwarten, von denen die Politik der Cabinete geleitet werden wird, die berufen sind, gemeinschaftlich mit Rußland diese Frage von allgemeinem Interesse für die gesammte Christenheit zu lösen. „Unser erlauchter Herr wird an diese ernste Berathung mit dem aufrichtigen Geiste der Eintracht (coocorcle) gehen. „Das ist der Gedanke, den ich Ihnen im Auftrage Sr. Majestät in Seinem Namen ausdrücke. Die allgemeinen Instructionen, mit denen Sie versehen sind, schreiben Ihnen den Gang vor, den Sie bezüglich der direkten Beziehungen zu verfolgen fortfahren werden, welche Sie mit der Regie rung zu unterhalten beauftragt sind, bei der Sie accreditirt sind. Indem Sie der Kaiser heute auf dem Posten be stätigt, den Sie von dem Wohlwollen Seines erlauchten Vaters erhalten haben, rechnet Er gern auf Ihre Treue und Ihren Eifer. ES ist Seine Absicht, daß Sie bei jeder Gelegenheit durch Ihr Verfahren und Ihre Sprache Zeug- niß ablegen für die Loyalität, mit der Rußland die Ver pflichtungen einhält, welche auf dem Glauben an die Ver träge beruhen, für Seinen beständigen Wunsch im guten Einvernehmen mit allen verbündeten und befreundeten Mäch ten zu leben, endlich für die Ehrfurcht, die Er der Unver letzlichkeit der Rechte jedes Staates zollt, so wie für Sei nen festen Entschluß, jene Rechte aufrecht zu erhalten und ihnen Achtung zu verschaffen, welche die göttliche Vorsehung dem Kaiser vertraut hat, indem sie Ihn zum Verwahrer und Schützer der nationalen Ehre Seines Landes machte. „Sie sind aufgefordert, Gegenwärtiges zur Kenntniß des Hofes zu bringen, bei welchem Sie di« Ehre gehabt haben, den Kaiser Nikolaus glorreichen und vielgeliebten Andenkens zu repräsentiren. (gez.) Nesselrode." — Ueber Königsberg wird aus S t. P«te rs b urg vom 19. März telegraphisch berichtet: daß General Graf Rüdiger, Befehlshaber der kaiserlichen Garden und deS Grenadier einzelnen Viertel von London macht sich auf eine lächerliche Weise in Allem und Jedem bemerkbar. So liegt z. B. eine der schönsten Straßen London-, Haymarket genannt, in drei Ge» meinden. Wenn nun eine dieser Gemeinden diese Straße pflastern lassen will, so darf sie nur jenen Theil derselben säubern und pflastern lassen, welcher unter ihrer GeriHiSbarkeit steht, und da die PflasterungSbehörden der einzelnen Viertel sich nie unter einander verständigen, so wird die ganze Straße nie auf einmal, sondern zu drei verschiedenen Zeiten gepflastert. Da die Eng länder auf ihr Princip der Selbstregierung eifersüchtig sind, so ist eS unmöglich, die Menge zum Theil wtedersprechender localer Gesetze in Einklang zu bringen. * Am 15. März ist, wie die „Allgemeine Zeitung" meldet, in einem Alter von 86 Jahren der Freiherr Joseph v. Laßberq, al- Herausgeber deS „Liedersaals" und vieler literarischen Schätze von allen Freunden altdeutscher Poesie gekannt und verehrt, in Meer-burg (am Bodensee) gestorben, wo er schon seit Jahren in dem alten bischöflichen Schlosse, da« er durch Kauf an sich gebracht hatte, wohnte. * Nach angestellten sorgfältigen Erörterungen sind in Frank reich von 1835 bi« 1852: 1308 Personen vom Blitz auf der Stelle qrtödtet worden. Mit andern Ländern verglichen, ergab sich, daß durchschnittlich auf Belgien 3, Schweden S, Deutschland 64 und England 22 Fälle kamen. Weitere Untersuchungen haben gezeigt, daß von derartigen UnglückSfällen die Thierwelt noch viel schlimmer betroffen wird. Nach Abbadie wurden zum Beispiel in Aethoplen 2000 Hammel von einem Blitzstrahl getüytet.