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Vermischtes. Anknüpfend an die früheren Berichte über die Bela gerung von Straßburg sind wir in den Stand gesetzt, denselben heute nachstehende Angaben folgen zu lassen: Es sind während der förmlichen Belagerung von Straß burg acht verschiedene Geschützarten preußischerseits und deren vier badischerseits in Thätigkeit gewesen und zwar im Ganzen 241 Geschütze, nämlich 30 lange gezogene 24-Psünder, 12 kurze gezogene 24 Psünder, 64 gezogene 12-Psünder, 20 ge zogene 6-Psünder, 2 gezogene 21 - Centimeter-Mörser, 19 üOpsündige, 20 25psündige und 30 7pfündige glatte Mörser; diesen sind zur Beschießung der Citadelle badischerseits hinzu zufügen 4 25pfündige Mörser, 8 60pfündige Mörser, 16 ge zogene 12-Psünder, 16 gezogene 24-Psünder. Von den genannten 241 Geschützen sind im Ganzen 193,722 Schuß und Wurf in die Festung gefeuert worden und zwar 162,600 von den 197 preußischen und 31,122 von den 44 badischen Geschützen. Es sind dies gewesen: 28,000 Granatschuß aus dem langen gezognen 24-Pfünder, 45,000 Granatschuß aus dem gezogenen 12-Psünder, 8,000 Granatschuß aus dem gezogenen 6-Psünder, 5,000 Shrapnelschuß aus dem gezogenen 24-Psünder, 11,000 Shrapnelschuß aus dem gezogenen 12-Psünder, 4,000 Shrapnelschuß aus dem gezogenen 6-Pfünder, 3,000 Langgranatschuß aus den 15-Centimeter-Kanonen, 600 Langgranatwurf aus 21-Centimeter-Mörser, 15,000 50psündige, 20,000 25pfündige, 23,000 7psündige Bombenwürfe aus glatten Mörsern, Diese Summen ergeben als statistisches Resultat, daß in den 31 Tagen des sörmlichen Angriffs aus Straßburg im Ganzen also 193,722 Schuß und Wurf, durchschnittlich dem nach an jedem Tage 6239, in der Minute also fortlaufend 4—5 Schuß oder Wurf in die Festung gefeuert worden sind. Die Pariser Journale bringen unter den in den Tuilerien aufgesundenen Actenstücke auch die specialisirte Rechnung über die Kosten der Taufe des kaiserlichen Prinzen in Frankreich. Es wurden hiernach ausgegeben für Medaillons von Diamanten 25000 Frs., Allocation der Aerzte 62000, der Hebamme 6000, der Gesellschaft der dramatischen Schrift steller 10,000, der Schriftsteller 10,000, der Schauspieler 10,000, der Musiker 10,000, der Maler, Bildhauer rc. 10,000, der Erfinder 10,000, der Aerzte des Seinedeparte ments 10,000, den Wohlthätigkeitsanstalten der Seine 93,000 Layette 100,000, Gratifikationen der Gagen von vier Mo naten für Diener 11,000, Gratisschauspiel vom 18. März 1856 44000, Unterstützung der Aeltern von am 16. ge borenen Kindern 50,000, Medaillen für die Autoren der Can taten 85,000, Brevets für die Patbenkinder ihrer Majestät 20,000, Cortkige der Taufe, Stalldienst 172,000, Gratifika tionen der Dienerschaft 100,000, Total 898,000 Frs. Verhandlung -esKirchenvorstandes zu Dippoldiswalde. Sitzung am 20. September 1870. Anwesend die Herren: Diaconus Gersdorf, Böhme, Ziegler, Nitzsche, Dittrich, Theuerkauf, Richter, Reichel, Lommatzsch, Ochernal, und der Unterzeich nete. Der Kirchenvorstand beschloß 1) mit Rücksicht auf den schweren Ernst der Zeit Wochen gottesdienste einzuführen, damit Mittwoch, den 21. ds. Mts. zu beginnen und bis auf Weiteres fortzufahren, diesen Gottes dienst wöchentlich ein Mal und zwar Mittwochs abzuhalten und vorläufig Nachmittags 5 Uhr beginnen zu lassen. Was die Honorirung der Kirchendiener für die ihnen in Folge dieser Gottesdienste erwachsende Mehrarbeit anlangt, so ver- willigte man eine besondere Entschädigung dafür nicht, glaubt vielmehr, daß diese Beamten die Mehrarbeit, welche lediglich durch die jetzt herrschende Noth hervorgerufen wird, gern und willig unentgeltich leisten werden. Dagegen beschloß man, zu freiwilligen Beiträgen für den internationalen Verein die Becken vor den Kirchthüren ausstellen zu lassen. Hierauf gelangte 2) der vom Herrn Diaconus Gersdorf vorgelegte Ent wurf einer Instruction für den Grabebitter in Vortrag. Der Kirchenvorstand erklärte sich mit diesem Entwürfe, unter den sofort in demselben vorgenommenen formellen Abänderungen, einverstanden und beschloß, diese Instruction anzunehmen und einzuführen. 3) Aus das Gesuch der Direction der Landesblindenan stalt in Dresden um einen Beitrag für den Unterstützungs fond entlassener Blinder glaubte man nicht eingehen zu können, nachdem bereits die hiesige Stadtgemeinde sich zu einem fort laufenden jährlichen Beitrag verpflichtet hat. 4) Bezüglich der entworfenen Grundbuchs-Folien für die Stadt- und Nicolaikirche und das Pfarrlehn erhielt Herr Adv. Ochernal Auftrag, nach vorheriger Prüfung die etwa noch erforderlichen Erklärungen abzugeben. 5) Die vom Herrn Cassirer Theuerkauf beantworteten Erinnerungen gegen die Kirchenrechnungen pr. 1867 und 1868 beschloß man an die Kirchen-Jnspection abzugeben und dabei die Justification dieser Rechnungen zu beantragen. Da gegen beschloß man, die von der Rechnungs-Deputation auf gestellten Erinnerungen gegen die Kirchrechnungen pr. 1869 dem Rechnungssührer zur Beantwortung zu übergeben. Endlich beschloß man 6) für das Diaconat 5 Stück Doppelfenster Herstellen zu lassen, dcn deshalb erforderlichen Aufwand aus dem Stadt kirchen - Äerar zu verwilligen und mit Ausführung dieses Be schlusses die Baudeputation zu beauftragen. Dippoldiswalde, am 21. September 1870. Der Kirchen-Vorstand. Opitz, Pf. und SuP., Vorsitzender. Allgemeiner Anzeiger. Herzlichsten Dank sage ich hierdurch allen Denen, welche bei dem so plötz lichen und schmerzlichen Verluste meiner beiden Kinder Heinrich und Emil durch Blumenschmuck der Särge und ehrenvolle Begleitung zur Ruhestätte, insbesondere den Herren Lehrern Rector Köhler und Cantor Haupt mir ihre liebevolle Theilnahme bewiesen. Herzlichen Dank auch dem Hrn. Diaconatsverweser Lehmann für seine TrosteSworte am Grabe der so früh Entschlafenen. Möge der Herr Sie Alle vor ähnlichen schweren Schicksalsschlägen in Gnaden bewahren! Frauensiein, am 15. Octbr. 1870. Heinrich Kummer, nebst Familie.