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— 292 - breite grüne Hosenträger, der die bocklederne kurze Hose festhielt und die blauen Strümpfe umhüllten rin paar wohlgerundete Waden. Er hielt sein Hauswesen im besten Stande, er sah darauf, daß seine Leute gut gehalten waren, er zahlte den größten Lohn und bei der Kost war das Schmalz nicht gespart, dafür forderte er gute Arbeit; er war Wit seinen Abgaben und Steuern nie im Rückstände und in allen Streithändeln und Wirthschaftöfrage» war sein Schiedsspruch gesucht und von entscheidender Wich tigkeit. Der Ehrgeiz ist nicht bloß in Palästen daheim. Auch in dem bescheidenen Hause des Bürgers und Bauers Hal er häufig sein Standquartier. Der Müller hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Mit Beiden hatte er weitgehende Pläne. Der Sohn sollte studiren und was Rechtes werden. (Fortsetzung folgt.) Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am Sonntage Misericord. (1. Mai) pred. Herr Sup. Opitz. Vorher Commnnion ('/,8 Uhr) Herr Diac. GerS- dorf. Nachmittags Betstunde. Altenberg. Am Sonntage Misericordias Domini öffentliche Com- munion und Beichte (8 Uhr) durch Herrn Diaconus Klein- paul. Vormittags predigt über Römer 16, 8—14 Herr k. Friedrich. Nachmittags über Joh. 21, 15-17 Hr. Diaconus Kleinpaul. Allgemeiner Anzeiger. Snbhastation. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 7. Mai 187« das der verehel. Johanne Christiane Horn zu Höckendorf zugehörige Haus- und Garten-Grundstück Nr. 51 des Katasters und Nr. 45 des Grund- und Hhpothekenbuchs für Höckendorf, welches Grundstück am 12. Februar 1870 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 771 Thlr. 10 Ngr. — Pfg. gewürdert worden ist, mit einem darauf haftenden AuSzuge nebst Herberge und einer zweiten Herberge, noth- wendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle und in der Schänke zu Höckendorf aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, am 17 Februar 1870 Königl. Gerichtsamt daselbst. Klimme». Bekanntmachung. Die zur Walther'schen Gutsparcelle beim fiskalischen Kalkwerke Hermsdorf gehörigen 6 Feldstücke sollen am 3. Wtai 187«, Vormittags 9 Uhr, vom 1. April 1871 an auf weitere 6 Jahre unter den zeitherigen Bedingungen mit Vorbehalt der Genehmigung der Gebote und der Auswahl unter den Licitanten Seiten des Königlichen Finanz-Ministeriums licitationSweise verpachtet werden. Pachtlustige werden deshalb ausgeforderl, sich dazu zur angegebenen Zeit in der Kalkbrennerwohnung ein zufinden. Königliches Forstrentamt Frauenstein, den 25 April 1870 Uhlich. Verpachtung. Sonntag, dcn I. Mai ds, Js., Vormittags 11 Uhr, sollen folgende Räumlichkeiten des hiesigen Rathhauses, als: 1) das früher von den hiesigen Schuhmachern als Verkaufslocal benutzte Gewölbe im Parterre; 2) das daneben befindliche, bisher von Fleischern benutzte Local, in welchem ein großer Kessel einge mauert ist, und 3) der leere Bodenraum über dem gewölbten Parterre, welche Localitäten sich wegen ihrer günstigen Lage ganz besonders zur Errichtung von Schank oder Speise-Anstalten während des Wiederaufbaues hiesiger Stadt eignen, unter den vorher bekannt gemacht werdenden Bedingungen an Ort und Stelle öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Frauenstein, am 20. April 1870. Der Stnbtrnth. »r. Reinhard, Bürgermeister. Nur hierdurch lieben Freunden und Verwandten zur Nachricht, daß unser guter Pater, Johann Gottlob Bieberstein, Schlossermeister, Inhaber der goldenen Verdienstmedaille, in seinem 83. Lebensjahre am 26. April ds. Jahres sanft verschieden ist. Dessen Beerdigung wird den 30. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr, stattfinden. Schmiedeberg, den 27. April 1870. Die Familie Bieberstein.