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Wcißerrh-Ieitung. /rciiag, l Beilage zu Rr. 21.1 lL. März I8KS- ähler des 6. Reichstags- ahlbezirks! Die Wahl am 15. d. M. entscheidet, welchen Abgeordneten unser Wahlkreis nach Berlin in den Reichstag senden wird. Bedenket, daß durch das allgemeine directe Wahlrecht Euch nicht blos ein Recht verliehen ist, nein, daß Euch auch eine Pflicht auferlegt wurde. Eine einzige Stimme kann für die Wahl entscheidend sein. Wer sich aus Bequemlichkeit einer Pflicht entzieht, kann schuld seiu, daß eiu Mann nach Berlin geht, der in Eurem Sinne Eure Interessen nicht vertritt. — Wer sein Recht nicht ausübt, ist seiner, ist des Namens eines braven Staatsbürgers nicht Werth. Wen aber wollen wir wählen? Einen Mann, der seit länger als 20 fahren in den verschiedensten Stellungen für das Volk gekämpft hat, der stets die Fahne der Freiheit hoch hielt und der, ohne je seinen Principien untreu zu werden, für seine Bestrebungen stets prak tisch erreichbare Ziele sich vorsetzte. Ein solcher Mann ist Ludwig Siegel in Dresden, dessen Herz gleichermaßen für unser engeres Vaterland Sachsen, wie für unser großes ge meinsames deutsches Vaterland, warm und treu schlägt. Ein Mann, der hervorgegangen aus dem Volke, weiß, was dem Volke frommt. Fn bessere Hände können wir unsere Ver tretung nicht legen. Darum, Mitbürger, schreibt auf Eure Wahlzettel: Advocat Ludwig Siegel in Dresden und Niemand fehle dann am 15. März an der Wahlurne! Advocat H. Canzler in Dippoldiswalde. Jul. Eymann, Gutsbesitzer in Saalhausen. Hugo Grahl in Zscheckwitz. Advocat Heisterbergk, Bürgermeister in Dippoldiswalde. Carl Jehne, Redacteur der Weißeritz- Zeitung in Dipol dis Walde. Adv. H. Leupold in Strehlen. H. Reichard, Fabrikant in Döhlen. Advocat E. Sommer in Wilsdruff. Zur Reichstags-Wahl. In dankbarer Anerkennung, daß bei der letzten Wahl auch mir 1141 Stimmen zugefallen sind, richte ich an Diejenigen, welche solche mir ertheilt haben, die Bitte, diese ihre Stimmen bei der bevorstehenden Einzelwahl, dem als wahren Patrioten bekannten Stadtverordneten Vorsteher Ackermann in Dresden, zuzuwenden. Naundorf, den 11. März 1869. W. G Otto. An die Wahlberechtigte« im IX. Sächsischen Wahlkreise für den Norddeutschen Reichstag. Als im August 1867 zur Wahl eiucs Reichstags-Abgeordneten verschritten wurde, trat auch unser Ge sinnungsgenosse und Freund, Herr Kaufmann Stadtrath Bernhard Krüger hier, in den Wahlkampf ein. Er that dies mit folgender öffentlichen Erklärung: Aus der Hand des ersten constituirenden Reichstages haben wir eine Bundes-Verfassung erhalten. Ich freue mich ob der geachteten Stellung, welche darin unserem Vaterlande Sachsen inner halb des Bundes angewiesen ist, ich hoffe von dem Bunde eine gedeihliche Entwickelung für daS Ansehen des deutschen Namens nach Außen und darum nachhaltigen Schutz der unter den Segnungen des Friedens wieder aufblühenden Industrie und der Gewerbe, der Künste und Wissen-