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— 160 — hc ihm abei entg um laut näni geb' strei einz nur jede rase voi vid dei siä ein dm ph> zu PH trei chn seit W> am 2 G Li S m ar du ge 4 S ne R> ba su wi sei Fl lm UN sch du zu, da siel fest He Pr iso' Die Siamesischen Zwillinge. London. Gegenwärtig sind, nach achtunddreißigjähriger Abwesenheit, die Siamesischen Zwillinge wieder hier und treten vor dem englischen Publikum unter der Führung eines Amerikaners auf. Beide, Chang und Eng, sind für die wissenschaftliche Forschung eine so merkwürdige Erscheinung, daß es der jüngern Generation, die sie noch nicht gesehen K ihrer Schritte; wie ein Gefängnißwärter verschloß er allnächtlich die Ausgänge des Hauses und Hofraums. Das arme Mädchen wurde von Innen und von Außen in einer Weise bestürmt, daß sie geistig und körperlich ermattete. Eine Krankheit, die sie an das Bett fesselte, wäre ihr jetzt ganz erwünscht gewesen. Denn dadurch wäre sie der Ausführung des väterlichen Beschlusses über sie wenigstens auf einige Zeit entkommen. Allein ihre kräftige Natur widerstand den Wogen, von denen sie hin und Hergeivorfen wurde, und wenn sie auch schwach und matt wurde, so blieb sie doch ge sund. Um sich krank zu stellen, fehlte es ihr au der uöthigen Raffinerie, und bei ihrer Herzenöeinfalt kam ihr gar kein Gedanke au eine solche Fiction. — Dagegen sprach sie endlich vor dem Baker ihre bestimmte Abneigung gegen eine eheliche Verbindung aus, wie er sie mit ihr vor halte. Durch diese Bestimmtheit wurde seine schulmeister liche Gewalt doch einigermaßen gebrochen. Er zog deßhalb seinen alten Pfarrer zur Rathe, und dieser sagte ihm zu, daß er die Veroni schon bearbeiten und dem väterlichen Willen unterthänig machen werde. Beroni mußte einige Tage hinter einander zum Pfarrer gehen. Die Mittel, durch die er ans sie ein wirkte, gehörten ohne Zweifel zu den Geheimnissen des Beichtstuhles; daher sind sie uns auch unbekannt ge blieben. Aber als Erfolg des beichtväterlichen Einflusses muß ein Brief angesehen werden, den Veroni nach dem Dictat des Pfarrers an Ferdinand schrieb. Darin stand, daß sie zur Erkenntniß ihrer Kindespflicht gekommen sei und dem Willen ihrer Aeltern sich fügen müsse. Diesen Brief beförderte der Pfarrer sogleich an den Forstgehilfen. Welchen inuern Kampf ihr das Niederschreiben dieser Worte kostete, können wir daraus schließen, daß sie zu Hause in einen Strom von Thränen ausbrach und zum Vater sagte: „Nun führt Eure einzige Tochter zur Schlachtbank!" — „Unverständiges Ding!" fuhr der Vater heraus, — „Du weißt nicht, was Dir gut ist. Wirsl's schon noch einsehen und mir danken!" Schon ans den zweiten Tag, nachdem dieser er zwungene und unwahre Absagebrief an Ferdinand abgegangen war, wurde der Gang iu die Lladt fest gesetzt. Der Pauken-Matthes kam noch am nämlichen Abend nnd am folgenden Tage wiederholt in das Schul- hauö. Er hatte allerlei zu fragen wegen der nächsten Kirchenmusik. Aber vergebens sah er sich nach der Veroni um. Der Schulmeister mußte von dem Post geschäfte, das dieser zwischen Ferdinand und Veroni übernommen hatte, etwas gemerkt haben; deßhalb ließ er ihm keine Gelegenheit, auch nur ein Wort mit Veroni zu sprechen oder ein Billet an sie abzugeben. Fortsetzung folgt. blei den Fäl das rass Schulmeister sein, wenn ich mein eigen Kind nicht zum Gehorsam bringen könnte!" Bei diesen Worten ballte er eine Faust auf Ve roni, daß sie meinte, es solle schon mit dem Austreiben ihrer Gedanken begonnen werden. Aber ohne sich zu bewege», blickte sie mit Augen voller Thränen den Vater an, die ihn schnell wieder zum Mitleid bewegten. Er trete sich rasch um und eilte zur Thüre hinaus V.eroni sank nun auf die Kniee und flehte mit heißer Inbrunst zur heiligen Maria um Schutz und Kraft zum Widerstand gegen jede Gewalt, die ihrem Herzen angethan werden sollte. Die Sammlung ihres Geistes bei diesem Gebete stärkte sie sichtbar; sie konnte überlegen, als sie sich von den Knieen erhoben hatte, was sie zu thun, wie sie dem gegen ihr Herz erregten Sturme begegnen, ihm Stand halten solle. Zunächst suchte sie die Mutter auf und bat sie, mit ihr den Vater dahin zu bringen, daß er wenigstens noch auf ein volles Jahr die Heirath mit des Zucker bäckers Franz in der Stadt zurückstelle. So wenig die Mutter die Liebe der Tochter zu dem Forstgehilfen billigte, so sehr regte sich doch das Mutterherz zur Theilnahme an dem Leiden der Tochter. Dazu gesellte sich der ihr eigenthümliche Geist des Widerspruches g->gen die Pläne und Unternehmungen ihres Ehegemahts, dem hier eine erwünschte Gelegen heit kam, sich auf einem Felde zu zeigen, wo ein Sieg nicht unwahrscheinlich war. Und die Freude eines Sieges über den Willen des Mannes wurde ihr fast niemals zu Theil. Die Mutter tröstete deßhalb mit der Versicherung, daß sie dem Vater schon den Kopf zurechtsetzen wolle, denn so schnell und Plötzlich könne man nicht Hochzeit machen; es gebe vorher »och viel mehr zu richten, als ein Mann wisse. — Dieser Trost der Mutter war freilich für Veroni von geringer Erquicklichkeit. Doch einigen Aufschub, hoffte sie, würde der Mangel an Einigkeit zwischen Vater und Mutter doch herbeiführen. Das arme Kind kannte den Charakter des Vaters zu wenig. Gerade Widerstand, und zumal von Seiten seines Weibes, machte ihn beharrlicher in der Ausführung dessen, was er einmal beschlossen hatte, besonders wenn er die Sache gut fand. Die Tochter aber an einen braven jungen Mann zu verheirathen, der einen guten Nahrungszweig und Vermögen habe, ein angesehener Bürger und noch dazu der Sohn seines Freundes sei, das galt nach reiflicher Ueberlegung für daö Beste, was er thun könne. Darum war sein Mitleiden, daö in ihm bei'm Anblick der Thränen seiner Tochter rege wurde, auch nur eine kurze „Aufwallung weibischer Gefühle," wie er bald zu sich selbst sagte. Und als vollends sein Weib ungeschickt für den Forstgehilfen intervenirte, statt auf Grund nöthiger Vorrichtungen einen Aufschub zu ermitteln, wie Veroni wünschte, — da war bei dem Schulmeister der Ent schluß fest, schon in der nächsten Woche mit der Tochter „auf Einschau" in die Stadt zu gehen und die Heiraths- pacten sogleich festzustellen. Jetzt drängte Ferdinand schriftlich und münd lich durch den Pauken-Matthes zu einer persönlichen Zusammenkunft mit Veroni. — Allein dazu ließ ihr der Vater weder bei Nacht noch bei Tag, weder im Hause noch auf dem Felde Gelegenheit. Mit Argusavgen überwachte er jeden