Volltext Seite (XML)
Diese Meldung zur Stammrolle ist alljährlich zu der selben Zeit und zwar so lange zu wiederholen, bis die Militärpflichtigen entweder einem Truppentheile zur Ableistung der geschlichen Dienstpflicht überwiesen oder durch Empfang eines besonderen Scheines von der Wiederholung dieser An meldung entbunden sind. Jeder Militärpflichtige, welcher im Lause des Jahres, in welchem er sich zur Ausnahme in die Stammrolle anzu melden hatte, den Wohn- oder Aufenthaltsort in einen andern Mustcrungsbezirk verlegt, hat dies nicht nur bei seinem Ab gänge der betreffenden Behörde des Ortes, welchen er verläßt, ohne Verzug und binnen spätestens drei Tagen zu melden, sondern hat auch binnen gleicher Frist bei der Behörde seines neuen Aufenthaltsortes behufs Berichtigung der Stammrolle sich wieder anzumelden und zwar bei Vermeidung der oben angezogenen Strafe. Sind Militärpflichtige im Orte ihres Domicils nicht anwesend oder sind dieselben von solchen: zeitweilig abwesend (z. B. auf Reisen), so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren die Verpflichtung, sie, und zwar in dem Falle oben zu u zur Stammrolle des Domicils, im Falls zu b dagegen zur Stammrolle des daselbst bezeichneten Orte anzumclden. Die spätere Anmeldung zur Gestellung wird durch die Eintragung in die Stammrollen nicht ausgeschlossen. Kirchen-Nachrichten aus Seifersdorf vom Jahre 1868. I. Aufgeboten wurden 43 Paare, 8 mehr als 1867; 26 Paar gehörten zum hiesigen Traualtar, 8 mehr als 1867. Davon kommen dem Brautorte nach 11 auf Seifersdors (nebst einem zur Trauung anher präsentirten Paar), 6 auf Großölsa, 4 auf Paulsdorf, 2 auf Seifen, 1 auf Paulshain, 1 auf Malter, 1 auf Spechtritz. Unter den Getrauten be fanden sich 4 Wittwer und 2 Wittwen. Die Trauungen fanden alle öffentlich statt, 7 mit Rede. — Im Jahre 1768 wurden hier 8 Paare getraut. II. Geboren wurden 62 Kinder, 16 weniger als 1867, darunter 30 männliche und 32 weibliche, als in Seifersdorf 24, 9 m., 15 w., (3 weniger als 1867); in Großölsa 21, 13 m., 8 w., (11 weniger als 1867); in Spechtritz 6, 3 m., 3 w., (1 mehr als 1867); in Malter 6, 4 m., 2 w., (1 mehr als 1867); in Paulsdorf 4, 2 m., 2 w., (1 weniger als 1867); in Seifen —, — m., — w., (1 weniger als 1867); in Paulshain 1, — m., 1 w., (2 weniger als 1867). Geboren wurden im Januar 4, im Februar 7, im März 6, im April 7, im Mai 6, im Juni 7, im Juli 5, im August 2, im September 6, im October 6, im November 2, im December 4. Darunter waren 1 todtgeb., 1 Posthumus, 1 männl. Zwillings-Paar, 5 unehel., als 2 weibl. in Großölsa und 3 weibl. in Seiserödorf. Im Jahre 1768 wurden hier getauft 45 Kinder, als 25 Söhne und 20 Töchter, darunter 1 PosthumuS und 1 uneheliches. III. Verstorben sind 52 Personen (4 weniger als 1867), darunter 26 männliche und 26 weibliche, als aus Seifersdorf 16, 9 m., 7 w., (4 weniger als 1867); aus Großölsa 23, 13 m , 10 w., (3 mehr als 1867); aus Spechtritz 3, 2 m., 1 w., (1 weniger als 1867); aus Seifen 2, — m., 2 w., (1 mehr als 1867); aus Paulsdorf 4, Im., 3 w., (2 mehr als 1867); aus Paulshain —, — m., — w., (2 weniger als 1867); aus Malter 4, Im., 3 w., (3 weniger als 1867). Von diesen Todesfällen kommen auf Januar 2; Februar 2; März 1; April 3 ; Mai 8; Juni 3; Juli 4; August 8 ; September 3 ; October 7; November 4; December 7. Im Jahre 1768 starben hier 33 Personen. Unter den obengenannten Verstorbenen waren die beiden ältesten Personen Frau Johanne Christiane verw. Rottendorf in Großölsa, alt über 90 Jahre; und Johann Christian Weise, Wirthschaftsauszügler zu Großölsa, alt über 82 Jahr. Unter den Verstorbenen waren 8 Ehemänner, 8 Ehefrauen, 26 Kinder, 4 Wittwer, 4 Wittwen, 2 Ledige, kein Schulkind und keins aus dem jungen Volke; 2 uneheliche Kinder, 2 Zwillingskinder und 1 todtgeborenes Kind waren darunter; 2 kamen durch Selbstmord um; 1 Selbstmörder aus der Fremde ward hier todt gefunden. Im 1. Lebensjahre starben: 18, zwischen dem vollendeten 1—6. Lebensjahre: 8, zwischen 6 -14.: —, zwischen 20—30: 1, zwischen 30—40:5, zwischen 40 — 50: 3, zwischen 50 — 60: 2, zwischen 60—70: 8, zwischen 70—80: 5, zwischen 80—90: 1, zwischen 90—100: 1. — Beerdigt wurden 21 mit Collecte und Segen; 9 mit Grabrede; 14 mit Stand rede ; 5 mit Predigt, sämmtlich öffentlich; 10 darunter auch noch mit Lebenslauf, 3 mit großer Einholung durch die Schulen und 3 mit Abdankung. Die Selbst entleibten wurden in der Stille beerdigt. IV. Communicanten waren 2209, davon aus Im Ganzen 158 mehr. Im Jahre 1768 waren 1890 Communicanten. Seifersdorf 870. 23 m. männl. 367. wcibl. 503. HnuS - C. 13. Confirm. 11. Spechtritz 193. 24 m. 90. 103. 2. 5. Groß-Oelsa 652. 72 m. 306. 346. 12. 9. Paulsdorf 165. 19 m. 82. 83. 3. 2. Malter 192. 19 m. 83. 109. 4. — Paulshain 67. 6 m. 32. 35. —.. 3. Seifen 70. 3 w. 37. 33. —. 2. Tagesgeschichte. Dresden. In der Tagespresse findet sich die Angabe, daß die zeitherige Löhnung der Soldaten, bei verminderter Qualität und Quantität der täglichen Brod- portion, vom 1. Januar dieses Jahres ab um täglich 5 Pfennige gekürzt worden und auch die Fourageab- züge gegen früher nicht unerheblich vermindert seien. Zu Berichtigung dieser Angaben wird hiermit bemerkt, daß eine Kürzung der Gesammtbezüge der Soldaten nicht allein nicht stattgefunden hat, sondern daß den Letzteren im Gegentheil durch Gewährung von extra ordinären Berpflegungszuschüssen eine Aufbesserung von 2 bis 7 Pfennigen pro Kopf und Tag, je nach dem Lebensmittelpreise in den verschiedenen Garnisonorten zu Theil geworden ist, womit auch eine Ausgleichung des ausfallenden Theiles der bisherigen Brotportion stattgefunden hat. Was die Fouragesätze anbetrifft, so ist der niedrigste Rationssatz, auf Grund der hier über bestehenden Bundeöbestimmungen, um Metze täglich herabgesetzt, dagegen eine entsprechende Heu- und Strohzulage gewährt worden. — Diejenigen jungen Männer, welche ihrer Militärpflicht als Einjährig-Freiwillige genügen wollen, haben dies für die diesjährige Frühjahrsprüfung spä testens bis zum 1. Februar bei den Kreisprüfungs- Kommissionen schriftlich anzumelden.