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Br. 38 Weißerih-Zeitung Verantwortlicher «edacteur: Lari Jehnr in Dippoldiswalde. 1 Ngr. 2 Ngr. 3 Ngr. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. 15. Mai 1868. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8Pfg. Ms- un- Meige-Klatt -er Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zu Dippoldiswalde und Frauenstein. Thlr. erworben und sich auch bereits die Concession zu diesem Unternehmen gesichert. Es liegt in der Absicht genannter Innung, außer einem Schlachthofe auch eine Talgsiederei zu errichten, einen Gasthof zu erbauen und dabei zugleich einen Fettviehmarkt zu gründen, alles aber durch Stränge mit der Bahn zu verbinden. Demnach könnte das per Dampfwagen anlangende Schlachtvieh gleich bis an Ort und Stelle ohne Um laden und Treiben geschafft werden, was von großem Vortheil für den Transport ist. Das nöthige Capital wollen die Fleischer unter sich durch Anteilscheine aufbringen und werden dieselben hierbei gewiß ein gutes Geschäft machen. Der bisherige Schlachtvieh markt auf dem Grundstück „Kammerdieners" würde dann ohne Zweifel zu andern Zwecken übergehen, viel leicht erkauft es die Militairverwaltung zu Erbauung einer Caserne für Cavalerie, Artillerie rc., wozu es ausreichend Areal hat. Dresden. Die Berathungen der Stände werden .jedenfalls heute, am 15. Mai, als dem durch königl. Decret festgestellten Schlußtermine des Landtags, ihr Ende noch nicht erreichen. Am 11. traten Deputationen beider Kammern zum Vereinigungsverfahren über das Berggesetz zusammen; von einem gleichen Verfahren über das Wahlgesetz, über den Entwurf für Einführung der Schwurgerichte rc. hört man noch nichts. Die 1. Kammer soll noch die Eisenbahnvorlage, die Aufhebung der Todesstrafe rc. berathen. Da es ein specieller Wunsch unseres Königs sein soll, daß alle aus dem Justizministerium den Kammern zugegangene Vorlagen in dieser Sitzung noch erledigt werden, so erwartet man ein anderweites Decret, welches den Schluß deö Landtags angeblich bis nach Pfingsten, wahrscheinlich bis 15. Juni, hinausschieben wird. — Der Deputationsbericht der 1. Kammer über dasEisenbahnwesen empfiehlt, 5 Linien auf Staats kosten (mit einem Gesammtbetrage von 8,600,000 Thlr.), und 7 Linien auf Privatkosten zu erbauen. Unter letz teren befindet sich die Linie Dux - Frauenstein - Klingen berg. 24 Eisenbahnprojecte werden der Regierung zur „Kenntnißnahme" überreicht, hierunter die Linie Dres den-Dippoldiswalde-Schmiedeberg. Im Ganzen sind 448 Petitionen um Eisenbahnbauten eingegangen. — Es soll nunmehr, wie man vernimmt, durch gerichtsärztliches Gutachten zweifellos constatirt sein, daß der wegen des Attentats auf Se. K. H. den Kron prinz verhaftete, zur Beobachtung dem Stadtkranken hause überwiesene Schirmmacher Wittern geisteskrank und unzurechnungsfähig, mithin eine strafgerichtliche Untersuchung wider ihn ausgeschlossen ist. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Immer noch kommt es sehr häufig vor, daß Gelder in Briesen versendet werden, ohne daß dieser Inhalt auf der Adresse angegeben wird. Die Ober-Post-Behörde erläßt deshalb eine Aufforderung an die Versender, von der undeclarirten Verpackung von Geld in Briefe rc. Abstand zu nehmen. Dieselbe sagt: „Zur Uebermittelung von Geld durch die Post, unter Garantie, bietet sich 1) die Versen dung des declarirten Werthbetrages in Briefen und Packten, oder 2) die Anwendung des Verfahrens der Post-Anweisung dar. Bei der Versendung von Geld in Briefen oder Packeten, unter Angabe des Werthbetrages, wird, außer dem tarifmäßigen Mi nimal- oder Gewichts-Porto, eine Assecuranz-Gebühr für den declarirten Werth erhoben. Dieselbe beträgt bei Sendungen, welche nach Orten des Norddeutschen Postbezirks, sowie nach Süddeutschland oder Oesterreich gerichtet sind, unt.u.—SOTHlr., Ub.SO-ioOTHlr. für Entfernungen bis 15 Meil. >/s Ngr. - - üb. 15—50 M. 1 Ngr. - größere Entfernungen .... 2 Ngr. Zum Zwecke der Uebermittelung der zahlreichen kleinen Zahlungen ist das Verfahren der Post-Anweisung, welches sowohl innerhalb des GesammtgebietS des Norddeutschen Postbezirks, als auch im Verkehre mit Bayern, Württemberg, Baden und Luxem burg zulässig ist, wegen der größeren Einfachheit vor zugsweise zu empfehlen. Die Gebühr für die Ver mittelung der Zahlung mittelst Post-Anweisung beträgt bis 25 Thlr. 2 Ngr., über 25 bis 50 Thlr. 4 Ngr. Beim Gebrauche einer Post-Anweisung wird das zeit raubende und mühsame Verpacken des Geldes, die An wendung eines Couverts und die fünfmalige Versiege lung völlig erspart. Auch bietet das Verfahren der Post-Anweisung den Vortheil, daß zwischen dem Absender und Empfänger Differenzen über den Befund an Geld niemals erwachsen können. Um so mehr darf die Postbehörde an die Ver sender die erneuete Aufforderung richten, sich einer un declarirten Verpackung von Geld in Briefe oder Packete zu enthalten, vielmehr von der Ver sendung unter Werthsangabe oder von dem Verfahren der Post-Anweisung Gebrauch zu machen." * Dresden, '14. Mat. Der schon längst projec- tirte Bau eines großen.Schlachthofes wird nun bald zur Ausführung kommen. Die Fleischerinnung hat zu diesem Zwecke ein dicht am Leipzig-Dresdner Bahnhofe gelegenes großes Areal für etwa 56,000