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(Geucke's Wohnung), sowie am Geucke'schen Comtoir angerichtete Schaden ist bereits taxirt und soll sich auf mehr als 1000 Thlr. belaufen. Im Müller'schen Hause sind nicht allein circa 130 Fensterscheiben zerstört worden, sondern' die dabei verwendeten Chausseesteine und schweren Holzstücke haben besonders im Innern viel Schaden angerichtet. Daß, am ersten Tag wenig stens, Geld unter einige depossedirte Dienstmänner ver- theilt worden sein soll, scheint sich zu bestätigen und nennt man sogar einen Grafen R. als dabei mitbetheiligt. — Am 19. October ist in Dresden die Commission zur Prüfung des Systems der directen Besteue rung von dem Staatsminister Frhrn. v. Friesen er öffnet worden. Die Rede desselben zeichnet sich durch Schärfe und Klarheit in der Darstellung der der Com mission obliegenden Geschäfte aus und giebt zugleich ein Zeugniß von dem ehrenwerthen Streben der Re gierung, der öffentlichen Stimme, wenn sie in berück- sichtigungswerther Form sich kund giebt, auch in der Steuerfrage ihr Ohr nicht zu verschließen. Leipzig. Die Einweihung des neuen Schützen hauses sand am 19. Octbr. unter Begünstigung herr lichen Wetters und daher unter großer Theilnahme eines schaulustigen Publikums statt. Von auswärts waren gegen 1000 Schützen zur Betheiligung einge troffen. In dem Festzuge durch die Stadt vom alten zum neuen Schießhause boten diese in ihren bunten Uniformen eine Rückerinnerung an die Zeit des guten alten Bürgerthums. Viele Häuser der Stadt waren mit Fahnen in Leipziger, sächsischen, deutschen, auch nord deutschen Farben geschmückt und vor dem neuen Schü tzenhaus Ehrenpforten errichtet. Berlin. Der Landtag ist auf den 4. Novbr. einberufen. — Auf dem Berliner Arbeitercongreß waren Schmähungen gegen Schultze-Delitzsch gerichtet worden, in deren Folge vr. Henneberg in Gotha eine Veröffentlichung erlassen hat, in welcher er wiederholt darauf aufmerksam macht, daß Schultze-Delitzsch von dem ihm rm Jahre 1861 überreichten Nationalgeschenk nur den Kostenbetrag eines für ihn zu erbauenden Hauses für sich angenommen hat, die übrig gebliebenen 36,000 Thaler aber einer Stiftung zuwendete, um „solchen Männern, deren Wirksamkeit auf irgend einem Gebiete des öffentlichen Lebens, namentlich auf dem volkswirthschaftlichen, im Interesse des gemein schaftlichen Vaterlandes in Anspruch genommen wird, eine angemessene Besoldung und Existenz gewähren und sie dadurch in die Lage zu versetzen, ihre Zeit und Kraft möglichst ungetheilt dem öffentlichen Wohle zu widmen." Tagesgeschiehte. Dippoldiswalde, den 20. Octbr. Sonntag, den 18. Octbr , hielt unsere freiwillige Feuerwehr an hiesigem Rathhause eine größere Uebung ab, zu welcher auch eine Abtheilung der Glashütter Feuerwehr unter Führung des Hm. Großmann erschienen war. Es war diesen Gästen hauptsächlich darum zu thun, die Benutzung der Hydranten zu Feuerwehrzwecken kennen zu lernen. So wurden denn auch die bei der Uebung verwendeten 2 Spritzen, die von der Feuerwehr bisher benutzte, sowie die neue Karrenspritze, lediglich durch Hydranten gefüllt. Durch die Karrenspritze war es möglich, das Wasser in Schläuchen nicht nur bis zu dem Rundgange des Rathhausthurmes zu bringen, sondern auch von dort noch mit leidlicher Kraft im Bogen ausspritzen zu lassen. Uebrigens bewies sich die vom Hrn. Gelbgießer Dittrich allhier, znm Theil unter Benutzung alter Spritzentheile, neu gebaute Karrenspritze als vorzüglich. Nachdem man die Letztere aus verschiedeneu Etagenhöhen geprüft und die Steiger noch einige Hebungen, z. B. im Herabrutschen an der Hauswand, vorgenommen, auch die Rettungs mannschaft eine staunenswerthe Thätigkeit in der Rettung von Hobelspänen, alten Transparents u. dergl. entwickelt hatte, wurden im Auf- und Abpacken der Spritzen noch einige Hebungen vorgenommen, die durch ihre Präcision und Geschwindigkeit (in 16 Sekunden) außerordentlich befriedigten. Zu bedauern war es, daß durch den andern Tages stattfindenden Dresdner Jahrmarkt ein bedeutender Theil unserer jetzt 72 Mann betragenden Feuerwehr abgehalten war, sich zu betheiligen. In Ge meinschaft mit den Glashütter Gästen erfreute man sich dann auf hiesigem Rathskeller bei einem Glase trefflichen Bieres an dem von Hrn. Zetzsche veranstal teten „Probeleuchten" der neuen Kronleuchter, die recht schön und hell brannten. Möge das so nützliche und ehrenwerthe Institut unserer Feuerwehr die Anerkennung und Unterstützung immermehr gewinnen, die es zu seiner erfolgreichen Wirksamkeit bedarf! — Der Neubau unseres Rathhausthurmes kommt seiner Vollendung näher; jetzt ist man bereits mit dem Oelanstrich des mit Zink gedeckten Daches beschäftigt. In vielleicht 8 Tagen kann das Gerüst entfernt.werden. — In Pöbel bei Schmiedeberg steht ein, aller Blätter beraubter Birnbaum in voller zweiter Dresden. Wie gemeldet, sind die Tumulte be seitigt und die Verhafteten (an 100) warten ihrer Strafe. Der am Müller'schen Hause und dessen Garten Nr. 83. Weißerih-Zeitnng Verantwortlicher «edacteur: Lari Lehne in Dippoldiswalde. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. 23. October 1868. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die > Spalten-Zeile Postanstalten. ' ^8 Pfg. Amt»- Md AnMk-Mt dkl Miglichm «verichl,-Analer Md Stadträthk M Dippoldiswalde md /raaeailti»