Volltext Seite (XML)
Utr. 10« Weißerih-Zeitung Vermckvortlicher Nedactrur: Carl Zehne in Aippsl-iswnlde. Dienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. 22. Peeember 1868 pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile SPfg- Amts- und Anzeige- Klatt der Königlichen Gerichts-Ämter and Ata-Käthe M Dippoldiswalde and /raueusteia. knaben (12 an der Zahl). Nach dem in voriger Nr. gegebenen Berichte gewinnt es den Anschein, als sei der „Bergmannsgruß" nur mit Pianofortebegleitung aufgeführt worden. Dem ist aber keineswegs so, son dern unser Herr Stadt-Musikus Seyfried hatte die Instrumentalbegleitung dazu gefälligst übernommen und selbige, wenn auch eine vollständige Besetzung nicht möglich war, recht wacker ourchgeführt, was auch allseitig anerkannt wurde. — Warum der iu Rede stehende Bericht hiervon gänzlich schweigt, ist nicht recht begreiflich. Zu erwähnen ist ferner, daß im zweiten Theile nicht nur die vom Berichterstatter erwähnten meist „körnigen" (?) Vaterlandslieder (es waren deren nur 2) gefalle» haben, sondern daß auch die von den jungen Damen vorgetragenen Einzelngesänge lebhaft applaudirt wurden. — Am Schluffe des Concertes ward den: Veranstalter desselben, Hrn. Cantor Haupt, vom Herrn Bürgermeister vr. Reinhard allhier Namens aller Anwesenden für den bereiteten Genuß uud die erhebende Feier, sowie für alle dabei gehabte Mühe und Anstrengung öffentlich gedankt. Ebenso wurde Dank und Anerkennung allen bei dem Concert mit wirkenden Personen ausgesprochen. : Altenberg. An die zeitweiligen Reisen großer Diplomaten werden stets Vermuthungen geknüpft und öffentlich darüber gesprochen, was dem zu Grunde liegen möge. Wie es da im Großen geschieht, so ist's jetzt bei uns im Kleinen. Am Donnerstag ist plötzlich unser Herr Pastor Friedrich nach Dresden gereist, und muß dies für uns von Interesse sein des halb, als man den Grund dazu in einer Meinungs verschiedenheit sucht, welche zwischen ihm und dem neuen Kirchenvorstand entstanden ist. Letzterer hat nämlich den Wunsch gegen Hrn. Pastor Friedrich ausgesprochen, die Communion abwechselnd — ein mal früh und einmal öffentlich während des Gottes dienstes — abzuhalteu, worauf derselbe aber nicht einging. Nach abfälliger Bescheidung auf di:sen, im Sinne der Kirchengemeinde ausgesprochenen Wunsch, rnochte der Kirchenvorstand sich nicht dabei beruhigen, sondern forderte Herrn Pastor Friedrich schriftlich auf, sich baldigst zu erklären, ob er dem Wunsche der Kirchengemeinde nachkommen wolle oder nicht. Nun liegt also die Vermuthung nahe, daß Herr P. Friedrich beinl Cultus - Ministerium sich Verhaltungsmaßregeln einholen will und Auskunft darüber, ob er zum Nach gebell gezwungen werden kann oder nicht. Sollte Letzteres der Fall sein, so wird auch oer Kirchen - vorstaud beim CultusMinisterium vorstellig machen, daß Frühcommunioneu aller 14 Tage bei uns noth- wendig sind, da es z. B. auch hier viele Arme, Ge- TaqeSgefchichte. Dippoldiswalde, 21. December. Unsere Weih nachts-Ausstellung im Stern erfreut sich, wie wir hören, eines guten Zuspruchs, und würde am gestrigen Sonntage der Besuch ein noch viel zahlreicherer ge wesen sein, wenn nicht das, der Weihnachtszeit gar nicht anstehende nasse Wetter die Besucher von aus wärts vielfach abgehalten hätte. Bei dieser Gelegen heit wollen wir nicht verfehlen, auch auf einige andere Etablissements, die in ihren eigenen Localen Weih nachts-Ausstellungen veranstaltet haben, aufmerksam zu »lachen. Es sind dies die Ausstellungen von Con- ditoreiwaaren, f. Liqueuren rc. von Kögel in der Dresdner Straße, die Kurz-, Galanterie- rc. Maaren von Kun er t am Oberthorplatz und die Lederwaaren von Nitzsche iu der Herrengaffe. Man findet hier sicher Vieles, was als passende Festgabe erwünscht sein wird. — Die hier bestehende Gesellschaft „Erholung^ wird am 2. Weihnachtstage im Rathhaussaale eine theatralische Aufführung veranstalten, auf die wir deshalb besonders aufmerksam »lachen und zum Be suche auffordern, weil der Ertrag für arme hiesige Confinnanden bestimmt ist. Schmiedeberg, den 22. December. Als neuer Pfarrer unserer Gemeinde ist der bisherige Predigt- amts-Candidat Herr Oskar Meier, zuletzt in Leipzig, designirt worden. So Gott will, wird derselbe heute (Dienstag) bei uns einziehen, am Sonntag nach Weih nachten aber in sein Amt eingewiesen werden und die Antrittspredigt halten. Wir wünschen von Herzen, daß der Einzug unseres neuen Pastors ein recht ge segneter sein »löge; es umschlinge hiukünftig das Band der Liebe und Eintracht Geistlichen, Lehrer und Gemeinde! Frauenstein. Ueber das am 13. December hier stattgefundene Gesangs-Concert ist noch zu er wähnen, daß dasselbe einen Reinertrag von 1c Thlr. 20 Ngr. ergeben hat, welcher dem hiesigen Frauen- Verein zur Verwendung für eine Christbescheerung überwiesen worden ist. — Uebrigens möchte dein Concertberichte in voriger Nummer noch nachzutragen sein, daß bei dem Concerte nicht nur Mitglieder des hiesigen Gesang-Vereins (9) und einige auswärtige Lehrer (8), sondern auch andere Herren mitwirkten, welche keinem Vereine angehören, einschließlich der Choradjlwanden. Ebenso betheiligteu sich hierbei, außer den im Berichte erwähnten jungen Damen, eine Anzahl Mädchen aus der Mädchenooerklasse und sämmtliche llnter Leitung des Cantors stehende Chor